Shmueli, Ilana

(1924, Czernowitz – 2011, Jerusalem)

 

Über Ilana Shmueli:

Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen.

Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.

Gesamtausgabe

Shmueli, Ilana

Celan Studien (Neue Folge) 03 - Sag, daß Jerusalem ist

Celan-Studien. Neue Folge. Bd. 3

Über Paul Celan
Oktober 1969 – April 1970
Mit einem Nachwort von Matthias Fallenstein
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 52)
120 S., fadengeh. Brosch., 2010

ISBN 978-3-89086-495-2
Weitere Informationen
Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen. Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli      

Shmueli, Ilana

Ein Kind aus guter Familie

Die überlebenden Juden aus Czernowitz wurden in alle Himmelsrichtungen verstreut. Ihr Erbe trugen sie mit sich: die deutsch-jüdische, bürgerliche Erziehung, die manchmal widersprüchlichen Werte, Lebensgewohnheiten, Eigentümlichkeiten und Ausdrucksweisen; die so geliebte deutsche Sprache; den Respekt vor der westlichen Kultur; die Liebe zu Büchern.
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Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor.
"Der Verlust ihrer Habseligkeiten bedeutet für Shmueli auch der Verlust der Andersartigkeit. Befreit von dem Gefühl, nicht zugehörig zu sein, fällt es ihr nun leichter, freundschaftliche Bande zu knüpfen. So wird aus der Zeit der größten Entbehrungen jene Jahre, die für sie am prägendsten sind; Jahre, in denen ihr Interesse an deutscher und jiddischer Literatur wie auch am Geigenspiel befeuert werden."

-Leserbrief von S. List

Shmueli, Ilana

LTB 079 - Leben im Entwurf

Tollen im Neuschnee
blendendes Weiß wie nie wieder / und wie’s frostig im Kindermund schmilzt /
Flieder von damals / der Duft verborgener Veilchen / Gras frisch gemäht / glühende Sonne / träumen im Nussbaum / kleine grün-braune Finger / auf rauher Rinde /
all das – darf man es nennen /
es zieht /
es zieht / die Hand meiner Schwester / die so früh wieder losließ
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Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli        

Shmueli, Ilana

RTB 070 - Zeitläufe. Ein Brief

Shmueli, Ilana

Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt

Sedimente
Grau-Gestein

Schwarz-Gestein

und auch Buntes
Gestaffelt

fest ineinandergefügt
zwing dich hinein

schaff Platz für die Träne
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Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor.
"Mit nur wenigen Worten beschreibt Shmueli den feinen Sand eines Stundenglases. Dieser Sand jedoch, der grau und schwarz und bunt erscheint, rieselt nicht, befindet sich nicht in Bewegung, sondern verharrt gestaffelt und fest ineinandergefügt. Die einzelnen Sedimente stehen still und mit ihnen bildhaft die Zeit."

-Leserbrief von S. List