Letzte Gedichte
Mit Nachworten von Frank Schablewski und Matthias Weichelt
215 S, geb. Fadenheftung, 2022
Autoren:
Rose Ausländer
Klara Blum
Josef Burg
Alfred Gong
Vera Hacken
Leo Katz
Heinz Kehlmann
Alfred Kittner
Jacob Klein-Haparash
Itzik Manger
Dan Pagis
Johann Pitsch
Tuvia Rübner
Isaac Schreyer
Dorothea Sella
Edith Silbermann
Ilana Shmueli
Victor Wittner
Manfred Winkler
Jaffa Zins
Autor:
Rübner, Tuvia
Letzte Gedichte
Mit Nachworten von Frank Schablewski und Matthias Weichelt
215 S, geb. Fadenheftung, 2022
"Was bringt einen Dichter dazu, auch dann weiterzuschreiben, wenn die Verse nur noch mit Mühe ihren Weg aufs Papier finden, jede Silbe Qual und Anstrengung bedeutet? Wenn die Phantasie ihn im Stich lässt, die Bilder ausbleiben? Warum legt er den Stift nicht aus der ungelenkig gewordenen Hand, wo doch alles gesagt zu sein scheint? Für den im Juli 2019 gestorbenen Tuvia Rübner war das Schreiben Lebensimpuls, Ausdruck innerer Erregung kein Entschluss, sondern Notwendigkeit" - Matthias Weichelt
Autor:
Rübner, Tuvia
Von Preßburg nach Merchavia
Biographische Erinnerungen
68 Abb., 266 S., geb., 2014
Erweiterte und illustrierte Ausgabe
"Ich lebe in einem blutigen Land. Denke ich zurück, was schwierig ist - nie ist das, was war, das, was es jetzt gewesen zu sein den Anschein hat -, so dünkt mir, in jüngeren Jahren hätte ich diese Tatsache, ich meine den ersten Satz, einfacher akzeptiert, als ich es heute vermag."
"Das ganze Leben ist ja nichts als Erinnerung. Das Licht eines Sternes, der vielleicht vor tausend Lichtjahren schon zerfallen ist. Selbst was wir Gegenwart nennen, ist Erinnerung, da alles Erlebte im Augenblick, wo es uns zu Bewusstsein kommt, wo wir es wissen, Erinnerung wird. Wirklichkeit ist, was wir nicht wissen." "Gräber besagen mir nichts. Sie sind leer. Die Toten leben unter uns, mit uns, wenn wir uns nicht vor ihnen versperren. Manchmal sehe ich sie in den Schatten in der Luft. Das ist seit einem Jahr ganz deutlich geworden. Sie verweilen nicht. Ich spreche sie nicht an und sie sprechen mich nicht an. Wir wissen schweigend voneinander, was zu wissen ist."Autor:
Rübner, Tuvia
Von Preßburg nach Merchavia
Biographische Erinnerungen
192 S., geb., 2004
"Ich lebe in einem blutigen Land. Denke ich zurück, was schwierig ist - nie ist das, was war, das, was es jetzt gewesen zu sein den Anschein hat -, so dünkt mir, in jüngeren Jahren hätte ich diese Tatsache, ich meine den ersten Satz, einfacher akzeptiert, als ich es heute vermag."
"Das ganze Leben ist ja nichts als Erinnerung. Das Licht eines Sternes, der vielleicht vor tausend Lichtjahren schon zerfallen ist. Selbst was wir Gegenwart nennen, ist Erinnerung, da alles Erlebte im Augenblick, wo es uns zu Bewusstsein kommt, wo wir es wissen, Erinnerung wird. Wirklichkeit ist, was wir nicht wissen." "Gräber besagen mir nichts. Sie sind leer. Die Toten leben unter uns, mit uns, wenn wir uns nicht vor ihnen versperren. Manchmal sehe ich sie in den Schatten in der Luft. Das ist seit einem Jahr ganz deutlich geworden. Sie verweilen nicht. Ich spreche sie nicht an und sie sprechen mich nicht an. Wir wissen schweigend voneinander, was zu wissen ist."Autor:
Rübner, Tuvia
Frühe Gedichte
Mit einem Nachwort von Hans Otto Horch
64 S., geb., 1995
"Der Titel des schmalen Bandes mit frühen deutschen Gedichten Tuvia Rübners empfiehlt ein Gedicht der Sammlung beseonderer Aufmerksamkeit: Granatapfel. Seit dem Altertum ist der in Hainen angesiedelte krummästig-dornige, scharlachrot blühende Granatapfelstrauch, Punica granatum, im vorderen Orient als Fruchtbaum heimisch; die reife Frucht enthält in einer dünnhäutigen Hülle viele Samenkerne und wurde deshalb früh als Fruchtbarkeitssymbol angesehen - geweiht der phönizischen Astarte ebenso wie Demeter, Hera, Aphrodite oder Athene, verwendet bei Mysterien und vielfach dargestellt. Von der emphatischen Fruchtbarkeitssymbolik findet sich freilich im Gedicht kaum eine Spur - dafür eine emblematische Struktur, wie sie sich im Emblemata-Handbuch Arthur Henkels und ALbrecht Schönes nachschlagen läßt: der Granatapfel erscheint da als Sinnbild der Verbindung guter und schlechter Eigenschaften." - Hans Otto Horch, aus dem Nachwort
Autor:
Rübner, Tuvia
Gedichte
Mit einem Nachwort von Bernd Albers
102 S., geb., 2011
«Lichtschatten» ist ein Buch voll von Paradoxen, aber je älter Rübner wird, desto leichter und klarer, ja selbst heiterer werden seine Verse: als wäre das Gedicht selbst ein Ausweg aus der auswegslosen Symmetrie des Paradoxes.
Autor:
Rübner, Tuvia
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 5)
92 S., brosch., 1999
Die 1. Auflage wird noch ausgeliefert und kann ganz normal bestellt werden.
2. erweiterte Auflage. Herausgegeben und ausgewählt von Adrian Krug
In Vorbereitung 2024
Angelus Novus
Mein Gesicht ist in meinem Nacken. Vor meinen Augen Trümmerhaufen, Trümmerhaufen. Kleine Hoffnungen flogen fort, versengt, fielen in die Finsternis. Ich bin davongekommen. Ich stieg auf. Wurde wieder geboren durchsichtig wie Rauch. Die stumme Zeit weht aus dem Baumgarten der Kindheit, drängt mein hartnäckiges Herz, breitet meine Flügel aus. Nach hinten gestoßen, Kommendem entgegen. Wann kommt, der mein Augenfeuer löschen soll. (Nach der Übersetzung von Efrat Gal Ed und Christoph Meckel)Autor:
Rübner, Tuvia
Gedichte
81 S., geb.,
(1. Auflage 1990 im Piper Verlag, Herausgegeben, übersetzt und mit einer Nachbemerkung von Efrat Gal-Ed und Christoph Meckel)
Autor:
Rübner, Tuvia
Ausgewählte Gedichte I (1957–1997)
64 S., geb., 1998
Mutter am Grab ihres Sohnes
Sohn, Sohn gebeugt über dich bist ein Stein in meinem Schoß wie Feuer bin ich in deinem Blut erkaltet, erkaltet. Dein kalter Blick ist Feuer in meinem Blut. Stein bin ich, du in meiner Hut.Autor:
Zins, Jaffa
Gedichte
Hrsg. und aus dem Hebräischen übs. von Konstantin Kaiser
in Zusammenarbeit mit der Autorin
Mit Übersetzungen von Manfred Winkler und Frederick Brainin
80 S., brosch., 2007
Autor:
Rübner, Tuvia
Gedichte
Mit einem Nachwort von Konstantin Kaiser
10 Abb., 80 S., geb., 2010
"Es ist etwas in Rübners Gedichten, wo wir einen Moment zusammenbleiben können, und wo wir bleiben können, können wir uns auch finden, wenn auch nur in gewährter Frist.(…) Aber was bei ihm kenntnisreich entfaltet ist, ist das Spiel des Gedichts, das Leben des Gedichts mit der Erinnerung. Oft geht es, wie gesagt, um sehr konkrete Erinnerungen, aber manchmal geht es nur darum, daß eine Hand sich vorschiebt, sagt: Da muß Erinnerung sein, jetzt, immer. Kein Schlaf bewahrt vor ihr. An vielen Stellen stellt Rübner die Beziehung von schmerzhaft obsessiver Erinnerung und Schlaflosigkeit dar. Diese moderne Poesie ist auch eine der Schlaflosigkeit, als gelte es durch nicht endende Wachheit dem Vergessen zu wehren." - Konstantin Kaiser
Das Nachwort «Nachdenken über Tuvia Rübner» beruht auf der im Literaturhaus Salzburg im Mai 2008 frei gehaltenen Einleitung zu einer Lesung Tuvia Rübners aus Anlaß des Theodor Kramer Preises für Schreiben im Widerstand und im Exil 2008.Autor:
Rübner, Tuvia
Gedichte
92 S., geb., 2007
Ratschläge für einen jungen Dichter
Bleib dem Gedanken treu dem verlassenen Lausche dem Klang mit verschlossenen Ohren Hör mit den Händen Schlage den Takt ohne etwas zu rühren Vergiss Marsyas und seine abgezogene Haut Vergiss Orpheus und sein zerrissenes Fleisch Vergiss den Spott, Vergiss den Rauch, vergiss das Feuer Vergiss dein Herz, vergiss dein Hirn Die Stimme in der Kehle wer du bist Und, wenn möglich, so beginn im Schweiße deines AngesichtsAutor:
Rübner, Tuvia
Ausgewählte Gedichte II (1957–1999)
96 S., geb., 2000
Am hellen Tag
Wo kam ich hin am hellen Tag? Kam ich hierher am hellen Tag? Der Mann im Boot schwenkte sein Ruder und setzt wieder über zum anderen Ufer. Ein Hund hob das linke Bein, verstreute Reste von Schalen, das Licht ein wenig zypressenhaft. Ich sprach zu mir. Hierher kam ich, sprach ich zu mir, und weshalb kam ich hierher am hellen Tag? Ein kleines Mädchen, einen Fink in der Hand, glaubte, sie könne sich drücken. Auch Kinder - schwenkte sein Ruder und setzt wieder über zum anderen Ufer - kommen hierher. Wie Schatten bin ich hier im eigenen Herzen Wie Schatten mein Herz. Weshalb kam ich hierher am hellen Tag? (übersetzt von Manfred Winkler)