Leidland. País del dolor

Was ihm sein Heimatland Argentinien an Leid zumutete, geht weit über das hinaus, was Menschen gemeinhin zu ertragen vermögen. Dass Gelman nicht an seinem Schicksal zerbrach, hat er vor allem der Poesie zu verdanken. So hinterfragt er auch in seinen späten Gedichten das grausame Geschehen unter der Militärdiktatur und dessen schwierige Aufarbeitung nach der Rückkehr zur Demokratie. Neben dem Leid und der Poesie kreisen seine Gedichte um die Themen Kindheit, Liebe, Tod und soziale Gerechtigkeit, die er immer wieder aufgreift und aus anderen Perspektiven beleuchtet. Gelmans Dichtkunst – «Die Bäume zeigen ihr Alphabet», heißt es im Gedicht «Neuigkeiten» (S. 119) – reicht von einem «gesprochenen Guernica» (Jorge Boccanera) bis hin zu feinsinnigen und schönen, meist seiner zweiten Frau Mara gewidmeten Liebesgedichten. Wer von einem politischen Kopf wie Gelman politische Lyrik im Stile des sozialistischen Realismus eines Louis Aragon erwartet, wird enttäuscht sein; wer hingegen Sinn hat für außergewöhnlichen Bilderreichtum, eingebettet in eine fein gewobene Alltagssprache, wird bei Gelman seine Freude haben:

Jemand gießt die Sterne,
und das Holz wächst.

(«Herbsten»)

RTB 099 – Wannsee

Kleist gab keine Antwort, ging hin und her, hämmerte sich mit der Faust an die Stirn und befahl nach einer Weile dem herbeizitierten Hausdiener, er möge vier Lichter bringen, die während der ganzen Nacht brannten. Es fröre ihn, sagte Kleist, es fröre ihn, obwohl im Ofen das Feuer brannte, es fröre ihn.

Bachmann beschreibt Kleists letzte Tage in einer farbigen, Kleist nahen Sprache.

HAH Bd. 17 – Grün vor Blau. Über die Grenze

Der Autor, geboren am 20. Juni 1904 in Berhometh am Pruth, lebte bis 1930 vorwiegend in der Bukowina, dann in Bukarest. 1941 bis 1944 war er in Arbeitslagern der rumänischen Faschisten interniert; 1947, verschleppt nach Rußland, verschwand er für 10 Jahre im Gulag. 1961, wieder politisch verfolgt, mußte er aus Rumänien fliehen und kam nach Deutschland. Er starb am 17. Mai 2003 im Schwarzwald.

Die Kindheit erlebte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch in einer kinderreichen Bauernfamilie. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche.
Weiteres zum Lebenslauf im Essay von Matthias Huff.

Die ersten fünfzehn Jahre dieses Lebens, das noch viele Katastrophen unseres Jahrhunderts durchlaufen sollte, schildert der Dichter im vorliegenden Hörbuch.

Sprecher: Nikolaus Paryla
mit einem 40-seitigen Booklet

Kindheit. Fragment einer Autobiographie (Hörbuch)

Der Autor, geboren am 20. Juni 1904 in Berhometh am Pruth, lebte bis 1930 vorwiegend in der Bukowina, dann in Bukarest. 1941 bis 1944 war er in Arbeitslagern der rumänischen Faschisten interniert; 1947, verschleppt nach Rußland, verschwand er für 10 Jahre im Gulag. 1961, wieder politisch verfolgt, mußte er aus Rumänien fliehen und kam nach Deutschland. Er starb am 17. Mai 2003 im Schwarzwald.

Die Kindheit erlebte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch in einer kinderreichen Bauernfamilie. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche.
Weiteres zum Lebenslauf im Essay von Matthias Huff.

Die ersten fünfzehn Jahre dieses Lebens, das noch viele Katastrophen unseres Jahrhunderts durchlaufen sollte, schildert der Dichter im vorliegenden Hörbuch.

Sprecher: Nikolaus Paryla
mit einem 40-seitigen Booklet

Kindheit. Fragment einer Autobiographie (Hörbuch)

Der Autor, geboren am 20. Juni 1904 in Berhometh am Pruth, lebte bis 1930 vorwiegend in der Bukowina, dann in Bukarest. 1941 bis 1944 war er in Arbeitslagern der rumänischen Faschisten interniert; 1947, verschleppt nach Rußland, verschwand er für 10 Jahre im Gulag. 1961, wieder politisch verfolgt, mußte er aus Rumänien fliehen und kam nach Deutschland. Er starb am 17. Mai 2003 im Schwarzwald.

Die Kindheit erlebte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch in einer kinderreichen Bauernfamilie. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche.
Weiteres zum Lebenslauf im Essay von Matthias Huff.

Die ersten fünfzehn Jahre dieses Lebens, das noch viele Katastrophen unseres Jahrhunderts durchlaufen sollte, schildert der Dichter im vorliegenden Hörbuch.

Sprecher: Nikolaus Paryla
mit einem 40-seitigen Booklet

Jugend. Fragment einer Autobiographie (Hörbuch)

Im vorliegenden Hörbuch erzählt der junge Rosenkranz seine Erlebnisse auf seiner Wanderschaft in den 20er Jahren auf der Suche nach Arbeit. Über die Stationen Krakau, Triest, Bukarest, Wien, Passau, München, Kehl am Rhein, Straßburg und Paris gelangte er bis Blois an der Loire. Die Zeit in Frankreich verbrachte er hauptsächlich zusammen mit einer Freundin und dem gemeinsamen Kind. Am Ende gehen sie wieder in die Bukowina zurück.

Sprecher: Nikolaus Paryla
mit einem 40-seitigen Booklet

Jugend. Fragment einer Autobiographie (Hörbuch)

Im vorliegenden Hörbuch erzählt der junge Rosenkranz seine Erlebnisse auf seiner Wanderschaft in den 20er Jahren auf der Suche nach Arbeit. Über die Stationen Krakau, Triest, Bukarest, Wien, Passau, München, Kehl am Rhein, Straßburg und Paris gelangte er bis Blois an der Loire. Die Zeit in Frankreich verbrachte er hauptsächlich zusammen mit einer Freundin und dem gemeinsamen Kind. Am Ende gehen sie wieder in die Bukowina zurück.

Sprecher: Nikolaus Paryla
mit einem 40-seitigen Booklet

RTB 094 – Briefwechsel mit Elias Canetti 1963–1990

Hans Bender – Elias Canetti

 

Canetti schätzte Bender persönlich, er habe ihn «sehr gern», schrieb er an Wolfgang Kraus: «Ich glaube, man kann sagen, dass uns eine Freundschaft verbindet». Auch Bender direkt gestand er, er habe ihn «immer ganz besonders gemocht, für viele Schicksale und Qualitäten, und wenn ich den Mut gehabt hätte, zu den 50 schlimmen Charakteren auch 50 gute zu schreiben, wären Sie mehrmals darunter.»

(aus: Sven Hanuschek: Elias Canetti. Biographie. München: Carl Hanser 2005)

Inzwischen habe ich alle Briefe mit großem Interesse gelesen. Ich finde sie sehr schön. Obwohl manche von ihnen eher kurz sind und es darin hauptsächlich um die Veröffentlichung von Texten meines Vaters in den Akzenten / dem Jahresring geht, so sind sie meiner Meinung nach doch ein sehr wichtiges und durchaus auch persönliches Dokument für die jahrzehntelange Freundschaft meines Vaters mit Bender.

Johanna Canetti an Bernhard Albers

LTB 103 – die urwelt steht ihnen offen

Eines muss man bedenken die /
saurierforscher sind viel unterwegs /
die urwelt steht ihnen offen /
wie schön ist es in die tiefe zu gehen /
zum stein mit dem sich die tiere /
für immer verbinden /

“Immer neue Schöpfungsgeschichten erzählen diese von Menschen und Tieren und Dingen bewohnten Gedichte. Ein poetisches Traumland der Erinnerung und Trauer, der Luftgeister und Zauberformeln.”

– Matthias Weichelt

LTB 105 – Gelegentlich Krähen

Nachhauseweg

Jeder Feldstein so vertraut, /
Lage, Gestalt, selbst Farbe, /
Eidechsen, deren Kadaver /
Kinder in die Ritzen stopften. /

Aber man lässt sich nicht täuschen, /
nicht mehr so leicht, /
fragt nun Fremde nach dem Wald. /
Farbe? Farbe? welche Farbe? /
Völlig missglückt, dieses /
Husten, bei allem Blut.

“Es ist diese Zurückhaltung in Wortwahl und Form, die neben der allen Texten eigenen Melancholie den spezifischen Ton der Gedichte Sanjosés ausmacht. Und doch […] findet sich in dem schmalen Band eine große Zahl ganz unterschiedlicher Sprecharten, vom Prosagedicht über Balladenhaftes und epigrammatisch Kurzes bis hin zum Sonett. Und stets öffnen die Gedichte dabei den Blick auf ein „Mehr”, das sie in die Welt hinein bringen, ohne es explizit nennen zu müssen, denn Sanjosé beherrscht […] neben der Kunst der präzisen Formulierung auch die Kunst des präzisen Verschweigens.”

-Dirk Uwe Hansen im Signaturen-Magazin
Die vollständige Rezension können Sie hier lesen.