Roman
(Gesammelte Werke)
Hrsg. von Otto F. Best
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 41)
364 S., geb., 2008
Ein Gesamtverzeichnis der Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 1-100 finden Sie hier.
Autor:
Klein-Haparash, Jacob
Roman
(Gesammelte Werke)
Hrsg. von Otto F. Best
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 41)
364 S., geb., 2008
Jacob Klein-Haparash, geboren 1897 in Czernowitz, studierte Jura und wurde später Journalist, und als solcher bereiste er ganz Europa. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste er nach Israel aus, von wo aus er fünfzehn Jahre später als völliger Newcomer den Roman «… der vor dem Löwen flieht» in Deutschland veröffentlichte. Er starb 1970. Prolog des Romans
Autor:
Klein-Haparash, Jacob
Roman
(Gesammelte Werke)
Hrsg. von Otto F. Best
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 42)
376 S., geb., 2008
Hg. von Peter Goßens
Ernst Schönwieses Briefwechsel mit Dichtern aus der Bukowina (1947/1948)
Mit einem Vorwort von Peter Goßens
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 57)
3 Abb., 64 S., Klappenbrosch., 2011
Ernst Schönwieses Briefwechsel mit Dichtern aus der Bukowina (1947/1948) Diese Edition versammelt zehn Briefe zwischen Ernst Schönwiese und Alfred Margul-Sperber, Immanuel Weißglas und Alfred Kittner sowie einen Brief von Alfred Kittner an Hedwig Schönwiese. Die Briefe Ernst Schönwieses wurden nach der Edition von George Guțu wiedergegeben.
Autor:
Weißglas, Immanuel
Gesammelte Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 2)
1 Abb., 160 S., geb., 1994
Die vorliegende Sammlung erlaubt erstmals einen geschlossenen Überblick über das lyrische Schaffen von Immanuel Weißglas. In ihrem Kern besteht sie aus den zwei vom Autor selbst zusammengestellten und veröffentlichten Gedichtbänden: «Kariera am Bug» (1947) und «Der Nobiskrug» (1972). Beide Sammelbände kommen hier in unveränderter Textfolge zum Abdruck, damit die Authentizität der in Rumänien erschienenen Auswahl aus dem lyrischen Schaffen vom Leser unmittelbar nachvollzogen werden kann. Abgedruckt werden ferner die für das Verständnis des Werkzusammenhangs und seiner Entwicklung notwendigen Gedichte und Gedichtgruppen aus dem Nachlaß.
Autor:
Silbermann, Edith
Erinnerung und Interpretation
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 100)
88 S., geb.,
3. Auflage 2020
Edith Silbermann, geboren in Czernowitz/Bukowina, starb 2008 in Düsseldorf. Sie ist unter anderem hervorgetreten als Übersetzerin des literarischen Werkes von Mircea Eliade. Seit ihrer Kindheit war sie mit Paul Celan befreundet. Der vorliegende Band enthält Erinnerungen an den 1970 verstorbenen Dichter sowie die Interpretation eines seiner Gedichte.
Autor:
Albers, Bernhard
Eine Anthologie
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 10)
Hrsg. und kommentiert von Bernhard Albers
160 S., fadengeh. Brosch., 2003
SWR «Blaueule Leid» ist persönliche Empfehlung von Caroline Neubaur (SWR Bestenliste)
Die Bukowina, Czernowitz, Heimat zahlreicher bedeutender Schriftsteller deutscher Sprache ist erneut bedroht. Das Gebiet der Bukowiner ist aufgeteilt, ein großer Teil liegt in der heutigen Ukraine, darin die damalige Hauptstadt Czernowitz. Trotzdem lässt der dortige Krieg Sorgen wieder aufkeimen, betreffend die Menschen, betreffend das kulturelle Erbe dieser Gegend. Viele der Autoren, die im Folgenden aufgeführt sind, mussten Czernowitz und ihr Heimatland verlassen, mussten vor dem Krieg fliehen. Parallelen, die sich heute unweigerlich aufdrängen.
Autoren und ihre Texte in alphabetischer Reihenfolge: Aharon Appelfeld - Die Eismine Rose Ausländer - Erinnerungen an eine Stadt · Ins Nichts gespannt Elisabeth Axmann - die donau der mieresch · Erinnerungen Klara Blum - Czernowitzer Ghetto Paul Celan - Die Geisterstunde · Es fällt nun, Mutter, Schnee · Nähe der Gräber Georg Drozdowski - Damals in Czernowitz Robert Flinker - Fegefeuer David Goldfeld - Todeslied Alfred Gong - Bukowina · Ihr werdet vergessen · Kinderlied über’n «Jud» · Mein Vater · Topographie Edgar Hilsenrath - Nacht Leo Katz - Brennende Dörfer · Totenjäger Heinz Kehlmann - So weit nach Westen Alfred Kittner - Blaueule Leid · Erinnerungen · Heimkehr aus dem Lager · Podoliens Erde Itzig Manger - Die Ballade vom weissen Brot Alfred Margul-Sperber - Auf den Namen eines Vernichtungslagers · Der Neger Jessy Owens · Gespräch mit einem Kind · Glüht das dunkelnde Leben Selma Meerbaum-Eisinger - Poem · Tragik · Trauer Gregor von Rezzori - Blumen im Schnee Moses Rosenkranz - Bukowina 1940–1941 · Die Blutfuge · Der Erledigte · Der Todeszug · Jüdisches Morgenlied 1941 Dorothea Sella - Der Ring des Prometheus Ilana Shmueli - Erinnerungen · Ohne Boden war die Heimat Edith Silbermann - Erinnerungen Immanuel Weißglas - Babylonische Klage · Er Manfred Winkler - Das Gedicht vom Nichts · Der Flüchtling 1938Autor:
Rezzori, Gregor von
Portraitstudien zu einer Autobiographie, die ich nie schreiben werde; auch: Versuch eines gleicherweise nie geschriebenen Bildungsromans
Mit einem Nachwort von Andrei Corbea-Hoisie
Ausgewählte Werke in Einzelbänden Bd. 5
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 17)
320 S., fadengeheft., 3. Aufl. 2021
Gregor von Rezzoris Bücher sind in der Regel im besten Sinne unterhaltsam, geprägt von Witz, Ironie und scharfer Beobachtungsgabe. Daher war er auch als Autor im Rundfunk und bei Illustrierten erfolgreich. Seit 1960 lebte er in Donnini (bei Florenz), wo er am 24. April 1998 starb. «Ich kann mich hinbegeben, wo ich will», hat der Autor einmal geäußert, «Czernowitz holt mich ein.» Mit seinen Erinnerungen «Blumen im Schnee» ist ihm allerdings ein von allem Plauderton befreites Buch von «poetischer Lebendigkeit» (Hans Bergel) und von seltener ästhetischer Schönheit gelungen. «Eine Sternstunde deutscher Erzählprosa im ausgehenden 20. Jahrhundert, ein Glücksfall auch der souveränen Menschen-, Selbst- und Weltbetrachtung in deutscher Sprache» (Hans Bergel) Das Buch trägt den barocken Untertitel «Portraitstudien zu einer Autobiographie, die ich nie schreiben werde; auch: Versuch der Erzählweise eines gleicherweise nie geschriebenen Bildungsromans». Man kann der «Holzköpfigkeit» (Rezzori) des Verlegers der Erstausgabe dankbar sein, daß er sich nicht auf den vom Autor vorgesehenen Titel «Schnee von gestern» eingelassen hat: «So steht mit einemmal eine Blume im Schnee, in sparsamsten Zeichen aufs Wesentliche vereinfacht». Textauszug
Autor:
Katz, Leo
Roman
Mit einem Nachwort von Konstantin Kaiser
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 32)
144 S., fadengeh. Brosch., 2. bearb. Aufl. 2006
Im New Yorker Exil erinnert sich Leo Katz (1892–1954) an seine Heimatstadt Sereth am gleichnamigen Fluß in der Bukowina. Das Jahr 1907 konfrontiert die Stadt, in der ukrainisch, rumänisch, jiddisch, deutsch nebeneinander gesprochen wird, mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Männer und mit einem Bauernaufstand jenseits der rumänischen Grenze. Der jüdische Gymnasiast Leo Katz sucht seinen Weg zwischen den aufbrechenden sozialen Fronten. Die Erzählung entwirft das satirische Bild einer Kleinstadt in der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Autor:
Kittner, Alfred
Ausgewählte Briefe
Vorwort Wulf Kirsten
Nachwort Reinhard Kiefer
(Alfred Kittner Briefe Bd. 3)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 49)
112 S., geb., 2010
Barbara Wiedemann-Wolf geht in ihrer Dissertation «Antschel Paul – Paul Celan. Studien zum Frühwerk» (Tübingen 1985) mit schulmeisterlicher Strenge gegen so ziemlich alle neben Celan aus dem Czernowitzer Kulturkreis hervorgegangenen Schriftsteller vor, als gelte es, schlechte Noten zu verteilen, um auf diese Weise Celan erhöhen zu können. Eine fragwürdige Methode, die Celan wahrlich nicht nötig hat. Ihr geht es nicht um sachlich-kritische Relativierungen, sondern um Herabsetzungen. So versucht sie, auch Kittner als unglaubwürdige Person darzustellen. So gelten ihr die frühen Celan-Gedichte, die Kittner aufbewahrte, als «sogenannte» Manuskripte. Wohl war Kittner weder Textologe noch Philologe. Er sah sich nie in einer wissenschaftlichen Aufgabe. Aus Liebe zur Dichtung pflegte er sich Abschriften von Gedichten zu machen, die er schätzte. Dabei mögen Abschreibefehler entstanden sein. Ein wissentlicher Fälscher jedoch war er nicht, dagegen sprechen allein seine Geisteshaltung und sein Charakter. Wo er Celan nicht zu folgen mochte, gestand er seine Distanz ein. Was jedoch die Anerkennung seines Ranges und den Respekt vor der Leistung nicht schmälerte. Mit der alles aus dem Celanschen Vor- und Umfeld im Hegelschen Sinne «aufgehoben», das heißt auch überboten wurde, so hoch, daß es über den geistigen Nährboden des Czernowitzer Kulturkreises weit hinauswuchs.
Autor:
Kittner, Alfred
Hrsg. Helmut Braun
(Alfred Kittner Briefe Bd. 1)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 34)
96 S., geb., 2006
Rose Ausländer starb am 3. Januar 1988, berühmt, geehrt und von ihren Leserinnen und Lesern geliebt im Nelly-Sachs-Haus und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Düsseldorf beerdigt. Im selben Jahr erschien im Rimbaud Verlag der Gedichtband «Schattenschrift» von Alfred Kittner, der eine Auswahl aus seinem Werk vorstellt. Dafür wurde ihm der Andreas-Gryphius-Preis zuerkannt. Als Auskunftgeber über Rose Ausländer, deren Zeit und Werk in Czernowitz und Bukarest, stand er immer wieder Wissenschaftlern und Journalisten Rede und Anwort. Er trug damit wesentlich bei, dass die Biografie der Dichterin erschlossen werden konnte. Kurz vor seinem Tode im Jahre 1991 diktierte er auf Kassetten seine Lebenserinnerungen, die er leider nicht mehr überarbeiten konnte. Edith Silbermann, die seine letzten zehn Lebensjahre mit ihm teilte, übertrug die Diktate in Schriftform und gab den Text unter dem Titel Erinnerungen 1996 ebenfalls im Rimbaud Verlag heraus, wo die Publikationen aller Gedichte des Poeten erschienen sind. Damit scheint sichergestellt, dass der Dichter Alfred Kittner, zumindest bei einem fachkundigen Lesepublikum, nicht in Vergessenheit gerät.
Autor:
Rosenkranz, Moses
zusammengestellt vom Verfasser
unter Mitwirkung von Doris Rosenkranz und George Guțu
Mit einem Interview von Stefan Sienerth
und einem Essay von Hans Bergel
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 6)
7 Abb., 192 S., brosch., 2. Aufl. 2004
Dieser Band ist eine Sammlung von Gedichten mit dem Ziel, die Bukowina zu schildern: ihre Landschaft, ihre Bevölkerung und ihre Geschichte. «Seine Gedichte…, denen eine einnehmende Sprachmelodik und eine unverwechselbare Bildlichkeit eigen sind, die aus dem Erlebnisraum seiner buchenländischen Heimat und aus den Erfahrungen seines außergewöhnlichen Lebens gespeist werden, haben Rosenkranz einen herausragenden Platz im Rahmen der Bukowiner Literatur gesichert.»
Autor:
Shmueli, Ilana
Celan-Studien. Neue Folge. Bd. 3
Über Paul Celan
Oktober 1969 – April 1970
Mit einem Nachwort von Matthias Fallenstein
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 52)
120 S., fadengeh. Brosch., 2010
Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen. Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli
Autor:
Albers, Bernhard
Celan-Studien. Neue Folge. Bd. 6
Eine Collage
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 99)
88 Seiten, 2020
Leben die Bücher bald? - Friedrich Hölderlin
"Die Landschaft, aus der ich zu Ihnen komme, dürfte den meisten von Ihnen unbekannt sein", erklärte Celan bei der Entgegenahme des Literaturpreises der Freien Hansestadt Bremen. "Es ist die Landschaft, in der ein nicht unbeträchtlicher Teil jener chassidischen Geschichten zu Hause war, die Martin Buber uns allen auf Deutsch wiedererzählt hat. Es war eine Gegend, in der Menschen und Bücher lebten."Autor:
Drozdowski, Georg
Erinnerungen eines Altösterreichers
Vorwort von Helga Abret
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 70)
214 S., geb., 2013
Erinnerungen eines Altösterreichers Die lebenslange Trauer um den Verlust der unvergeßlichen ersten Heimat hat Drozdowski im hohen Alter in ein «Bedürfnis des Bewahrens umgemünzt» (Christa Hagmeyer) und der Bukowina in seinen Erinnerungen Damals in Czernowitz und rundum (1984) ein Denkmal gesetzt. Dabei ging es ihm nach eigenen Worten nicht darum, «Historie» zu schreiben und exakte Daten und Fakten zu sammeln, die ein Wißbegieriger in der Fachliteratur nachschlagen könne. Er habe sich darauf beschränkt, «Gelebtes festzuhalten», um «etwas vor dem Vergessenwerden zu bewahren», bevor es «dem Gedächtnis entrückt und in der Zeit versunken» sei. Indem Drozdowski der einstigen «Oase im Osten» erzählend Farbe und Leben verleiht, entstand, wie der Kärntner Kritiker Othmar Herbrich schrieb, «ein tief empfundener heimatlicher Bilderbogen, der viele kleine Geschichten sammelt wie die bunten Steinchen, die ein Mosaik ergeben sollen».
Autor:
Rezzori, Gregor von
Ein Roman in fünf Erzählungen
Ausgewählte Werke in Einzelbänden Bd. 4
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 74)
344 S., geb., 2014
Gregor von Rezzoris Bücher sind in der Regel im besten Sinne unterhaltsam, geprägt von Witz, Ironie und scharfer Beobachtungsgabe. Daher war er auch als Autor im Rundfunk und bei Illustrierten erfolgreich. Seit 1960 lebte er in Donnini (bei Florenz), wo er am 24. April 1998 starb. «Ich kann mich hinbegeben, wo ich will», hat der Autor einmal geäußert, «Czernowitz holt mich ein.»
Autor:
Rosenkranz, Moses
Franz Dubas Bericht
Hrsg. von Sascha Feuchert und Andrea Löw
Mit zwei biografischen Essays von Burkhard Baltzer
Unter Mitarbeit von Elisabeth Turvold
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 85)
Geb. Fadenheftung
216 S., 2021
Leserbrief vom 21.10.2021
Lieber Herr Albers, Ihrer Empfehlung folgend habe ich Moses Rosenkranz´ “Der Hund“ gelesen und wurde förmlich zurückgeschleudert in die düsteren Erzählungen meiner Eltern über die Lagerwirklichkeit, das Grauen und die Hunde. Mutter hatte mir des Öfteren von den SS-Hunden erzählt, die kranke oder hinfällige Kameradinnen aus den Stockbetten bissen (Ravensbrück). Mutter hatte danach zeitlebens Angst vor Hunden, bis ich ihr eines Tages einen Dackel schenkte. Mit dem Tierchen (Ludmilla vom Arkadenhof) verflog die Angst allmählich und sie kaufte sich nach dem Tod der Dackeldame selbst einen Hund, der sie bis zu ihrem Tod begleitete. „Der Hund“, „Franz Dubas Bericht“ ist in seiner Brutalität und Abgründigkeit schwer zu verkraften. Dass Rosenkranz ein hohes Alter erreichte ist, wie Wolf Biermann anmerkte, nach dieser schrecklichen Lebensgeschichte tatsächlich ungewöhnlich. Ein „Wahnsinnsbuch“, vor allem, was die Vermischung von Tatsächlichem und Fiktionalem angeht. Ich haben den „Hund“ jetzt ins Bücherregal verbannt, wo er niemanden Schaden zufügen kann. Herzliche Grüße aus BerlinAutor:
Sella, Dorothea
Eine auf Wahrheit beruhende Romantrilogie
Stawropol – Tbilissi – Czernowitz
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 33)
XIV + 570 S., geb., 1996
Nach seiner Befreiung durch Herakles mußte Prometheus dauernd einen Ring mit einem darin eingefaßten Stein vom Kaukasusgebirge tragen, damit er auf diese Weise, dem göttlichen Urteil zufolge, in Ewigkeit an den Kaukasus gefesselt bleibt … … so trägt auch die Erzählerin in ihrem von Schuldgefühlen beladenen Herzen die Denksteine ihrer beiden Kinder, die einsam, verlassen und ohne Grabmal im Schatten der Kaukasischen Gebirgskette liegen … von niemandem besucht als vom Wind, vom Schnee und vom Regen … Zu diesem Buch: Die ersten zwei Teile dieses Buches («Stawropol» und «Tbilissi») schildern die schweren Erlebnisse einer während des deutsch-russischen Krieges (1941–1945) in den Kaukasus veschlagenen jüdischen Studentin, ihren verzweifelten, doch vergeblichen, in zwei verschiedenen Zeitspannen vor sich gehenden Kampf um das Leben ihrer beiden kleinen Kinder, die allmählich zu Hauptgestalten ergreifender Dramen werden, die Liebe zu ihrem Studiengefährten und Vater ihrer Kinder, den der Krieg ihr entreißt, das Studium, das ihr in allen Nöten Zuflucht und Trost bedeutet, die Kontakte zu Menschen, an denen sie eine warme Stütze findet, die Verkettung ihres Schicksals mit dem getreu wiedergegebenen Verlauf der Kampfhandlungen … Der dritte Teil («Czernowitz») enthält Erinnerungen an ihre von Märchengestalten geprägte Kindheit und besondere, sich tief auf sie auswirkende Begebenheiten, mit deren Hilfe sie das Schuldbewußtsein, von dem sie sich nicht befreien kann, zu erleichtern sucht. Dieser Teil schildert auch Episoden aus dem Leben ihrer Familienangehörigen im einst österreichischen Czernowitz (Bukowina) und deren tragisches Endschicksal in den Konzentrationslagern von Transnistrien. Trotz der Traurigkeit, von der die Erzählung durchdrungen ist, eröffnet sich zum Schluß ein Weg zu erneuten Hoffnungen und lebensbejahenden Träumen.
Autor:
Flinker, Robert
Roman
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 64)
320 S., fadengeh. Brosch., 2013
«Aber daß ich hier sitze und mit Ihnen spreche, ist ein Wunder, ja vielleicht ist das sogar das größte von allen. Einmal gab es die Sterne, gab es Tag und Nacht, Sommer und Winter – und ich war nicht da und konnte sie nicht sehen. Dann Sommer und Winter – und ich war nicht da und konnte sie nicht sehen. Dann wurde ich, atmete, schlief und wachte, sah die Sonne und den Mond, fühlte Wärme und Kälte, wußte, was Liebe ist und Haß. Heute kann ich denken und träumen, kann Lust empfinden und Schmerz, kann sprechen oder schweigen. Und einmal wird das zu Ende sein, mein Körper wird noch da sein, doch ich werde nichts mehr wissen. Woher bin ich gekommen, wohin werde ich gehen? Niemand weiß es – es ist ein Wunder. Die Sterne aber werden weiter ihre Bahn gehen und die Sonne weiter in goldenem Licht erstrahlen. Wird auch das einmal ein Ende haben? Niemand weiß es, alles ist Wunder und Geheimnis.»
Autor:
Schreyer, Isaac
Gedichte und Nachdichtungen
Nachwort von Armin Eidherr
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 60)
1 Abb., 172 S., geb., 2011
Isaac Schreyer Geboren 1890 in Wischnitz/Bukowina; gestorben 1948 im New Yorker Exil. Lyriker und Übersetzer aus dem Jiddischen und Hebräischen. Lebte die meiste Zeit seines Lebens in Wien, bis er 1939 zuerst nach Großbritannien und dann in die USA emigrieren konnte. Veröffentlichte seine Gedichte in literarischen Zeitschriften. Erst nach seinem Tod wurden sie in Buchform veröffentlicht. Armin Eidherr Geboren 1963 in Wels/Oberösterreich. Studium u.a. der Germanistik und Romanistik. 2000 Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seit 2005 Mitarbeiter am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte und seit 2008 am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg als Professor für Jüdische Kulturgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Jiddistik und Deutsch-Jüdischen Literatur. Zahlreiche Veröffentlichungen zur jiddischen und deutsch-jüdischen Literatur.
Autor:
Axmann, Elisabeth
Erinnerungssplitter
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 53)
112 S., fadengeh. Brosch., 2010
"Die Geschichte des gefangenen Vogels, die einer Passage aus einem rumänischen Studentenlied entstammt, ist in Wahrheit die Geschichte eines ganzen Volkes. Mit der blutigen Niederschlagung jeglicher Freiheitsbestrebungen in weiten Teilen des Ostblocks im Jahr 1968 verloren viele Menschen die Hoffnung auf eine Abkehr des sowjetischen Machteinflusses.
Es ist aber auch die Geschichte der Elisabeth Axmann selbst – sie, die 1977 aufgrund der politischen Umbrüche in den Westen hatte fliehen müssen und seitdem unter ständiger Beobachtung im 'Exil' lebte."-Leserbrief von S. List
Autor:
Meerbaum, Selma
Gedichte
Hrsg. und mit einem Essay von Helmut Braun
sowie Fotos und Dokumenten
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 71)
51 teils farb. Abb., 208 S., fadengeh. geb.,
4. erweiterte Aufl. 2022
Du, weißt du …
Du, weißt du, wie ein Rabe schreit? Und wie die Nacht, erschrocken bleich, nicht weiß, wohin zu fliehn? Wie sie verängstigt nicht mehr weiß: Ist es ihr Reich, ist es nicht ihr Reich, gehört sie dem Wind oder er ihr, und sind die Wölfe mit ihrer Gier nicht zum Zerreißen bereit? .. Du, weißt du, wie der Wind schrill heult und wie der Wald, erschrocken bleich, nicht weiß, wohin zu fliehn? Wie er verängstigt nicht mehr weiß: Ist es sein Reich, ist es nicht sein Reich, gehört er dem Regen oder der Nacht und ist der Tod, der schauerlich lacht, nicht sein allerhöchster Herr? …Autor:
Burg, Josef
Faksimilierter Nachdruck der 1. Auflage von 1988
St. Benno Verlag Leipzig
Aus dem Jiddischen übersetzt von Beate Petras und Jürgen Rennert
Mit einem Nachwort von Beate Petras
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 97)
183 S., brosch. mit Klappen, 2020
Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. Sammle meine Tränen in einem Krug, zeichne sie auf in deinem Buch.
Ps. 56,9
Autor:
Rezzori, Gregor von
Roman
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 79)
430 S., fadengeheftet mit Leineneinband, 2022
Nun war dieser lässige und elegeante Sprachkünstler, der ganz nebenbei seinen beissenden Spott über alles und jeden ausbreiten konnte, in der biederen deutschen Literaturgesellschaft tatsächlich schwer vorstellbar, zumal Gregor von Rezzori, wie sich später herausstellte, in Deutschland eine "Spur der Verwüstung" hinterlassen hatte: Sein Konto für Beleidigungen, Schulden und andere Kavaliersdelikte war heillos überzogen.
Am Ende wusste nicht einmal er selber mehr zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden: "Er liess sich bei Flunkereien ertappen, die tatsächlich darauf zielten, seiner Herkunftsgeschichte einen Glanz zu geben, der schwerlich Glaubwürdigkeit beanspruchen konnte", hat er später geschrieben.- Michael Krüger
"Die Klarheit, mit der Herr von Rezzori diese Stumpfheit und Blödheit des unreflektierten Soldaten-Gehorsams im Ersten Weltkrieg durchschaut, hat mich fasziniert. Sie nimmt die furchtbaren Ereignisse des Zweiten Weltkriegs fast prophetisch vorweg, skizziert die späteren, unheilvollen Entwicklungen in einer genialen Weise, so dass es einem unheimlich beim Lesen zumute wird."- Korinna Scheidt, Ganze Rezension HIER
Autor:
Shmueli, Ilana
Czernowitz 1924–1944
Mit einem Nachwort von Andrei Corbea-Hoisie
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 29)
12 Abb., 112 S., fadengeh. Brosch., 2006
Die überlebenden Juden aus Czernowitz wurden in alle Himmelsrichtungen verstreut. Ihr Erbe trugen sie mit sich: die deutsch-jüdische, bürgerliche Erziehung, die manchmal widersprüchlichen Werte, Lebensgewohnheiten, Eigentümlichkeiten und Ausdrucksweisen; die so geliebte deutsche Sprache; den Respekt vor der westlichen Kultur; die Liebe zu Büchern.
-Leserbrief von S. List
Autor:
Weißglas, Immanuel
Hrsg. Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 78)
40 S., Klappenbrosch., 2016
Gedichte von Rose Ausländer, Hans Bender und Immanuel Weißglas.
Weihnachtsgedichte in deutscher Sprache, geschrieben nach 1945. Texte von drei sehr unterschiedlichen Dichtern sollen zeigen, in welchen Ausdrucksformen das in jener Zeit noch möglich war. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen – aus der Bukowina vertrieben – Rose Ausländer (1901–1988) nach New York und Immanuel Weißglas (1920–1979) nach Bukarest; beide jüdischen Dichter schrieben Weihnachtsgedichte, Rose Ausländer auf Englisch, Weißglas – obwohl er nie in Deutschland gelebt hatte – auf Deutsch. Um dieselbe Zeit verfasste Hans Bender (1919–2015), wenig später Mitbegründer der Zeitschrift «Akzente», ein denkwürdiges Weihnachtsgedicht in sowjetischer Gefangenschaft.Autor:
Kittner, Alfred
Hrsg. von Edith Silbermann
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 4)
4 Abb., 128 S., fadengeh. Brosch., 1996
Die Erinnerungen basieren auf Tonbandaufzeichnungen, insofern erfahren wir in aller Kürze Wesentliches, auch über den «vergessenen Holocaust» (Alexandru Safran) der Juden aus der Bukowina in Transnistrien.
Autor:
Gong, Alfred
Gedichte
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 2)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 5)
7 Abb., 80 S., geb., 1997
Dieser erste Gedichtband von Alfred Gong ist der Niederschlag seiner äußeren und inneren Erlebnisse in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Darüberhinaus bedeutet «Gras und Omega» den anonymen Kreislauf von Leben und Tod in dieser Zeit. Alpdrückende Rückschau und prophetisches «Vorblenden» fließen in diesen Texten zusammen, um sich endlich zu einer ergreifenden Freske aus Existenz und Transrealismus zu verdichten, die eine Deutung der Muster und Mythen unseres Zeitraumes versucht.
Autor:
Winkler, Manfred
Gesammelte Gedichte Die Zeit hat sich verkürzt
Mit einem Nachwort von Hans Bergel
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 31)
256 S., geb., 2006
Auszug aus dem Nachwort von Hans Bergel: […] Manfred Winkler entstammt einer wohlhabenden jüdischen Familie – der Vater war Rechtsanwalt – aus Putila. Die Kleinstadt liegt auf dem achtundvierzigsten Breitengrad – das ist etwa die Höhe Wiens – mitten in den Waldkarpaten, nur fünfundsiebzig Kilometer südwestlich von Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, die von 1775 bis 1918 zur Habsburgermonarchie gehörte und 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain dem Königreich Rumänien zugeteilt wurde, doch ihren Habitus als österreichisch geprägte multikulturelle Region noch knapp zwei Jahrzehnte lang bewahren konnte – trotz der gezielten Rumänisierungspolitik der neuen Landesherren. 1930 verlegte die Familie Winkler ihren Wohnsitz nach Czernowitz, kehrte aber schon 1932 nach Putila zurück. «Ich allerdings ging 1936 nach Czernowitz» – schreibt Winkler in einer autobiographischen Notiz –, «um die Schule zu besuchen, und wohnte dort bei Verwandten. Im unseligen Jahre Juni 1940 bis Juni 1941, das ‹Russenjahr› genannt, wurden meine Eltern mit Bruder und dessen Frau in der Nacht vom 10. Juni 1941 im Rahmen einer riesigen Aktion der Sowjets, die die ganze Nordbukowina erfaßte, von Putila ausgehoben und weggebracht. Ich entkam dieser Aktion nicht, wie verschiedentlich angegeben, weil ich zur ‹Roten Armee› eingezogen wurde, sondern weil ich nicht da war.» (Brief an Hans Bergel, 27. August 1997.) Wenige Monate später wurde Manfred Winkler von den Rumänen zwangsverschickt, kehrte erst 1944 nach Czernowitz zurück und gelangte 1946 im Rahmen der umfassenden Repatriierung der Bukowiner Juden nach Rumänien, wo er sich in Temeswar/Banat niederließ und als Arbeiter und Techniker seinen Lebensunterhalt bestritt. In der Tauwetterperiode nach Stalins Tod trat Winkler in Bukarest mit drei Büchern an die Öffentlichkeit: den Lyrikband Tief pflügt das Leben, 1956, die Kindergedichte Kunterbunte Verse, 1957, und die Verserzählung Fritzchens Abenteuer, 1958. Nach langjähriger Wartezeit glückte ihm 1959 die Ausreise nach Israel. Er ließ sich in Jerusalem nieder, lernte in kurzer Zeit Hebräisch, studierte hebräische und jiddische Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem (1959–1963) und arbeitete danach als verantwortlicher Leiter des Theodor Herzl-Archivs und als Lektor in der Redaktion zur Herausgabe von Herzls Werken (1964–1981). Manfred Winkler, der seit 1981 als freier Schriftsteller, Übersetzer und Bildhauer in Jerusalem lebt, gehört zu den wenigen zweisprachigen Lyrikern Israels. Die Koordinaten sind unübersehbar. Sie bezeichnen einen Lebensweg des 20. Jahrhunderts: Verlust und Zerstörung der heimatlichen Welt, Deportationen, Emigrationen, Familienzerreißung, Flucht, Sprach- und Kulturwechsel, vielfache Rückbindung an durchlaufene Stationen wie an Menschen, über Länder, ja Kontinente verstreute Spuren, unerwartete Ausblicke. Kann einer über das 20. Jahrhundert mitsprechen ohne diese Erfahrungen? – Ich lernte Manfred Winkler 1957 in Bukarest kennen. Es kam zu einer einzigen Begegnung. Doch sie blieb so unvergeßlich, daß die Wiederbegegnung nach fast vierzig Jahren auch nicht andeutungsweise zur Verlegenheit, gar zum Problem wurde. Aus Anlaß eines Schriftstellerkongresses in der rumänischen Hauptstadt, verwickelte mich der drei Jahre Ältere in dem gemeinsam bewohnten Hotel in ein Gespräch, das mir über die Jahrzehnte hinweg in Erinnerung blieb. Es ging um «den Menschen als das Zentralanliegen der Dichtung, gleichviel, ob er ‹gut› oder ‹böse›, ob er ‹wichtig› oder ‹unwichtig› ist». So Manfred Winkler damals. Einer von uns zitierte den Arzt Rieux aus Albert Camus’ Roman La Peste – der wohl 1947 in Paris und 1948 in Deutschland erschienen, dank der kommunistischen Zensur aber mit Verspätung ins Land gekommen war. Dem Doktor Rieux erschien es «gerecht», daß «die Freude wenigstens von Zeit zu Zeit diejenigen belohne, die sich mit dem Menschen begnügen und mit seiner armseligen, gewaltigen Liebe. Alle aber», läßt Camus den Doktor sagen, «die sich über den Menschen hinaus an etwas gewandt haben, blieben ohne Antwort». Manfred Winkler gab, während wir durch das Foyer des von Beamten des Staatssicherheitsdienstes verwalteten Hotels gingen, seinem Abscheu vor «wie auch immer formulierten Ideologien» Ausdruck. Er tat es vor einem Mann, der den gleichen Widerwillen gegen die Fixierung auf das Ideologische empfand, den er aber erst fünf Minuten vorher kennengelernt hatte. […]
Autor:
Rosenkranz, Moses
Ein Jahrhundertbuch
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 39)
1 Abb., 120 S., geb., 2014
Am 24.12.2014 hat das WDR 3 Kulturmagazin "Mosaik" Moses Rosenkranz: "Im Untergang I & II" besprochen. Die Besprechung finden Sie hier:
Moses Rosenkranz Im Untergang I & II WDR 3 2014 Rosenkranz liest sechs Gedichte aus 'Im Untergang': hierAutor:
Rosenkranz, Moses
Ein Jahrhundertbuch
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 40)
1 Abb., 106 S., geb., 2014
Der Band ‹Im Untergang II› ist die Fortsetzung seines 1986 erschienenen Gedichtbuches ‹Im Untergang›. Die in beiden Bänden versammelten Gedichte rechtfertigen den anspruchsvollen Untertitel ‹Ein Jahrhundertbuch›, indem hier die überwältigenden Ereignisse des Jahrhunderts poetisch gestaltet sind: Die Zerstörungen durch den Zweiten, den totalen Weltkrieg, die, von allen Parteien betrieben, nichts verschonten außer der Industrie die dazu die Maschinen stellte. Man weiß es, aber hier sieht man es. Treibt die eine Partei Völker in Gaskammern, so die andere Bauernmassen in sibirische Eiswüsten. Wird in Europa verbrannte Erde praktiziert, so werden in Fernost Städte atomisiert. Nach diesem Sturm der Teufel bahnt sich, ebenfalls mit Hilfe der Industrie, die universelle Apokalypse an. Man weiß auch das; hier erlebt man es, durchgefühlt in poetischer prophetischer Vision vom Exitus der Meere bis zum Mittagstisch mit Schattenspeisen. Diese Gedichte lassen sich in keine Konzeption ihrer Kunstgattung einfügen. Sie sind Ausdruck einer Besessenheit durch das Zeitgeschehen und den Protest dagegen.
Autor:
Margul-Sperber, Alfred
Ausgewählte Gedichte (1914–1966)
Hrsg. von Peter Motzan
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 12)
1 Abb., 240 S., geb., 2002
Autor:
Gong, Alfred
Gesammelte Gedichte
ausgewählt von Joachim Herrmann
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 1)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 3)
1 Abb., 96 S., fadengeh. Brosch., 1995
Neben Weißglas und Kittner gehörte Gong zum Kreis der Jugendfreunde Paul Celans.
Autor:
Rosenkranz, Moses
Herausgegeben von Doris Rosenkranz
mit einem Essay von Matthias Huff
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 26)
160 S., geb., 2014
Moses Rosenkranz kam zur Welt im Jahr 1904 in Berhometh am Pruth, einem kleinen Dorf im Norden der Bukowina. Diese war damals noch ein Kronland der Habsburgermonarchie, mit einem bunten Völkergemisch von Ruthenen, Polen, Rumänen, Deutschen und Magyaren. Im Osten grenzte sie an das Zarenreich. Die Eltern waren Bauern; er wuchs heran als siebtes von neun Kindern. Die Kindheit verbrachte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche, später Nazilager, dann zehn Jahre Gulag aus politischen Gründen; danach, im volksrepublikanischen Bukarest, weiterhin nur eingeschränkte Freiheit und erneute Bedrohung. Darum Flucht in den Westen. Das bedeutete für ihn: in die Fremde. Auch im modernen Literaturbetrieb ein Fremder, lebte er zurückgezogen in einem Dorf im Hochschwarzwald. 92-jährig erblindete er plötzlich und starb sieben Jahre später, am 17. Mai 2003. Im vorliegenden Band erzählt der junge Rosenkranz seine Erlebnisse auf seiner Wanderschaft in den 20er Jahren auf der Suche nach Arbeit. Über die Stationen Krakau, Triest, Bukarest, Wien, Passau, München, Kehl am Rhein, Straßburg und Paris gelangte er bis Blois an der Loire. Die Zeit in Frankreich verbrachte er hauptsächlich zusammen mit einer Freundin und dem gemeinsamen Kind. Am Ende gehen sie wieder in die Bukowina zurück.
Autor:
Rosenkranz, Moses
(ehemals Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 81)
Eine Kooperation mit Bayern 2 / Kulturkritik und Literatur
MP3-CD, 291 Minuten, 2016
Im vorliegenden Hörbuch erzählt der junge Rosenkranz seine Erlebnisse auf seiner Wanderschaft in den 20er Jahren auf der Suche nach Arbeit. Über die Stationen Krakau, Triest, Bukarest, Wien, Passau, München, Kehl am Rhein, Straßburg und Paris gelangte er bis Blois an der Loire. Die Zeit in Frankreich verbrachte er hauptsächlich zusammen mit einer Freundin und dem gemeinsamen Kind. Am Ende gehen sie wieder in die Bukowina zurück. Sprecher: Nikolaus Paryla mit einem 40-seitigen Booklet
Autor:
Hacken, Vera
Aus dem Jiddischen übertragen von Othmar Andrée
Herausgegeben von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 61)
104 S., geb., 2014
Autor:
Rosenkranz, Moses
Herausgegeben von George Guțu und Doris Rosenkranz
mit einem Essay von Matthias Huff
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 9)
256 S., brosch., 4. Aufl. 2007
SWR «Kindheit» ist persönliche Empfehlung von Elke Schmitter (SWR Bestenliste)
Der Autor, geboren am 20. Juni 1904 in Berhometh am Pruth, lebte bis 1930 vorwiegend in der Bukowina, dann in Bukarest. 1941 bis 1944 war er in Arbeitslagern der rumänischen Faschisten interniert; 1947, verschleppt nach Rußland, verschwand er für 10 Jahre im Gulag. 1961, wieder politisch verfolgt, mußte er aus Rumänien fliehen und kam nach Deutschland. Er starb am 17. Mai 2003 im Schwarzwald.
Die Kindheit erlebte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch in einer kinderreichen Bauernfamilie. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche. Weiteres zum Lebenslauf im oben genannten Essay von Matthias Huff. Die ersten fünfzehn Jahre dieses Lebens, das noch viele Katastrophen unseres Jahrhunderts durchlaufen sollte, schildert der Dichter im vorliegenden Buch. «Sehr fremd und unheimlich vertraut mutet diese Geschichte an, rücksichtslos schön erzählt, zart und rabiat im Wechsel, der Umstände halber häufig düster. […] ‹Kindheit› ist […] ein Kleinod von besonderer, im wahrsten Sinne seltsamer Größe.»Im Frühherbst 2018 meldete sich ein Pfarrer und Psychologe aus Hessen bei dem Verleger Bernhard Albers mit dem Hinweis, der Dichter Moses Rosenkranz habe sich an Jungen sexuell vergangen. Der Rimbaud Verlag hatte alle Bücher ediert, die seit den 1990er Jahren von Moses Rosenkranz erschienen sind. Bernhard Albers hatte die Idee, die Erinnerung in der Form eines Gesprächs festzuhalten – ein Akt des Beistands, der entsetzliche Fragen aufwirft: Wie kann ein Mensch, zumal ein Mann von Geist, der zur NS-Zeit und anschließend von den sowjetischen Schergen über viele Jahre gefoltert worden war, einem kleinen Menschen derartiges Leid zufügen? Das Interview finden Sie HIER.
Autor:
Rosenkranz, Moses
(ehemals Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 79)
MP3-CD, 455 Minuten, 2015
Der Autor, geboren am 20. Juni 1904 in Berhometh am Pruth, lebte bis 1930 vorwiegend in der Bukowina, dann in Bukarest. 1941 bis 1944 war er in Arbeitslagern der rumänischen Faschisten interniert; 1947, verschleppt nach Rußland, verschwand er für 10 Jahre im Gulag. 1961, wieder politisch verfolgt, mußte er aus Rumänien fliehen und kam nach Deutschland. Er starb am 17. Mai 2003 im Schwarzwald. Die Kindheit erlebte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch in einer kinderreichen Bauernfamilie. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche. Weiteres zum Lebenslauf im Essay von Matthias Huff. Die ersten fünfzehn Jahre dieses Lebens, das noch viele Katastrophen unseres Jahrhunderts durchlaufen sollte, schildert der Dichter im vorliegenden Hörbuch. Sprecher: Nikolaus Paryla mit einem 40-seitigen Booklet
Autor:
Moore, Marianne , Ausländer, Rose ,
Briefe, Gedichte, Fotos, Dokumente, Bücher und wissenschaftliche Texte.
Herausgegeben und kommentiert von Helmut Braun
(Rose Ausländer-Gesellschaft: Materialien zur Literatur Bd. 6)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 87)
zahlreiche Abb., 168 S., Klappenbrosch., 2018
Rose Ausländer und Marianne Moore In Deutschland war das Frühwerk von Rose Ausländer, welches sie bis 1944 geschaffen hat und auch ihre englischen Gedichte, die von 1948 bis Mitte 1956 entstanden, lange Zeit unbekannt. Erst als zwischen 1984 und 1990 das Gesamtwerk publiziert wurde, konnten sich die Leser ein Bild von den frühen Gedichten machen und es war die Dichterin selbst, die 1971 in dem Text Alles kann Motiv sein auf ihre englische Lyrik hinwies. «Nach mehrjährigem Schweigen überraschte ich mich eines Abends beim Schreiben englischer Lyrik. […] Viele jener Gedichte sind in amerikanischen Literaturzeitschriften erschienen, manche hat der Rundfunk WEVD gesendet. Warum schreibe ich seit 1956 wieder deutsch? Mysteriös, wie sie erschienen war, verschwand die englische Muse». Erst im Nachlass der Dichterin fanden sich 193 englische Gedichte und etwa 50 nicht zu Ende geführte Fassungen. Dieses Buch und die gleichnamige Ausstellung spüren den Gründen für das englische Schreiben von Rose Ausländer nach, zeigen Manuskripte und Typoskripte, verweisen auf amerikanische Vorbilder, versuchen eine Einordnung der Bedeutung des neugefundenen Stils des Schreibens nach der Rückkehr in die deutsche Muttersprache und zeigen, welchen Einfluss die amerikanische Poetin Marianne Moore durch die Zusammenarbeit während einer Writers Conference und durch den folgenden Briefwechsel auf diese Entwicklung nahm.
Autor:
Ausländer, Rose
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 63)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 17)
140 S., brosch., 2012
Des Geliebten Nächte zu entzünden, / will ich augenspendend süß erblinden. /
Des Geliebten Atem zu umkosen, / wandelt sich mein Blut in tausend Rosen. / Des Geliebten Liebe zu erhalten, / möcht’ ich mich in tausend Frauen spalten, / daß er tausendfach nur mich begehre, / alle liebend nur mir angehöre! /Autor:
Margul-Sperber, Alfred
Ausgewählte Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 11)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 27)
64 S., brosch., 2002
Autor:
Gong, Alfred
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 16)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 32)
76 S., brosch., 2006
Autor:
Ausländer, Rose
Ausgewählte Gedichte und Prosa
Hrsg. Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 20)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 34)
170 S., brosch., 2. Aufl. 2014
Als Rose Ausländer – mit Mädchenname Rosalie Scherzer – am 11. Mai 1901 zur Welt kam, galt Czernowitz, die Hauptstadt des Kronlandes Bukowina, als das bedeutendste deutschsprachige Kulturzentrum im Osten der Habsburger Doppelmonarchie. Viele Juden, die insgesamt mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, lasen deutsche Zeitungen, Zeitschriften und Bücher, interessierten sich für Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Literatur und Philosophie. Man sprach zum großen Teil allerdings ein Deutsch, auf das freilich verschiedene anderssprachliche Einflüsse abgefärbt hatten, das durch neue Wortbildungen und Redewendungen jedoch auch bereichert worden war. Anderthalb Jahrhunderte war die Bukowina eine Heimstätte jüdisch-deutscher Symbiose.
Autor:
Axmann, Elisabeth
Gedichte 1968–2004
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 22)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 36)
96 S., brosch., 2. Auflage 2017
unbekanntes meer
schrieb herodot nordöstlich nord westlich der welt die er kannte unbekannte welt diesseits jenseits der mauern-Leserbrief von S. List
Autor:
Kittner, Alfred
Gedichte 1925–1945
Hrsg. und Nachwort von Edith Silbermann und Amy Colin
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 18)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 37)
96 S., brosch., 2004
Unter den unmenschlichsten Bedingungen hat Kittner nicht aufgehört, Gedichte zu schreiben. Die poetische Bewältigung der ihn umzingelnden feindlichen Realität wurde zum Rettungsring aus der Flut des Grauens.
Autor:
Kittner, Alfred
Gedichte 1945–1991
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 27)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 38)
96 S., brosch., 2005
Autor:
Wohl, Kubi
Hrsg. und mit einem Nachwort von Erich Rückleben
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 37)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 51)
96 S., brosch., 2007
Unsere Helden
Unsere Helden haben keine Namen / und kein Denkmal spricht von ihrer Tat; / einer lichtdurchstrahlten Menschheitszukunft / sind sie erste Opfer: blutige Saat. Unsere Helden schmiedet man in Ketten / und ihr Leben endet an der Wand; / mit dem Worte Freiheit auf den Lippen / kollern ihre Köpfe in den Sand. Unsere Helden haben keine Tränen / zum Geleite, wenn die Salve hallt, / nur das Zähneknirschen der Genossen / und ein Fäusteballen hart und kalt. Unsere Helden, das sind Pioniere / einer rotmessianischen Mission, / unsere Helden, unsere Namenlosen / sind die Fahne flammender Legion.Autor:
Winkler, Manfred
Neue Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 44)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 63)
120 S., brosch., 2008
Schneestimmung in Jerusalem
Es schneit wieder nach langer Zeit / allmählich werden die Bäume weiß, / eine weise Schicht von Weiß / bedeckt die Hagelkörnerschicht im Gras / Weiß wird auch das weite Horizontengrau / und nah fallen weiße Flocken leis / mit ihrer kurzbemessenen Zeit auf dich / Der müde Abend naht / Vom Fenster sieht alles / wie ein Märchen aus / das du gläubig erfahren hast einst / Es schneit und schneit und du bist weit / in deine Kind-heit Wind-heit eingeschneit / als wärst du nicht / ein alter Mann / der hinter einem Fenster steht / und in-sich-weilt
Von Uwe Czier
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 64)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 45)
111 S., fadengeheftet mit Klappen 2023
Trotz der zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Literatur der Bukowina gibt es noch viele weiße Flecken auf der literarischen Landkarte. Die vorliegende Sammlung soll dazu beitragen, einige dieser Flecken zu schließen. Die Autorinnen und Autoren gehören zu den „vergessenen“ Schriftstellern der Bukowina, deren Werke zwar in Anthologien abgedruckt sind, aber wenig Beachtung finden. Dies zeigt sich schon daran, dass viele Angaben, die sich in den Standardwerken zur Literatur aus der Bukowina über die Autoren finden, falsch oder lückenhaft sind. Es bedurfte einer aufwändigen Recherche, um wenigstens Teile der Informationen zu verifizieren oder die Werke, die teilweise nur in Zeitungen erschienen sind, zu sammeln zusammenzuführen.
Hugo Maier (1889 – 1942) Heinrich Schaffer (1895 – 1962) Ninon Hesse (1895 – 1966) Artur Kraft (1897 – 1944) Dusza Czara-Rosenkranz (1898 – 1967) Ariadne Baronin Löwendal (1899 – 1954) Ernst Maria Flinker (1899 – 1970) Erwin Chargaff (1905 – 2002) Siegfried Laufer (1908 – 1933) Else Keren (1924 – 1995)Autor:
Ausländer, Rose
Liebesgedichte
Hrsg. und Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 54)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 67)
96 S., brosch., 2010
Nur die Liebe
Arbeit wartet auf mich die ich immer verschiebe Nur der Flug berechtigt mein Herz zu schlagen Nur der Gedanke der Ewigkeit unterstützt meinen Atem Nur die Liebe erlaubt mir ein Mensch zu seinAutor:
Goldfeld, David
Gedichte
Hrsg. u. Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 51)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 71)
204 S., geb., 2010
Anders als von manchen Czernowitzer Dichtern, deren Texte nur per Manuskript oder in Zeitungen und Anthologien überliefert sind, gibt es von David Goldfeld das in Czernowitz erschienene Buch «Der Brunnen». Die Datenlage zu seinem Leben aber kann nur als äußerst dürftig beschrieben werden. Ein Nachlass scheint nicht vorhanden zu sein.
Mein Lied ist ein Brunnen, der einsam tönt, / vergessen auf wüstem Feld, / in seiner Dämmertiefe stöhnt / gefangen meine Welt. Zerfallen liegt lang schon der Hebebaum. / Kein Eimer zur Tiefe sinkt, / an’s Licht zu schöpfen den tönenden Traum, / den Trank, der Kühle bringt. So kann nichts löschen diesen Brand, / den Schicksal ins Herz mir gab: / Ich stehe dürstend am Brunnenrand / Und lausche bang hinab. /Autor:
Weißglas, Immanuel
Gedichte
Nachwort von Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 55)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 72)
80 S., brosch., 2011
Das Überlebensmotto der Bukowiner Dichter Weißglas, Kittner und Rosenkranz in den Todeslagern war die Überzeugung, «daß die in der Erde der Sprache Wurzelnden nimmer gefällt werden können.» Sie waren in Bezug auf Celans Büchnerpreisrede wie «lebende Bücher» – sie lebten und überlebten mit und für ihre Gedichte. Selten hatten sie Schreibutensilien. Doch schrieben und memorierten sie weiter unter unmenschlichsten Bedingungen. Der klassizistische Stil und der «unendliche Besitz der deutschen Sprache» halfen folglich, «den Spund jenes inneren Schreis, den wir, mundgerecht, Gedicht nennen» (Weißglas), zu formulieren. An den konventionellen Formtypus, der ihnen das Überleben in der Unmenschlichkeit gesichert hatte, hielten sie auf den zweiten Blick nicht ungebrochen fest. Es fällt nämlich auf, daß durch ungewöhnliche Reime und Wortwahl eine Hamonie immer wieder in Frage gestellt wird.
Autor:
Blum, Klara
Liebesgedichte
Einführung von Zhidong Yang
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 69)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 76)
66 S., brosch., 2012
Czernowitzer Ghetto (I)
Die alten Gäßchen ziehn sich eng zusammen. / Der Boden hinkt und holpert im Zickzack. / Aus schweren Leuchtern zucken kleine Flammen. / Der Witz treibt mit dem Unglück Schabernack. / Die Augen funkeln, doch die Wangen blassen, / Der Kaftan reißt, die Schläfenlocke bebt, / Wenn, halb erstickt in seinen Pariagassen, / Ein Volk noch stöhnend, höhnend weiterlebt. / Die Mauer fiel vor mehr als hundert Jahren, / Und dennoch blieben sie im dumpfen Nest. / Das Elend hielt sie an den Schläfenhaaren / In ihrem engen alten Ghetto fest.Autor:
Axmann, Elisabeth
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 65)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 77)
1 farb. Abb., 62 S., brosch., 2012
Alter Friedhof im Osten
Ein Grab zu finden / ist aussichtslos hier: / Holunder, Pappeln, Brombeergestrüpp / und endlos fällt Regen. / Nasse Blätter bedecken die Schrift, / die Hand die freilegen will / wird von Dornen geritzt / Hirsch und Löwe bröckeln im Stein, / Holunder blüht weiß / vom Himmel / fallen die Wasser der WeltAutor:
Manger, Itzik
Gedichte
Übertragen aus dem Jiddischen von Rose Ausländer, Alfred Margul-Sperber, Selma Meerbaum-Eisinger und Alfred Kittner
Herausgegeben und mit einem Essay von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 66)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 78)
158 S., brosch., 2012
Der Mönch
Der Weg funkelt silbrig und messergleich / Gräbt er sich tief in die Ebene ein. / Luftspiegelungen. Der Mondenschein. / Und ein finsterer Mönch durchschreitet dies Reich. / Der Frühling, das Kind, die Wiese, der Teich, / Lächeln, berauscht von Duft wie von Wein: / «Tritt in den Bannkreis der Veilchen hinein!» / Aber der Mönch schreitet hager und bleich. / Näher und nah, einen Dolch in der Hand … / Ein Blitz! – blaues Lenzblut bespritzt sein Gewand! / Entsetzt fliehen Kind und Teich übers Feld … / «Dein Blendwerk, o Luzifer, ist nun verweht!» / Er kniet und bekreuzt sich, und vor ihm ersteht / Die andre, ersehnte, die ewige Welt!Autor:
Shmueli, Ilana
Gedichte aus dem Nachlaß
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 62)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 79)
102 S., brosch., 2012
Tollen im Neuschnee
blendendes Weiß wie nie wieder / und wie’s frostig im Kindermund schmilzt / Flieder von damals / der Duft verborgener Veilchen / Gras frisch gemäht / glühende Sonne / träumen im Nussbaum / kleine grün-braune Finger / auf rauher Rinde / all das – darf man es nennen / es zieht / es zieht / die Hand meiner Schwester / die so früh wieder losließAutor:
Pagis, Dan
Gedichte
Aus dem Hebräischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Tuvia Rübner
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 73)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 80)
88 S., brosch., 2013
Klagescherben um einen Freund
Ich schloß dir die Augen. / Legte die Hände an ihren Platz. / Deine Fußsohlen blicken mich mitleidig an: / ich bin entbehrlich. / Ich finde meine Hände, / was soll ich mit meinen Händen tun. / Ich setze die aufgesetzte Mütze auf, / den geschlossenen Mantel knöpf ich zu. / Der neue Friedhof ist weiträumig, / ganz Zukunft. Von nah und fern, pausenlos / der Singsang der Kantoren. / Du schweigst, ein wenig verlegen: vielleicht / ist es ein langer Abschied. / Die Nägel wachsen langsam, schließen Frieden. / Die Mundhöhle widerspricht ihrem Schöpfer nicht. / Jetzt! jetzt! pochen Erdfäuste / an die Bretter der Falle: / öffne uns, öffne uns.Autor:
Drozdowski, Georg
Gedichte
Nachwort Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 80)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 95)
98 S., brosch., 2015
Wenn der letzte Morgen kommt
Wenn der letzte Morgen kommt, / hat sein Abend andere Sterne, / und zur Nähe wird die Ferne, / wenn der letzte Abend kommt. Wenn der letzte Abend naht, / gehst du in den ersten Morgen. / Dir erschließt sich, was verborgen, / wenn der erste Morgen naht. Von dem Ganzen Teil zu werden, / fordert dich die Ewigkeit. / Sei ergriffen und bereit, / von dem Ganzen Teil zu werden. Abend, Morgen werden eins, / alle Zeit ist aufgehoben. / Nur noch Rühmen, nur noch Loben, / werden Morgen, Abend eins.Autor:
Weißglas, Immanuel
Hg. von Andrei Corbea-Hoisie
Ausgewählte Gedichte
Kommentierte Ausgabe
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 75)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 99)
156 S., brosch., 2020
Die vorliegende Ausgabe nimmt sich vor, das Buchprojekt mit dem Titel Gottes Mühlen in Berlin von Immanuel Weissglas zu rekonstruieren, das 1947 von der Publikation in Bukarest aus unklaren Gründen - sei es politischer, sei es ökonomischer Natur - gestoppt wurde und nie mehr in der geplanten Gestaltung erschien. Daraus wurden im Laufe der Zeit nur einzelne Gedichte zur Veröffentlichung ausgewählt; Weissglas selbst hat zahlreiche Texte zu neuen Fassungen überarbeitet und diese in den Gedichtband Der Nobiskrug (1972) übernommen.
Autor:
Ausländer, Rose
zweisprachige Ausgabe englisch/deutsch
Ausgewählt und übertragen von Gerhard Weidmann
Mit einem Vorwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 84)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 110)
86 S., brosch., 2016
Mutter
Jede Faser meines Herzens strebt dir zu geben / Versalien von Sternen, um deinen Namen zu schreiben / in das Sternenbild mütterlicher Leben. / Ob zur Zeit von Krieg oder in Friedenszeiten: / Stets verströmte Gelassenheit dein Wesen. / Auch das Geringste was um dich vorging, / war aus deinen Gesten, deiner Haltung abzulesen. / Zwischen Wirklichkeit und Traum dein Leben hing. / Doch du bist verhüllt. Dein Gesicht, so tief im Schatten, / wirkt schmal und fahl. Du und meine Lettern verblassen. / Wo sind die Sterne? Wo ist deine Gelassenheit? / Ich bin unwürdig dich zu beschreiben. Ich habe / Versagt, buchstabiere dich mit Tränen am Grabe. / Du stehst zwischen Traum und Wirklichkeit.Autor:
Drozdowski, Georg
Gedichte aus ‘Der Steinmetzgarten’
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 114)
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 93)
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Angela Lohausen
34S., fadengeheftet, broschiert mit Klappen. 2021
DER KRANZ (Auszug aus dem Gedicht)
An deinem Grab eingesenkt meiner Seele, Heimat, stehe ich nun, neigend die Träne deinem Gedächtnis. Als ich dich ließ, ließ dich mein Fuß. Als ich dich mied, mied dich mein Blick. Als ich enteilt, eilte mein Ohr ewigem Wort nach, das mich lehrte die Sprache. Aber das Herz... Aber das Herz, pocht es nicht so wie des Spechtes Pochen im Buchwald die Stille zerkleinernd? Ruhloses Herz, schäumt nicht dein Blut in den Bächen, die über Felsbruch gratherniedergerollt? Rauscht es nicht wie der Wälder wiegender Laublaut und wie Gelisp goldgewichtiger Ähren? [...]Autor:
Wittner, Victor
Gedichte
Hrsg. und Nachwort von Armin Eidherr
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 90)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 118)
86 S., brosch., 2018
Winterlied
Es schneit, es schneit! / Der Schnee weht weit / und legt sich lang. / Im Flockenschwang, / im Schlittenklang / verschwingt der Drang, / verklingt das Leid. / Weiß wird die Zeit, / der Überschwang / Verschwiegenheit. / Der Lärm, das Leid / ist schnell beschneit, / der Schnee, der Schnee / verweht das Weh.Autor:
Wittner, Victor
Neue Gedichte
Hrsg. und Nachwort von Angela Lohausen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 91)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 123)
102 S., brosch., 2018
Der Föhn
Der Föhn hat die letzten Fetzen / Sommers aus Süden gebracht, / im Tag, dem entsetzten, setzen / fest sie sich, faulige Fracht. / Das Welklaub will frisch auf die Bäume. / Wir treiben in trägere Träume. Wir ängstigen uns vor der Schwüle, / die schwärt mit schimmligem Schimmer. / Wir schließen die Fenster, die Zimmer / und küssen die Kühle.Autor:
Wohl, Kubi
Gedichte und Briefe
Erinnerungen von Alfred Kittner, Klara Wohl, Josef Burg und Vera Hacken
Hrsg. und mit einem Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 92)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 124)
11 Abb., 142 S., brosch., 2018
Präludium
[…] Granitene Strophen will ich erbauen, / Obelisken voll knirschender Wut, / in sie den Schrei der Fabriken einhauen / und röchelndes Atmen und hungriges Schauen / und Händeringen, Tränen und Blut! / […] Kristallener Hymne donnere ich dann: werde / Sturmbock gegen die Fron! / Reck’ dich gewaltig mit Riesengebärde, / entfache Vulkane, entzünde die Erde! / sei Brandpsalm der Revolution! /
von Johann Pitsch
Gedichte
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Helmut Braun
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 125)
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 94)
87 S., broschiert mit Klappen, 2022
Genesung
Ich hab an deinem Bett gewacht Wohl eine lange, stille Nacht. Auf deinem Atemzug gelauscht Hab ich, von tiefem Schmerz berauscht. Vom Tische her schien trüb das Licht. War's Mitternacht? Ich weiss es nicht. Dein Stöhnen klang im Herz mir nach Als wenn ein teures Glas zerbrach. Erst spät den tiefen Schlaf ich fand. Am Himmel letzter Stern verschwand. Als ich am hellen Tag erwacht, Hat Sonne mir ins Bett gelacht.Autor:
Wittner, Victor
Gedichte aus dem Nachlass
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 126)
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 95)
Mit einem Nachwort von Markus Bauer
74 S., fadengeheftet, broschiert mit Klappen. 2021
Voller Mond
Ein ungeheurer Mond steht jäh auf unsrer Straße: die Nacht verfällt zum Fraße dem Tier, das auf uns thront. Sein Licht fällt dicht und schont die Dinge, wäscht sie weicher, mit Milch und Silber bleicher. Wir gehen mild auf Mond. Die Mädchen wollen nicht ins Haus hinein, sie stehen gespannt auf ihren Zehen noch lang und bang im Licht und kämmen ihre langen Haarlocken voll Verlangen.Autor:
Flinker, Robert , Krug, Adrian ,
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 98)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 127)
Mit einem Brief von Alfred Kittner und einem Nachwort von Ernst Josef Lauscher
Herausgegeben von Adrian Krug
27 S., fadengeheftet, broschiert mit Klappen. 2021
Ferner Berge blauer Glanz
Ferner Berge blauer Glanz, silberblanker Sonnenschein, brauner Wälder schlanker Kranz, schließen mich in Wunder ein. Meine Seele gleicht dem Wind, gleicht der Wolken Flug und Spiel: jene blauen Berge sind ewig ihres Weges ZielAutor:
Rezzori, Gregor von
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 96)
brosch., 2020
Auf der Rückseite eines Manuskriptes fand der Verlagslektor handgeschriebene Vorlagen für Stegreifgeschichten, die der Autor als Rundfunkredakteur im Nachtprogramm erzählt hatte: "Was da auf den Manuskripten steht, ist ja schön und gut. Aber das andere - das auf den mit Bleistift beschriebenen Rückseiten - warum machst du nicht daraus ein Buch?" Gegen Ende seines Lebens beklagt sich Rezzori: "Es ist nicht selten, dass der Name eines Autors an einem einzigen seiner Bücher kleben bleibt. Meiner klebt an den Maghrebinischen Geschichten."
Unbestritten wird in diesem Buch nach 1945 zum ersten Mal "vollkommen unbefangen das Wort Jude" verwendet. Rabbinergeschichten und Rabbinerwitze, Anekdoten, östliche Volksweisheiten werden mit Eulenspiegeleien verbunden: "Ich knetete das zusammen zur Berichterstattung aus einem imaginären Land, in welchem unsere abendländische Welt sich zu einem schlitzohrigen Orient spiegelt." "Das große ruhmreiche Maghrebinien" findet sich auf keiner Landkarte, denn es ist pure Phantasie. In welchem Land regierte das "Königshaus Karakriminalowitsch", steht die "Kathedrale Hagia Sophistia", wird ein "byzantinisches Raketengeschütz versteckt gehalten"?Autor:
Gong, Alfred
Gedichte
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 3)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 13)
Hrsg. und mit einem Nachwort von Joachim Herrmann
80 S., fadengeh. Brosch., 2001
Autor:
Drozdowski, Georg
Ausgewählte Gedichte 1934–1981
Hrsg. und Nachwort von Helga Abret
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 46)
240 S., geb., 2009
Der gebürtige Czernowitzer Georg Drozdowski (1899–1987) veröffentlichte wie seine fast gleichaltrigen Landsleute Rose Ausländer, Alfred Kittner, Alfred Margul-Sperber und Moses Rosenkranz seine erste Lyriksammlung in der Zwischenkriegszeit. Nach 1945 fand er eine zweite Heimat in Klagenfurt, wo er als Kulturredakteur der Kärntner Volkszeitung tätig war und mit seinen journalistischen Arbeiten über zwei Jahrzehnte das kulturelle Leben Kärntens begleitete. Drozdowski veröffentlichte mehrere Gedichtbände und Erzählungen, sowie Hörspiele, dramatische Arbeiten und Übersetzungen aus dem Rumänischen und Polnischen. Im hohen Alter ließ er noch einmal seine erste Heimat, Czernowitz und die Bukowina, in dem nostalgischen Erinnerungsbuch Damals in Czernowitz und rundum lebendig werden. Der vorliegende Band bietet, nach thematischen Schwerpunkten geordnet, einen repräsentativen Querschnitt durch das facettenreiche lyrische Werk dieses Schriftstellers, in dem sich dieser zuweilen trotzig, manchmal ironisch, oft melancholisch zu einer «Welt von Gestern» und ihren Werten bekennt, von denen er etwas in die Zukunft hinüberretten möchte. Das Nachwort von Helga Abret, der Herausgeberin des Bandes, gibt einen detaillierten Überblick über Leben und Werk dieses «Altösterreichers».
Autor:
Silbermann, Edith
Eine Anthologie
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 19)
96 S., fadengeh. Brosch., 2003
Als Rose Ausländer – mit Mädchenname Rosalie Scherzer – am 11. Mai 1901 zur Welt kam, galt Czernowitz, die Hauptstadt des Kronlandes Bukowina, als das bedeutendste deutschsprachige Kulturzentrum im Osten der Habsburger Doppelmonarchie. Viele Juden, die insgesamt mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, lasen deutsche Zeitungen, Zeitschriften und Bücher, interessierten sich für Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Literatur und Philosophie. Man sprach zum großen Teil allerdings ein Deutsch, auf das freilich verschiedene anderssprachliche Einflüsse abgefärbt hatten, das durch neue Wortbildungen und Redewendungen jedoch auch bereichert worden war. Anderthalb Jahrhunderte war die Bukowina eine Heimstätte jüdisch-deutscher Symbiose.
Autor:
Celan, Paul
Mit einem Kommentar von Theo Buck
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 15)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 10)
60 S., brosch., 2002
Aus dem Inhalt:
Entstehungszusammenhang ; Thema und Wirkungsabsicht ; Textbetrachtung ; Zeittafel ; Äußerungen Celans ; Meinungen und DeutungenAutor:
Flinker, Robert
Roman
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 24)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 30/31)
172 S., brosch., 2005
Autor:
Klein-Haparash, Jacob
Romankapitel
Nachwort von Markus Bauer
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 30)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 32)
84 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2019
Autor:
Klein-Haparash, Jacob
Hrsg. und Nachwort von Otto F. Best
(Gesammelte Werke Jacob Klein-Haparash)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 38)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 56)
232 S., brosch., 2007
Autor:
Axmann, Elisabeth
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 35)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 59)
140 S., brosch., 2007
Rose Ausländer Paul Celan Alfred Kittner Alfred Margul-Sperber Moses Rosenkranz
Autor:
Kittner, Alfred
sowie Die Briefe an Curd Ochwadt
(Alfred Kittner Briefe Bd. 2)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 43)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 63)
96 S., brosch., 2008
Sie werden es, denke ich, begreifen und es mir nicht verübeln, wenn es mir widerstrebt, über Dinge zu sprechen, über die seit nunmehr drei Jahrzehnten schon unglaublich viel geschrieben wurde und vermutlich weitaus erschöpfender und mit mehr Sachkenntnis, als ich es heute zu tun ver möchte. Über meinen Landsmann und jüngeren Gefährten aus vergangenen Jugendtagen sind schon zu seinen Leb zeiten unzählige Abhandlungen geschrieben worden. Und noch viel mehr Veröffentlichungen folgten seit seinem Freitod im April 1970, welcher die, die ihm in seinen letzten Jahren öfter begegneten, wohl entsetzte, aber nicht eigentlich überraschte, da seine wiederholten Depressionszustände das Schlimmste befürchten ließen. Das waren Deutungsversuche, Kommentare, Interpretationen, die mitunter kläglich danebengriffen, späterhin Erinnerungen, Begegnungsberichte und anderes mehr.
Autor:
Shmueli, Ilana
Mit einem Vorwort von Rob Riemen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 47)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 70)
100 S., brosch., 2009
Zuletzt erhielt Ilana Shmueli 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli
Autor:
Ausländer, Rose , Bender, Hans ,
Hrsg., Vor- und Nachwort von Helmut Braun
Transkribiert von Karin Dosch
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 48)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 71)
168 S., fadengeh. Brosch., 2009
1958–1995
Die Korrespondenz von Rose Ausländer und Hans Bender spiegelt die Beziehung zwischen einer Lyrikerin und einem Herausgeber und Kritiker, die sich beide schätzen, deren Briefe aber fast durchgängig den Charakter einer «geschäftlichen» Verbindung aufzeigen. Da ist die Dichterin, die zunächst in Deutschland vollkommen unbekannt ist (1959) und dem Herausgeber ihre allererste gedruckte Publikation hier verdankt. Die später, vor allem in der Zeit von 1971 bis 1976, trotz mehrerer Buchpublikationen ein literarischer Geheimtipp bleibt und um zumindest in Leserkreisen, die sehr an neuer Literatur interessiert sind, in Erinnerung zu bleiben, auf Drucke ihrer Gedichte in Literaturzeitschriften, Jahrbüchern und Anthologien angewiesen ist. Ihr Briefpartner ist der angesehene Herausgeber eben solcher Publikationen, den sie mit ihren Texten «versorgt», gelegentlich gar überschüttet, immer wieder auf Veröffentlichungen drängend, mit wenig Verständnis für die Situation, in der er sich befindet, der möglichst vielen Autoren gerecht werden will und muss.
von Joachim Jordan
Briefe von Immanuel Weißglas an Gerhart Baumann
samt Briefen von Beatrice Alexiu-Weißglas und Dokumenten
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 59)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 74)
1 Abb., 52 S., brosch., 2012
Die Briefe von Immanuel Weißglas an ihren im August 2006 verstorbenen Mann hat Marianne Baumann-Engels zur Veröffentlichung besorgt, geordnet und zur Verfügung gestellt, sowie außerdem mit aufschlussreichen Dokumenten ergänzt. Die erstmalige Publikation erfolgte 2010 im Rahmen des Immanuel Weißglas gewidmeten 14. Bandes der Jassyer Beiträge zur Germanistik: Andrei Corbea-Hoisie, Grigore Marcu, Joachim Jordan (Hg.): Immanuel Weißglas (1920–1979). Studien zum Leben und Werk. Konstanz, Jassy 2010.
Autor:
Gong, Alfred
Tragödie
Hrsg. und mit einem Nachwort von Bärbel Such
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 5)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 67)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 75)
106 S., brosch., 2012
Die vorliegende Tragödie Der letzte Diktator ist Alfred Gongs dramatischer Versuch, sich mit den letzten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und mit der Person Adolf Hitlers auseinanderzusetzen. Obwohl Gong weder den Diktator noch den Schauplatz des Geschehens beim Namen nennt und den auftretenden Ministern und Generalen fiktive Namen gibt, ist der historische Bezug doch offensichtlich, nicht zuletzt dadurch, dass Gong selbst der Tragödie voranstellt, sie liege in der Originalfassung aus dem Winter 1944/45 vor und sei nicht im Nachhinein den tatsächlichen Begebenheiten angepasst worden. Es lässt sich natürlich nicht ausschließen, dass Gong dennoch der Tragödie nach Kriegsende einige Details hinzugefügt hat, die ihm zum Zeitpunkt ihrer Entstehung nicht bekannt gewesen sein können. Besonders einige Einblicke in die Persönlichkeit Hitlers und seine Beziehung zu seinen Generalen legen eine Überarbeitung im Nachhinein nahe. Andere Aspekte, nicht zuletzt das Ende der Tragödie, deuten darauf hin, dass Gong tatsächlich nicht der Versuchung erlegen ist, sein Werk im Hinblick auf die geschichtlichen Tatsachen zu verändern. Nach Gongs eigener Aussage entstand die Idee zu der Tragödie im Herbst 1942. Im Juni dieses Jahres hatte die deutsche Wehrmacht ihre zweite Offensive in Russland begonnen und befand sich immer noch auf dem Höhepunkt ihrer militärischen Macht. Es gelang ihr, weit in den Kaukasus vorzudringen, und erst bei Stalingrad wurde ihr Vorstoß zur Wolga aufgehalten. Zwar schaffte es die Wehrmacht, den größten Teil der Stadt einzunehmen, jedoch leistete die Rote Armee erbitterten Widerstand, und gegen Ende November 1942 befand sich die Wehrmacht in der Defensive. Gong, Sohn einer jüdischen Familie aus Czernowitz in der Bukowina, lebte zu dieser Zeit auf der Flucht vor den Nazis unter falschem Namen in Bukarest – als «U-Boot,» wie er sein Dasein in seinem Gedicht «Bukarest, Juli ’44» beschreibt. Unter welchen Umständen er aber die Arbeit zu seinem Drama begonnen hat und inwiefern er über die Geschehnisse in Stalingrad unterrichtet war, ist nicht bekannt.
Autor:
Detering, Heinrich
Immanuel Weißglas’ frühe Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 68)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 77)
96 S., fadengeh. Brosch., 2013
In seinen frühen Gedichten erprobt Immanuel Weißglas poetische Antworten auf das erlebte Grauen, die gerade in der Überanstrengung, in der Transformation und schließlich im Zerbrechen einer zum letzten Mal aufgerufenen Dichtungstradition ihr spannungsvolles Pathos gewinnt. Die vorliegende Studie plädiert für eine neue Lektüre und eine neue Bewertung dieser Texte.
Heinrich Detering ist Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er veröffentlichte eine Reihe von literaturwissenschaftlichen Studien (u. a. Bertolt Brecht und Laotse, 2008, das Nietzsche-Buch Der Antichrist und der Gekreuzigte, 2010, Thomas Manns amerikanische Religion, 2012) und Gedichtbände (zuletzt Old Glory, 2012). Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche und literarische Auszeichnungen, darunter den Leibniz-Preis (2009) und den Andersen-Preis (2012).Autor:
Gong, Alfred
Tragödie in fünf Nächten
Hrsg. und mit einem Nachwort von Bärbel Such
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 6)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 72)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 79)
104 S., brosch., 2013
Tragödie in fünf Nächten Für seine Tragödie Nacht würgt Europa legt Gong gleich zu Beginn Zeitpunkt und Ort des Geschehens fest: «Frühling 1942, in einem von den Hitlertruppen besetzten europäischen Staate». Jedoch das Land bleibt unbestimmbar mit einem Schauplatz, der sich mal universell gibt, indem er an Jugoslawien, Griechenland und den umkämpften Osten denken lässt wie auch an die Kulturinsel Siebenbürgen – und mal surreal, märchenhaft, utopisch. Major Starnburgs Mitleid für Luise und Peter mutet zunächst merkwürdig an. Die beiden werden verdächtigt, mit Partisanen in Verbindung zu stehen und an einem Anschlag auf einen Militärzug beteiligt gewesen zu sein. Sie werden daher inhaftiert und zuerst Major Starnburg, dann Oberst Kritz vorgeführt. Seine Entschlossenheit, dem Paar zu Hilfe zu kommen, erklärt Starnburg damit, dass ihr Schicksal ihn an sein eigenes erinnere. So reich wie das Drama an Motiven und kleineren Handlungssträngen ist, zieht sich der Themenkomplex Liebe – Verzweiflung – Tod unter dem Motto eines Heine-Gedichts durch das gesamte Bühnenstück. Indem Gong den Figuren Starnburg und Kritz dichterische Ambitionen verleiht, weist er auf die oft formulierte Frage hin, wie ein Land, das Dichter wie Goethe und Schiller hervorbrachte, zugleich die Vernichtung von Millionen von Menschen unternehmen konnte. Auch Anatols Dichtung ist Ausdruck seiner Liebe. Es wird deutlich, dass ein Künstlerdasein und das Leben eines Kämpfers einander ausschließen. Der Ausgang der Tragödie ist für Unterdrücker wie Unterdrückte gekennzeichnet durch Verlust von Leben, Liebe und Integrität sowie Verzweiflung darüber, dass diese unter den vorherrschenden Verhältnissen keine Rolle spielen. Alfred Gongs Drama Nacht würgt Europa wird hier zum ersten Mal veröffentlicht.
Autor:
Kittner, Alfred
1932–1966
hrsg. von George Guțu
(Alfred Kittner Briefe Bd. 4)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 76)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 90)
90 S., brosch., 2015
Die in diesem Band wiedergegebenen Briefe von Alfred Kittner an seinen Landsmann Alfred Margul-Sperber, geboren am 23. September 1898, Storozynetz/Storojineț, gestorben am 3. Januar 1967 in Bukarest, liegen handschriftlich im Alfred-Margul-Sperber-Nachlass im Bukarester Nationalmuseum für Rumänische Literatur vor. Sie wurden von mir seiner Zeit beim Verfassen der Dissertation Die rumänische Koordinate der Lyrik Paul Celans (Leipzig, 1977) verwendet und später in der «Zeitschrift der Germanisten Rumäniens», Heft 1, 1992, S. 55–72, erstveröffentlicht.
Autor:
Rosenkranz, Moses
1930–1963
mit autobiographischen sowie literaturkritischen Dokumenten.
hrsg. von George Guțu
232 Seiten, broschiert
90 S., brosch., 2015
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 77)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 92)
Moses Rosenkranz stand, wie Alfred Kittner prägnant sagte, «in länger oder kürzer währenden Freundschaftsbeziehungen zu Alfred Margul-Sperber, Alfred Kittner, Oskar Walter Cisek, Immanuel Weissglas, Ion Pillat, Vasile Voiculescu, Harald Krasser, Wolf Aichelburg, Hermann Roth. Alle, die sein Werk und seine Persönlichkeit kannten, haben seiner Dichtung eine überragende Bedeutung beigemessen.» Als am längsten und am dauerhaftesten, auch wenn nicht völlig reibungslos, erwies sich das freundschaftliche und schriftstellerische Verhältnis zwischen Margul-Sperber und Rosenkranz.
Im Bukarester Sperber-Nachlass befinden sich im Muzeul Național al Literaturii Române zahlreiche Briefe und Postkarten, die Rosenkranz seinem Freund, «Margul, dem Riesen», geschickt hat. Das Persönliche wurde sehr oft von existenziell-dichterischen Freuden und Nöten weitgehend zurückgedrängt. Nicht immer ist das Verhältnis, wie gesagt, harmonisch gewesen, manchmal führten Dissonanzen bis zu seinem totalen Abbruch, bis zur «Kriegserklärung». Doch das dominierende Gefühl ist letztendlich jenes, dass man einen Freund hat, dem man sich anvertrauen kann, der mit der Zeit für die eigene lyrische Produktion fast unerlässlich wurde: man brauchte seine Anregungen, seine Kritik, sein Lob.
Autor:
Rosenkranz, Moses
1978–1993
Vorwort Kaspar Niklaus Wildberger
Nachwort Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 83)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 97)
21 Abb., 108 S., Klappenbrosch., 2016
Letzte Erwartung Die Treppe knarrt. Ich halt den Atem an. Vielleicht kommt jemand jetzt zu mir: ein Weib ein Kind ein obdachloser Mann. Ich steh und warte hinter meiner Tür. Mein Herz schlägt lauter als im Augenblick da mir zum Kuß sich erster Mund genaht. Wer jetzt hereinkommt ist mein letztes Glück, ist die Erfüllung die ich oft erbat. Wer du auch seist, komm nur geschwind herein, hörst du die Glocke meiner Sehnsucht nicht; hörst du nicht einer Seele Hilfeschrein, die hinterm Türschloß Einsamkeit zerbricht? aus: Wieder zu Haus; Klage und Bericht 4
Autor:
Gong, Alfred
Ein Satyrspiel
Hrsg. von Natalia Blum-Barth unter Mitarbeit von Annika Saß
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 7)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 86)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 101)
146 S., brosch., 2017
«Zetdam», eines der fünf Theaterstücke aus dem Nachlass Alfred Gongs, wird hier erstmals veröffentlicht. Der 1920 in der Bukowina geborene Autor ist neben Paul Celan und Rose Ausländer hauptsächlich als Lyriker jener geschichtsträchtigen Kulturlandschaft in Erscheinung getreten. Mit «Zetdam» widmet sich der deutsch-jüdische Autor, der seit 1951 in New York lebte, dem Thema der atomaren Bedrohung – einem der zentralen in seinem Werk. Anknüpfend an das absurde Theater veranschaulicht Alfred Gong am Beispiel des letzten Menschen Zetdam eindringlich und entlarvend die Leichtsinnigkeit der atomaren Aufrüstung.
Autor:
Burg, Josef
Erzählungen
Aus dem Jiddischen übersetzt von Armin Eidherr
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 88)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 103)
144 S., Klappenbrosch., 2018
In der Zeit um das Jahr 1938 schrieb Josef Burg eine Reihe von Erzählungen, die Wien zum Schauplatz haben. Nur zwei davon, die je ein anderes Einzelschicksal aus der Zeit des 'Anschlusses' zum Inhalt haben, konnten damals herausgegeben werden, weil für ein umfangreicheres Buch kein Geld mehr vorhanden war. Dieses kleine Büchlein [...] liegt hiermit erstmalig in deutscher Übersetzung vor.
Autor:
Drozdowski, Georg
XXX. Gesang
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 89)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 104)
64 S., Klappenbrosch., 2018
1935, unter dem Eindruck der wachsenden Kriegsgefahr in Europa veröffentlicht Jean Giraudoux sein Stück Der trojanische Krieg wird nicht stattfinden. «Warum sollte es zum Krieg kommen?» heißt es auf der Bühne. Der Erfolg war erwartungsgemäß überwältigend: beinahe zweihundertmal hinter einander musste das Werk gespielt werden. Der Autor starb 1944. Zwei Jahre zuvor veröffentlichte Jean Anouilh sein Stück Antigone nach der gleichnamigen Tragödie des Dichters Sophokles aus dem Jahr 442 v. Chr. Dieses Werk feierte man wiederum als Sinnbild für den französischen Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Die Odyssee ist neben der Ilias das zweite, dem Dichter Homer zugeschriebene Epos. Es schildert die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka auf der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg. Die homerischen Gedichte sind in einer Kunstsprache geschrieben, die «in dieser Form niemals wirklich gesprochen wurde.» (Herbert Bannert) Sie umfassen rund 12000 Hexameter in 24 Gesängen. «Mit dem vierundzwanzigsten Gesang», schreibt Georg Drozdowski, «endet die Odyssee und wir setzen sie im dreißigsten fort» und zwar mit einem «Heimkehrerstück» vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit von 1945. Im Gepäck «alle Qualen des Leibes und alle Martern der Seele – Krieg, Schmerz, Hunger, Angst, ungestilltes Verlangen, bittere Gefangenschaft und getäuschte Hoffnung.»
Autor:
Flinker, Robert
Ausgewählte Prosa
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 113)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 82)
Mit einem Nachwort von Jürgen Nelles
167 S., fadengeheftet, Leinengebunden, 2021
Die zunächst meist unfreiwillige Suche des Einzelnen nach seiner Identität und die fast stets ernüchternde Konfrontation mit dem eigenen Ich durchziehen beinahe alle Texte Flinkers, welche dadurch existentielle Erkenntnisse in soziologischer und psychologischer, in politischer und poetologischer Hinsicht vermitteln, die über die Zeit ihrer Entstehung und Veröffentlichung weit hinausreichen.
Autor:
Rezzori, Gregor von
Eine Erzählung
(Rimbaud Taschenbuuch Nr. 117)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 21)
Mit einem Nachwort von Andrei Corbea-Hoisie
101 S., fadengeheftet, Halbleinen, 2022
Wie soll ein sensibler Jüngling sich am Grab seines Onkels verhalten, den er als liebenswerten, aber windigen, schmarotzenden Hausgenossen hingenommen hatte, ohne jemals zu bedenken, welchen Verlust dessen Tod fürs Haus bedeuten würde? Wie überhaupt die Rolle des fehlenden Hausherrn und Familienoberhaupts ausfüllen? Alle Versuche, sich in der neuen Lebensklage zu bestätigen, scheitern grausam, offensichtlich gemacht in der hinfälligen Tötung eines Schwans.
Autor:
Kittner, Alfred
Gedichte (1925–1987)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 1)
128 S., geb., 2. Aufl. 1994
«Was an Kittners Gedichten aus den Vernichtungslagern am meisten beeindruckt, ist wohl die Stärke und Ungebrochenheit des Subjekts»
Autor:
Margul-Sperber, Alfred
Frühe Gedichte (1914–1928)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 8)
mit einem Nachwort von Erich Rückleben
1 Abb., 96 S., fadengeh. Brosch., 2002
Autor:
Kehlmann, Heinz
Erinnerungen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 25)
120 S., brosch., 2004
[…] Hans und Lisa, diese Namen stehen für Heinz und Lilly: den am 14. Januar 1909 in Czernowitz geborenen und dort als Rechtsanwalt tätigen Dr. jur. Heinz Kehlmann und seine Frau Lilly, die am 25. Januar 1903 geborene, jüngste Tochter des in der Bukowina bekannten Strafverteidigers und Präsidenten der Anwaltskammer, Dr. Jakob Ausländer. Nachdem Lilly an der Czernowitzer Universität das Lehramt für Deutsch und Französisch erworben hatte, wechselte sie in ihren Wunschberuf über; nach mehrjähriger Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Wien wurde sie eine erfolgreiche Graphikerin und Malerin. 1940 heiratete sie Heinz Kehlmann, nachdem ihre Ehe mit dem Schriftsteller, Literaturkritiker und sozialdemokratischen Politiker Lothar Rădăceanu 1940 geschieden und in Freundschaft abgewandelt worden war. Mit Heinz Kehlmann teilte Lilly ein schweres Emigrantenschicksal; es führte das jüdische Ehepaar nach turbulenten Kriegs- und Fluchtjahren aus dem 1944 von den Russen eroberten Rumänien 1948 in die Schweiz, 1949 nach Frankreich und 1953 in die USA. Die älteste Schwester Lilly Kehlmanns, Ninon Ausländer, gesch. Dolbin, lebte seit 1926 mit dem Dichter Hermann Hesse in Montagnola bei Lugano zusammen und hatte ihn im November 1931 geheiratet. Sie verhalf Kehlmanns zur Ausreise aus Rumänien, um sie bei sich aufzunehmen. Sie durften als «Staatenlose» vom Februar 1948 bis zum April 1949 in Montagnola bleiben, dann mußten sie – trotz aller Bemühungen Hermann und Ninon Hesses – auf Grund einer fremdenpolizeilichen Verordnung die Schweiz verlassen. Dies alles – Ninons Verhältnis zu Lilly seit der gemeinsamen Kindheit in der Bukowina, ihre Ehe mit Hermann Hesse, das Wiederfinden der im Krieg verschollenen geglaubten Schwester, Kehlmanns Aufenthalt im Hause des Dichters und die darauffolgende lebenslange Korrespondenz zwischen den Schwestern – dies alles wird in der Doppelbiographie «Zwischen Welt und Zaubergarten, Ninon und Hermann Hesse» von Gisela Kleine (suhrkamp taschenbuch 1384), faktengetreu dargestellt und bietet somit Zugang und Ergänzung zu Heinz Kehlmanns «halb-autobiographischer Schilderung», indem darin der wahre biographische Hintergrund – ohne fiktive Verfremdungen – aufgedeckt wird. Kehlmanns zeitgeschichtlich bedeutsames Dokument endet mit Hans’ und Lisas Einschiffung in Le Havre und dem Hinweis auf deren gedrückte Lebensstimmung, die dem von «Lämmern auf dem Gang zur Schlachtbank» gleiche. An anderer Stelle bemerkt Heinz Kehlmann, Lisa-Lilly habe ihm während der eintönigen Atlantiküberquerung gestanden, daß der Drang nach Westen, der seit undenklichen Zeiten die asiatischen und osteuropäischen Völker beseelt habe, auch ihr, ihren Eltern und Geschwistern nicht fremd gewesen sei. Immer hätten sie in die westlichen Kulturzentren – Wien, Berlin, Paris – gestrebt, doch wahrlich, so weit nach Westen habe sie nie gewollt. Sicher wünscht mancher Leser nach diesem Eingeständnis von Furcht und Unsicherheit vor dem Abenteuer New York einen Ausblick auf den weiteren Lebensweg des Paares. Dazu ist ein Sprung in die Realität notwendig: Nach der Ankunft in New York erhielt Heinz Kehlmann sofort eine Arbeitserlaubnis. In der Versandabteilung einer Spielwarenfabrik vernagelte er 1953 die auszuliefernden Kisten. 1954 gelang es ihm, eine Anstellung als «Privatbeamter» bei der Firma Vandenbrook zu erhalten, nebenbei studierte er in Abendkursen Literatur und Bibliothekskunde, wodurch ihm 1962 der Grad eines «Master of librarian science» zuerkannt wurde. 1963 bekam er als Bibliothekar in der New Yorker Public Library Queens eine Anstellung als Abteilungsleiter mit 32 ihm zugeteilten Mitarbeitern; 1972 wurde er dort pensioniert und übersiedelte mit Lilly, die in New York nie heimisch geworden war und sich nach Europa sehnte, in das ihr vertraute Wien; dort erlag er am 4. Januar 1979 einem Herzinfarkt. Nur sechs Jahre überlebte Lilly den Gefährten, mit dem sie das in seiner Geschichte von Hans und Lisa gespiegelte, wechselvolle Schicksal geteilt hatte. Sie starb am 14. Juli 1985 in Wien. Gisela Kleine Heinz Kehlmann So weit nach Westen Von Czernowitz nach New York Rimbaud, Aachen 114 S., brosch., 2004
Autor:
Burg, Josef
Aus dem Jiddischen übersetzt und mit einem Nachwort von Armin Eidherr
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 56)
2 Abb., 112 S., geb., 2011
Die dichterischen und erzählerischen Qualitäten von Josef Burg liegen einerseits in der Ausdrucksfähigkeit seiner Sprache, die wiederum das einzig passende "Gewand" für seine Motive zu sein scheint: das Leben von Flößern, Sägewerksarbeitern, Holzfällern, von Juden, Huzulen oder Ukrainern vor dem Zweiten Weltkrieg, die Karpaten, Czernowitz, wohin Burg als 12jähriger mit seiner Familie übersiedelt ist, Wien am Vorabend des 'Anschlusses', wo er von 1935 bis 1938 Germanistik studiert hat, der Holocaust, das Leben in der Sowjetunion und die jiddische Kultur.
Autor:
Celan, Paul
Mit einem Kommentar von Theo Buck
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 7)
96 S., fadengeh. Brosch.,
2. erweiterte Aufl. 2002
Neben Texten der Bukowiner Autoren wie Moses Rosenkranz, Immanuel Weißglas, Alfred Kittner und Alfred Gong wird nun auch das berühmteste Gedicht Paul Celans in den literaturgeschichtlichen Kontext gestellt.
Autor:
Katz, Leo
Roman (1944)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 23)
408 S., fadengeh. Brosch., 2005
Autor:
Rezzori, Gregor von
Eine Novelle
mit einem Essay von Michael Krüger
Die erste Auflage erschien 1991 bei C. Bertelsmann.
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 81)
112 Seiten, 2021
fadengeh., Klappenbroschur
"Über dem Kliff" ist eine Kriminalgeschichte, kombiniert mit einer Satire auf die Künstlernovelle. Sehnsucht nach Isolation als Quelle schöpferischer Kraft, verstörte Sexualität und pseudointellektuelle Auseinandersetzung mit Kunstproblemen sowie die Projektion von Konflikten der eigenen Psyche in die Gottsuche werden schonungslos entblößt. Entstanden ist ein Text, der zum Besten gehört, was Gregor von Rezzori, im Ausland vielfach preisgekrönt, den Ruf eines der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart eingetragen hat.
„Nun war dieser lässige und elegante Sprachkünstler, der ganz nebenbei seinen beissenden Spott über alles und jeden ausbreiten konnte, in der biederen deutschen Literaturgesellschaft tatsächlich schwer vorstellbar, zumal Grischa, wie sich später herausstellte, in Deutschland eine «Spur der Verwüstung» hinterlassen hatte: Sein Konto für Beleidigungen, Schulden und andere Kavaliersdelikte war heillos überzogen. Am Ende wusste nicht einmal er selber mehr zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden: «Er liess sich bei Flunkereien ertappen, die tatsächlich darauf zielten, seiner Herkunftsgeschichte einen Glanz zu geben, der schwerlich Glaubwürdigkeit beanspruchen konnte», hat er später geschrieben.“
Michael Krüger
von Natalia Blum-Barth
Leben und Werk von Autoren aus der Bukowina anhand von Briefen und Nachlässen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 58)
7 Abb., 124 S., broschierter Nachdruck 2023
Leben und Werk von Autoren aus der Bukowina anhand von Briefen und Nachlässen Verschränkungen will hier als Metapher für Verbindungen und Verflechtungen im Leben und Werk von Rose Ausländer, Georg Drozdowski, Alfred Gong, Alfred Kittner und Alfred Margul-Sperber verstanden werden. Es wird versucht, ihre Verbindungen, Kontakte, gegenseitige Förderung und Beeinflussung aufzuzeigen und zu kommentieren. Die Offenlegung dieser Verschränkungen ermöglicht ein tieferes Verständnis der Lyrik dieser Autoren, erlaubt Rückschlüsse auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Werke und verhilft zu Einblicken in den Literaturbetrieb der 60er Jahre. Alfred Margul-Sperber, Rose Ausländer und «Der Regenbogen» (1939) Alfred Gong, Rose Ausländer und «Blinder Sommer» (1965) «Gestatten Sie, – Drozdowski!» Alfred Gong und Georg Drozdowski Alfred Gong, Alfred Kittner und die Anthologie «Welch Wort in die Kälte gerufen» (1968) Großstadt als Thema bei Alfred Margul-Sperber, Rose Ausländer, und Alfred Gong
Autor:
Rosenkranz, Moses
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 14)
160 S., brosch., 2007
Dieser Band enthält Visionen im weitesten Verständnis des Wortes, in den verschiedensten Aspekten. Gewiss findet sich in diesen Gedichten auch reine Imagination, Vision im engeren, im herkömmlichen Sinn. Doch was bei Moses Rosenkranz immer wieder auffällt, ist sein visionärer Zugriff auf Themen, auf Bereiche, die durchaus realitätsverhaftet sind. Das wird deutlich spürbar, weil die in der Vision verborgene Wirklichkeit vom Dichter erlebt und empfunden wurde – das ist auch dort noch zu erkennen, wo er sie gedanklich umgestaltet hat …
Autor:
Winkler, Manfred
Gedichte
Nachwort von Hans Bergel
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 50)
148 S., geb., 2010
«Manfred Winklers Lyrik lebt aus der Spannung zwischen und der Synthese von Sinnenhaftigkeit und Abstraktion, aus poetischem Drang zum Visionären und zur eigenwilligen Reflexion.»
Autor:
Axmann, Elisabeth
Erinnerungen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 28)
160 S., geb., 2005
Und das Glück, wo sollte das denn zu finden sein, wenn nicht an einem Ort, an dem die einen hoffen, endlich aufbrechen zu können, die anderen sich der Illusion hingeben, angekommen zu sein?
-Leserbrief von S. List
Autor:
Shmueli, Ilana
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 36)
112 S., brosch., 2007
Sedimente
Grau-Gestein Schwarz-Gestein und auch Buntes Gestaffelt fest ineinandergefügt zwing dich hinein schaff Platz für die Träne-Leserbrief von S. List