Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. Sammle meine Tränen in einem Krug, zeichne sie auf in deinem Buch.
Ps. 56,9
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In seinen hier erstmals ins Deutsche übertragenen Erzählungen und Novellen können wir nicht nur die Stationen Josef Burgs eigenen Lebens, sondern auch das Geschick seiner Heimat, der Bukowina, während der letzten siebzig, achtzig Jahre mitverfolgen. Mit lyrischem Einfühlungsvermögen beschreibt er Natur und Menschen – ein poetisches Sichvergegenwärtigen, das sich beim Gedenken an die Vernichtung zu eindringlichem Pathos steigert. Die Ermordung von sechs Millionen Juden während der Herrschaft des deutschen Faschismus bleibt das Trauma seines Lebens und Schaffens wie wohl jedes Angehörigen dieses leidgeprüften Volkes. Alles Spätere wird noch erlebt wie unterm Schatten des Todes.