Rose Ausländer
Paul Celan
Alfred Kittner
Alfred Margul-Sperber
Moses Rosenkranz
Rose Ausländer
Paul Celan
Alfred Kittner
Alfred Margul-Sperber
Moses Rosenkranz
Ratschläge für einen jungen Dichter
Bleib dem Gedanken treu
dem verlassenen
Lausche dem Klang
mit verschlossenen Ohren
Hör mit den Händen
Schlage den Takt
ohne etwas zu rühren
Vergiss Marsyas und seine abgezogene Haut
Vergiss Orpheus und sein zerrissenes Fleisch
Vergiss den Spott,
Vergiss den Rauch, vergiss das Feuer
Vergiss dein Herz, vergiss dein Hirn
Die Stimme in der Kehle
wer du bist
Und, wenn möglich, so beginn
im Schweiße deines Angesichts
Rhodos von Dagmar Nick, eines der schönsten Bücher über die griechische Insel. Es ist im allerbesten Sinn ein richtiges Reisebuch.
Die Insel findet hier eine wahrlich würdige Darstellung. Man müßte das Buch studieren, ehe man sich dahin begibt. Wenigstens lesen muß man es. Hat man einmal damit angefangen, wird man ohnedies nicht mehr aufhören wollen und so alles über Geschichte, Menschen und Kulturen erfahren.
Ein ganz vortreffliches Buch, weil es Kenntnis und Erlebnisfähigkeit und lebendige Darstellung vereint. Kein Reiseführer üblicher Art, aber auch keine hymnischen Impressionen.
In prägnanter und phantasiereicher Sprache malt Dagmar Nick das alte und neue Rhodos. In klassisch formulierten Sätzen erfahren wir die Geschichte und Gegenwart der Insel. Eine Studie für Sprachästheten, Archäologen, Kunsthistoriker und Reisende, die die Antike bewundern und erhabene Landschaft lieben. Dem Buch ist weiteste Verbreitung zu wünschen.
Das Leben ein Traum
Nur ein Traum ist das Leben, /
doch ein Fiebertraum, der ganz schnell vorbei ist; /
wenn man aus ihm erwacht, /
erkennt man, daß alles nur Schall und Rauch ist … /
Ach, wäre es doch ein langer, /
ein langer Traum und ein tiefer! /
Ein Traum, der bis zum Tode anhielte! … /
Ich träumte wohl von meiner und Deiner Liebe.
Gustavo Adolfo Bécquer
Eine Anthologie der so reichhaltigen Lyrik Spaniens und Lateinamerikas vorzulegen, ist vor allem deshalb ein schwieriges Unterfangen, weil die Kriterien für die Auswahl der Dichter und ihrer Werke nicht einfach festzulegen sind. Die hier vorgelegte Auswahl ist sicher nicht zu 100 % repräsentativ, aber doch insoweit, als sich behaupten läßt, daß die meisten der großen spanischsprachigen Lyriker der letzten sechs Jahrhunderte zu Wort kommen. Für die Auswahl war es von Belang, wie groß der Einfluß der Dichter auf andere war, ob sie die Dichtung ihrer Zeit gut widergespiegelt haben, ob sie in ihrer Zeit bekannt waren oder es noch sind, und – ob ihre Werke dem, der ausgewählt hat, gefallen.
Marqués de Santillana (1398–1458),
Antón de Montoró (ca. 1404 – ca. 1480),
Juan de Mena (1411–1456),
Luis de Góngora (1561–1627),
Lope Félix de Vega Carpio (1562–1635),
Francisco Gómez de Quevedo y Villegas (1580–1645),
Esteban Manuel de Villegas (1589–1669),
Pedro Cálderón de la Barca (1600–1681),
Juan de Iriarte (1702–1771),
José de Cadalso (1741–1782),
Félix María Samaniego (1745–1801),
Juan Meléndez Valdés (1754–1817),
Manuel José Quintana (1772–1857),
Ángel Saavedra Duque de Rivas (1791–1865),
José de Espronceda (1808–1842),
Gustavo Adolfo Bécquer (1836–1870),
Domingo Rivero (1862–1929),
Miguel de Unamuno (1864–1936).
Der Briefwechsel zwischen Wilhelm Lehmann (1882–1968) und Karl Schwedhelm (1915–1988) aus den Jahren 1948 bis 1967 ist nach denen mit Gottfried Benn und Nelly Sachs der dritte umfangreiche Briefwechsel Schwedhelms, der publiziert wird. Ähnlich wie Benn hatte Lehmann auch für Schwedhelms eigenes Schaffen eine große Bedeutung. Schließlich galt Lehmann in der Zeit dieses Briefwechsels mit seiner Lyrik vielen Kritikern und Literaturwissenschaftlern als durchaus gleichrangiger Antipode einerseits Benns und andererseits Bertolt Brechts. Neben den Briefen der beiden Autoren enthält das Buch auch Artikel, Radiosendungen, Rezensionen und einen Brief Schwedhelms über Lehmann, sowie einen Text Lehmanns zu Schwedhelms Gedichtband «Fährte der Fische». Darüber hinaus werden zahlreiche persönliche Kontakte und Begegnungen angesprochen und in den Anmerkungen ausführlich erläutert, so daß deutlich wird, daß das literarische Leben jener Zeit weitaus vielfältiger und nuancenreicher war, als es manche Literaturgeschichte glauben machen will.
Unsere Helden
Unsere Helden haben keine Namen /
und kein Denkmal spricht von ihrer Tat; /
einer lichtdurchstrahlten Menschheitszukunft /
sind sie erste Opfer: blutige Saat.
Unsere Helden schmiedet man in Ketten /
und ihr Leben endet an der Wand; /
mit dem Worte Freiheit auf den Lippen /
kollern ihre Köpfe in den Sand.
Unsere Helden haben keine Tränen /
zum Geleite, wenn die Salve hallt, /
nur das Zähneknirschen der Genossen /
und ein Fäusteballen hart und kalt.
Unsere Helden, das sind Pioniere /
einer rotmessianischen Mission, /
unsere Helden, unsere Namenlosen /
sind die Fahne flammender Legion.
Inhalt
1. Rückkopplung. Zum Umgang mit der Literatur Hubert Fichtes
1.1 Nachwörter. Vorspiel im Star-Club ;
1.2 Das Leben, ein Roman. Poetologische Szenen I ;
1.3 Transformation. Lektüremodell I ;
1.4 Autobiografik und Roman. Lektüremodell II ;
1.5 Rettende Wörter. Poetologische Szenen II
2. Von Worten und Menschen. Effekt- und Gewaltfragen
2.1 Gespenster. Rückkopplungseffekte I ;
2.2 Existenzexperimente. Poetik der Autofiktion ;
2.3 Raddatz’ Gegendarstellung. Rückkopplungseffekte II ;
2.4 Mephisto-Variationen. Exkurs zum Schlüsselroman ;
2.5 Mordwerkzeuge. Referenz und Sprachkritik
3. Kunstfigur, mehrfachbelichtet. Figuren der Anderen
3.1 Menschliche Komödie. Von der Lehranalyse zum Interview ;
3.2 Simulierte Mündlichkeit. Authentizitätseffekte ;
3.3 Wolli, Kunstfigur. Rückkopplungseffekte III ;
3.4 Wolli, mehrfachbelichtet. Verweisnetze I
4. Hybride Formen. Strategien der Ambiguität
4.1 Hybridisierungen. Strategien der Ambiguität I ;
4.2 Hotel Garni, Doppelzimmer. Die Erkenntnisfalle ;
4.3 In der Drehtür. Strategien der Ambiguität II ;
4.4 Flimmerig und unbestimmt. Verweisnetze II ;
4.5 Wie hermetisch ist die Palette? Verweisnetze III ;
4.6 Plädoyer für Jäcki. Postscriptum
Verwendete Literatur
Anmerkungen
Sie werden es, denke ich, begreifen und es mir nicht verübeln, wenn es mir widerstrebt, über Dinge zu sprechen, über die seit nunmehr drei Jahrzehnten schon unglaublich viel geschrieben wurde und vermutlich weitaus erschöpfender und mit mehr Sachkenntnis, als ich es heute zu tun ver möchte. Über meinen Landsmann und jüngeren Gefährten aus vergangenen Jugendtagen sind schon zu seinen Leb zeiten unzählige Abhandlungen geschrieben worden. Und noch viel mehr Veröffentlichungen folgten seit seinem Freitod im April 1970, welcher die, die ihm in seinen letzten Jahren öfter begegneten, wohl entsetzte, aber nicht eigentlich überraschte, da seine wiederholten Depressionszustände das Schlimmste befürchten ließen. Das waren Deutungsversuche, Kommentare, Interpretationen, die mitunter kläglich danebengriffen, späterhin Erinnerungen, Begegnungsberichte und anderes mehr.