“Wer war Shakespeare?” – Vortrag und Diskussion mit Kurt Kreiler

Wer war Shakespeare? Mit dieser Frage hat sich Autor Kurt Kreiler seit vielen Jahren beschäftigt und versucht in seinem Vortrag einen Überblick über seine Ergebnisse zu geben. In der anschließenden Diskussion mit Hans-Peter Speicher, Shakespeare Company Köln, werden weitere verschiedene Ansätze und Streitpunkte zur Person Shakespeare deutlich.


Die Veranstaltung fand am 01.02.2023 in der Galerie am Elisengarten in Aachen statt.

Erzählen in einer lustigeren Manier

Seit die romantisch-revolutionären Schriftsteller um 1800 und das damals neugegründete Universitätsfach Germanistik Grimmelshausen wiederentdeckten, von dem sie zunächst nicht einmal dessen wirklichen Namen, nur seine Pseudonyme kannten, haben ernstzunehmende deutschsprachige Schriftsteller, aber auch zahlreiche bildende Künstler dem simplicianischen Autor ihre Reverenz erwiesen. Gerühmt wird vor allem seine immer noch erstaunlich frische, saft- und kraftvolle, unverbrauchte, reiche Sprache. Hans Magnus Enzensberger vergleicht sie mit einer alten Münze, die unabgenutzt immer noch so glänzt, als wäre sie erst heute geprägt. Man könne kaum glauben, so schreibt er, dass sie „aufs Jahr genau so alt ist wie das Schloss von Versailles, so alt wie Racines Berenice und die Allonge-Perücke“. Man bewunderte aber auch Grimmelshausens Kunst der realistischen Darstellung, die Plastizität und Freiheit seiner Figuren, den ungezwungenen Umgang mit Stoffen und Formen der Tradition, seine diskrete, überkonfessionelle Christlichkeit.

Die vorliegenden zehn Studien über die Dichtungen Grimmelshausens sind in jahrzehntelanger Beschäftigung mit diesem faszinierenden Autor entstanden. Sie erscheinen erneut in der Hoffnung, Neugier auf den großen Dichter der Barockzeit zu wecken, der ohne Scheu zugab, dass er nicht zu den Gelehrten gehöre und für Leser aller Stände und Schichten schreibe.

RTB 116 – Spinnentempel

… hinaus in einen weißblühenden Frühling, ein 1972, in dem Tibor und ich durch ein wahres Meer von Obstbäumen auf den Spinnentempel zufahren, ich auf seinem Fahrrad, er auf meinem Velosolex, schwarz das eine, chromglänzend das andere – aus den Seitentüren des Spinnentempels heraus auf den Spinnentempel zu, im Traum ist das kein Paradox …

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“Friedrich Kröhnke hat in den letzten 25 Jahren ein ganz eigenes Idiom ausgebildet… ein Gespür für sprachliche Intensität und erzählerische Dramaturgie, wie es ganz selten ist.”


Tobias Lehmkuhl, Deutschlandradio

“Kröhnke ist ein Idylliker, und dagegen spricht nicht, daß er es genau weiß.”


Wilhelm Kühlmann, FAZ

Die Lyrik Ernst Bertrams

Der Vortrag ‘Die Lyrik Ernst Bertrams’  von Jonas Maron wurde am 05.12.2022 in Aachen aufgezeichnet.

Ernst Bertram im Rimbaud Verlag: Zwischenland

Härten der Schreibweise. Literarische Positionen französischer Homosexueller

In der relativen Deutlichkeit ist das ein Phänomen der Endsiebziger, getragen noch von der Schubkraft des neuen Aufbruchs: daß sich die Homosexuellen, was sie vorher, in den Phasen der Camouflage, nur ausnahmsweise über sich brachten, als solche offener in ihre Kulturproduktionen einbringen. Sie haben es weniger nötig, sich hinter die Maske großer, ‘genialer’ Künstlerschaft zu flüchten, um sich vernehmlich zu machen – sie riskieren es stattdessen von vorneherein, ihre Andersartigkeit zu bekennen und sie selbst ohne Umwege zum Gegenstand ihrer Kunst zu machen. Seit den Neuanfängen der Schwulenbewegung ist die Kunst der Homosexuellen nicht mehr die alte, eine abgehobene Sache für sich, Aufgestülptes wie alles andere, sondern sie ist in erster Linie – oder sollte so sein – Medium der Selbstreflexion, der Selbstklärung, des individuellen wie auch des kollektiven Zu-Sich-Kommens, in den eigenen Zusammenhängen wie in den Zusammenhängen der Bewegung.

Die Wasser des Bug – Trailer

Ein Film von Marc Sagnol.

“Das ist der südliche Bug, oder einfach ‘der Bug’, ein langer ukrainischer Fluss, der durch ganz Podolien fließt, bis zum schwarzen Meer. Ein Fluss, der schon seit Langem aus unseren Erinnerungen verschwunden ist. Ein sehr langer, bedeutender, mächtiger Fluss, mit fischreichen Gewässern, ein Fluss, der im Sommer an hügeligen grünen Ufern entlang fließt. […] Eben jene Ufer des Bug mussten während des Zweiten Weltkrieges viele Deportierte aus den umliegenden Gebieten passieren.”

Stefan George

Aus dem Inhalt:

Der Dichter und die Dinge (1939)


Erinnerung an Karl Wolfskehl (1949)


Die klassische Idee bei Stefan George (1958)


Stefan George und die Welt des Konkreten (1965)


Stefan George und die Gegenwart (1960)

100 Jahre Surrealismus: Auszug aus der Lesung

100 Jahre Surrealismus, unter diesem Motto steht die Veranstaltung, die am 13.07.2022 in der Literaturhandlung im Heine-Haus in Düsseldorf aufgezeichnet wurde.

Adrian Krug und der Autor Frank Schablewski stellen den Roman ‘Ein Paar aus vier Menschenhälften’, der in der Tradition des Surrealismus steht.


Frank Schablewski, seit über 20 Jahren Autor des Rimbaud Verlages, liest aus seinem 2020 erschienenen Roman, erster von vier Teilen.

Fichte Studien 11 – Hubert Fichtes Tagebuch. Agadir

Auch das ist europäisch gedacht.


Beim Schuhputzen zu betrügen.


Ein Schuhputzer betrügt einen Touristen.


Wer betrügt da wen?

LTB 131 – Gedichte