LTB 121 - Poesies. Gedichte
von Márius Torres
katalanisch / deutsch
Ausgewählt und übertragen von Àxel Sanjosé
Mit einem Vorwort von Margarida Prats Ripoll
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 121)
124 S., Klappenbrosch., 2019
ISBN 978-3-89086-306-1
Das ist die Freude
Das ist die Freude – ein Vogel sein und einen Himmel /
durchkreuzen, wo der Sturm leuchtenden Frieden hinterließ.
Und das der Tod – die Augen schließen, lauschen /
der Stille des Moments, in welchem die Musik beginnt.
Der frühverstorbene katalanische Lyriker Màrius Torres (1910–1942) wandte sich in seinen Gedichten von der trostlosen Realität des Spanischen Bürgerkriegs, der frühen Franco-Diktatur und seines eigenen, von Krankheit geprägten Alltags entschieden ab. Sein am Symbolismus orientiertes Werk zeichnet sich durch hohe Musikalität aus und setzt sich auf sehr eigene, zugleich unmittelbare und abstrakte Art mit Tod und Kosmos auseinander. Nach dem Krieg beinahe vergessen, wurde Torres in den 1960er und 1970er Jahren neu entdeckt und zählt heute zu den Klassikern der katalanischen Lyrik des 20. Jahrhunderts.
"Wie Novalis (oder vor ihm William Blake und viele andere) träumte auch Torres von jener Stadt, die Schutz bedeutet, die einige real aufbauen wollten oder nach der Apokalypse am Himmel wie auf Erden erwarteten, wobei andere sich mit einem Bild von ihr als Idee zufrieden gaben, als Utopie. Und auch Torres träumte immer noch, bei einer bestimmten Musik, einer bestimmten Luft, bei einem Anflug von Erinnerung, träumte, ohne vergessen zu können, von jener fernen Stadt, die an dieses Neue Jerusalem erinnert, die er eine Stadt der Ideale nennt, die einzustürzen droht, weil die Kräfte der Furien sie verschütten."
-Kristian Kühn im Signaturen-Magazin
Die vollständige Rezension können Sie hier lesen.