Land Israel

Immer schaun die heilige Stadt
Unzählige Tote
Durch ihre weißen Steine an,
Gegenüber gelagert.
Berg der Lebenden, Berg der Toten
Ein Tal nur trennt sie.

 

Die Gedichte von «Land Israel» entstanden 1934 unter dem unmittelbaren Eindruck einer Palästinareise. Sie wurden noch 1935 in Deutschland im jüdischen Schocken-Verlag (Berlin) veröffentlicht.

Sternsprünge

LTB 011 – Im Nebel zweier Äxte

Ausgesprochenes Dunkel

Versuch über Rimbaud

«Ich möchte mich auf den gefährlichen Streit der Experten nicht zu sehr einlassen, ich erhebe in dieser Studie auch nicht den Anspruch, Maßgebliches über die uns erhaltenen Texte beizutragen. Ich werde Leben und Schreiben von Rimbaud als die Abfolge einiger Phasen darstellen. Ich gestehe im übrigen zu, daß man ihre Zahl erhöhen könnte, indem man in einem Jahr auch die Jahreszeiten zählt. Zugleich bemühe ich mich aber darum, das zu kennzeichnen, was sich ändert, ebenso wie das, was über alle Wechselfälle hinweg unabänderlich bestehen bleibt.»

Butor beschreibt in seinem Essay, der in Frankreich zuerst 1989 erschien und jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt, Rimbauds rätselhaften Lebensweg: vom Selbstverständnis seiner Lyrik als Ausdruck der Revolution gegen Konventionen aller Art bis zur Restauration eines Kaufmannes in Äthiopien.

KS Bd. 04 – Gottfried Benn

In das Jahr 1948 fällt der erste Brief Karl Schwedhelms an Gottfried Benn, in dem dieser um eine «halbstündige Lesung […] für Radio Stuttgart» bittet. Aus der zunächst lockeren Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk ergeben sich mit der Zeit für Benn auch wichtige Impulse zu neuen Arbeiten. Karl Schwedhelm erweist sich währenddessen als ein aufmerksamer Beobachter des Bennschen Schaffens und rezensiert einen Großteil seiner Neuerscheinungen. Bis zu seinem Lebensende wird sich Schwedhelm aber immer wieder mit dem herausragenden Lyriker und Essayisten beschäftigen; der etwa 1980/81 entstandene und hier erstmals abgedruckte Essay über die Lebens- und Wirkungsgeschichte des Dichters – «Kunst als letzte Wirklichkeit» – legt davon ein deutliches Zeugnis ab. Ihm folgt eine Dokumentation des vorhandenen Briefwechsels und der Rezensionen Schwedhelms. Den Abschluß bildet eine Fotosammlung.

RTB 002 – Ein Aufenthalt in der Hölle

Im Zentrum der Dichtung des «verdammten Poeten», wie Verlaine Rimbaud später bezeichnet hat, schildert die «törichte Jungfrau» ihr Leben mit dem «Höllengemahl». Eingerahmt ist ihre wörtliche Rede allerdings durch verdeckte Hinweise, die erkennen lassen, daß es sich bei der Sprecherin in Wirklichkeit um gar keine Frau, sondern um einen «Gefährten» handelt und beide eine «komische Ehe» führen.

Thomas Eichhorn erhielt für seine Neuübersetzung den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen.

Erinnerungen 1906–1991

Die Erinnerungen basieren auf Tonbandaufzeichnungen, insofern erfahren wir in aller Kürze Wesentliches, auch über den «vergessenen Holocaust» (Alexandru Safran) der Juden aus der Bukowina in Transnistrien.

O Zeiten, o Schlösser. Ô saisons, ô châteaux

O Zeiten, o Schlösser,
welche Seel ist ohne Fehl?

O Zeiten, o Schlösser,

Ich forschte nach dem Zauberzeichen
Des Glücks, dem niemand kann entweichen.

Es lebe hoch, ein jedes Mal,
Wenn Gallien hört des Hahnes Schall.

Thomas Eichhorn erhielt für seine Neuübersetzung den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen.

LTB 007 – Das Trunkene Schiff

Wenn ich noch Sehnsucht nach Europas Wassern habe,


Dann nach dem schwarzen Tümpel, wo im Abendschein


Voll süßem Duft ein kauernder, trauriger Knabe


Mit Schiffchen spielt, wie Frühlingsschmetterlinge fein.

Ich kann, ihr Wellen, eingehüllt in euer Schlagen,


Nicht mehr im Kielwasser der Baumwollschiffe ziehn,


Noch den Hochmut der Fahnen und Wimpel ertragen,


Noch des Brückenboots schrecklichen Augen entfliehn.

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Die Gedichte dieses Bandes entstanden zwischen 1869 und 1872. Er ist der erste der Neuübersetzung. Thomas Eichhorn erhielt für seine Neuübersetzung den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen.


In der Noa Noa Hör-Buchedition liest Jens Harzer Gedichte von Arthur Rimbaud auf der CD «Das Trunkene Schiff» in der Neuübersetzung.