RTB 033 – Lustverlust

Hier handelt es sich um das Interview mit dem sechzigjährigen Angestellten «Rolf», das 1972 geführt wurde. Fichte hatte Heinz Sachs, so sein wirklicher Name, 1964 kennengelernt. Da Fichte bei der Verschriftlichung die Fragen geschickt wegzulassen wusste, nimmt das Interview als exemplarischer Lebenslauf den Charakter eines inneren Monologs an, was auf mich bei Erscheinen einen grossen Eindruck machte. Vom § 175 hatte ich erst im Jahr seiner Abschaffung gehört. Da war ich achtzehn Jahr alt, mit einem, in dieser Hinsicht, enormen Informationsbedürfnis.

Bernhard Albers

Die blaue Periode oder Traurige Zeiten und andere Gedichte. il periodo blu e altre poesie

Nach dem Krieg arbeitete Cacciaguerra für den Minister Rodolfo Siviero in Florenz, dessen Aufgabe es war, Kunstschätze, die als Beutegut nach Deutschland geschafft worden waren, in ihr Land zurückzuführen. Später in Rom arbeitete sie für die Fulbright Foundation und schließlich ein Jahr für die UNO in Genf.

Sie hat früh zu schreiben begonnen, ihr Kriegstagebuch stammt aus den Jahren 1943–1945 (ibiscos Editore). Danach wendet sie sich der Poesie zu. Zwischen 1951 und 2000 erscheinen zahlreiche Gedichtsammlungen, Prosabände und ein Theaterstück, die mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden. Sie hat auch aus dem Amerikanischen übersetzt: für Mondadori die «Antologia di poeti negri d’America», in Zusammenarbeit mit Leone Piccioni, «Per amore» von Robert Creeley und «La scuola di New York»; für Guanda die Gedichte von Jude Stefan und für den «Almanacco dello specchio» einige Gedichte von Philip Larkin. Für die RAI hat sie mehrere Hörspiele geschrieben. 1996 wurden an der East Carolina University vier Kompositionen von Brett Watson nach Texten von Perla Cacciaguerra uraufgeführt.

RTB 034/035 – Die diskreten Kritiker

Inhalt:

I. Vom Schreiben schreiben

Faszinosum Literatur: Moritz Heimann und Oskar Loerke, zwei Beispiele


Und heute? – Vom Autor-Lektor zum Kritiker-Lektor


Einstellungsgespräch am Kamin


Mit Vertrauen in die Literatur


Peter Suhrkamp, Siegfried Unseld – der neue Lektorentyp


Mit abgeschlossenem Studium und die Arbeit an «mittleren» Büchern


Sekundäres – aus primärer Lust

II. Rezensieren, Porträtieren, Edieren – ein Beispiel

1. 1985 – Die erste Werkausgabe von Ernst Jandl


Ein Lektor beginnt


Zwei einfache und eine komplizierte Herausgaben


Die erste Ausgabe der Werke Ernst Jandls


Der Altverleger entscheidet


Über Recherche zum Konzept


Grundsätze der Edition


Der Editionsplan


Der erste Realisierungsversuch


Der zweite Realisierungsversuch


Ein Werk setzt sich durch

2. 1990 – Materialienbücher und die Arbeit an Peter Härtlings Gesammelten Werken


Von den Vorzügen sperriger Bücher


Neue Aufgaben des Herausgebers


Das Gespräch über Autoren vertiefen


Wenn Nähe zu groß wird oder Entfernung zu stark wächst


Peter Härtlings Gesammelte Werke

3. 1995 – Ernst Jandl, seine Biographie: es wird wieder erzählt


Ein Neubeginn


Mit Jandl für Jandl – ohne Jandl für Jandl


Der Lektor wird Autor


Jandl für Buchhändler


Eine erste Biographie und letzte Gedichte


Vom Endes des Erzählens und seinen neuen Anfängen

III. Die diskreten Kritiker

Diskretion – Schutz des Genies


Der Kult des Dienens und die Ökonomie


Die Textingenieure – oder die Praxis praktisch gesehen Gezieltes Mitschreiben

IV. Literatur über Lektoren

Bücher und Aufsätze zum Thema


Lebenszeugnisse


Allgemeine Beiträge


Anmerkungen

Erlesene Wirklichkeit

Aus dem Inhalt:

Vorworte

Allmächtige Gleichnis-Schöpfer
Zur Krise des Vergleichs in der literarischen Moderne

Rilkes Archaischer Torso Apollos in der Geschichte des modernen Fragmentarismus

«Von diesen Städten wird bleiben der Wind»
Stefan George und Bertolt Brecht

Wolfgang Hildesheimer und Stefan George

Ernst Jandl «bearbeitet» Rilke

Das Nicht-Übersetzbare übersetzen
Zur Poetik von Günter Eich

«Wir wissen ja nicht, was gilt»
Zur Frage der Wertorientierung in neuerer Literatur und zum Problem des Zitierens

Über das Singen in Celans Gedichten

Übersetzungsprobleme, deutsch-polnisch
Zu einem Gedicht von Tadeusz Rózewicz

Lobrede auf Rainer Malkowski

Vom Unwert des Wissens
Lobrede auf Ilse Aichinger

Nachworte

Anmerkungen

Peter Horst Neumann begann seinen Weg in Leipzig als Sänger und Musiker. Diese Prägung ist kenntlich geblieben in seinen Essays und Lobreden auf Gestalten und Werke der deutschen Literatur und Musik; in einem zum Staunen geöffneten Blick auf die «Erschriebenen Welten» der Dichter, in denen wir lesend Heimatrechte erwerben, und in der gelebten Einheit von Poesie, Gelehrsamkeit und Musik.

LTB 048 – nur die fenster im blick

LTB 052 – Splittergelächter

Stosslüfter

Stündlich /
in Fünfminutentakten /
der Aufbruch frierenden Himmels: seine /

Trecks schleudern Graupeln gegen /
die Stirn, Armeen, /
von Mirnicht erwartet, /
ihm, der vergeblich /

den Zuruf gewählt: /
das Splittergelächter. /
Keinmehr auch lässt er sich rufen.

RTB 037/038 – Signierte Wirklichkeit. Zum Spätwerk Arno Schmidts

  1. Inhalt:

Prolog: Andere Wege

I. Der Weg ins Freie

II. Kaputt

II.1 Psychische und sexuelle Defekte
II.2 Kontaminierte Worte, verdichtete Bilder

III. Schutzgebiete

III.1 Schmidt fecit
III.2 Buchstaben-Zauber
III.3 Puppenwelten

IV. Bunte Muster der heut verwirrten ungestalten Welt

V. Architektur der Schule

V.1 Hintermeister
V.2 A House on Imagination Road
V.3 Gaukelspiel

VI. An den Mischungsstellen

VI.1 Autobiografisches Gespräch
VI.2 Die Stimme des Daidalos
VI.3 Die Welt im Kopfe des Einen

Verwendete Literatur
Anmerkungen

 

Rezension literaturkritik

RTB 039/040 – Wege ins Ungereimte. Zur Lyrik Michael Guttenbrunners

Der am 12. Mai 2004 verstorbene Michael Guttenbrunner war, als Dichter wie als Mensch, eine Erscheinung, die sich allen Schablonen entzog. Immer wieder wurde und wird er bis heute als ein Alleingänger, als zorniger Außenseiter, als eigenwilliger Sprach- und Zeitkritiker, als überaus traditionsbewußter Lyriker gewürdigt, und alle diese Charakterisierungen können durchaus einige Berechtigung für sich in Anspruch nehmen, erfassen aber lediglich einzelne Züge seiner Persönlichkeit und nicht deren eigentliche Größe und Eigenart.

 

Inhalt:

Vorwort

I. Bausteine einer intellektuellen Biographie

1. Drei Thesen, statt einer Einführung
2. Der Lebensweg des Autors
3. Der Autor im Kontext seiner Generation
4. Der Lyriker

II. «Ich allein singe heute vom Krieg» – Bilder des Krieges in Guttenbrunners Lyrik

1. «Schwarze Ruten» – eine ahistorische Antikriegslyrik?
a) Aufbau und Gestalt des Bandes «Schwarze Ruten»
b) Der Krieg und das Erlebnis Griechenland
c) Der Zug ins Allgemeine
d) «Schlachtfelder»

2. Parallelen und Kontrastive zu Guttenbrunners «Schwarzen Ruten» – die Kriegslyrik von Walter Toman und Gerhard Fritsch

3. Aufschrei versus Reportage: Guttenbrunners Gedicht «Angriff» und Theodor Kramers Gedicht «Durchbruch»

4. Die Kategorie des Politischen und der Krieg als Absturz in die Apokalypse: Guttenbrunners «Prüfung» und Josef Leitgebs «Krieg»

III. Guttenbrunners Lyrik vor dem Hintergrund der österreichischen Nachkriegsliteratur

1. Ein «schwieriges Erwachen». Die junge Lyrikergeneration nach 1945 im Bannkreis von Trakl und Rilke

2. Leitfiguren und Geistesverwandte – Csokor, Hakel, Hölzer und Lebert

3. Guttenbrunner im Literaturbetrieb seiner Zeit

4. Der Weg des Lyrikers Guttenbrunner vom Kriegsgedicht zum Zeit-Bild

5. Schlussfolgerungen

Literaturverzeichnis

Anmerkungen

Pfingsten in Babylon. Die Erfindung der Schere

RTB 041 – Im Äther. In the Ether

Perikles Monioudis, der auch geprüfter Telegrafist ist, schrieb seine Poetikvorlesung Im Äther (In the Ether) für das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts.