Hölzer, Max

(1915, Graz – 1984, Paris)

 

Über  Max Hölzer:

Max Hölzer, geboren 1915 in Graz, gestorben 1984 in Paris, gab mit Edgar Jené 1950 bis 1952 die Surrealistischen Publikationen heraus, in denen erstmals nach dem Krieg Übersetzungen von Breton, Péret, Lautréamont u.a. erschienen. In den 50er Jahren war Hölzer einer der wenigen Lyriker deutscher Sprache, die den Surrealismus in selbständiger Weise für sich nutzbar machten. Später wandte er sich u.a. dem Studium der Kaballa zu, das große Bedeutung für seine lyrische Produktion gewann. Das bislang zerstreute lyrische Werk Hölzers erscheint im Rimbaud Verlag.

Gesamtausgabe

Hölzer, Max

Briefe an Michael Guttenbrunner aus zwanzig Jahren

Die intensive Beschäftigung mit dem deutschen Surrealismus führte zum informellen Maler und Dichter K. O. Götz (*1914), mit dem ich viele Jahre intensiv zusammengearbeitet habe, schließlich zu Michael Guttenbrunner (1919–2004), dem Adressaten der vorliegenden Briefe. Diese sind das Dokument einer für Max Hölzer einzigartigen Freundschaft, die er in zwanzig Jahren nicht müde wurde, durch romantische Schlussfloskeln zu bekräftigen. Allmählich versiegte der Briefwechsel, weil sich beide offensichtlich in die Einsamkeit Ihrer Dichtung zurückgezogen hatten. Besonders bei Hölzer war es schwierig, eine Adresse zu ermitteln. Augenscheinlich hatte er sich in den letzten Lebensjahren ganz aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Am 22.2.1989 schrieb ich an Brigitte Hölzer: «Ich habe große Mühe gehabt, Ihre Anschrift zu bekommen und nichts unversucht gelassen; bin nun aber froh, mit Ihnen telefoniert zu haben.» Fünf Jahre nach Max Hölzers Tod, konnte ich schließlich mit seiner Witwe, einen Vertrag auf Sämtliche Gedichte ausfertigen. Der hohe Aussagewert der Briefe beruht darauf, daß sie nicht für die Öffentlichkeit, ja mehr noch, gegen sie, genauer, gegen die «Mittelmäßigkeit» des Literaturbetriebes geschrieben wurden: «Ich glaube, daß auch die deutsche Sprache, nicht nur das Volk verflucht ist.» (22.8.1952) «Wer kann von all dem eine Ahnung haben? Sicher kein Literat.» (5.1.1953) Bernhard Albers                  

Hölzer, Max

Der Doppelgänger

Hölzer, Max

Entstehung eines Sternbilds

In den 50er Jahren war Hölzer einer der wenigen Lyriker deutscher Sprache, die den Surrealismus in selbständiger Weise für sich nutzbar machten. Später wandte er sich u.a. dem Studium der Kaballa zu, das große Bedeutung für seine lyrische Produktion gewann. Das bislang zerstreute lyrische Werk Hölzers erscheint im Rimbaud Verlag.

Hölzer, Max

Gesicht ohne Gesicht

Hölzer, Max

LTB 019 - Nigredo

An diesem Morgen war ich viel zu reich / ich suchte dich / jenseits der fliehenden Wolken /
Weide / Gerten bis über die Brust /
Wie sollte dein niedergerungenes / Lachen / im Blau sich abbilden. /

Hölzer, Max

LTB 122 - Schlafende Sonnen

Mein Fleisch ist ein Gitter auf roten Füßen
Es hindert nicht den luftigsten Schritt
Wie aus einem Fenster
Aber du fällst in keinen Schoß zurück
Auch hört man keinen Aufprall auf dem Trottoir
Du hast dein Gewicht verloren du schwebst auf dem Rücken
Du verwest schwebend in einem ausgeräumten Frisiersalon
Ein Spiegel deckt dich zu von dem sich das Zinn schält
Zwischen Hobelspänen quellen blaue Locken hervor
Efeu schlingt sich an der Wand um Raub-Augen
Andre blicken pupillenlos aus Flaschen
Man sieht sie denken schon lange nicht mehr.
Die Wüste des Solitärs füllt nur einen Sarg
Aber aufgestiegen an die Oberfläche
Könnte ich die Hand durch den geliebten
Körper strecken der ganz aus Perlen ist

Hölzer, Max

Mare occidentis. Das verborgene Licht. Chrysopöe

Hölzer, Max

Nigredo