Orton, Joe

(1933, Leicester – 1967, London)

 

Über Joe Orton:

Joe Orton wurde 1933 in Leicester geboren und im August 1967 von seinem Freund Kenneth Halliwell erschlagen.

Im Alter von sechzehn Jahren verließ er die Schule und besuchte zwei Jahre später die RADA. Er verbrachte wegen Verunstaltung von Leihbüchern sechs Monate im Gefängnis. 1964 wurde sein erstes Stück, The Ruffian on the Stair, gesendet, und sein erstes abendfüllendes Theaterstück, Entertaining Mr Sloane, wurde im West End aufgeführt, ebenso wie zwei Jahre später Loot. The Erpingham Camp wurde 1966 im Fernsehen gesendet und 1967 zusammen mit The Ruffian on the Stair im Royal Court in einer Doppelveranstaltung aufgeführt. Seine Fernsehstücke, The Good and Faithful Servant und Funeral Games, wurden 1967 und 1968 posthum gesendet. Sein letztes Stück, What the Butler Saw, kam erst 1969 zur Aufführtung. 1975 wurde es dann – zusammen mit Loot und Entertaining Mr Sloane – vom Royal Court erfolgreich wiederaufgenommen. Die beiden letztgenannten Stücke sind auch verfilmt worden. Ferner schrieb Orton ein Drehbuch für die Beatles, Up Against It, das jedoch nicht realisiert wurde. Der Roman Head to Toe wurde 1971 posthum veröffentlicht.

The Orton Diaries (Hrsg. John Lahr) wurden 1986 erstmals veröffentlicht.

Werk

Orton, Joe

Die Tagebücher

sowie der Briefwechsel von Edna Welthorpe etc.
ediert von John Lahr
übersetzt von Anette Bretschneider und Sabine Griesbach
44 Abb., 392 S., geb., 1995

ISBN 978-3-89086-889-9
Weitere Informationen
The Orton Diaries (Hrsg. John Lahr) wurden 1986 erstmals veröffentlicht.
Aus dem Vorwort:

"Ich habe aus den Londoner Orton-Tagebüchern fast nur das gekürzt, was zur Vermeidung von Verleumdungsklagen nötig war. Aus dem Tanger-Tagebuch wurden einige Wiederholungen gestrichen. Einige Namen wurden aus rechtlichen Gründen geändert. Ansonsten gehen wir davon aus, daß die Tagebücher so sind, wie sie am Tage des Mordes von der Polizei auf dem Schreibtisch von Orton gefunden wurden.

[...]

Noch immer sind die Tagebücher von Geheimnissen umgeben. Halliwells Abschiedsbrief besagt, daß die Tagebücher - hauptsächlich der letzte Teil - alles erklären werden. Sie tun es nicht, jedenfalls nicht eindeutig. So wie sie von Orton geschrieben wurden, enden die Tagebücher mit einem Bindestrich: abgeschnitten, wie auch Orton, in vollem Schwung. Für jemanden, der so konsequent schrieb wie Orton, erscheint mir dies recht unwahrscheinlich. Die Tagebücher enden am 1. August 1967. Orton starb am 9. August."