Celan, Paul

(1920, Czernowitz – 1970, Paris)

 

Über Paul Celan:

Celan war ein deutschsprachiger Lyriker. Sein ursprünglicher Name war Paul Antschel, was unter späterer rumänischem Einfluss ‘Ancel’ geschrieben wurde. Daraus entstand das Anagramm Celan. Paul Celan ist unter anderem mit dem Georg Büchner Preis im Jahre 1960 ausgezeichnet worden. Über Paul Celan erscheinen seit 1993 Studien im Rimbaud Verlag.

Kommentar

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 01 - Der Entreimte

Besonders in der Spätlyrik dringt Celan in eine Sprache ein, die immer mehr ausdünnt, aber paradoxerweise auch ungeheuerlich dicht und reich ist. Wie gesehen, gibt es in dieser «orphischen» Dichtung kein Zurück und keine Wiedergeburt, keine Heimat und keine Hoffnung, doch tritt in der Darstellung des Scheiterns der poetischen Aufgabe ein Wort, eine Mitteilung, eine Gabe, die eigentlich ein schwieriges Erbe ist, zu Tage. Die von Celan ist eine Passionssprache als erlittene und im Text sedimentierte Gewalt, in der «der Sinn einer Trennung, eines Kreischens, eines von einer ganzen Kultur gegen den Dichter begangenen Verrats bleibt. Celan hat alles versucht, um sich über die absolute Verzweiflung zu erheben, aber er ist dabei umgekommen. Es bleibt eine Trennung im Herzen der deutschen und europäischen Kultur, eine Spaltung, die leider noch heute, in der Zeit eines neuen menschlichen Zusammenlebens, die untrüglichen Spuren eines Schattens wirft.»

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 03 - Sag, daß Jerusalem ist

Celan-Studien. Neue Folge. Bd. 3

Über Paul Celan
Oktober 1969 – April 1970
Mit einem Nachwort von Matthias Fallenstein
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 52)
120 S., fadengeh. Brosch., 2010

ISBN 978-3-89086-495-2
Weitere Informationen
Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen. Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli      

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 04 - Paul Celan. Erinnerungen, Dokumente, Briefe

Die hier gewiß nur bruchstückhaft mögliche Darlegung der Bedingungen, die Paul Celans Dasein prägten, soll in etwa das Wissen skizzieren, das ich damals besaß, als ich Celan zum ersten Mal traf. Denn nur wenn verständlich ist, was ich von Celan, seinem dichterischen Werk und den Anfeindungen, denen er ausgesetzt war, wußte, wird die Situation nachvollziehbar, in welcher sich die Begegnung seinerzeit abgespielt hat.        

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 05 - Paul Celans «unbequemes Zuhause»

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 06 - Der Celan-Mythos

Leben die Bücher bald? - Friedrich Hölderlin
"Die Landschaft, aus der ich zu Ihnen komme, dürfte den meisten von Ihnen unbekannt sein", erklärte Celan bei der Entgegenahme des Literaturpreises der Freien Hansestadt Bremen. "Es ist die Landschaft, in der ein nicht unbeträchtlicher Teil jener chassidischen Geschichten zu Hause war, die Martin Buber uns allen auf Deutsch wiedererzählt hat. Es war eine Gegend, in der Menschen und Bücher lebten."

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 07 - "Du hast mit deinen Sternen nicht gespart"

Im umfangreichen Nachlass von Rose Ausländer finden sich zahlreiche Dokumente, Fotos und Texte zu den Begegnungen mit ihrem Landsmann Paul Celan. Auf dieser Basis zeigt Helmut Braun, der Nachlassverwalter der Dichterin, das Verhältnis der Poetin und des Poeten. Beider Leben und Werk ist durch die Shoa gezeichnet. Paul Celan zerbricht am Erlittenen; er geht in den Freitod. Rose Ausländer findet im hohen Alter ihren Frieden: „Ich erwarte nichts, aber ich lebe gern.“
1957, nach der Lektüre von Paul Celans Büchern Mohn und Gedächtnis und Von Schwelle zu Schwelle, notierte Rose Ausländer: „Der Tod hat seinen besten Dichter ins Leben gerufen“.
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Helmut Braun begleitete Rose Ausländer 13 Jahre lang bis zu ihrem Tod im Jahr 1988. Zunächst als ihr Verleger, danach als Herausgeber ihres Gesamtwerkes und ihr Biograf. Sie bestimmte ihn testamentarisch zum Verwalter ihres Nachlasses. Er ist Vorsitzender der Rose Ausländer-Gesellschaft e.V. in Köln. Seit 1992 ist er mit Ausstellungen, Vorträgen und Lesungen als Wanderprediger für die Dichterin unterwegs.

Celan, Paul

Celan Studien (Neue Folge) 08 - Celan, Weißglas. Die Wasser des Bug

Für Celan waren Flüsse mehr als topographische Gegebenheiten. Er hatte ein Gespür für ihre beinahe metaphysische Bedeutung, und daher konnte ihn die unheilvolle Wandlung des Südlichen Bug von einer utopischen Landschaft religiöser und literarischer Schöpfung, einer Zufluchts- und Pilgerstätte, in einen Ort der Vernichtung nicht unberührt lassen. Besser als irgendjemand sonst vermochte er dieses Paradoxon und den Schmerz über die Vernichtung des jüdischen Volkes in Regionen, die es mit seinem geistigen Reichtum und seiner Kreativität geprägt hatte, in Worte zu fassen. Flüsse prägten Celans Leben und Werk, die Seine, der Rhein, der Bug oder die Oka. Und auch sein Tod steht im Zeichen eines Flusses, da er seinem Leben in der Seine ein Ende setzte.
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Aus dem Vorwort von Andrei Corbea-Hoisie:
"Wenn man eines Tages auf die Idee käme, einen Atlas über die Celan-Forschung der letzten fünf Jahrzehnte zu entwerfen, würde man mit Sicherheit feststellen, dass Paris und Frankreich im Vergleich zu vielen anderen Orten im deutschsprachigen Raum sich zu einem der stärksten und vitalsten Zentren der Auseinandersetzung mit dem Werk des aus der Bukowina stammenden Dichters entwickelte. [...] Das an sich unkonventionelle Buch Marc Sagnols fügt dem noch unvollständigen Puzzle des Celan-Wissens ein weiteres wichtiges Einzelteil hinzu. Auch darum verdient es, gelesen zu werden."

Celan, Paul

Celan Studien 01 - Muttersprache Mördersprache

Zu einem der bedeutensten deutschsprachigen Lyriker nach 1945 werden fünf Abhandlungen vorgelegt. Die ersten beiden stellen ein Strukturbild von Celans Leben und Werk sowie einen Essay zu seinem Judentum dar. Daran schließen sich exemplarische Interpretationen zur Entwicklung seiner Lyrik am Beispiel dreier Schlüsselgedichte an: «Todesfuge» (1945), «Engführung» (1958), «Du liegst im großen Gelausche…» (1967).

Celan, Paul

Celan Studien 02 - Bildersprache

Wie aus Sprachbildern Bildsprache, also Sprache der Bilder wird, beschreibt dieser Essay am konkreten Beispielfall bildnerischer Reflexe der Celanschen «Todesfuge» im Werk von László Lakner und Anselm Kiefer.

Celan, Paul

Celan Studien 03 - Schibboleth

Zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker nach 1945 werden vier Abhandlungen vorgelegt: «Schibboleth» oder Die Identifikation mit dem Spanischen Bürgerkrieg «Am Stiefpol» oder Die Abrechnung mit der kommunistischen Diktatur «Ein Wort mit all seinem Grün» Zu einem lyrisch-poetologischen Dialog Erich Arendts und Ernst Meisters mit Paul Celan Celan übersetzt Picasso

Celan, Paul

Celan Studien 04 - «Mit entsichertem Herzhirn»

Zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker nach 1945 werden fünf Abhandlungen vorgelegt. Neben drei neuen Gedichtinterpretationen untersucht der Autor die Begegnung Paul Celans mit der Gruppe 47 sowie dessen Übersetzung des Trunkenen Schiffs von Rimbaud: Celan und die Gruppe 47 Celan übersetzt Rimbaud Begegnungen mit van Gogh und Rembrandt – Zum Gedicht «Unter ein Bild» – Zum Gedicht «Einkanter: Rembrandt…» Vom Pathos zu Wortresten – Ein gestischer Paradigmawechsel im Werk am Beispiel des Gedichts «Stückgut»  

Celan, Paul

Celan Studien 05 - Celan und Frankreich

Frankreich war über zwei Jahrzehnte hindurch die Wahlheimat Paul Celans. Im europäischen Mutterland republikanischer Verfassung fand der jüdische Dichter deutscher Sprache aus der Bukowina nach den Erfahrungen des Holocaust einen Ort, wo er leben und arbeiten konnte. Frankreichs Sprache, Landschaften, Kultur und Menschen haben sein Werk in vielfacher Weise mit geprägt. Dadurch ist er tatsächlich zum «größten französischen Dichter deutscher Sprache» geworden, als den ihn der französische Germanist Claude David bezeichnet hat. Aber auch in Paris holte ihn die mörderische Vergangenheit in unterschiedlicher Form wieder ein. Vor allem die ‹Goll-Affäre› in Gestalt ebenso infamer wie absurder Plagiatsvorwürfe durch die Witwe Yvan Golls zerstörte die psychischen Reserven des Dichters in einem Maße, daß seine letzten Lebensjahre zu einer seelischen Hölle wurden. Nach einer Lebensskizze und dem Bericht über Celans ersten Frankreichaufenthalt im Studienjahr 1938–1939 (I) stellt die knappe Schilderung der biographisch wichtigen Zwischenzeit von 1939 bis 1948 mit den schwierigen Schicksalsjahren in Czernowitz und im Arbeitslager, dem Weggang nach Bukarest und dann der Flucht über Wien den Zusammenhang her bis zur Übersiedlung nach Paris (II). Im Zentrum der Darstellung stehen jedoch die Entwicklungen während der 22 Jahre, die Celan in Frankreich verbrachte. Sie gliedern sich in zwei sehr voneinander verschiedene Phasen, wobei das Jahr 1960 als existentielle Zäsur gelten kann. Deshalb gilt ein erster Teil der Betrachtung des schwierigen Anfangs und der zeitweiligen Konsolidierung in Leben und künstlerischer Arbeit (III), während im zweiten Teil der schwierige Kampf zwischen unausweichlichen psychischen Belastungen und literarischem Gestaltungswillen zur Darstellung kommt (IV). Allerdings sollte die Intention des Buches nicht allein in der Klärung biographischer Zusammenhänge gesehen werden. Mit Absicht ergänzen darum fünf ganz vom Text ausgehende Modellanalysen einschlägiger Gedichte («Im Park», «Erinnerung an Frankreich», «Auf Reisen», «Auf hoher See», «Eingejännert») die Ausführungen zu den Lebensumständen. Es handelt sich dabei um Interpretationen dieser poetischen Reflexe zu verschiedenen Punkten der Celanschen Lebensbahn vom ersten persönlichen Kontakt mit Frankreich bis zur nicht mehr lebbaren Endphase. Sie dienen dem wesentlichen Ziel einer Klärung des künstlerischen Weges, den Celan sich mühsam erschlossen hat, indem sie dem Leser Stationen des Weges zeigen zu seinem ganz eigenen Sprachkosmos, der jedoch die existentiellen Probleme und Katastrophen des 20. Jahrhunderts präzise und exemplarisch zur Sprache bringt. […] Zwar vieler europäischer Sprachen mächtig, schien Celan für sein künstlerisches Wollen oder auch Müssen nur das Deutsche geeignet. Dem gefühlten Auftrag zu deutscher Dichtung, zur Übersetzung ins Deutsche, gepaart mit Celans jüdischem Selbstverständnis, aber auch mit der gefühlten Schuld des Überlebenden und pathologischen Ängsten gerade vor Deutschland, in dem er vor allem seine Leser suchte und fand, hielt Celan psychisch letztlich nicht mehr stand. […]
Alexander Losse, Allgemeine Zeitung Mainz, 1. April 2003

Celan, Paul

Celan Studien 06 - «Auf Atemwegen»

«Auf Atemwegen»? Was bedeutet das im Zusammenhang mit dem Werk, das uns Paul Celan hinterlassen hat? Die Formulierung stammt aus einem Gedicht, dessen Eingangsvers lautet: «Ein Wurfholz, auf Atemwegen». Die Anspielung auf die eigentümliche Wurfwaffe der Urbevölkerung Australiens, den Bumerang, der, wenn er sein Ziel verfehlt, zum Werfenden zurückkehrt, darf uns nicht täuschen. Kriegerisches steht hier gewiß nicht zur Frage. Denn der Wortlaut der Folgeverse – «Ein Wurfholz, auf Atemwegen, / so wanderts, das Flügel- / mächtige, das / Wahre» – klärt hinreichend, daß es dem Dichter um den beschreibenden Vergleich einer energischen Flugbewegung geht. Konkreten Einblick in die von Celan eingeschlagenen «Atemwege» wollen die nachfolgenden Interpretationen vermitteln. Es handelt sich dabei durchweg um Texte aus den in den sechziger Jahren zusammengestellten Sammlungen. Interpretationen zu fünf Gedichten aus der Sammlung «Die Niemandsrose» (1963) bilden den ersten Hauptteil. Es folgt im zweiten Teil die Betrachtung von acht Gedichten, die während der einwöchigen Reise Celans durch Südfrankreich 1965 entstanden sind. In zwei kürzeren Kapiteln werden am Schluß zwei Beispieltexte der Jahre 1967 und 1968 aus den postum publizierten Sammlungen «Lichtzwang» und «Schneepart» betrachtet: die Gedichte «Blitzgeschreckt» und «Kalk-Krokus».    

Celan, Paul

Celan Studien 07 - Celan schreibt an Jünger

   

Celan, Paul

RTB 010 - Gespräch im Gebirg

Mit einem Kommentar von Theo Buck
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 15)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 10)
60 S., brosch., 2002

Bei uns vergriffen! Out of print!

ISBN 978-3-89086-744-1
Weitere Informationen
Aus dem Inhalt:
Entstehungszusammenhang ; Thema und Wirkungsabsicht ; Textbetrachtung ; Zeittafel ; Äußerungen Celans ; Meinungen und Deutungen
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Theo Buck, Jahrgang 1930, war Universitätsprofessor an der RWTH Aachen. Er arbeitet vor allem über Goethe, Büchner, die Literatur der Weimarer Republik, Celan, Johnson und Schädlich.

Celan, Paul

RTB 069 - «Port Bou – deutsch?»

Inhalt: I. Port Bou – deutsch? II. Pfeil die Tarnkappe weg III. Linksnibelungen, Rechtsnibelungen IV. Benjamin neint euch, für immer, er jasagt V. Solcherlei Ewe VI. Kein Zu-spät, ein geheimes Offen Anmerkungen Zitierte Literatur   Rezension International Walter Benjamin Society                  

Celan, Paul

Todesfuge

Neben Texten der Bukowiner Autoren wie Moses Rosenkranz, Immanuel Weißglas, Alfred Kittner und Alfred Gong wird nun auch das berühmteste Gedicht Paul Celans in den literaturgeschichtlichen Kontext gestellt.
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Aus dem Inhalt:
Warum gerade die «Todesfuge»? ; Die umstrittene Entstehung des Gedichts: 1944 oder 1945, Czernowitz oder Bukarest? ; Czernowitz als «geistige Lebensform» ; Zwischen Tradition und Moderne ; Vom Motivaustausch zum Gegenentwurf ; Exkurs zum Gedicht «Er» von Immanuel Weißglas ; Die Druckgeschichte der «Todesfuge» ; Interpretation der «Todesfuge» ; Meinungen und Deutungen im Querschnitt ; Chronologie ; Anmerkungen