Monioudis, Perikles

(1966, Glarus)

 

Über Perikles Monioudis:

Perikles Monioudis wurde 1966 in Glarus, Schweiz, geboren und hat Soziologie und Politische Wissenschaften in Zürich studiert. Nach zwölf Jahren in Berlin lebt er mit Frau und Kindern wieder in Zürich. Für seine in mehrere Sprachen übersetzten Romane und Erzählbände («Palladium», «Eis», «Die Trüffelsucherin», «Deutschlandflug» u.v.a.) wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, darunter der Preis des Schweizerischen Schriftsteller­verbandes und der Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis.
Im Rimbaud Verlag sind bisher erschienen: «Die Stadt an den Golfen» (2004), «Im Äther» (2005), «Der Günstling der Gegenstände» (2007) und zuletzt «Azra und Kosmás» (2019).
Ansonsten zuletzt erschienen seine Romane «Frederick» (dtv, 2016) und «Land» (dtv, 2017) sowie die Biografie «Robert Walser» (Deutscher Kunstverlag, 2018).

«Perikles Monioudis gehört zu den wenigen zeitgenössischen Autoren, deren Werk von der beharrlichen Entwicklung einer originären Poetik zeugt.»

Dorothea Dieckmann, Neue Zürcher Zeitung

Werk

Monioudis, Perikles

Azra und Kosmás

Kosmás Groß, ein Schriftsteller mit beträchtlichem Bekanntheitsgrad und ebenso großer Öffentlichkeits­scheu, verunfallt in einer Frost­nacht in Berlin. Er zieht sich nach Lesbos zurück, wo sein Großvater mütterlicherseits sein Haus hatte und wo er schon als Kind öfter den Sommer verbrachte. Er frönt zunächst seiner großen Leidenschaft, dem Backgammon, und nimmt, mit den Schicksalen der in Nuss­schalen über die Ägäis Geflüchteten konfrontiert, den Schleppern beim Backgammon das Geld ab, um es den Geflüchteten zurück­zugeben. Dabei lichtet ihn ein Wärter ab – und er fliegt vor der Weltöffentlichkeit auf.
Azra, Berliner Ärztin und freiwillige Helferin auf Lesbos, ist von Anfang an präsent; sie folgt dem flüchtigen Kosmás mit dem Schlauchboot auf die nächste Insel. Ihre neuerliche Begegnung wird von einem fürchterlichen Ereignis überschattet, das über die Menschen dort hereinbricht.
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Perikles Monioudis erzählt in hohem Tempo die schicksalhafte Begegnung von Azra und Kosmás in der Ägäis, vom Sog des illegalen Backgammonspiels, von Flüchtlingsbooten, spielsüchtigen Schleppern und einer unerwarteten Katastrophe, die über alle dort hereinbricht.
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"Der kann wirklich schreiben, der kann schauen, der kann denken." - Raoul Schrott im Literaturclub des Schweizer Fernsehens über Perikles Monioudis.

Monioudis, Perikles

Der tiefblaue Traum

Ein Liebesroman, ein Unternehmerroman: Die Kunst hat ihren großen Platz in diesem klug erzählten, beziehungsreichen Roman, dessen Handlung in Zürich, Berlin, Boston und in China angesiedelt ist. Ein junger Mann und eine junge Frau, Aimée, Tochter eines bekannten Kunstmalers, ziehen am Ende der 1980er-Jahre einen florierenden Computerhandel mit PC-Clones aus Fernost auf. Sie betreiben den Handel nach den Regeln des Handwerks, verkaufen ihre Ladenkette dann aber doch, um Kunst zu sammeln und die bedeutende Privatsammlung des Kunstmalers zu betreuen. Die beiden gehen später fest davon aus, dass die Maschinen in hundert Jahren alles übernommen haben werden und die einzige Möglichkeit, etwas Menschliches hinüberzuretten, darin besteht, jetzt Kunst zu sammeln, die nicht maschinenlesbar ist. Kunst also, die auch von den Künstlern selbst nicht verstanden wird – so wie die Liebe.

Ein hinreißender Roman über sich wandelnde Haptik, sich verändernde Träume und die stete Suche nach dem Eigentlichen.
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„Perikles Monioudis gehört zu den wenigen zeitgenössischen Autoren, deren Werk von der beharrlichen Entwicklung einer originären Poetik zeugt.“

-Neue Zürcher Zeitung

Monioudis, Perikles

Die Stadt an den Golfen

In Monioudis’ «stiller, zurückhaltender und intensiver Prosa» (Süddeutsche Zeitung) erleben wir vier Städte: Ein Mann und eine Frau gehen durch Alexandria im Orient und Thessaloniki am Fuß des Balkangebirges, durch Berlin mit seinem kontinentalen Klima, durch Zürich, gelegen zwischen Seen und Alpen.
«Monioudis hat den von Phantasmen und Klischees freien Blick auf Alexandria. Er sieht Dinge, die jeder im Nahen Osten sehen könnte – und doch nicht sieht.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Monioudis, Perikles

RTB 041 - Im Äther. In the Ether

Eine poetologische Betrachtung der Wissenschaften und eine wissenschaftliche Betrachtung der Poesie.
A Poetological Exploration of Science and a Scientific Exploration of Poetics.
Ins Englische übersetzt von David Dollenmayer
(Zweisprachige Ausgabe deutsch – englisch)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 41)
132 S., brosch., 2005

ISBN 978-3-89086-628-4
Weitere Informationen
Perikles Monioudis, der auch geprüfter Telegrafist ist, schrieb seine Poetikvorlesung Im Äther (In the Ether) für das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts.

Monioudis, Perikles

RTB 053 - Der Günstling der Gegenstände

«Der Günstling der Gegenstände» erschien erstmals im Januar 1991 in einer Auflage von hundert Exemplaren im Selbstverlag des Autors. Im August 1996 erfuhr die überarbeitete Erzählung unter dem Titel «So weit das Auge reicht» eine Neuauflage im Aufbau-Verlag, Berlin, herausgegeben vom Literarischen Colloquium Berlin in der Reihe «Text und Porträt». Über Perikles Monioudis’ Erstling, der hiermit wieder unter dem Originaltitel erhältlich ist, schrieb die Süddeutsche Zeitung: «Wörter aus abgelegensten Registern, eine Musik von durchtriebener Komplexität. Man möchte nichts missen von dem, was den Sog dieser Prosa ausmacht. Eines der wunderlichsten Prosastücke der letzen Jahre.»