Autor: Rezzori, Gregor von

Ein Hermelin in Tschernopol

Roman
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 79)
430 S., fadengeheftet mit Leineneinband, 2022

ISBN 978-3-89086-289-7
Nun war dieser lässige und elegeante Sprachkünstler, der ganz nebenbei seinen beissenden Spott über alles und jeden ausbreiten konnte, in der biederen deutschen Literaturgesellschaft tatsächlich schwer vorstellbar, zumal Gregor von Rezzori, wie sich später herausstellte, in Deutschland eine "Spur der Verwüstung" hinterlassen hatte: Sein Konto für Beleidigungen, Schulden und andere Kavaliersdelikte war heillos überzogen.

Am Ende wusste nicht einmal er selber mehr zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden: "Er liess sich bei Flunkereien ertappen, die tatsächlich darauf zielten, seiner Herkunftsgeschichte einen Glanz zu geben, der schwerlich Glaubwürdigkeit beanspruchen konnte", hat er später geschrieben.

- Michael Krüger

"Die Klarheit, mit der Herr von Rezzori diese Stumpfheit und Blödheit des unreflektierten Soldaten-Gehorsams im Ersten Weltkrieg durchschaut, hat mich fasziniert. Sie nimmt die furchtbaren Ereignisse des Zweiten Weltkriegs fast prophetisch vorweg, skizziert die späteren, unheilvollen Entwicklungen in einer genialen Weise, so dass es einem unheimlich beim Lesen zumute wird."

- Korinna Scheidt, Ganze Rezension HIER