Allgemein (A-Z)

Autor:

Ausländer, Rose

"Meine liebe Frau Ratjen" - Briefe von Rose Ausländer

Meine liebe Frau Ratjen
…Grüße auch an Wolfi

Briefwechsel
Rose Ausländer
Ursula und Wolfgang Ratjen

Herausgegeben von Helmut Braun
320 S., Erstauflage 1997
Übernahme Rose-Ausländer-Stiftung

Neue Erkenntnisse zur Biografie sind gewonnen, gelegentliche Korrekturen angebracht, für manches Bekannte finden sich ergänzende Bestätigungen. Die kreative Arbeitsweise unter oft schwierigsten Bedingungen wird anschaulich nachvollziehbar, die Offenheit für Anregungen und konstruktive Kritik dokumentiert.

Den Briefwechsel ergänzen ein ausführlicher Aufsatz zur Biografie der Dichterin und Anmerkungen des Herausgebers, sowie ein Text von Wolfgang Ratjen zu Ursula Ratjen und ihrer Freundschaft mit Rose Ausländer. Faksimiles von Briefen und Gedichten, sowie mehrere Fotos runden den Band ab.          

Autor:

Arendt, Erich

Ägäis

Gedichte (1967)
(Sämtliche Gedichte Bd. 6)
hrsg. von Gerhard Wolf
128 S., geb., 1995

ISBN 978-3-89086-890-5

Der Gedichtband «Ägäis» erschien 1967 im Insel Verlag Leipzig. Arendt setzte das Erlebnis griechischer Inselwelt, die er in einem Bildband kulturhistorisch beschrieben und mit der Kamera eindrucksvoll festgehalten hat, in große poetische Visionen um. Er hat sechs Jahre an diesem Gedichtband gearbeitet. Hiermit liegt der erste Band der Edition des lyrischen Gesamtwerks Erich Arendts vor.

Autor:

Dove, Richard

Am Fluß der Wohlgerüche

Autor:

Bertók, László

Ameisen ziehen

                   

Autor:

Neumann, Gerhard

Angriff der Möven

Gerhard Neumann galt in den fünfziger Jahren als eine der wichtigsten lyrischen Stimmen der jüngeren Generation. Die neue Tonlage in Neumanns Lyrik kommt in dem Gedicht «Im Mal der Tiere» vielleicht am stärksten und eigenwilligsten zum Ausdruck. Ein Geflecht aus Chiffren und Zeichen, dessen Faszinationskraft sich aus den souveränen sprachlichen Setzungen speist, ein sensibler Leser wird sich wohl kaum diesen Gedichten entziehen können.

Autor:

Kröhnke, Friedrich

Aqualand

Ein kleiner Roman
Neuauflage (früher Ammann Verlag)
144 S., geb., 2010

ISBN 978-3-89086-485-3

"Allein die kunstvolle Konstruktion, in der die Zeitebenen, Orte und Perspektiven in einen gemeinsamen Fluß geraten, ist die Lektüre wert. Kröhnke beweist, daß man mit modernen Mitteln durchaus eingängig und spannend erzählen kann."

- Stefan Sprang, Deutschlandradio

"Einfach ein schönes Buch"

- Burkhard Scherer, FAZ

Arisierung und Wiedergutmachung

Von Andreas Lorenz

Ein Beitrag zur Geschichte der jüdischen Tuchfabrikanten Aachens
300 S., fadengeheftet, Halbleineneinband, 2023

ISBN 978-3-89086-428-0

Die Bedeutung der jüdischen Tuchfabriken wurde in der Geschichte der Aachener Tuchindustrie nicht explizit thematisiert, was als Zeichen einer gelungenen Integration verstanden werden kann. Im Jahr 1938 setzte mit der Erfassung jüdischer Vermögen eine neue Phase der Diskriminierung ein, die mit dem Novemberpogrom einen brutalen Schritt zur Verfolgung und Vernichtung jüdischer Existenzen vollzog. Eine Flucht konnte nur durch Arisierung und Zurücklassung des Vermögens erkauft werden. – Nach dem Krieg wurden die Verbrechen der NS-Zeit zwar öffentlich, aber der Kampf mit den Verwüstungen des Krieges war ein drängenderes Problem. Überlebende oder deren Angehörige glaubten ihr geraubtes Eigentum zurückfordern zu können, was durch das Wiedergutmachungsamt geregelt werden sollte. Doch man bestand darauf, dass es sich um ganz reguläre Verkäufe gehandelt habe und nicht von „Arisierung“ gesprochen werden dürfe.

Für ein mehr als nur oberflächliches Verständnis der Aachener Wirtschaftsgeschichte ist es wichtig, die Bedingungen des Wandels dieser von internationalen Beziehungen und Moden abhängigen Branche zu verstehen. Die bemerkenswerten Erfolge jüdischer Tuchgrossisten und Tuchfabriken und ihre fehlende Berücksichtigung in der Geschichte der Aachener Tuchindustrie sind ein blinder Fleck, der im vorliegenden Band mit Familien- und damit verbundenen Unternehmensgeschichten näher beleuchtet wird.

Autor:

Neumann, Peter Horst

Auf der Wasserscheide

Autor:

Meister, Ernst

Aus dem Zeitlied eines Kindes

Gedichte
Supplementband 2
Nachwort von Reinhard Kiefer
Mit einem alphabetischen Verzeichnis aller Überschriften und Gedichtanfänge der «Gesammelten Gedichte» zusammengestellt von Martin Linnhoff.
100 S., brosch., 2007

ISBN 978-3-89086-757-1

Autor:

Kiefer, Reinhard

aus der messingstadt

Autor:

Weßlowski, Hans

Ausgesprochenes Dunkel

Autor:

Monioudis, Perikles

Azra und Kosmás

Kosmás Groß, ein Schriftsteller mit beträchtlichem Bekanntheitsgrad und ebenso großer Öffentlichkeits­scheu, verunfallt in einer Frost­nacht in Berlin. Er zieht sich nach Lesbos zurück, wo sein Großvater mütterlicherseits sein Haus hatte und wo er schon als Kind öfter den Sommer verbrachte. Er frönt zunächst seiner großen Leidenschaft, dem Backgammon, und nimmt, mit den Schicksalen der in Nuss­schalen über die Ägäis Geflüchteten konfrontiert, den Schleppern beim Backgammon das Geld ab, um es den Geflüchteten zurück­zugeben. Dabei lichtet ihn ein Wärter ab – und er fliegt vor der Weltöffentlichkeit auf.

Azra, Berliner Ärztin und freiwillige Helferin auf Lesbos, ist von Anfang an präsent; sie folgt dem flüchtigen Kosmás mit dem Schlauchboot auf die nächste Insel. Ihre neuerliche Begegnung wird von einem fürchterlichen Ereignis überschattet, das über die Menschen dort hereinbricht.
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Perikles Monioudis erzählt in hohem Tempo die schicksalhafte Begegnung von Azra und Kosmás in der Ägäis, vom Sog des illegalen Backgammonspiels, von Flüchtlingsbooten, spielsüchtigen Schleppern und einer unerwarteten Katastrophe, die über alle dort hereinbricht.
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"Der kann wirklich schreiben, der kann schauen, der kann denken." - Raoul Schrott im Literaturclub des Schweizer Fernsehens über Perikles Monioudis.

Autor:

Kopf, Joseph

beer-sheva

Gedichte
Herausgegeben von Adrian Krug
40 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2019

ISBN 978-3-89086-324-5

eines

bettlers sternenaussatz
das
blaue licht seiner füsse
der
maulbeerbaum seiner stirn

weisse tiere rings um beersheva

frau martita jöhr zu weihnachten 1963

 

Autor:

Leisten, Christoph

bis zur schwerelosigkeit

Von Christoph Leisten wurden im Rimbaud Verlag bislang drei Bände publiziert. Seinen Prosaband «Marrakesch, Djemaa el Fna», jüngst ins Arabische übersetzt, würdigte Stefan Weidner in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» als «große Schule der Wahrnehmung«. – Auch die hier versammelten Gedichte setzen im Raum der Wahrnehmung an, um in poetischen Bewegungen des Unterwegsseins die Schwebe auszuloten zwischen alter Geschichte und Jetztzeit, Orient und Okzident, Werden und Vergehen.

DER HIMMEL war heute so blau,

als wollte der winter eine pause

einlegen für diesen tag,
da man sich entschließen könnte,

auf eine insel zu fliegen,

um in ewigkeit dort zu bleiben.
wie seltsam, dass wir immer ein ende

vor augen haben beim gedanken an ewigkeit,

und so starrten wir ins erdreich am heutigen tag,
wo wir ein ende zu sehen glaubten,

während, mag sein, ein anderer anfang

sich längst schon über uns erhob,
flügelleicht, leise und unbemerkt,

um uns im blau des himmels zu überfliegen,

reif für den sommer seiner insel.                                            

Boot und Tier

Mathias Jeschke, geboren 1963 in Lüneburg, aufgewachsen in der Lüneburger Heide. Er studierte Theologie in Göttingen, Heidelberg und Rostock. Seit 1999 lebt er in Stuttgart und arbeitet dort als Verlagslektor. Für seine literarische Arbeit erhielt er ein Stipendium des Landes Mecklenburg-Vorpommern und den Würth-Literatur-Preis.

Autor:

Gorostiza, José

Bootsgesänge. Canciones para cantar en las barcas

Gedichte (spanisch / deutsch)
(Werke Bd. II, übersetzt von Curt Meyer-Clason,
hrsg., mit Anmerkungen und einem Nachwort von Alberto Perez-Amador)
1 Abb., 144 S., geb., 1999

ISBN 978-3-89086-861-5

Mit diesem 2. Band ist die Werkausgabe der ersten deutschen Übersetzung der Lyrik José Gorostizas abgeschlossen. Nichts ist weniger unschuldig als Gorostizas Jugendlieder, die von einer naiven Kritik als eine instinktive Antwort seiner Sensibilität auf die Herausforderungen der Welt gedeutet wurden. Instinktiv oder auch nicht – und ich glaube vor allem an den Instinkt des Dichters, ein Instinkt, der die Erfahrung bereits in sich trägt – ist Gorostizas Jugendwerk nicht weniger komplex als sein Spätwerk. Die Vieldeutigkeit seiner ersten Gedichte unterscheidet sich in nichts von der seines Buches «Muerte sin fin» [«Endloser Tod»]: es handelt sich um dieselbe bestürzende Transparenz. Sie gewährt uns einen Blick auf das, was sich auf der anderen Seite des Spiegels befindet: der Tod, der sich in uns betrachtet.

Octavio Paz

Autor:

U Tam’si, Tchicaya

Böses Blut. Le mauvais sang

Gedichte (französisch / deutsch)
(Werke Bd. I)
hrsg. und mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Heinrichs
1 Abb., 96 S., geb., 1993

ISBN 978-3-89086-914-8

Tchicaya U Tam’si (1931–1988) ist der Dichter, der «uns aufrührt», «ein Mann des Traums und der Leidenschaft» (hatte Senghor im Vorwort zu «Epitomé» geschrieben). «Er ist für Schwarzafrika, was Pablo Neruda für Lateinamerika ist … der Vater unseres Traums» (Sony Labou Tansi); kompromißlos, auffällig in seiner Erscheinung, mit einer holprigen, ungeglätteten Stimme. In seiner Dichtung «röchelt, lacht, murrt und wettert er» (J. Rancourt). Seine Literatur ist eine, die die Zirkulation des Blutes und die Seele in Erregung vorführt (Obenga) – «le nouveau barbare», wie man ihn verschiedentlich voller Hochachtung genannt hat. Die vorliegende Werkausgabe ist die erste deutsche Übersetzung der Lyrik Tchicaya U Tam’sis.

Autor:

Krier, Jean

Bretonische Inseln

Autor:

Hölzer, Max , Schablewski, Frank ,

Briefe an Michael Guttenbrunner aus zwanzig Jahren

1952–1972
Kommentiert von Frank Schablewski
Transkribiert von Karin Dosch
Vorwort und Nachwort von Bernhard Albers
240 S., geb., 2012

ISBN 978-3-89086-510-2

Die intensive Beschäftigung mit dem deutschen Surrealismus führte zum informellen Maler und Dichter K. O. Götz (*1914), mit dem ich viele Jahre intensiv zusammengearbeitet habe, schließlich zu Michael Guttenbrunner (1919–2004), dem Adressaten der vorliegenden Briefe. Diese sind das Dokument einer für Max Hölzer einzigartigen Freundschaft, die er in zwanzig Jahren nicht müde wurde, durch romantische Schlussfloskeln zu bekräftigen. Allmählich versiegte der Briefwechsel, weil sich beide offensichtlich in die Einsamkeit Ihrer Dichtung zurückgezogen hatten. Besonders bei Hölzer war es schwierig, eine Adresse zu ermitteln. Augenscheinlich hatte er sich in den letzten Lebensjahren ganz aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Am 22.2.1989 schrieb ich an Brigitte Hölzer: «Ich habe große Mühe gehabt, Ihre Anschrift zu bekommen und nichts unversucht gelassen; bin nun aber froh, mit Ihnen telefoniert zu haben.» Fünf Jahre nach Max Hölzers Tod, konnte ich schließlich mit seiner Witwe, einen Vertrag auf Sämtliche Gedichte ausfertigen. Der hohe Aussagewert der Briefe beruht darauf, daß sie nicht für die Öffentlichkeit, ja mehr noch, gegen sie, genauer, gegen die «Mittelmäßigkeit» des Literaturbetriebes geschrieben wurden: «Ich glaube, daß auch die deutsche Sprache, nicht nur das Volk verflucht ist.» (22.8.1952) «Wer kann von all dem eine Ahnung haben? Sicher kein Literat.» (5.1.1953) Bernhard Albers                  

Autor:

Bergel, Hans

Bukowiner Spuren

Von Dichtern und bildenden Künstlern
(Studien zur Literaturgeschichte Bd. 3)
96 S., fadengeh. Brosch., 2002

ISBN 978-3-89086-747-2

Die in unseren Tagen vieldiskutierte Literaturlandschaft der Bukowina – des Buchenlandes, wie ihre deutschschreibenden Dichter sie vorzugsweise nennen – lebt selbstverständlich zunächst aus dem schöpferischen Impetus ihrer poetischen Begabungen von Paul Celan bis Gregor von Rezzori, von Rose Ausländer bis Dorothea Sella, von Moses Rosenkranz und Manfred Winkler bis Georg von Drozdowski und den anderen. Sie alle sind bei näherem Hinsehen aber nicht allein Kinder ihrer Heimatprovinz Bukowina, sie sind gleichzeitig eingebunden ins mehrschichtige Kulturengeflecht weiter gespannter südosteuropäischer Räume.

Aus dem Inhalt:
Aus Bukarester Tagen nach dem Zweiten Weltkrieg, Erinnerungen an Alfred Margul-Sperber.
«Von den Schultern der Karpaten …», Deutschschreibende jüdische Autoren aus Südosteuropa in Israel.
«Nichts war vergangen, alles war in mir», Gedenkblatt für Gregor von Rezzori.
Unverwechselbarkeit dichterischer Sprache, Moses Rosenkranz’ lyrische Jahrhundertbekundungen.
«Die Liebe zur deutschen Sprache …», Der israelische Dichter Manfred Winkler.
Aus Pannonien über Afrika in die Judäische Wüste, Oswald Adler – der Maler, Graphiker, Lehrer und Essayist.
Der Skulpturenkosmos in der Messilat Yescharim, Der Lyriker Manfred Winkler als Bildhauer.

Autor:

U Tam’si, Tchicaya

Buschfeuer/Feu de brousse. Falsches Herz/A triche-cœur

Gedichte (französisch / deutsch)
(Werke Bd. II)
hrsg. und mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Heinrichs
192 S., geb., 1997

ISBN 978-3-89086-862-2

Autor:

Batberger, Reinhold

Das einundsiebzigste Jahr

Heinrich Maria ist einundsiebzig Jahre alt, oh mein Gott! Wollte er nicht Tiermissionar werden? Und jetzt lebt er tatsächlich mit seinen schäbigen Tieren auf einem abgewrackten Flugplatz und unternimmt kleine, grausame Ausflüge. Aber nicht in die Abtei Münsterschwarzach, bitte nicht!

Eben noch im elften Jahr ist Heinrich Maria im einundsiebzigsten Jahr gelandet und auch auf einem ehemaligen Flugplatz. Alex und seine Mutter, die Tierärztin sind bereits auf dem Weg zu Heinrich Maria und den Tieren, ein frisch gebackener Grüßgottkuchen steht auf dem Tisch. Der Schnee ist zwar schon wieder schwarz, nicht aber die Zeit der Erinnerung. Kleine Ausflüge, eine Reise nach Israel, eine Reise nach Rom. Erstaunlicherweise gibt es eine religiöse Hintergrundstrahlung, doch Richie der Gewitterhund warnt vor jeder Art von Unwetter und sei es im Augenblick noch so weit entfernt.

Autor:

Batberger, Reinhold

Das elfte Jahr

Roman
280 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017

Für begrenzte Zeit stark ermäßigt

ISBN 978-3-89086-343-6

«Das elfte Jahr» ist eine sprachlich variantenreiche Geschichte von Unterordnung, Erziehung und Selbsterziehung, in der zugleich geschickt die Stimmung der Nachkriegszeit zwischen Schweigen und Aufklärung inszeniert wird.

-Christoph Schröder, Büchermarkt, Deutschlandfunk
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Heinrich Maria will Tiermissionar werden! Was hat sich der Junge da nur ausgedacht? Wir werden ihm die Flausen schon austreiben: Ab ins Missionsseminar Sankt Ludwig! Oder besser gleich in die Abtei Münsterschwarzach, aber pronto!
Der junge fast elfjährige Heinrich Maria wird ins Missionsseminar Sankt Ludwig gesteckt. Die Mönche, ehemalige Weltkriegssoldaten haben als Lehrer und Erzieher die Aufzucht der Zöglinge übernommen. Sie wissen, wie man mit Hilfe von Vanillepudding und Rohrstock das Richtige in die Buben hineinklopft, damit ein ordentlicher Klosternachwuchs herauskommt. Doch Heinrich Maria ist kein Mönch und auch kein Missionar geworden und auch ein elftes Jahr kann ziemlich lange dauern …
Deutschlandfunk, Büchermarkt sendete am 2. April 2018 unter dem Titel «Zwischen Schweigen und Aufklärung» eine Rezension von Christoph Schröder.

Autor:

Kopf, Joseph

das geöffnete schneeblatt

Gesammelte Gedichte Bd. II – 1967–1979
(Hrsg. von Paul Good)
192 S., geb., 1992

ISBN 978-3-89086-892-9

Autor:

Rübner, Tuvia

Das vergebliche Gebet der Verse

Letzte Gedichte

Mit Nachworten von Frank Schablewski und Matthias Weichelt
215 S, geb. Fadenheftung, 2022

ISBN 978-3-89086-425-9

"Was bringt einen Dichter dazu, auch dann weiterzuschreiben, wenn die Verse nur noch mit Mühe ihren Weg aufs Papier finden, jede Silbe Qual und Anstrengung bedeutet? Wenn die Phantasie ihn im Stich lässt, die Bilder ausbleiben? Warum legt er den Stift nicht aus der ungelenkig gewordenen Hand, wo doch alles gesagt zu sein scheint? Für den im Juli 2019 gestorbenen Tuvia Rübner war das Schreiben Lebensimpuls, Ausdruck innerer Erregung kein Entschluss, sondern Notwendigkeit" - Matthias Weichelt

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In diesem Band sind die letzten Gedichte Tuvia Rübners versammelt. Zuerst erschienen in seinen Bänden 'Wunderbarer Wahn' (2014) und 'Im halben Licht' (2016).

Autor:

Götz, K. O.

Der Doppelgänger I

Für K. O. Götz zum 80. Geburtstag
7 farbige Abb., 64 S., geb., 1994

ISBN 978-3-89086-844-8

Autor:

Götz, K. O.

Der Doppelgänger II

Für K. O. Götz zum 85. Geburtstag
12 Abb., 64 S., geb., 1999

ISBN 978-3-89086-785-4

   

Autor:

George, Stefan

Der Krieg der Prinzipien

von Brigitt Jungheim und Reinhard Kiefer

Über Georges «Algabal» und Artauds «Heliogabal»
44 S., brosch., 1981

ISBN 978-3-89086-935-3

Auch das gesellschaftlich sanktionierte Liebesverhältnis Mann-Frau wird durch das Homosexuelle aller eindeutigen Zweckbestimmung und Verwertbarkeit entrissen und in sich selber begründet und hat so Teil am Ideal. Ausdruck der Mißachtung der Frau, und damit der heterosexuellen Liebe, ist die ausgelassene orgiastische Szene im vierten Gedicht, in der nur Frauen als "dirnen" ihre körperlichen Reize zeigen, bis Algabal dazwischen tritt und das Fest mit den Worten: "Aller ende/Endedasfest!" verkündet, woraufhin der Rosenregen folgt. Die Rosen, als heterosexuelles Liebessymbol, sind von purpurner und weißer Farbe; der Farbsymbolik nach ist das Purpurne, das Rote, die Farbe des Weiblichen, während Weiß die Farbe des Männlichen ist. Beide Pole treten nebeneinander auf, bleiben unverbunden und werden auf ihre Wirksamkeit hin befragt: "liebkosen" sie?, "laben" sie? Doch das ist nicht ihr Grund, sondern sie sollen "segnen" - nicht zum Leben, denn die Rosen sind "Manenküsse", sondern zum Tode. Der Kreis schließt sich, auch die Orgie als freies sexuelles Treiben, findet ihren Abschluß im Tod der Beteiligten. Die Rosen sind wirklich fallende und sind zugleich Symbole der Seinsweisen: Das Zusammentreffen von männlich und weiblich führt nicht zur Erfüllung, sondern zur Vernichtung...

Autor:

Hahn, Óscar

Der Regenpassagier. El pasajero de la lluvia

Gedichte
spanisch/deutsch
Aus dem Spanischen ausgewählt und übertragen und mit einem Essay von Walter Eckel
1 Abb., 152 S., Klappenbrosch., 2013

ISBN 978-3-89086-420-4

Óscar Hahn, chilenischer Dichter mit deutschen Vorfahren, zählt in der spanischsprachigen Welt zu den bedeutendsten Gegenwartsdichtern. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem chilenischen Altazor-Preis (2003 und 2012), dem spanischen Literaturpreis Casa de América (2006), dem kubanischen Lezama-Lima-Preis (2008), dem Iberoamerikanischen Poesiepreis Pablo Neruda (2011) und dem Chilenischen Nationalpreis für Literatur (2012). Seine Gedichte wurden ins Englische, Griechische und Italienische übersetzt. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien im Frühjahr 2012 im Rimbaud Verlag unter dem Titel Liebe unter den Ruinen. Sie wurde auf einer Lesereise durch sieben deutsche Städte vorgestellt. Das Interesse an Hahns Gedichten hat den Rimbaud Verlag ermutigt, bereits 2013 einen weiteren zweisprachigen Band unter dem Titel Der Regenpassagier zu veröffentlichen. Dieser enthält eine Auswahl von 50 Gedichten, die aus sechs Sammlungen von 1981 bis 2011 stammen. Hahns Werk kreist seit seinen Anfängen als Dichter um die Themen Liebe, Tod, Vergänglichkeit, Krieg, Literatur, Kunst, Musik, Philosophie, Psychologie, Erotismus und das Fantastische. Im Unterschied zu Liebe unter den Ruinen liegt im Regenpassagier ein stärkeres Gewicht auf Gedichten, die nach seiner Rückkehr nach Chile – Hahn lebte von 1974 bis 2008 in den Vereinigten Staaten – entstanden sind. Nachdem das deutsche Lyrikpublikum im ersten Band in einer Werkeinführung mit der Dichtung Hahns vertraut gemacht worden war, steht am Anfang dieser Sammlung ein Essay, der Verbindungslinien zwischen dem Werk und der Person des Dichters aufzuzeigen sucht.

Autor:

Monioudis, Perikles

Der tiefblaue Traum

Ein Liebesroman, ein Unternehmerroman: Die Kunst hat ihren großen Platz in diesem klug erzählten, beziehungsreichen Roman, dessen Handlung in Zürich, Berlin, Boston und in China angesiedelt ist. Ein junger Mann und eine junge Frau, Aimée, Tochter eines bekannten Kunstmalers, ziehen am Ende der 1980er-Jahre einen florierenden Computerhandel mit PC-Clones aus Fernost auf. Sie betreiben den Handel nach den Regeln des Handwerks, verkaufen ihre Ladenkette dann aber doch, um Kunst zu sammeln und die bedeutende Privatsammlung des Kunstmalers zu betreuen. Die beiden gehen später fest davon aus, dass die Maschinen in hundert Jahren alles übernommen haben werden und die einzige Möglichkeit, etwas Menschliches hinüberzuretten, darin besteht, jetzt Kunst zu sammeln, die nicht maschinenlesbar ist. Kunst also, die auch von den Künstlern selbst nicht verstanden wird – so wie die Liebe.


Ein hinreißender Roman über sich wandelnde Haptik, sich verändernde Träume und die stete Suche nach dem Eigentlichen.
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„Perikles Monioudis gehört zu den wenigen zeitgenössischen Autoren, deren Werk von der beharrlichen Entwicklung einer originären Poetik zeugt.“

-Neue Zürcher Zeitung

Autor:

Koch, Alice

Der weinende Fisch

Traumerzählungen
Mit einem Nachwort von Hans Bender
93 S., geb., 1988

ISBN 978-3-89086-965-0

«Alice Koch hat die natürliche Gabe zu schreiben, zu berichten zu vermitteln. Ihre Sprache muß sich nicht anstrengen, weil die authentischen Träume selber vorsagen, welche Wörter und Sätze zu wählen sind. Zusätzliches Interesse wecken die Traumprotokolle, wenn man weiß: Alice Koch/Else Meister war die Ehefrau und Lebensgefährtin von Ernst Meister. Sie hat ihn und sein Werk inspiriert. Da und dort glaubt man die Nähe zu ihm, dem einzigartigen Dichter, in ihnen zu erkennen.»

Hans Bender

Autor:

Cacciaguerra, Perla

Die blaue Periode oder Traurige Zeiten und andere Gedichte. il periodo blu e altre poesie

italienisch / deutsch
übersetzt von Annette Vogelgesang
200 S., Klappenbrosch., 2005

ISBN 978-3-89086-641-3

Nach dem Krieg arbeitete Cacciaguerra für den Minister Rodolfo Siviero in Florenz, dessen Aufgabe es war, Kunstschätze, die als Beutegut nach Deutschland geschafft worden waren, in ihr Land zurückzuführen. Später in Rom arbeitete sie für die Fulbright Foundation und schließlich ein Jahr für die UNO in Genf. Sie hat früh zu schreiben begonnen, ihr Kriegstagebuch stammt aus den Jahren 1943–1945 (ibiscos Editore). Danach wendet sie sich der Poesie zu. Zwischen 1951 und 2000 erscheinen zahlreiche Gedichtsammlungen, Prosabände und ein Theaterstück, die mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden. Sie hat auch aus dem Amerikanischen übersetzt: für Mondadori die «Antologia di poeti negri d'America», in Zusammenarbeit mit Leone Piccioni, «Per amore» von Robert Creeley und «La scuola di New York»; für Guanda die Gedichte von Jude Stefan und für den «Almanacco dello specchio» einige Gedichte von Philip Larkin. Für die RAI hat sie mehrere Hörspiele geschrieben. 1996 wurden an der East Carolina University vier Kompositionen von Brett Watson nach Texten von Perla Cacciaguerra uraufgeführt.

Autor:

Nick, Dagmar

Die Flucht

Drei Hörspiele
Mit einem Nachwort von Jürgen Nelles
108 S., geb., 2. Aufl. 2017

ISBN 978-3-89086-603-1

Die Flucht, 1958

Das Verhör, 1961
Requiem für zwei Sprecher und Chor, 1970

Die Formel und die Stätte. Ο Κανόνας και ο Τόπος

Gedichte / Ποιήματα
zweisprachige Ausgabe deutsch / griechisch
ins Griechische übertragen von Perikles-Aias Konstantinidis
μετάφραση από τα γερμανικά Περικλής-Αίας Κωνσταντινίδης
144 S., brosch., 2001

ISBN 978-3-89086-738-0

Ο Έρνστ Μάϊστερ, γεννήθηκε στις 3 Σεπτεμβρίουτου 1911 στην πόλη Hagen-Haspe της Βεστφαλίας και πέθανε στην πατρίδα του στις 15 Ιουλίου 1979. Ήταν μέλος του PEN και της Γερμανικής ακαδημίας για την Γλώσσα και την Ποίηση η οποία το Φθινόπωρο του 1979 του απένειμε το βραβείο Georg Büchner σαν «μετά θάνατoν» αναγνώριση τoυ πoιητικoύ τoυ έργoυ.  

Autor:

Weßlowski, Hans

Die Mühlen mahlen den Tag aus

Autor:

Jansen, Erich

Die nie gezeigten Zimmer

Grenzstadt in der Dämmerung

Ich sah die Toten

in ihren Blechgewändern

von den Türmen

herabsteigen.

Ich hörte die Glocken,

gelb, aus Abendmessing

und Fledermausangst,

und die Häuser

bewegten sich nicht.

Und der Bischof vom Platz

verzeichnete alles

in den Annalen.                                            

Autor:

Monioudis, Perikles

Die Stadt an den Golfen

Thessaloniki, Berlin, Zürich, Alexandria
Nachwort Ingo Schulze
96 S., geb. mit Lesebändchen, 2004

ISBN 978-3-89086-659-8

In Monioudis’ «stiller, zurückhaltender und intensiver Prosa» (Süddeutsche Zeitung) erleben wir vier Städte: Ein Mann und eine Frau gehen durch Alexandria im Orient und Thessaloniki am Fuß des Balkangebirges, durch Berlin mit seinem kontinentalen Klima, durch Zürich, gelegen zwischen Seen und Alpen.

«Monioudis hat den von Phantasmen und Klischees freien Blick auf Alexandria. Er sieht Dinge, die jeder im Nahen Osten sehen könnte – und doch nicht sieht.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Autor:

Orton, Joe

Die Tagebücher

sowie der Briefwechsel von Edna Welthorpe etc.
ediert von John Lahr
übersetzt von Anette Bretschneider und Sabine Griesbach
44 Abb., 392 S., geb., 1995

ISBN 978-3-89086-889-9

The Orton Diaries (Hrsg. John Lahr) wurden 1986 erstmals veröffentlicht.

Aus dem Vorwort:

"Ich habe aus den Londoner Orton-Tagebüchern fast nur das gekürzt, was zur Vermeidung von Verleumdungsklagen nötig war. Aus dem Tanger-Tagebuch wurden einige Wiederholungen gestrichen. Einige Namen wurden aus rechtlichen Gründen geändert. Ansonsten gehen wir davon aus, daß die Tagebücher so sind, wie sie am Tage des Mordes von der Polizei auf dem Schreibtisch von Orton gefunden wurden.

[...]

Noch immer sind die Tagebücher von Geheimnissen umgeben. Halliwells Abschiedsbrief besagt, daß die Tagebücher - hauptsächlich der letzte Teil - alles erklären werden. Sie tun es nicht, jedenfalls nicht eindeutig. So wie sie von Orton geschrieben wurden, enden die Tagebücher mit einem Bindestrich: abgeschnitten, wie auch Orton, in vollem Schwung. Für jemanden, der so konsequent schrieb wie Orton, erscheint mir dies recht unwahrscheinlich. Die Tagebücher enden am 1. August 1967. Orton starb am 9. August."                                            

Autor:

Jansen, Erich , Krug, Adrian ,

Die Tochter des Glasbild-Fabrikanten

Gedichte und Fotos aus Linnich um 1900

Hrsg. von Adrian Krug
Die Texte haben einen Bezug zur Stadt Linnich und der dort beheimateten Familie der ‘Glasfabrik’.
Der vorliegende Band wird ergänzt durch historische Fotographien der Stadt und der Familie Oidtmann, den ‘Glasfabrikanten’. Aus ihrem privaten Familienalbum ist auch die hier vorliegende Abbildung entnommen.

29 S., Fadenheftung, Klappenbroschur, 2021

ISBN 978-3-89086-305-4

Die Tochter des Glasbild-Fabrikanten

Immer in der Nacht,

wenn sie in weißer Seide

über das mondne

Katzenkopfpflaster des Innenhofs

schreitet und

alle Uhren im Hause verstummen,

ziehen dreißig Künstler

ihre schwarzen Tellerhüte

und malen ihr Bild

in die Madonnen ihrer Glasfenster;

breitwangig,

mit dem Duft hellweißer Oblaten;

die Augen aber,

in Malvenwasser gebadet,

innen ganz blau,

und die Arme malen sie

rund, französisch kalt,

wie auch die Nächte sind,

wenn sie im weißen Kleid

den Innenhof durchschreitet

und zurückschaut.

Sie sieht nicht,

wie am Apfelbaum

das violette Blut entlangläuft                                            

Autor:

Nick, Dagmar

DM Bd. 01 - In den Ellipsen des Mondes

Autor:

Nick, Dagmar

DM Bd. 02 - Zeugnis und Zeichen

Autor:

Nick, Dagmar

DM Bd. 03 - Gezählte Tage

Gedichte (1986)
(Gedichte Bd. 3)
63 S., geb., 2. Aufl. 2010

ISBN 978-3-89086-947-6

«Das Erstaunliche dieser Lyrik ist die gelassene Beherrschung der Sprache, die gebändigte Leidenschaft, der Geist gewordene Eros. In dieser Lyrik gibt es keine falschen Töne, keine abgegriffenen Metaphern, keine leeren Worthülsen.»

Peter Jokostra

Autor:

Nick, Dagmar

DM Bd. 04 - Im Stillstand der Stunden

Autor:

Nick, Dagmar

DM Bd. 05 - Gewendete Masken

Autor:

Barth, Emil

EB Bd. 01 - Georg Trakl

Essay
Zum Gedächtnis seines fünfzigsten Geburtstages am 3. Februar 1937
(Gesammelte Werke Bd. 1)
48 S., brosch., 2001

ISBN 978-3-89086-737-3

     

Autor:

Barth, Emil

EB Bd. 03 - Der Wandelstern

Roman (1939)
(Gesammelte Werke Bd. 3)
236 S., fadengeh. Brosch., 2000

ISBN 978-3-89086-759-5

«Der Wandelstern» ist kein trauriges, eher ein offenbarendes Buch, dem Wilhelm Hausenstein in der Frankfurter Zeitung, kurz nach Barths Tod, eine «Art von Vollkommenheit» nachrühmte.

Autor:

Barth, Emil

EB Bd. 04 - Lemuria

Aufzeichnungen und Meditationen aus den Jahren 1943–1945 (1947)
(Gesammelte Werke Bd. 4)
247 S., geb., 1997

ISBN 978-3-89086-825-7

Bei «Lemuria» handelt es sich um das Tagebuch eines Außenseiters und Pazifisten aus den letzten Jahren des 2. Weltkrieges, das hier fünfzig Jahre nach seiner Erstpublikation wieder aufgelegt wird.

Autor:

Barth, Emil

EB Bd. 05 - Enkel des Odysseus

Erzählung (1951)
(Gesammelte Werke Bd. 5)
62 S., geb., 1990

ISBN 978-3-89086-957-5

Autor:

Barth, Emil

EB Bd. 06 - Tigermuschel

Gedichte (1956)
Mit einem Nachwort von Karl Ruhrberg
(Gesammelte Werke Bd. 6)
63 S., geb., 1989

ISBN 978-3-89086-958-2

Autor:

Rübner, Tuvia

Ein langes kurzes Leben

Von Preßburg nach Merchavia
Biographische Erinnerungen
68 Abb., 266 S., geb., 2014

Erweiterte und illustrierte Ausgabe

ISBN 978-3-89086-413-6

"Ich lebe in einem blutigen Land. Denke ich zurück, was schwierig ist - nie ist das, was war, das, was es jetzt gewesen zu sein den Anschein hat -, so dünkt mir, in jüngeren Jahren hätte ich diese Tatsache, ich meine den ersten Satz, einfacher akzeptiert, als ich es heute vermag."

"Das ganze Leben ist ja nichts als Erinnerung. Das Licht eines Sternes, der vielleicht vor tausend Lichtjahren schon zerfallen ist. Selbst was wir Gegenwart nennen, ist Erinnerung, da alles Erlebte im Augenblick, wo es uns zu Bewusstsein kommt, wo wir es wissen, Erinnerung wird. Wirklichkeit ist, was wir nicht wissen."

"Gräber besagen mir nichts. Sie sind leer. Die Toten leben unter uns, mit uns, wenn wir uns nicht vor ihnen versperren. Manchmal sehe ich sie in den Schatten in der Luft. Das ist seit einem Jahr ganz deutlich geworden. Sie verweilen nicht. Ich spreche sie nicht an und sie sprechen mich nicht an. Wir wissen schweigend voneinander, was zu wissen ist."                                            

Autor:

Rübner, Tuvia

Ein langes kurzes Leben

Von Preßburg nach Merchavia

Biographische Erinnerungen
192 S., geb., 2004

ISBN 978-3-89086-664-2

"Ich lebe in einem blutigen Land. Denke ich zurück, was schwierig ist - nie ist das, was war, das, was es jetzt gewesen zu sein den Anschein hat -, so dünkt mir, in jüngeren Jahren hätte ich diese Tatsache, ich meine den ersten Satz, einfacher akzeptiert, als ich es heute vermag."

"Das ganze Leben ist ja nichts als Erinnerung. Das Licht eines Sternes, der vielleicht vor tausend Lichtjahren schon zerfallen ist. Selbst was wir Gegenwart nennen, ist Erinnerung, da alles Erlebte im Augenblick, wo es uns zu Bewusstsein kommt, wo wir es wissen, Erinnerung wird. Wirklichkeit ist, was wir nicht wissen."

"Gräber besagen mir nichts. Sie sind leer. Die Toten leben unter uns, mit uns, wenn wir uns nicht vor ihnen versperren. Manchmal sehe ich sie in den Schatten in der Luft. Das ist seit einem Jahr ganz deutlich geworden. Sie verweilen nicht. Ich spreche sie nicht an und sie sprechen mich nicht an. Wir wissen schweigend voneinander, was zu wissen ist."
~~~
Textauszug

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 01 - Ausstellung

Gedichte (1932, Reprint)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 1)
70 S., fadengeh. Brosch., 1985

ISBN 978-3-89086-984-1

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 02 - Unterm schwarzen Schafspelz. Dem Spiegelkabinett gegenüber

Gedichte (1953 / 1954)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 2)
69 S., fadengeh. Brosch., 1986

ISBN 978-3-89086-983-4

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 03 - Der Südwind sagte zu mir. Fermate

Gedichte (1955 / 1957)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 3)
63 S., fadengeh. Brosch., 1986

ISBN 978-3-89086-982-7

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 04 - … und Ararat. Pythiusa. Lichtes Labyrinth

Gedichte (1956 / 1958 / 1959)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 4)
95 S., fadengeh. Brosch., 1987

ISBN 978-3-89086-981-0

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 05 - Zahlen und Figuren

Gedichte (1958)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 5)
127 S., fadengeh. Brosch., 1987

ISBN 978-3-89086-980-3

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 06 - Die Formel und die Stätte

Gedichte (1960)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 6)
95 S., fadengeh. Brosch., 1987

ISBN 978-3-89086-979-7

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 07 - Flut und Stein

Gedichte (1962)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 7)
127 S., fadengeh. Brosch., 1988

ISBN 978-3-89086-985-8

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 08 - Anderer Aufenthalt

Verstreut veröffentlichte Gedichte (1932–1964)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 8)
80 S., geb., 1997

ISBN 978-3-89086-978-0

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 09 - Zeichen um Zeichen

Gedichte (1968)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 9)
160 S., geb., 1999

ISBN 978-3-89086-977-3

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 10 - Es kam die Nachricht

Gedichte (1970)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 10)
95 S., geb., 1990

ISBN 978-3-89086-976-6

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 11 - Sage vom Ganzen den Satz

Gedichte (1972)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 11)
128 S., geb., 1996

ISBN 978-3-89086-975-9

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 12 - Im Zeitspalt

Gedichte (1976)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 12)
64 S., geb., 1994

ISBN 978-3-89086-974-2

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 13 - Wandloser Raum

Gedichte (1979)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 13)
96 S., geb., 1996

ISBN 978-3-89086-973-5

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 14 - Schatten

Verstreut veröffentlichte Gedichte (1964–1979)
(Gedichte in 15 Bänden, Bd. 14)
64 S., geb., 1998

ISBN 978-3-89086-972-8

Autor:

Meister, Ernst

EM Bd. 15 - Gedichte aus dem Nachlaß

Autor:

Meister, Ernst

EM Hörspiele Teil 01 - Schieferfarbene Wasser

Autor:

Meister, Ernst

EM Hörspiele Teil 02 - Apologie des Zweifels

Autor:

Meister, Ernst

EM Hörspiele Teil 03 - Das Schloß

Sieben Hörspiele
Nachwort von Jürgen Nelles
Hörspiele Teil 3
168 S., fadengeh. Brosch., 2008

ISBN 978-3-89086-968-1

Autor:

Stürmer, Rolf

Ende der Reise

Autor:

Gorostiza, José

Endloser Tod. Muerte sin fin

Gedicht (1939) (spanisch / deutsch)
(Werke Bd. I, übersetzt von Rudolf Wittkopf und Lothar Klünner,
hrsg., mit Anmerkungen und einem Nachwort von Alberto Perez-Amador)
1 Abb., 104 S., geb., 1995

ISBN 978-3-89086-897-4

Die vorliegende Werkausgabe ist die erste deutsche Übersetzung der Lyrik José Gorostizas. «Endloser Tod» schließt einen Zyklus der Poesie ab: er ist das Monument, das die Form ihrem eigenen Tod errichtet hat. Nach «Endloser Tod» ist die Erfahrung des Gedichts – im Sinne von Gorostiza – unmöglich und undenkbar. Andere Erfahrungen, andere Tode, erwarten uns. «Endloser Tod» ist die Uhr aus Bergkristall der hispano-amerikanischen Poesie: für sich allein stehend und von schlankem Wuchs besingt dieses Gedicht die endlose Zeit.

Octavio Paz

Autor:

Neumann, Peter Horst

Erlesene Wirklichkeit

Essays und Lobreden von Rilke, Brecht und George bis Celan, Jandl und Ilse Aichinger
(Band II der Gesammelten Essays und Lobreden)
160 S., geb., 2005

ISBN 978-3-89086-636-9

Aus dem Inhalt: Vorworte Allmächtige Gleichnis-Schöpfer Zur Krise des Vergleichs in der literarischen Moderne Rilkes Archaischer Torso Apollos in der Geschichte des modernen Fragmentarismus «Von diesen Städten wird bleiben der Wind» Stefan George und Bertolt Brecht Wolfgang Hildesheimer und Stefan George Ernst Jandl «bearbeitet» Rilke Das Nicht-Übersetzbare übersetzen Zur Poetik von Günter Eich «Wir wissen ja nicht, was gilt» Zur Frage der Wertorientierung in neuerer Literatur und zum Problem des Zitierens Über das Singen in Celans Gedichten Übersetzungsprobleme, deutsch-polnisch Zu einem Gedicht von Tadeusz Rózewicz Lobrede auf Rainer Malkowski Vom Unwert des Wissens Lobrede auf Ilse Aichinger Nachworte Anmerkungen Peter Horst Neumann begann seinen Weg in Leipzig als Sänger und Musiker. Diese Prägung ist kenntlich geblieben in seinen Essays und Lobreden auf Gestalten und Werke der deutschen Literatur und Musik; in einem zum Staunen geöffneten Blick auf die «Erschriebenen Welten» der Dichter, in denen wir lesend Heimatrechte erwerben, und in der gelebten Einheit von Poesie, Gelehrsamkeit und Musik.

Ernst Meister 1911–1979

Leben und Werk in Texten, Bildern, Dokumenten
116 Abb., 96 S., geb., 1991

ISBN 978-3-89086-950-6

Werkentwicklung und Lebensgang Ernst Meisters sind weitgehend unbekannt, und das trotz der Tatsache, daß das Werk immer wieder auf seinen Schöpfer verweist, mithin auch biographische Kenntnisse fordert. Eine Meister-Chronik, nichts anderes will dieses Buch sein, trägt diesem Desiderat Rechnung; soweit es eben die Materiallage erlaubt. Sie enthält Selbstaussagen und -deutungen Meisters, die so etwas wie eine fragmentarische Autobiographie darstellen, soweit die Erinnerungen Alice Kochs, seiner Frau, aber auch unveröffentlichte oder schwer zugängliche Dokumente und Fotos, wichtige Rezensionen und Gedichte.

Ernst Meister Jahrbuch 02. 1992/93

Herausgegeben von Theo Buck
Bearbeitet von Bernhard Albers, Reinhard Kiefer, Marc Houben
224 S., brosch., 1994

ISBN 978-3-89086-951-3

Ernst Meister Jahrbuch 03. 1994/95

Herausgegeben von Theo Buck
Bearbeitet von Bernhard Albers, Reinhard Kiefer
165 S., brosch., 1996

ISBN 978-3-89086-953-7

Ernst Meister Jahrbuch 04. 1996

Ernst Meister Jahrbuch 05. 1997

aus der Sammlung Pali Meller Marcovicz
(Bibliothek des Blicks Bd. IV)
deutsch, english, français
42 Duotone-Abb., 64 S., geb., 1996

ISBN 978-3-89086-814-1

Beiträge von Dieter Breuer, Klaus Johann, Ursula Gundlach, Markus Bauer, Rolf Bulang, Dieter Bänsch, Friedemann Rosdücher, Martin Linnhoff, Richard Dove, Jürgen Egyptien, Dieter Breuer, Reinhard Kiefer 15 Abb., 130 S., brosch., 1998

Ernst Meister Jahrbuch 06. 1998

Ernst Meister Jahrbuch 07. 1999

Ernst Meister Jahrbuch 08. 2000 / 2001

Herausgegeben von Bernhard Albers, Reinhard Kiefer
Beiträge von Hans Bender, Klaus Johann, Hans G. Huch, Frank Nöllenburg, Reinhard Kiefer, Hermann Jansen
140 S., brosch., 2002

ISBN 978-3-89086-743-4

Die vorliegende Sammlung bietet einen Querschnitt durch Günter Lansers poetische Arbeit aus den letzten dreißig Jahren. Der Autor hat nicht sehr viel veröffentlicht, zwischen 1964 und 1984 erschienen die zum Teil recht schmalen Bände «An den Ufern» (1964), «Schwarznebel» (1973), der zweisprachige Auswahlband «Viadukte – Viaducs» (1977) und schließlich «Nachtworte» (1984). Alle diese Bände sind vergriffen oder zum Teil schwer zugänglich, so daß eine erneute Präsentation von Lansers Lyrik schon längst überfällig ist.

Ernst Meister Jahrbuch 09. 2002

Herausgegeben von Bernhard Albers, Reinhard Kiefer
6 Abb., 112 S., brosch., 2003

ISBN 978-3-89086-703-8

Beiträge von Reinhard Kiefer, Hans G. Huch, Walter Israel, Theo Buck, Dieter Breuer

Ernst Meister Jahrbuch 10. 2003

Mit Beiträgen von: Ernst Meister, Erich Jansen, Emil Barth, Erich Arendt, Moses Rosenkranz, Alfred Kittner, Rudolf Hartung, Max Hölzer, Karl Schwedhelm, Hans Bender, Michael Guttenbrunner, Alfred Gong, Tuvia Rübner, Elisabeth Axmann, Dagmar Nick, Oskar Pastior, Paul Wühr, Gerhard Neumann, Walter H. Fritz, Joseph Kopf, Karin Dosch, Werner Dürrson, Haralod Hartung, Günter Lanser, Horst Bingel, Peter Härtling, Friedemann Rosdücher, Christoph Meckel, Peter Horst Neumann, Jörg Stöhrer, Michael Krüger, Julia Weiteder-Varga, Andreas Reimann, Ingram Hartinger, Richard Dove, Ralph Dutli, Hans Weßlowski, Reinhard Kiefer, Matthias Kehle, Jürgen Nendza, Christoph Leisten, Andreas Altmann, Olga Martynova, Frank Schablewski, Christoph Wenzel.

Ernst Meister Jahrbuch 11. 2004

112 S., brosch., 2006

Bei uns vergriffen! Out of print!

ISBN 978-3-89086-601-7

Inhalt Friedemann Rosdücher: Erinnerungen an Ernst Meister. Fußnoten zur Biografie Dietmar Keilitz: Hommage à Ernst Meister Zwei Diptychen Berthold Damshäuser / Ramadhan K. H. Penerbit: Sang waktu panjang atau pedek Eine Übersetzung ins Indonesische Maria Behre: Vorstellungen der Ganzheit bei Ernst Meister in Auseinandersetzung mit Karl Löwith und Paul Valéry, ausgehend vom Gedicht «Sage vom Ganzen den Satz» Tengiz Iremadze: ერნსტ მაისტერი – არარაში სახლობენ კითხვები მართლაც … Ernst Meister – Im Nichts hausen die Fragen … Übersetzungen ins Georgische Martin Linnhoff: «Many have no Speech» Das Werk Ernst Meisters in Übersetzungen. Ein Verzeichnis.    

Ernst Meister Jahrbuch 12. 2005–2009

Beiträge von Bernhard Albers · Elisabeth Axmann · Ulisse Dogà · Richard Dove · Ria Endres · Walter Helmut Fritz · Klaus Johann · Reinhard Kiefer · Eckhard Kleßmann · Joseph Anton Kruse · Christoph Leisten · Ernst Meister · Jürgen Nelles · Andrea Neuhaus · Walter Neumann · Paul Raabe · Friedemann Rosdücher · Christian Teissl · Christoph Wenzel · Rosemarie Zens              

Autor:

Koch, Alice

Ernst Meister Jahrbuch 13. 2010

Manfred Thiele
Ernst und Else Meister
Erinnerungen
28 Abb., 120 S., geb., 2010

ISBN 978-3-89086-473-0

Während ihrer Sommerurlaube Mitte der fünfziger Jahre in Horsmar nahe Mühlhausen lernte ich Else und Ernst Meister kennen und sehr bald auch schätzen. Dank meiner literarischen Ambitionen, die ich damals als junger Buchhändler hatte, wurde aus der zufälligen Bekanntschaft schließlich eine enge Freundschaft, die mehr Bedeutsamkeit erlangte, als ich anfangs vermutete. Zweifellos sind viele meiner Erinnerungen im Akt der Anrufung zerronnen. Vielleicht können diese Erinnerungen, die auf Aufzeichnungen meiner Tagebücher beruhen, dem Leser noch einen guten Gesamteindruck jener für mich so wichtigen Begegnung vermitteln.

Manfred Thiele
         

Autor:

Fabri, Albrecht

Ernst Meister Jahrbuch 14. 2011/2012. Jahrgang 1911

Emil Cioran Ernst Meister Albrecht Fabri   Inhalt: Teil I Albrecht Fabri:  Fragment, Aphorismus, Essay Emil Cioran:  Gedankendämmerung Albrecht Fabri:  Gedanken über den Gedanken Ernst Meister:  Ausgewählte «Gedanken eines Jahres» Teil II Bernhard Albers:  Erinnerung an Albrecht Fabri Felix Kampel:  Ein Schriftsteller als Philosoph und Aphoristiker. Der junge Emil M. Cioran Richard Dove:  Das Chaos als Steuermann. Über Ernst Meisters Aphorismussammlung «Gedanken eines Jahres»

Ernst Meister Jahrbuch 15. 2013 / 2014

Die Hörspiele Ernst Meister hat dreizehn Hörspiele verfasst, die zwischen 1963 und 1975 von Radio Bremen und dem Süddeutschen Rundfunk ausgestrahlt worden sind und deren Texte in gedruckter Form vorliegen. Die dem ‹traditionellen Worthörspiel› zuzurechnenden Stücke, die alle eine im weitesten Sinne ‹Geschichte› erzählen, kreisen thematisch – in stärkerem Maße als die Gedichte des Dichters Ernst Meister – um alltägliche Begebenheiten und Begegnungen, um persönliche Erlebnisse und Erfahrungen.

Autor:

Schablewski, Frank

Eros Ionen

Die Künstler der Renaissance und später des Barock haben den toten Körper geöffnet, um Wesen und Physiognomie des Menschen zu sezieren in Bild und Gestalt. Nach diesem Muster verfährt Frank Schablewski heute mit der Sprache. Er hat allerdings mit dem Motiv und der Motivation das Reich des Thanatos mit dem des Eros getauscht. Die Gedichte seines neuen Buches Eros Ionen bestehen aus Schlüsselwörtern, mit denen Liebende sich zu erkennen geben. Die Idee zu diesem Buch entstand im vergangenen Jahr während eines Stipendiums im Künstlerdorf Schöppingen bei Münster. Dieses Jahr erhält der 1965 in Hannover geborene Autor den Förderpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Autor:

Neumann, Peter Horst

Erschriebene Welt

Essays und Lobreden von Lessing bis Eichendorff
(Band I der Gesammelten Essays und Lobreden)
144 S., geb., 2004

ISBN 978-3-89086-680-2

Aus dem Inhalt: Die Sinngebung des Todes als Gründungsproblem der Ästhetik Lessing und der Beginn der Moderne Die Kunst des Abschiednehmens Eine literaturwissenschaftliche Abschiedsvorlesung über den Derwisch in Lessings «Nathan» und Goethes «Iphigenie» Vorgriffe auf die Unsterblichkeit Das Scheintod-Motiv bei Jean Paul Wahrheit, Trost und Schrecken Jean Pauls Rede des toten Christus Goethes Mittagsschlaf auf dem Papst-Thron und Der «Chinese in Rom» «Judas Wüstenlieder sind unsere deutschen Volksgesänge» Heines Selbstverständnis als Deutscher und Jude Ein schöner Zwischenfall der deutschen Musik Felix Mendelssohn Bartholdy Joseph von Eichendorff: Singen als symbolische Handlung Anmerkungen

Autor:

García Lorca, Federico

Erste Lieder. Oden. Galizische Gedichte. Klage um Ignacio Sánchez Mejías

Gedichte spanisch/deutsch
übersetzt und erläutert von Ulrich Daum
148 S., geb., 2010

ISBN 978-3-89086-506-5

Federico García Lorca dürfte neben Jorge Luis Borges und Octavio Paz der in Deutschland bekannteste spanisch­sprachige Lyriker und – neben Cervantes – der bekannteste spanische Dichter sein. Sein Leben endete viel zu früh, im Jahr 1936, zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges, als er von faschistischen Schergen ermordet wurde. Seine Schauspiele – vor allem «Bernarda Albas Haus» – haben Millionen von Zuschauern in ihren Bann gezogen. Seine Lyrik erschüttert immer wieder unzählige Leser. Aber noch gibt es lyrische Werke, die nicht, nicht vollständig oder nicht adäquat ins Deutsche übersetzt sind. Einige von diesen werden hier veröffentlicht: Zunächst die «Ersten Lieder» (Primeras canciones) von 1927, die bisher von niemandem vollständig ins Deutsche übersetzt worden sind. Sodann die Oden, die nicht Bestandteil eines größeren Gedichtszyklus sind, nämlich die «Ode auf Salvador Dalí» (1926), die Lorcas musikalischem Lehrmeister Manuel de Falla gewidmete «Ode auf das Allerheiligste Sakrament des Altars» (1926 – 1928) und die in klassischem Stil verfasste Ode «Einsamkeit» (1928). Erstere ist deutschen Lesern nur in einer mangelhaften Übersetzung zugänglich, die zweite ist bisher nur zum Teil übersetzt und die dritte, soweit ersichtlich, noch gar nicht. Ferner die «Galizischen Gedichte» (Poemas galegos) aus den Jahren 1932 – 1935, die bisher ebenfalls noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden, wohl deshalb, weil sie in galizischer Sprache verfasst und in spanischer Sprache nicht allgemein zugänglich oder nur zum Teil vorhanden sind. Das eindrucksvollste dieser Gedichte ist der Tanz des Mondes in Santiago, eine unter die Haut gehende Wiedergeburt des uralten Totentanz-Motivs. Schließlich das Klagelied für den mit Lorca befreundeten Stierkämpfer Ignacio Sánchez Mejías (Llanto por Ignacio Sánchez Mejías) von 1934. Es ist in Teilen gut übersetzt vorhanden, aber noch nicht adäquat vollständig übersetzt worden. Es handelt sich um eine Elegie auf den Tod eines hochgeschätzten Menschen, kann aber auch als Elegie über Leben und Tod ganz allgemein verstanden werden und gehört jedenfalls zu den wenigen ganz großen Elegien der Weltliteratur. Die Gedichte wurden von Ulrich Daum ins moderne Deutsch übertragen. Den Gedichtszyklen wird jeweils eine Einführung vorausgeschickt, und wo es sinnvoll ist, werden Erläuterungen angefügt.                  

Autor:

Schuster, Paul

Fünf Liter Zuika

Paul Schusters Kleinsommersberg am Fuße der Karpaten ist ein Sachsendorf, das es nicht gibt. Doch in diesem Werk tut sich uns eine kleine Welt auf, die märchenhaft und höchst realistisch alles birgt und alles zeigt, was die Deutschen in Siebenbürgen in 800 Jahren aus ihrem Leben gemacht haben.    

Autor:

Schuster, Paul

Fünf Liter Zuika - 1. Teil

Wie übersteht ein siebenbürgischer Bauernhof den Frieden von Trianon und den Rutsch aus dem Abendland in den Balkan? Wie Martin Luthers Feste Burg und Hitlers tausendjähriges Reich? Wie die Deportation nach Rußland und wie Stalin, den weisen Lehrmeister aller Völker, wie schließlich 1967 den Händedruck von Ceausescu und Willy Brandt? Und wie die späte Rückkehr in das Land, aus dem die Vorfahren vor 850 Jahren ausgewandert sind? Paul Schuster hat aufgeschrieben, was der Ortsgeist von Kleinsommersberg ihm diktiert hat.

Gedenkbuch für die Opfer der Shoah aus Aachen

Hg. vom Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V.

Mit einem Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Aachen Marcel Philipp
182 Abb., 360 S., Klappenbrosch., 2019

ISBN 978-3-89086-311-5

Liebe Kinder

Bin abgereist. / Seid ohne Sorge, wenn ich nicht schreibe. / Hoffe auf gesundes Wiedersehen. / Grüßt Ernst, Lotte u. Kinder. /
Eure Mutter
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Aus dem Vorwort:
Mit diesem Buch gedenken wir der 2.000 jüdischen Aachener Bürgerinnen und Bürger, die zwischen der «Machtergreifung» am 30. Januar 1933 und dem Ende der nationalsozialistischen Schreckens­herrschaft in der Synagogengemeinde Aachen durch das Naziregime aus «rassischen Gründen» verfolgt wurden. Das Schicksal dieser 2.000 Menschen versuchen wir zu klären.
Das Ziel der Nationalsozialisten war es, diese Menschen zu vernichten.
Dagegen setzen wir die Lebensgeschichten und die Namen der Ermordeten.
Das Ziel des Gedenkbuchprojektes für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V. ist es, an diese Menschen zu erinnern und die Namen und Geschichten der ermordeten Aachenerinnen und Aachener in den Mittelpunkt des Gedenkens zu stellen.
Bisher wissen wir von 841 Aachenerinnen und Aachenern, dass sie ermordet wurden, 150 Personen starben in der Zeit von 1933 bis 1945 eines natürlichen Todes, 563 Menschen überlebten durch Flucht und Emigration die Shoah. Das Schicksal von 446 Verfolgten konnten wir bisher noch nicht klären. Der unabgeschlossene Charakter dieses Gedenkbuchs bleibt also weiterhin bestehen.
Das «Gedenkbuch für die Opfer der Shoah aus Aachen» besteht aus zwei Teilen.
Im ersten Teil lesen Sie Biographien zu 174 ermordeten Personen und 102 ihrer Familienangehörigen. Mit den Biographien dieses Bandes wird vom Leben der Menschen in der Region, von Nachbarn und Kollegen, von Mitschülern und Freunden berichtet. Sie waren in erster Linie Aachener, waren Deutsche.
Im zweiten Teil des Gedenkbuchs werden die Namen, Vornamen und Geburtsdaten aller uns bisher bekannten 841 ermordeten Aachenerinnen und Aachener, deren Deportationsweg, Todesdatum und der Ort ihrer Ermordung aufgeführt.
Bettina Offergeld, Hannelore Herpertz, Corinna Broeckmann
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WDR Lokalzeit Aachen berichtete am 25. Januar 2019 über die Übergabe des Gedenkbuchs an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen
WDR Lokalzeit Aachen berichtete am 13. März 2019 unter der Überschrift «Buch erinnert an ermordete Juden in Aachen» über Gedenkbuch, Gedenkbuch­projekt und Überreichung des Gedenkbuchs an Hinterbliebene der Opfer

Autor:

Krier, Jean

Gefundenes Fressen

Autor:

Corbière, Tristan

Gelbe Leidenschaften. Les amours jaunes

Gedichte (1873)
(französisch / deutsch)
übertragen von Reinhard Kiefer und Ulrich Prill
83 S., fadengeh. Brosch., 1985

ISBN 978-3-89086-991-9

Autor:

Rübner, Tuvia

Granatapfel

Frühe Gedichte
Mit einem Nachwort von Hans Otto Horch
64 S., geb., 1995

ISBN 978-3-89086-855-4

"Der Titel des schmalen Bandes mit frühen deutschen Gedichten Tuvia Rübners empfiehlt ein Gedicht der Sammlung beseonderer Aufmerksamkeit: Granatapfel. Seit dem Altertum ist der in Hainen angesiedelte krummästig-dornige, scharlachrot blühende Granatapfelstrauch, Punica granatum, im vorderen Orient als Fruchtbaum heimisch; die reife Frucht enthält in einer dünnhäutigen Hülle viele Samenkerne und wurde deshalb früh als Fruchtbarkeitssymbol angesehen - geweiht der phönizischen Astarte ebenso wie Demeter, Hera, Aphrodite oder Athene, verwendet bei Mysterien und vielfach dargestellt. Von der emphatischen Fruchtbarkeitssymbolik findet sich freilich im Gedicht kaum eine Spur - dafür eine emblematische Struktur, wie sie sich im Emblemata-Handbuch Arthur Henkels und ALbrecht Schönes nachschlagen läßt: der Granatapfel erscheint da als Sinnbild der Verbindung guter und schlechter Eigenschaften." - Hans Otto Horch, aus dem Nachwort

~~~
Granatapfel
Aus Schattengrün entgegen das Purpurrot,

geheime Frucht mir leuchtet im dunklen Laub.

- Wo Apfel, hell, wo reife Birne,

flaumige Pflaume und samtner Pfirsisch?
Dort, wo sie birst und glasige Fülle quellt,

metallen glänzend drängt sich dicht Kern an Kern.

Und tausend Augen starren lidlos,

Tränen vergaßen die kühlen Augen.
So spiegelt klar und liegt in ergriffner Hand

Geheimnis kalter Flamme und stummen Seins.

Und tiefer fühl ich und begreife

Sehnsucht und Sprache und Nacht der Toten.                                            

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 01 - Traumschutt. In der Kelter

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 02 - Fort von wo. Verloren die Form

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 03 - Honigklavier. Vor der Stille

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 04 - Unter dem Horizont. Weil es dich gibt

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 05 - Aus der Rosenschlucht. Über die Lichtung

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 06 - Du nicht zu halten. Weißt du das Wort

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 07 - Die Nonnensense I · II

Laut- und Unsinnsgedichte
(Gesammelte Gedichte Bd. 7)
252 S., geb., 2017

ISBN 978-3-89086-344-3

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 08 - An mich. Flugpost

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 09 - Atem für Atem. Von Jahr zu Jahr

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 10 - Erinnern Erwarten. Je dunkler es wird

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 11 - Verhüllte Sonne. Blühender Staub

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 12 - Über uns in uns. Vor niemandes Ort

                   

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 13 - Gezählte Tage. Im freien Fall

       

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 14 - Frühe Gedichte

       

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 15 - Coda I / Coda II

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 16 - Sterngefieder. Die Ferne so nah

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 17 - Grün vor Blau. Über die Grenze

Der Autor, geboren am 20. Juni 1904 in Berhometh am Pruth, lebte bis 1930 vorwiegend in der Bukowina, dann in Bukarest. 1941 bis 1944 war er in Arbeitslagern der rumänischen Faschisten interniert; 1947, verschleppt nach Rußland, verschwand er für 10 Jahre im Gulag. 1961, wieder politisch verfolgt, mußte er aus Rumänien fliehen und kam nach Deutschland. Er starb am 17. Mai 2003 im Schwarzwald. Die Kindheit erlebte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch in einer kinderreichen Bauernfamilie. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche. Weiteres zum Lebenslauf im Essay von Matthias Huff. Die ersten fünfzehn Jahre dieses Lebens, das noch viele Katastrophen unseres Jahrhunderts durchlaufen sollte, schildert der Dichter im vorliegenden Hörbuch. Sprecher: Nikolaus Paryla mit einem 40-seitigen Booklet

Autor:

Heindrichs, Heinz-Albert

HAH Bd. 18 - Miteinander. Wer weiß wohin

Autor:

Kiefer, Reinhard

Halbstadt

In sechzehn Kapiteln wird der Weg von drei jungen Menschen Toni Klingson, Alexander Müller und Veronika Vogler beschrieben. Klingson versucht sich als Schriftsteller, Müller als Maler und die Vogler als Muse. Das alles spielt in den 80er Jahren. Dabei werden immer wieder, wenn auch verfremdet, Elemente der Zeitgeschichte eingefügt (die Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten, Tschernobyl, der Fall Barschel, der Fall der Mauer). Anfang und Schluß des Romans finden am Silvestermorgen und -nachmittag des Jahres 1989 statt. Das erste und das letzte Kapitel bilden den Rahmen, in dem die Geschichte von Klingson und Müller erzählt wird.

Autor:

Jahnn, Hans Henny

Hans Henny Jahnn. Eine Bibliographie

Die vorliegende Bibliographie beseitigt den seit Jahren wiederholt kritisierten Umstand, daß einerseits das von Jochen Meyer 1967 vorgelegte «Verzeichnis der Schriften von und über Hans Henny Jahnn» (ergänzt in der 3. Auflage des Heftes Nr. 2/3 von TEXT+KRITIK), das über lange Jahre als zuverlässiger Begleiter jeder Lektüre der Werke diente, keine angemessene Fortführung erfahren hat, und andererseits die mit dem Erscheinen der «Hamburger Ausgabe» zunehmende Beachtung von Jahnn in der literarischen Öffentlichkeit und der Forschung sich nirgendwo verzeichnet findet. Darüber hinaus konnte, was Jochen Meyer noch nicht möglich war, der an der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky in Hamburg archivierte Nachlaß in einem für die Bibliographie angemessenen Maße ausgewertet werden. Ganz zu schweigen von den seit 1967 bekannt gewordenen Überlieferungssträngen, die sich in den Nachlässen von Jahnn nahestehenden Personen in in- und ausländischen Bibliotheken finden.

www.hans-henny-jahnn.de

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 01 - Jene Trauben des Zeuxis

Aufzeichnungen
(Ausgewählte Werke Bd. 1)
(Über Malerei Bd. 5)
1 Abb., 88 S., geb., 2002

ISBN 978-3-89086-714-4

Benders Aufzeichnungen kokettieren weder mit einer geheimnisvoll-pseudophilosophischen Bedeutung noch mit der abgeklärten Gebärde des Weisen, der Altersweisheit. Aber mit seiner unbestechlichen Beobachtung und mit seiner von Phantasie beflügelten Entdeckerfreude erschließt Bender seinen Lesern Welterkenntnis.

-Walter Hinck (Deutschlandradio)
Benders Aufzeichnungen machen Leser hellhörig für die Implikationen (…) falscher oder richtiger Töne. Hellhörig wie Katzenohren.
-Thomas Poiss (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 02 - Verweilen, gehen

Gedichte in vier Zeilen
(Ausgewählte Werke Bd. 2)
96 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2003

ISBN 978-3-89086-682-6

Vierzeiler aber wollen nicht repräsentieren, nicht ihren Autor, nicht einmal sich selbst. Es sind keine anerkannten lyrischen Kunstformen, keine Haikus, keine Tankas. Sind es überhaupt Gedichte? Oder sind es Aufzeichnungen, wie sie Bender sonst auch geschrieben hat? Deren Ideal hat Bender in dem Satz gefaßt: «Einige Sätze, die etwas komprimieren und konzentrieren.» Hier in den Vierzeilern wird nicht einmal das mehr versucht: die Substanz, die zu komprimieren und zu konzentrieren wäre, ist Hauch geworden, Duft: etwas, das immer noch Sprache anlockt, Sprache, die zum Menschen gehört. «Nun kommt / ihr summenden Wörter!»

Harald Hartung

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 03 - Wunschkost

Roman
(Ausgewählte Werke Bd. 3)
120 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2004

ISBN 978-3-89086-658-1

Aus Rezensionen nach Erscheinen der «Wunschkost» 1959: Sein Roman «Wunschkost» ist einer der besten deutschen Romane der jüngeren Generation. Bender schildert auf knappe und ergreifende Art die Schrecken der Gefangenschaft und die Herzlichkeit der Freundschaft; es ist die Geschichte von einem unter großen Opfern wunderbar geretteten Leben, das gefühllos wiederum geopfert wird. Es ist ein dichterisches Buch eines bedeutenden Erzählers.

Hermann Kesten
Dieses Buch war für mich die Überraschung der Saison. Bender hat hier Großes geschaffen, teils auf eigenem Erfahrungshintergrund (Kriegsgefangenschaft), teils aber aus dessen Überwindung. Eine unpoetische Sprache, eine Soldatensprache von Soldaten, die längst nicht mehr an irgendein Soldatentum glauben, die mit allem abrechnet, und die selbst «ihren Tod schon hinter sich haben», wirkt wunderbar zerbrechlich, dichterisch und echt.
Jörg Steiner
In seinem zweiten Roman («Wunschkost») ist dieser sympathischen menschlichen Haltung nun auch der volle künstlerische Ertrag beschieden. Es handelt sich um eine Episode aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft. Der Autor selber gehört zu denen, die erst 1949 zurückgekommen sind, und es spricht für ihn, daß er sich zehn Jahre Zeit gelassen hat, ehe er dieses ruhige, gleichermaßen von Haß, Polemik und Selbstmitleid freie Buch niederschrieb.
Günter Blöcker
Fünf Jahre Krieg als Soldat wider Willen, fünf Jahre Gefangenschaft in Rußland … Hans Bender ist einer der wenigen, die nicht wehleidig über die vertanen Jahre klagen und das erlittene Unrecht anprangern. Er berichtet hart, kalt, schmucklos. Er schreibt sich einen Albdruck vom Herzen, ohne Wehleidigkeit, ohne Pathos, ohne große Szenerie. Jeder Satz trifft, und wie sparsam er die Farben auch setzt, sie prägen sich unvergeßlich ein und lassen den Leser nicht mehr los.
Walter Widmer

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 04 - Der Hund von Torcello

32 Geschichten
(Ausgewählte Werke Bd. 4)
264 S., geb., 2007

ISBN 978-3-89086-571-3

Lieber Hans Bender, ich habe Ihre Erzählung «Die Wölfe kommen zurück», die mich, als ich sie zum ersten mal las, in einer der ersten Akzente-Nummern, so beeindruckt hat, jetzt noch einmal wiedergelesen. Ich fand den Text in dem alten Hanser-Erzählungsband und nun habe ich auch das ganze Buch gelesen, konnte nicht aufhören und trage es noch immer mit mir herum. Es drängt mich Ihnen zu sagen – mit unziemlicher Emphase – bis zur letzten Zeile finde ich Ihre Erzählung und auch das, was sie darüber und über sich selbst schreiben, ganz großartig! Und ich möchte es jetzt allen Menschen sagen, die mir begegnen: lest diese Erzählungen! Sie sind heute, wo unser kollektives Gedächtnis sich mehr und mehr auf das Klischierte, auf das politisch Gewünschte und Korrekte reduziert, die wahren Erzählungen vom Leben in jener Zeit … Ich wünsche mir, Sie hätten so viele Erzählungen wie Tschechow geschrieben.

-Tankred Dorst

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 05 - Eine Sache wie die Liebe

Beim Wiederlesen längst vergessen geglaubter Bücher scheint häufig ein Blitz der Erkenntnis auf, der zwar geleuchtet, doch nie so richtig gezündet hatte. Mir ist es jetzt bei der Lektüre von Hans Benders erstem Roman «Eine Sache wie die Liebe» so ergangen: Was mir beim ersten Lesen in den fünfziger Jahren nur als zarte Liebesgeschichte erschienen war, gewann nun eine neue Dimension hinzu.

Es geht mir also bei der Betrachtung dieses Romans nicht nur um die lapidare Erzählkunst Hans Benders, sondern um die Hellsichtigkeit des Autors, die Liebe – von der er erzählt – in der sich neu konstituierenden Gesellschaft der Nachkriegszeit als das zu benennen, zu dem sie geworden ist. Ich spreche auch nicht vom Inhalt des Romans, vom Studenten Robert, der das scheue Flüchtlingsmädchen liebt, zum Studieren in die Ferne reist, andere Arten und Weisen der Liebe kennenlernt und dabei seine Jugendliebe wieder verliert, sondern von Benders Fähigkeit, dieses Phänomen in seiner zeittypischen Verflechtung erzählend zu vergegenwärtigen.
Ludwig Harig

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 06 - Aufzeichnungen

2000–2007
(Ausgewählte Werke Bd. 6)
120 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2014

ISBN 978-3-89086-408-2

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 07 - Vom Leben, Schreiben und Herausgeben

Hrsg. von Hans Georg Schwark und Walter Hörner
(Ausgewählte Werke Bd. 7)
3 Abb., 112 S., geb., 2018

ISBN 978-3-89086-340-5

Hans Bender ist kein Anakreontiker und hat keine Kampf- und Siegeslieder verfasst. Seine Lyrik, seine Geschichten, seine Aufzeichnungen spiegeln die Schicksale seiner Generation: derer, die knapp nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geboren wurden und die dem Zweiten noch gerade entkamen. Er hat ihr als Schreibender zu Stimme und Selbstbewusstsein verholfen.

Kyra Stromberg
Die Grenze zu einem «Bericht» über Benders Kriegsjahre wie «Erlebte Zeit» ist kaum merklich: Mehr als die Hälfte des Textes schildert den Marsch des Leutnants Bender mit den ihm anvertrauten 196 Mann Anfang 1945 aus dem Westen in den Kurlandkessel und damit direkt in die sowjetische Kriegsgefangenschaft – ohne dass ein Wort der Anklage fällt, wird die nüchterne Erzählung zum Dokument über die Sinnlosigkeit und den Leerlauf der Kriegsmaschinerie.
Volker Neuhaus
Wir – die nach dem Krieg Aufgewachsenen – können uns heute nur schwer vorstellen, mit welch unmittelbarer Gewalt der Krieg ein Leben geordnet hat, in die Zeit davor und in die Zeit danach, wenn es denn überhaupt ein «danach» gab. Und auch die Zeit davor, die friedliche, gern verklärte Kinderzeit, war ja eine Zeit danach, die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, eine Zwischenzeit zwischen zwei Kriegen.
Michael Krüger
Sein waches Gewissen, die beständige Unruhe, die hinter seinem gelassenen Erzählen spürbar ist, und seine Menschenkenntnis – haben es mir angetan. Er macht sich nichts vor.
Hermann Lenz

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 08 - Bruderherz

Erzählungen
(Ausgewählte Werke Bd. 8)
Übernahme vom Hanser Verlag

Bestellung nur über den Verlag

ISBN

Gab es im Leben Herthas, überlegte ich, früher so etwas wie ein Liebeserlebnis? Nur eines fiel mir ein, das traurig ausging. In unserem Dorf hatte sie einen jungen Mann kennengelernt; einen Mechaniker, der in einer Autowerkstatt arbeitete. Wilhelm hieß er. Ein netter, aufgeweckter Junge mit rehbraunen Augen. Er gefiel ihr, und Wilhelm bewunderte Hertha, das Mädchen aus der Stadt. Als sie wieder daheim war, kam er auf seinem Motorrad angebraust und stand erwartungsvoll, in einer Lederjacke mit Reißverschlüssen, vor der Tür. So sehr Hertha sich freute, so verwirrt war ihre Mutter. Sie trug Kaffee und Linzer Torte auf. Hinterher nahm sie Wilhelm mit in die Küche und erklärte ihm in wahrscheinlich schwer verständlichen Umschreibungen, es hätte keinen Zweck, mit ihrer Tochter ein Verhältnis anzufangen. Der verstörte Wilhelm ließ nie mehr von sich hören.

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 09 - Wie die Linien meiner Hand

Aufzeichnungen
(Ausgewählte Werke Bd. 9)
130 S., Erstauflage 1999
Übernahme vom Hanser Verlag

Bestellung nur über den Verlag

ISBN

"Könnte man doch hinter die Jahre schauen und wissen, was kommt!"

Jene Stimmung erwacht wieder, wenn ich mich heute der Stunde erinnere, als ich den Satz und den Wunsch hinschrieb im Manuskript meines ersten Romans ... Fünfundvierzig Jahre später schaue ich nun auf die Zukunft, die ich voraus zu sehen wünschte, zurück. Sie hat sich vollzogen. Ich überblicke ihren Verlauf und wage zu sagen: Ich habe ihn bestimmt durch mein Wesen, das mir mitgegeben war wie die Linien meiner Hand.

Hans Bender

Autor:

Bender, Hans

HB Bd. 10 - Einer von Ihnen

Aufzeichnungen einiger Tage
(Ausgewählte Werke Bd. 10)
102 S., Erstauflage: 1979
Übernahme vom Hanser Verlag

Bestellung nur über den Verlag

ISBN

Autor:

Good, Paul

Heraklit in Kunst und Philosophie. Drei Beispiele: Hoehme, Meister, Nietzsche

Drei Variationen eines Heraklit’schen Themas: wie eines in sich unterschieden das andere ist. Bei der informellen Malerei von Gerhard Hoehme begründet dieses Zugleich einen erweiterten Bildbegriff, beim Lyriker Ernst Meister gibt sich eine Gegenwendigkeit der Sprachform vor allem beim Raumbegriff Ausdruck, beim Philosophen Friedrich Nietzsche zersetzt diese Heraklit’sche Intuition den abendländischen Seinsbegriff.

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Inhalt
Zugleich
Was hat Gerhard Hoehmes Malerei des Informel mit Heraklits Denken zu tun?
1. Gerhard Hoehmes Berufung auf Heraklit ; 2. «Hymne an Heraklit» ; 3. «Die Schnur ist die plastische Form des Heraklit’schen Denkens» ; 4. Von der Intuition des Heraklit’schen Denkens
Wandloser Raum
Heraklits Sprachform in der Lyrik von Ernst Meister
1. Das göttliche Rätsel ; 2. Hinweise auf Heraklits Sprachform ; 3. Heraklit bei Meister ; 4. Ernst Meisters Heraklit-Lektüre
Nietzsche – der Herakliteer
1. Die Nähe entfernter Gebirge ; 2. Die Wahrheit der Illusion ; 3. Werden heißt vergehen ; 4. Das Eine ist das Viele ; 5. Die tragische Weisheit
Nachbemerkung

Autor:

Kiefer, Reinhard

hofnarrenkorrespondenz

Gedichte
Mit 6 Zeichnungen von Wolfgang Wittkämper
28 S., geheftet, 1981

Bestellung nur über den Verlag

12

Autor:

Fichte, Hubert , Genet, Jean ,

Hubert Fichte, Jean Genet: Interview

(französisch / deutsch)
Mit Photos von Leonore Mau
64 S., fadengeh. brosch., 1992

ISBN 978-3-89086-909-4

Sein umfänglichstes Interview führte Genet 1975 mit Hubert Fichte. Das Buch enthält die französische und die von Fichte übersetzte deutsche Fassung sowie nur hier veröffentlichte Fotos von Leonore Mau.

Autor:

Albers, Bernhard

Ich ist ein anderer

Rimbaud · George · Fichte
20 Abb., 64 S., Klappenbrosch., 2012

ISBN 978-3-89086-458-7

Inhalt:

Prolog: Ein Komponist und sein Mäzen - Wagner und Ludwig II.
1. Kapitel: Eine Zeit in der Hölle - Rimbaud und Verlaine
Exkurs 1: Das klassische Leben - Wilhelm von Gloeden
2. Kapitel: Die Zwillingsbrüder - George und Hofmannsthal
Exkurs 2: Die Wonnen der Gewöhnlichkeit - Thomas Mann
Exkurs 3: Das Doppelgrab I - Hans Henny Jahnn
Exkurs 4: Das Doppelgrab II - Julien Green
Exkurs 5: Wir können nicht lieben - Rolf. Angestellter
3. Kapitel: Eine glückliche Liebe - Fichte und Mau
Epilog: Ein Komponist und seine Stimme - Britten und Pears

Autor:

Ehrich, Margot

Ich weiß wer du bist

Das Paradies, das sind die Orte der Kindheit, die väterliche Wohnung im böhmischen Leitmeritz und das Haus der Urgroßmutter in Hoyerswerda. Dabei waren die Tage der Kindheit keinesfalls unbeschwert, sondern standen im Zeichen von Mangel, Krieg und Tod. Ein lebenskluger Pragmatismus und die kindliche Perspektive sorgen dann aber doch für eine hinreichende Poetisierung: «Im Krieg stinkt es selten nach Gänsebraten.» Kriegs- und Nachkriegswirren, die Flucht aus dem nun tschechischen Gebiet und später aus der DDR führen zum Verlust der Kindheitsorte, die auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nur durch einen Akt der Erinnerung zu beschwören sind.

Frankfurter Allgemeine 5.9.2008

Autor:

Berkes, Ulrich

Ikarus über der Stadt

Berkes wurde durch sein in der DDR erschienenes Lautréamont- Tagebuch «Eine schlimme Liebe» bekannt. Dieser Band gibt eine repräsentative Auswahl aus seinen veröffentlichten sowie auch unveröffentlichten Gedichten.

Autor:

Krier, Jean

Île d’Ouessant

Gedichte
Ausgewählt von Frank Schablewski
40 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2019

ISBN 978-3-89086-325-2

Jean Krier, geboren 1949 in Luxemburg, studierte Germanistik und Anglistik in Freiburg im Breisgau. Er veröffentlichte zahlreich in Literaturzeitschriften (u. a. Akzente, manuskripte, Sprache im technischen Zeitalter), sowie in Rundfunksendungen. Krier starb 2013 in Freiburg im Breisgau.

Autor:

Behnisch, Franz Joachim

Im Gleisdreieck

Franz Joachim Behnisch (1920–1983), geboren und aufgewachsen in Berlin. Krieg, russische Gefangenschaft bis Ende 1948, Studium in München, Promotion in Würzburg. Er lebte, lehrte als Germanist und Historiker, und schrieb in seiner (ihm vom Schicksal zugedachten) Wahlheimat Weiden in der Oberpfalz.

Themen seiner Romane, Erzählungen, Hörbilder, Kurzprosa und Lyrik sind vor allem Berlin und die Zeitgeschichte. Das Buch erschien unter dem vom ursprünglichen Verlag auferlegten Titel «Rummelmusik. Ein Berliner Roman» 1966. Es zeigt den Lebensweg eines «kleinen Mannes», der gegen seinen Willen immer ins Zentrum turbulenter Ereignisse gerät.

Autor:

Leisten, Christoph

in diesem licht

Christoph Leisten Lyriker, Essayist und Mitherausgeber der Kulturzeitschrift «Zeichen und Wunder», debütierte 2001 mit dem Band «entfernte nähe». Nach Publikationen in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien legt er nunmehr sein zweites Buch vor: luzide Gebilde, die einen Bogen spannen zwischen mitteleuropäischer, mediterraner und maghrebinischer Gegenwartserfahrung. Rezension

Autor:

Kiefer, Reinhard

Indianer

Wie die anderen drei Teile ist auch dieser «Satzbau» geprägt vom Prinzip der Collage: Absicht und Zufall treffen aufeinander.

"Das Wort Indianer ist mittlerweile unerwünscht, wenn nicht verboten. Welche hohe Kommission oder Behörde dieses Verbot ausgesprochen hat, ist nicht herauszubekommen. Wie dem auch sei, dieses toxische Wort muß hier verwandt werden, denn es gehört zu einer Geschichte, die sich in einem Jahrhundert ereignete, das weniger empfindsam war als das gegenwärtige."
~~~
"ein bemerkenswerter Band mit der programmatischen verweigerung domestizierten erzählens: notizen, kleinstgeschichten, lyrische prosa, immer konzept, perspektive, tonalität, dramaturgie wechselnd, lakonisch und zwischendurch nahezu plaudernd, a-hierarchisch."

-Autor Àxel Sanjosé über den Band "Indianer. Ein Satzbau IV"

Autor:

Anders, Richard

Jahnn Studien 01.: Begegnung mit Hans Henny Jahnn

Aufzeichnungen 1951–1955
Mit einer Vorbemerkung von Signe Trede-Jahnn
Fotos von Leonore Mau
(Jahnn-Studien Bd. 1)
6 Abb., 93 S., geb., 1988

ISBN 978-3-89086-903-2

«Auch heute noch erlebe ich beim Durchlesen die Stimmungen und Gefühle der damaligen Zeit, mit allen Peinlichkeiten – Freuden, Stolz und Scham. Ich höre fast die Stimme meines Vaters. Es ist so, als ob ich diese Zeit oder Abschnitte daraus, wieder erlebe.»

Signe Trede-Jahnn

Autor:

Mayer, Hans

Jahnn Studien 02.: Versuch über Hans Henny Jahnn

Am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin sah ich ihn zum letztenmal. Ein Wochenende im November 1959. Jahnn kaufte sich eine Fahrkarte nach Hamburg, seine letzte. War schon erkältet, klagte, wollte nach Hause. Sprach von dem bevorstehenden 65. Geburtstag am 17. Dezember, auf den er sich freute. Er hat ihn aber nicht mehr erlebt. Am 29. November 1959 starb er einen ärmlichen Krankenhaustod der Unbemittelten … Jahnn mißtraute den Verheißungen des Christentums ebenso wie einer säkularisierten bürgerlichen Kunstreligiosität. Der Gedanke an den Staub machte ihn schaudern. Auf Erhaltung des Gebildes Leib auch nach dem Sterben war er aus: die Balsame der Ägypter, erfunden zur Erhaltung der Materie Einzelmensch, hat er immer wieder beschrieben und gepriesen. War das nicht zu erlangen, so kam alles darauf an, die verwesende Materie vor Neugier zu schützen. Jahnns Bauwerke sind gewaltige Nekropolen, die sich dem Tod entgegenstemmen.

Autor:

Muschg, Walter

Jahnn Studien 03.: Gespräche mit Hans Henny Jahnn

Herausgegeben von Jürgen Egyptien
Vorwort von Richard Anders
(Jahnn-Studien Bd. 3)
192 S., geb., 1994

ISBN 978-3-89086-899-8

Im Herbst 1933 führte der schweizer Literaturwissenschaftler Walter Muschg (1898–1965) mit dem deutschen Schriftsteller Hans Henny Jahnn in Zürich eine Reihe von Gesprächen, die in vielfältiger Weise mit Jahnns literarischem Werk verknüpft sind. Sie erhellen sowohl den autobiographischen Anteil seines Schaffens als auch die intensive Beschäftigung mit Architektur, Musik, Sexualität und anderen zentralen Themen seines Werks. Muschg hat die protokollierten Aussagen Jahnns zu einem großen Monolog über seine Kindheit und Jugend in Hamburg, seine Jahre in Norwegen während des 1. Weltkriegs, seine Zeit als geistiger Mittelpunkt der Glaubensgemeinde Ugrino, seine literarischen Provokationen und kulturellen Kämpfe in der Weimarer Republik arrangiert.

So können die nach über 25 Jahren hier wieder veröffentlichten Gespräche einen umfassenden Einblick in die persönliche Entwicklung und das ästhetische Denken von Hans Henny Jahnn geben.

Autor:

Albers, Bernhard , Bender, Hans ,

Jahrgang 1919

Herausgegeben von Bernhard Albers
96 S., fadengeh. Klappenbrosch., 3. überarb. Aufl. 2019

ISBN 978-3-89086-348-1

Hans Bender · Horst Krüger

Michael Guttenbrunner
Eine Köpenickiade im Hause Zuckmayer

Autor:

Zeemann, Dorothea

Jungfrau und Reptil

Leben zwischen 1955 und 1966
Vorwort Bernhard Albers
1 Abb., 104 S., fadengeh. Brosch., 2013

ISBN 978-3-89086-449-5

Am 20. Juni 1955 lernt Dorothea Zeemann den 58-jährigen Autor Heimito Doderer anläßlich einer Lesung von Robert Neumann in Wien kennen. Der Altersunterschied beträgt nur dreizehn Jahre und er macht ihr später Vorwürfe, sie nicht früher kennengelernt zu haben. Erst drei Jahre zuvor hatte er Maria Thoma geheiratet, die weitab von Wien in Landshut wohnt.

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«Doderer befindet sich, trotz Ruhm und Erfolg, im Abseits.» (Dorothea Zeemann)

Autor:

Albers, Bernhard

Können Verlagspreise die Buchkultur retten?

Aufsätze und Gespräche
40 S., geheftet mit Klappen, 2019

ISBN 978-3-89086-120-3

"Es waltet in jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwandter Geister"

-Robert Schumann

 

Autor:

Meister, Ernst

Kopf auf dem Hebros

Gedicht aus dem Nachlaß
Supplementband 3
Hrsg. und Nachwort von Dieter Breuer
52 S., brosch., 2014

ISBN 978-3-89086-419-8

Das «lange Gedicht», von dem Ernst Meister erstmals im Brief an Reinhard Paul Becker (14.2.1956) spricht, gehört nicht zum Konvolut der nachgelassenen Gedichte, den er mit Ilse Demtröder zusammengestellt hat. Entstanden im Umkreis von «Der Südwind sagte zu mir» (1955) und des Dramas «Ein Haus für meine Kinder», unterscheidet es sich durch Umfang und parodistisch-ironische Machart so extrem von Meisters weiterer Entwicklung als Lyriker, daß er es auch nach einer straffenden Bearbeitung 1963/64 wieder und endgültig beiseite legte.

Dieter Breuer
Dieter Breuer war bis zu seiner Emeritierung Professor für Germanistik an der RWTH Aachen.

Autor:

Schwedhelm, Karl

KS Bd. 01 - Fährte der Fische

Karl Schwedhelm veröffentlichte 1955 seinen einzigen Gedichtband «Fährte der Fische».

Autor:

Schwedhelm, Karl

KS Bd. 02 - Anatomie der Illusion

Aus dem Inhalt: Zur Poetologie Anatomie der Illusion Die Entstehung eines Gedichts Zu Personen Das metaphysische Abenteuer der Poesie Paul Celan «Mohn und Gedächtnis» Allein: du mit den Worten … «Von nichts, als vom Gedicht beschützt …» Wälder der Traumgesichte Gemisch von Glut und Eis Den Schlaf der Welt stören Eine Notiz Glut und Schlacken Der Weg des Dichters Gottfried Benn Zur zeitgenössischen Literatur Der Mensch als Randfigur Das Gedicht in einer veränderten Wirklichkeit Epik auf Millimeterpapier Nachkriegsliteratur im deutschen Südwesten Anhang Zur Anordnung und Textgestalt

Autor:

Schwedhelm, Karl

KS Bd. 03 - Figur und Zeichen

Aus dem Inhalt: Personen Ernst Bertram zum 70. Geburtstag «Wahr spricht, wer Schatten spricht» Ein Brennpunkt der Mißverständnisse «Unter dem Dach der Sprache» Ein Versuch zur Überwindung des Nihilismus «Zarte Empirie» Auschwitz und Kanaan Zur Kulturgeschichte und Bildenden Kunst Der Aufstand gegen das Bild Figur und Zeichen Gespräch mit Willi Baumeister Raoul Dufy Figur und Zeichen des Seins Nachwort «Wald des Jetzt» Anhang Zur Anordnung und Textgestalt Register

Autor:

Schwedhelm, Karl

KS Bd. 04 - Gottfried Benn

Essay und Dokumentation
(Werke Band 4)
7 Abb., 200 S., geb., 1995

ISBN 978-3-89086-875-2

In das Jahr 1948 fällt der erste Brief Karl Schwedhelms an Gottfried Benn, in dem dieser um eine «halbstündige Lesung […] für Radio Stuttgart» bittet. Aus der zunächst lockeren Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk ergeben sich mit der Zeit für Benn auch wichtige Impulse zu neuen Arbeiten. Karl Schwedhelm erweist sich währenddessen als ein aufmerksamer Beobachter des Bennschen Schaffens und rezensiert einen Großteil seiner Neuerscheinungen. Bis zu seinem Lebensende wird sich Schwedhelm aber immer wieder mit dem herausragenden Lyriker und Essayisten beschäftigen; der etwa 1980/81 entstandene und hier erstmals abgedruckte Essay über die Lebens- und Wirkungsgeschichte des Dichters – «Kunst als letzte Wirklichkeit» – legt davon ein deutliches Zeugnis ab. Ihm folgt eine Dokumentation des vorhandenen Briefwechsels und der Rezensionen Schwedhelms. Den Abschluß bildet eine Fotosammlung.

Autor:

Desbordes-Valmore, Marceline , Schwedhelm, Karl ,

KS Bd. 05 - Die erste Liebe. Le premier amour

Ausgewählte Gedichte (französisch / deutsch)
Vorw. u. übersetzt von Karl Schwedhelm
(Werke Band 5)
110 S., geb., 1997

ISBN 978-3-89086-812-7

Die Übertragung von Karl Schwedhelm stammt aus dem Jahre 1947. Sie ist Bestandteil einer auf acht Bände angelegten Werkausgabe, wovon sechs bereits erschienen sind. Zu den Gedichten von Marceline Desbordes-Valmore: Wenn mit diesen Gedichten die Macht des Leisen aufgerufen wird, so scheint einem solchen Unternehmen wenig Berechtigung beschieden in einer Zeit, die noch widerklingt von dem dröhnenden Nachhall ihres unbarmherzigsten Unwetters. Müssen solche Gedichte in unserer Welt der Trümmer, auf der Schädelstätte menschlichen Leides nicht wie ein Anachronismus wirken? Denn es sind Gedichte, in denen nichts als subjektive lyrische Aussage lebendig ist, persönliches Schicksal einer sensiblen und romantischen Frauenseele, in ihrer Verletzlichkeit etwa der Günderode benachbart, zerbrechlicher und wohl auch enger im Fraulichen verhaftet als die Droste – und doch beiden Frauen nicht allein durch lose Zeitgenossenschaft verbunden. Gewiß, einzelnes aus den zehn Gedichtbänden, die zu Lebzeiten der Dichterin von ihr in Druck gegeben worden sind, will uns heute allzu ichbezogen dünken, erweckt kaum mehr als den Eindruck verliebter Versenkung in die schmerzlich-süße Bitternis ihres Geschicks, vermag uns nur als ein zärtlicher Kult mit dem Leiden anzusprechen. In den weitaus meisten ihrer Schöpfungen aber findet diese Frau Verse von einer bezwingenden Eindringlichkeit des Fühlens, weiß um die Kunst der leisen Zwischentöne im Ausdruck, wie es sonst nur den Größten ihres Jahrhunderts vergönnt war. Und sie besitzt – was in der französischen Dichtung sehr selten ist – die liedhafte Ursprünglichkeit der Stimmung. Ein Leben voller Trauer und Prüfungen und als dessen Auftakt ein tragisches Liebeserlebnis in der Jugend: der Schmerz darüber, von einem mit allen Sehnsüchten ihres Wesens geliebten Manne hintergangen und – was ihr mehr gilt – nicht geliebt worden zu sein, läßt diese Frau Trost und Zuflucht im Wort finden: sie wird zur Dichterin. Allzu schmal mag manchem solche Basis ihres Dichtertums erscheinen, entscheidend bleibt, daß eine flutende Fülle unvergänglicher Verse daraus entstammt; wollen wir den Strom, der ein ganzes Land fruchtbar macht, nach seiner Quelle im Berggestein fragen? Wenn heute der durch blinde Torheit sehr zum Nachteil deutschen Wesens lange verriegelte Zugang zum reichen Bildersaal des französischen Geistes wieder gesucht wird, erinnere man sich, daß Verlaine diese dichtende Frau die größte in der französischen Poesie genannt hat und daß vor fünfundzwanzig Jahren Stefan Zweigs unvergessene Würdigung ihres tragisch beschatteten Erdenweges nur die wenigsten erreichte. So schien von mehreren Seiten her die Rechtfertigung für dies schmale Büchlein gegeben. Eine Übernahme der Dichtungen in den deutschen Sprachraum war nicht möglich, ohne zu dem besonderen Ausdruck der Marceline Desbordes die deutschen Entsprechungen in ihrer Zeit, eine romantisch-impressionistische Formenwelt in Bild und Sprache aufzusuchen. Der Übersetzer hat es als seine Aufgabe betrachtet, eine möglichst schlichte Form für einen Lied gewordenen «crève-coeur» zu finden, dessen mütterlich-weibliche Hintergründe, fern allem literarischen Ehrgeiz, durch ihr echtes, anspruchsloses Gefühl auch heute noch zu ergreifen vermögen. Die schwebend-feinen Unterschiede zwischen dem franzözischen «coeur» und «âme» sowie dem deutschen «Herz» und «Seele», zweien der Lieblingsbegriffe der Marceline, mußten dabei in mannigfachen Abstufungen wiedergegeben werden. Haben sie doch auch in der Terminologie der Dichterin selber einen Wandel durchgemacht. «Les fleurs amères» möchte man, Baudelaires schönen Titel abwandelnd, dieses Bändchen heißen und Blüten des Leides wahrlich sind die Strophen der unglücklichen Frau in einem sehr edlen Sinne. Daß ihr das Leid mehr bedeutete als dumpf verhängtes Schicksal, daß es Kräfte des Geistes und der Seele frei werden ließ, die in ihrer Mütterlichkeit auch uns zur Tröstung dienen können, daß aus dem Leide in Wahrheit «Blüten» sproßten, möge dieser Versuch einer Nachdichtung erweisen. Karl Schwedhelm

Autor:

Schwedhelm, Karl , Sachs, Nelly ,

KS Bd. 06 - Nelly Sachs

Briefwechsel und Dokumente
(Werke Band 6)
64 S., geb., 1998

ISBN 978-3-89086-856-1

Der Briefwechsel mit Nelly Sachs umfaßt die Jahre von 1958 bis 1969. In der Werkausgabe Karl Schwedhelms sind zwei Essays über Nelly Sachs enthalten. Bisher ist nur bekannt und dokumentiert, daß er mit Gottfried Benn korrespondiert und dessen Werk regelmäßig besprochen hatte. Beim vorliegenden Briefwechsel mit Nelly Sachs können die Rezensionen in ihrer werkbegleitenden Funktion nicht mehr nachgewiesen werden. Vielleicht läßt sich dies aber aufgrund entsprechender Hinweise und Belege nachholen. Offensichtliche Flüchtigkeits- und Interpunktionsfehler wurden behutsam korrigiert. Der Kommentar wurde im Anhang untergebracht und nicht den Briefen beigegeben, damit diese nicht, wie so oft, von Herausgeberwissen überwuchert werden. Wer sich im Werk von Nelly Sachs auskennt, kann ohnehin darauf verzichten. Den anderen möge er erste Verstehenshilfe sein.

Autor:

Schwedhelm, Karl

KS Bd. 07 - Freundschaft

Daß Karl Schwedhelm mit Gottfried Benn und Nelly Sachs eine ungewöhnliche literarische Freundschaft verband, dokumentieren bereits zwei Bände seiner Werkausgabe. Um fünf weitere Autoren will die vorliegende Sammlung diese Facette erweitern. Gerade weil die Freundschaft zu Paul Celan und Claire Goll nicht von Dauer war, richtet sich das Augenmerk des Nachwortes auf die heute sogenannte und immer noch erklärungsbedürftige Paul Celan – Claire Goll-Affäre. Aus dem Inhalt: Briefe: Celan / Schwedhelm bisher unveröffentlichte Briefe Claire Goll / Schwedhelm Hans Bender: Karl Schwedhelm, der Mann der Kunst, des Wissens und der Freundschaft Gerhard Neumann: Erinnerungen Briefe: Karl Schwedhelm an Gerhard Neumann Dieter Hoffmann: Ein Freund kalter Getränke Briefe: Karl Schwedhelm an Dieter Hoffmann Bernhard Albers: Nachwort    

Autor:

Schwedhelm, Karl , Lehmann, Wilhelm ,

KS Bd. 08 - Briefwechsel und Dokumente 1948 bis 1967

Karl Schwedhelm und Wilhelm Lehmann.

Mit Anmerkungen und einem Nachwort
herausgegeben von Klaus Johann.
Mit einem Lebenslauf Karl Schwedhelms von Sabine Schwedhelm
(Werke Band 8)
192 S., geb., 2007

ISBN 978-3-89086-554-6

Der Briefwechsel zwischen Wilhelm Lehmann (1882–1968) und Karl Schwedhelm (1915–1988) aus den Jahren 1948 bis 1967 ist nach denen mit Gottfried Benn und Nelly Sachs der dritte umfangreiche Briefwechsel Schwedhelms, der publiziert wird. Ähnlich wie Benn hatte Lehmann auch für Schwedhelms eigenes Schaffen eine große Bedeutung. Schließlich galt Lehmann in der Zeit dieses Briefwechsels mit seiner Lyrik vielen Kritikern und Literaturwissenschaftlern als durchaus gleichrangiger Antipode einerseits Benns und andererseits Bertolt Brechts. Neben den Briefen der beiden Autoren enthält das Buch auch Artikel, Radiosendungen, Rezensionen und einen Brief Schwedhelms über Lehmann, sowie einen Text Lehmanns zu Schwedhelms Gedichtband «Fährte der Fische». Darüber hinaus werden zahlreiche persönliche Kontakte und Begegnungen angesprochen und in den Anmerkungen ausführlich erläutert, so daß deutlich wird, daß das literarische Leben jener Zeit weitaus vielfältiger und nuancenreicher war, als es manche Literaturgeschichte glauben machen will.                    

Autor:

Strauß, Ludwig

Land Israel

Immer schaun die heilige Stadt Unzählige Tote Durch ihre weißen Steine an, Gegenüber gelagert. Berg der Lebenden, Berg der Toten Ein Tal nur trennt sie.   Die Gedichte von «Land Israel» entstanden 1934 unter dem unmittelbaren Eindruck einer Palästinareise. Sie wurden noch 1935 in Deutschland im jüdischen Schocken-Verlag (Berlin) veröffentlicht.

Autor:

Whitman, Walt

Leaves of Grass. Grashalme

Zweisprachige Fassung der Erstausgabe von 1855
(englisch/deutsch)
Übersetzt von Walter Grünzweig und einer Gruppe von Übersetzern und Übersetzerinnen an der TU Dortmund.
226 S., Leineneinband, fadengeheftet 2022

ISBN 978-3-89086-710-6

AMERIKA verwirft nicht die Vergangenheit oder was sie in ihren Formen aus einer anderen Politik oder der Idee der Kasten oder der alten Religionen hervorgebracht hat .... akzeptiert die Lektion der Gelassenheit ... ist nicht so ungeduldig da man doch annehmen musste dass der Schorf noch an den Meinungen und Umgangsformen und der Literatur haftet während das Leben das den Anforderungen der Vergangenheit genügte in das neue Leben mit neuen Formen gewandert ist ...

Nachtgedicht [Auszug]
DIE GANZE NACHT lang streifte ich in meinem Traumbild umher,

Auf leichten Füßen .... flink und lautlos bewege ich mich und halte an.

Beuge mich offenen Auges über die geschlossenen Augen der Schläfer;

Umherstreifend und verwirrt .... verloren in mir selbst ... schlecht aufgestellt ....

widersprüchlich

Halte inne und schaue und beuge mich und stehe still.
Wie würdevoll sie da aussehen, ausgestreckt und ruhig;

Wie ruhig sie atmen, die kleinen Kinder in ihren Wiegen.                                            

Autor:

Gelman, Juan

Leidland. País del dolor

Gedichte
zweisprachige Ausgabe spanisch/deutsch
Aus dem Spanischen ausgewählt und übertragen und mit einem Vorwort von Walter Eckel
176 S., Klappenbrosch., 2017

ISBN 978-3-89086-376-4

Was ihm sein Heimatland Argentinien an Leid zumutete, geht weit über das hinaus, was Menschen gemeinhin zu ertragen vermögen. Dass Gelman nicht an seinem Schicksal zerbrach, hat er vor allem der Poesie zu verdanken. So hinterfragt er auch in seinen späten Gedichten das grausame Geschehen unter der Militärdiktatur und dessen schwierige Aufarbeitung nach der Rückkehr zur Demokratie. Neben dem Leid und der Poesie kreisen seine Gedichte um die Themen Kindheit, Liebe, Tod und soziale Gerechtigkeit, die er immer wieder aufgreift und aus anderen Perspektiven beleuchtet. Gelmans Dichtkunst – «Die Bäume zeigen ihr Alphabet», heißt es im Gedicht «Neuigkeiten» (S. 119) – reicht von einem «gesprochenen Guernica» (Jorge Boccanera) bis hin zu feinsinnigen und schönen, meist seiner zweiten Frau Mara gewidmeten Liebesgedichten. Wer von einem politischen Kopf wie Gelman politische Lyrik im Stile des sozialistischen Realismus eines Louis Aragon erwartet, wird enttäuscht sein; wer hingegen Sinn hat für außergewöhnlichen Bilderreichtum, eingebettet in eine fein gewobene Alltagssprache, wird bei Gelman seine Freude haben: Jemand gießt die Sterne, und das Holz wächst. («Herbsten»)

Autor:

Rübner, Tuvia

Lichtschatten

Gedichte
Mit einem Nachwort von Bernd Albers
102 S., geb., 2011

ISBN 978-3-89086-482-2

«Lichtschatten» ist ein Buch voll von Paradoxen, aber je älter Rübner wird, desto leichter und klarer, ja selbst heiterer werden seine Verse: als wäre das Gedicht selbst ein Ausweg aus der auswegslosen Symmetrie des Paradoxes.

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Albtraum
Er ist gefangen.

Die Bösen wollen sein Herz.

Wollen sein Herz verschachern.

Entflieh! Ich flehe, entflieh! Rasch! Komm! Komm zu mir!

Er entflieht, er entflieht, er kommt rasch zu mir.

Er entflieht nicht. Er kommt nicht zu mir.
Kaum spürbare Helle

sickert ins Dunkel des Zimmers.

Ein Hund jault.

Ein Rascheln.

Bin ich wach?

Bin ich wirklich wach?                                            

Autor:

Hahn, Óscar

Liebe unter den Ruinen. Amor bajo las ruinas

Gedichte
spanisch/deutsch
Aus dem Spanischen ausgewählt und übertragen und mit einer Einführung von Walter Eckel
1 Abb., 132 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2016

ISBN 978-3-89086-454-9

Óscar Hahn ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher über die lateinamerikanische Literatur. Zu seinen wichtigsten Gedichtbänden zählen Arte de morir (1977), Mal de amor (1981), Versos robados (1995), Apariciones profanas (2002), En un abrir y cerrar de ojos (2006), Pena de vida (2008), La primera oscuridad (2011). Seine Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt und in zahlreiche Anthologien aufgenommen. Óscar Hahn wurde für sein lyrisches Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem chilenischen Altazor-Preis, dem spanischen Literaturpreis Casa de América und dem kubanischen Lezama-Lima-Preis. Erst kürzlich wurde ihm der renommierte Iberoamerikanische Poesiepreis Pablo Neruda verliehen. Der chilenische Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda hatte seiner Lyrik schon früh «große Intensität und Originalität» bescheinigt, ein Urteil, das auch vom peruanischen Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa geteilt wird, der das Werk Hahns als «großartig und wahrhaft originell» und als «das Persönlichste, das mir in der Lyrik unserer Sprache seit langem begegnet ist» bezeichnete.      

Autor:

Meister, Ernst

Liebesgedichte

Liebesgedichte von Ernst Meister
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Reinhard Kiefer
(Sammlung Luchterhand 957)
83 S., Klebebindung 1991

ISBN 3-630-61957-6

Ernst Meister war ein Dichter der letzten Dinge. Ihn beschäftigte der Grund unseres Daseins, und damit auch die Liebe, ein Leben lang. In seinen puritanisch knappen Versen nahm er keine Rücksicht auf Moden. Die Liebesgedichte, die Ernst Meister in über 40 Jahren geschrieben hat, finden sich in diesem Band versammelt. Sarah Kirsch über Ernst Meister: "Seine Gedichte, die natürlich das Gegenteil von Lebenshilfe sind, eher Mutproben, gehen wie schwarze Choräle eines, der versucht an das Unbekannte zu denken, uns durch den Leib. Wir gelangen weiter in ihnen, indem wir ohne Eitelkeit beginnen, und es bedarf schon einer gewissen Demut. . . Einen geringen Trost vermag er ja auch zu geben. 'Am Ende sagt von Zweien der Eine noch: ich hab dich eingelebt in die Verlassenheit'."

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LIEBESGEDANKEN
abwärts / bis ins Tote / der Geschaffenheit, / das Mütterorakel / ratlos.
Lied / meiner Lieder: / einzige Gegenwart, / vom Nichts / sinnreich ausgespien.
Ziemlich ein Gott, / die – wörtlich – / weibliche Leere.

Autor:

Whitman, Walt , Schablewski, Frank ,

Liebesgedichte. Love Poems

englisch / deutsch
Ausgewählt und übertragen von Frank Schablewski
Vorwort von Johannes Urzidil
Nachwort von Walter Grünzweig
128 S., gebunden, Fadenheftung
3. Aufl. 2021

ISBN 978-3-89086-491-4

In der großen Sinnlichkeit und geradezu überbordenden Körperlichkeit, die von Whitmans Gedichten ausgehen, können Parallelen zu den eigenen Gedichten des Übersetzers Frank Schablewski gesehen werden. Von daher sind die ausgewählten Liebesgedichte Ausdruck einer ganz persönlichen Sammlung. Ein Vorwort von Johannes Urzidil und ein Nachwort von Jürgen Brôcan begleiten diese Ausgabe und geben bedeutende Einblicke in die Zeit und das Wirken von Walt Whitman.                  

Autor:

Kiefer, Reinhard

liegenschaften am atlantik

Autor:

Ponnelle, Pierre-Dominique

Meine Minsker Jahre

mit einem Text von Wolf Wondratschek
enthält Abbildungen

Klappenbroschur
47 S.; 2019

ISBN 978-3-89086-314-6

"Als junger Musiker hätte ich es mir nicht träumen lassen, daß mich mein Weg nach Osten führen würde. Was anfangs, durch die schwierigen Bedingungen, wie eine Härte wirkte, entpuppte sich als Glücksfall. Dank der vielen wunderbaren Menschen, denen ich begegnen durfte, und dank der reichen und mannigfaltigen Kultur fühle ich mich bereichert, und bin dankbar."

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Der Dirigent und Komponist Pierre-Dominique Ponnelle wurde 1957 in München geboren. Er studierte am dortigen Richard-Strauss-Konservatorium (Komposition bei Rochus Gebhard), sowie bei Otmar Suitner und Herbert von Karajan. Er ist als Dirigent sowohl im Opernbereich als auch in der Sinfonik international tätig. 1992 bis 1996, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, war er Chefdirigent der Staatsphilharmonie in Minsk, Weissrussland. Seine Arbeit dort ist durch Aufnahmen bei den Labels Musicaphon und BMG-RCA dokumentiert, sowie durch den Film „Gesang der Vögel“ (Regie: Christian Rischert, BR, 1997). Gleichzeitig gastierte er als freier Dirigent von der Ukraine über den Kaukasus, das Wolga-Gebiet, Sankt Petersburg, Zentralasien, Sibirien bis zum Pazifik. Im Westen dirigierte er u.a. das Bruckner-Orchester Linz, das Orchestre Philharmonique de Lyon, die Münchner Philharmoniker, die Bamberger Sinfoniker, am Opernhaus Zürich, an der Deutschen Oper am Rhein.
2010 erschien beim Leipziger Label GENUIN eine CD mit einigen seiner Kammermusikwerke. Seine Musik wurde unter anderem bei den internationalen Festspielen für zeitgenössische Musik in Odessa (Ukraine) und Rostov-am-Don (Russland) aufgeführt, in Tashkent (Usbekistan) vom Ensemble für moderne Musik „Omnibus“, in München u.a. im Herkulessaal in der Konzertreihe von Georg Hörtnagel, von Musikern des Bayerischen Staatsorchesters im Künstlerhaus, von Mitgliedern des Münchener Kammerorchesters im Rahmen eines Porträtkonzertes im Orff-Zentrum-München, sowie in der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
2018 wurde ihm der Preis für Völkerverständigung von der Stiftung für Demokratie und Marktwirtschaft in München verliehen.

Autor:

Arendt, Erich

Memento und Bild

Gedichte (1976)
(Sämtliche Gedichte Bd. 8)
hrsg. von Gerhard Wolf
112 S., geb., 2007

ISBN 978-3-89086-696-3

Erinnerung als Mahnung in den Vers, Erlebt-Erfahrenes ins Bild zu bringen, das besagt schon der sachlich-spröde Titel von diesem Gedichtband Erich Arendts, entstanden in den Jahren 1967 bis 1976. Arendt teilte sich schon von ersten Versentwürfen gern einem Adressaten mit, Zustimmung oder Zweifel herausfordernd, auf Einspruch geradezu erpicht, eigene Gewißheit oder Bedenken schon von Beginn an ins Gespräch, in Disput zu bringen, um das Gedicht zu der Gestalt voranzutreiben, die er gelten ließ – jedenfalls bis zum Zeitpunkt des Drucks.

Gerhard Wolf

Autor:

Arendt, Erich

Menschen sind Worttiere

Anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstages
Kurt Tucholsky Gedenkstätte Schloss Rheinsberg
Bearbeitet von Peter Böthig
54 S., brosch., 2003

Bestellung nur über den Verlag

02

Erich Arendt 1903–1984 · Texte und Bilder

Autor:

Albers, Bernhard

Michael Guttenbrunner oder Die Legende von seinem Widerstandskampf gegen das Hitlerregime

Mit einem Text von Reinhard Kiefer
10 Abb., 44 S., Klappenbrosch., 2012

ISBN 978-3-89086-462-4

Die Wehrmachtsakten im Österreichischen Staatsarchiv lassen keinen Zweifel daran, daß Guttenbrunner weder aktiv gegen das Hitlerregime Widerstand leistete, noch aus diesem oder einem anderen Grunde zum Tode verurteilt wurde. Verliert daher seine Dichtung an Glaubwürdigkeit? Mit diesem Buch versucht der Verleger Michael Guttenbrunners, der dessen Spätwerk (Im Machtgehege II–VIII) anregte, eine Antwort zu geben.

Autor:

Chariarse, Leopoldo

Miraflores

Leopoldo Chariarse wurde 1928 in Peru geboren. Er studierte in Lima Ethnologie und Literatur und an der Sorbonne Musikwissenschaft, an den Konservatorien Lima und Köln Harfe, Laute und Gitarre. Auf Indien-Reisen kam er mit Yoga und Praktiken der Meditation in Berührung. Heute leitet er in Düsseldorf ein kulturübergreifendes Institut, die Gesellschaft für Geisteswissenschaftliche Fortbildung, die sich mit indischen und fernöstlichen Traditionen befaßt, aber auch Konzerte mit Musik aus asiatischen und südamerikanischen Ländern veranstaltet. 1952 veröffentlichte er «Los ríos de la noche» (Die Flüsse der Nacht). Danach wurde er führendes Mitglied der «50er Generation». Es folgte «La cena en el jardín» (Das Abendessen im Garten, 1975). Im Jahre 1988 erschien als spanisch-deutscher Paralleltext «Margen de la nostalgia» (Ufer der Sehnsucht), 1998 wurden die «Elegías» veröffentlicht, 1999 «Los sonetos» und 2000 «Solsticio» (Sonnenwende). Chariarse zeigt sich als vielseitiger Lyriker: er beherrscht zum einen klassische Formen wie das Sonett, zum andern schwelgt er in freier Lyrik unter Verzicht auf Satzzeichen, so daß der Leser angesichts der dadurch entstehenden Mehrdeutigkeit hin- und hergerissen ist. Bald aber überträgt sich die Seelenruhe, die das gesamte Werk durchzieht, auf den Leser. Und es ist diese innere Ruhe, mit der der Dichter Gedanken auszudrücken vermag, wie dies nur in lyrischer Kodierung gelingt. Kennzeichnend für sein Werk ist auch die Musikalität, die sich unter anderem in der Praxis des Einrückens zeigt, wo er durch musikalische Stilmittel wie Zäsuren und Kadenzen bestimmte Satzteile hervorheben kann. Obwohl er viele Reisen unternahm und zahllose Eindrücke aufnehmen konnte, zeigt sein Schaffen Kontinuität, Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit. Sehnsucht und Elegie sind Merkmale, die sein Werk prägen. Das Sehnsuchtsmotiv tritt besonders in dem 2007 verfaßten Gedicht «Mis trapecios inmóviles» (Meine unbeweglichen Trapeze) zutage, inspiriert von seiner Liebe zum Zirkus, der ihn als Jugendlichen so begeisterte.

Ulrich Daum
         

Autor:

Meister, Ernst

Mitteilung für Freunde

Supplementband 1
Mit einem Nachwort von Reinhard Kiefer
192 S., fadengeh. Brosch., 2000

ISBN 978-3-89086-805-9

Autor:

Nick, Dagmar

Momentaufnahmen

I Zwischenzeit Offene Texte Protokoll einer Grabrede II Donnerstagabend, Ophelia Bilanz Brief an Lina Morgenstern Beflügelte Jahre Momentaufnahmen bei einer Gruppenfahrt durch die Provence Der Empfang des Dichters Lustgewinn oder Das ewige Leben Die Boten III Meine unvergessenen Lehrer Gedenkblatt für Rosi Hazór, erinnert  

Autor:

U Tam’si, Tchicaya

Musikbogen. Arc musical

Gedichte (französisch / deutsch)
(Werke Bd. III)
hrsg. und mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Heinrichs
128 S., geb., 1999

ISBN 978-3-89086-802-8

Autor:

Salomon, Peter

Mylord

schwule Gedichte
1972-2019
45 S., broschiert mit Klappen, 2019

ISBN 978-3-89086-271-2

Für Frank

Ich hänge die Jacke weg.

Liebe läßt immer paar Kleider zurück.

Seine Jacke also hängt

Jetzt in meinem Schrank.

Kommt er wieder, ist er froh

Über die verloren geglaubte Jacke.

Peter Salomon hat in seine Gedichtbände immer auch ein paar "schwule Gedichte" eingestreut, nie jedoch ein explizit schwules Buch gemacht. Im vorliegenden Band sind diese verstreut erschienenen, zwischen 1972 und 2019 entstandenen Gedichte gebündelt. Es handelt sich um "Klartext-Gedichte", die deutlich aussprechen, was Sache ist.

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"Seine 'schwulen Gedichte' sind nämlich verzauberte Wunderdinge: melancholisch und witzig, poetisch und sexy."

-Thomas Ott

"Lyrisch, schnörkellos, schwul" - Eine Besprechung von Stefan Hölscher für queer.de

Autor:

Schablewski, Frank

Nebengeräusche

vom Wasser keine Spur führt zu dem Wolkenfeld


ein Gegengewicht von Flugsand und Grabstein

im Hafen schaukelt ein Fährschiff die Paar Älteren

mit Kind zum Auslaufen bereit                                            

Autor:

Kopf, Joseph

nur eine bewegung von licht

Gesammelte Gedichte Bd. I – 1952–1963
(Hrsg. von Paul Good)
192 S., geb., 1992

ISBN 978-3-89086-891-2

Die «Gesammelten Gedichte in zwei Bänden» machen erstmals (mit Ausnahme des jugendlichen Frühwerkes) das gesamte von Joseph Kopf selber verstreut veröffentlichte Hauptwerk in der historischen Gestalt und Abfolge zugänglich.

Autor:

Rimbaud, Arthur

O Zeiten, o Schlösser. Ô saisons, ô châteaux

Gedichte (französisch / deutsch)
(Werke Band 2)
übertragen von Thomas Eichhorn
72 S., geb., 1992

ISBN 978-3-89086-872-1

O Zeiten, o Schlösser, welche Seel ist ohne Fehl? O Zeiten, o Schlösser, Ich forschte nach dem Zauberzeichen Des Glücks, dem niemand kann entweichen. Es lebe hoch, ein jedes Mal, Wenn Gallien hört des Hahnes Schall. Thomas Eichhorn erhielt für seine Neuübersetzung den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen.

Autor:

Kröhnke, Friedrich

P 14

Roman
Neuauflage (früher Ammann Verlag)
192 S., geb., 2014

ISBN 978-3-89086-414-3

"… von der ungleichen Liebe zwischen einem promovierten West-Berliner Mittdreißiger und einem Ost-Berliner Jungen …"

- Munzinger Archiv, Ravensburg
"Eine der schönsten Liebesgeschichten, die die deutsche Literatur der letzten Jahre hervorgebracht hat … die Darstellung eines Frühlingserwachens, die dank einer gewissen bukolischen Heiterkeit in der zeitgenössischen Literatur ihresgleichen sucht."
- Tilman Krause, Sender Freies Berlin
"So läßt sich der Roman auch als sensible poetische Topographie lesen, … eines Stromers, der Atmosphäre einzufangen weiß. Doch zugleich präsentiert Kröhnke … eine wohlkomponierte Romanze im Goldschnitt abendländischer Tradition."
- Wilhelm Kühlmann, FAZ
"Kröhnke hält uns damit in Atem, daß er … uns zu Sympathisanten einer menschlichen Begegnung macht, der bei allem Außenseiterischen nie die Würde fehlt."
- Martin Ripkens, Frankfurter Rundschau
"Ein Stück Zeitgeschichte, aber nicht so, wie sie einmal in Geschichtsbüchern vorzufinden sein wird."
- Esther Bürki, Der Bund, Bern

Autor:

Neumann, Peter Horst

Pfingsten in Babylon. Die Erfindung der Schere

Autor:

Hoghe, Raimund

Preis der Liebe

«Gesprochen hat sie nie über ihn. Es war, als habe sie mit dem Sohn eine Übereinkunft getroffen. Sie sprach nicht über ihn, und er fragte nicht nach dem Vater. Nur einmal glaubte er, ihn gesehen zu haben, flüchtig, auf dem Flur, die Treppe hinuntergehend. Die Sehnsucht und Angst, daß der Fremde eines Tages wiederkäme, behielt er für sich.» Daß er ihre große Liebe war, war kein Geheimnis. Das mußte sie nicht wiederholen. Es zu tun, wäre ihr wie Verrat vorgekommen, schreibt Raimund Hoghe in seiner Geschichte «Preis der Liebe», in der er Spuren und Spiegelungen dieser Liebe im Deutschland der fünfziger und sechziger Jahre aufzufinden sucht.

Autor:

Meister, Ernst

Prosa 1931–1979

60. Veröffentlichung der Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt
368 S., geb., 1989

ISBN 978-3-89086-848-6

Autor:

Rübner, Tuvia

Rauchvögel

Mutter am Grab ihres Sohnes

Sohn, Sohn

gebeugt über dich

bist ein Stein in meinem Schoß

wie Feuer bin ich in deinem Blut
erkaltet, erkaltet.

Dein kalter Blick

ist Feuer in meinem Blut.

Stein bin ich, du

in meiner Hut.                                            

Autor:

Behnisch, Franz Joachim

Raumflüge. Zeitflüge

Themen seiner Romane, Erzählungen, Hörbilder, Kurzprosa und Lyrik sind vor allem Berlin und die Zeitgeschichte.                

Rede, daß ich Dich sehe! Wortwechsel mit Johann Georg Hamann

Hrsg. von Susanne Schulte

Mit Beiträgen von Oswald Bayer, Reinhard Kiefer, Christian Lehnert, Anne Duden, Dorothea Grünzweig, Walter Thümler, Oswald Egger, Ingram Hartinger, Barbara Köhler, Paul Wühr, Hendrik Jackson, Ulf Stolterfoht.
176 S., Klappenbrosch., 2007

ISBN 978-3-89086-670-3

Vielgeliebter Leser! ich heiße der Magus in Norden – Königsberg 1730–56: Johann Georg Hamann wird 1730 als Sohn eines Baders und Wundarztes geboren – Studium der Rechtsgelehrsamkeit zum Schein, Selbststudium der Philologie, Philosophie, Volkswirtschaft – Hauslehrer auf baltischen Gütern. Riga/London 1756–58: Angestellter beim Handelshaus Berens in Riga – mit handelspolitischem Auftrag in London gescheitert – Bohemien überm Abgrund, ein schwuler Junker hält ihn aus: Ich war der Verzweiflung nahe und suchte in lauter Zerstreuungen selbige zu unterdrücken. Ich fraß umsonst, ich soff umsonst, ich buhlte umsonst, Völlerei und Nachdenken, Lesen und Büberei, Fleiß und üppiger Müßiggang wurden umsonst abgewechselt. Ich änderte fast monatlich meinen Aufenthalt, ich fand nirgends Ruhe. – Bekehrung und Wiedergeburt beim Lesen der Bibel: Ich vergaß alle meine Bücher darüber, ich schämte mich, selbige gegen das Buch Gottes jemals verglichen zu haben. Ich erkannte meine eigenen Verbrechen in der Geschichte des jüdischen Volks, ich las meinen eigenen Lebenslauf. Königsberg 1759–87: Schriftsteller und Publizist als Kreuzes-Philologe, als Diener des göttlichen Wortes, Denker des Logos und der Sprache, Kritiker abstrakter Vernunft , Advokat der Leiblichkeit und der Individualität – wilde Ehe mit Anna Regina Schumacher, vier Kinder – Zollbeamter im Königsberger Hafen und «homme de lettres», Armut: … in meinem Haus, wo alles wüste, verstört ist – und kein halbes Dutzend ganzer Stühle. Ich bin auch in meinem ganzen Leben zu keinem ordentlichen Anzuge de cap a pied gekommen, habe umsonst bisweilen Versuche gemacht, dies zu erreichen – Ruhm: als «Magus in Norden» im deutschen Sprachraum verehrt. Westfalen 1787–88: bei Friedrich Heinrich Jacobi in Pempelfort, Franz Kaspar Bucholtz und der Fürstin Amalie von Gallitzin in Münster: Ich lebe hier im Schoße der Freunde von gleichem Schlage, von gleichem Gelichter und die sich wie Hälften zu meinen Idealen der Seele passen. Ich habe gefunden und bin meines Fundes so froh, und wenn es einen Vorgeschmack des Himmels auf Erden gibt, so ist mir dieser verborgene Schatz, diese köstliche Perle zu Teil geworden. – Tod am 21.06.1788 in Münster. «Rede, daß ich Dich sehe!» – so forsch wie respektvoll fordert Johann Georg Hamann, der «Kreuzesphilologe» aus Königsberg, der 1788 in Münster starb, seinen Gott auf, sich in der Welt, im Buch der Bücher sowie in den Büchern der Natur und der Geschichte zu offenbaren. Auch die Dichtung bezieht Hamann in seine heilsgeschichtliche Universalhermeneutik ein. Sie soll restituieren, was Ratio und Rationalismus zerstören, indem sie das Selbst und seine Welt zur Sprache bringt und dadurch allererst sichtbar macht: «Rede, daß ich dich sehe!» Ein religiöser Sprachdenker und Hermeneutiker durch und durch, weist Hamann zugleich auf das Barock und die Postmoderne. Von ihm her, der als einer der ersten und schärfsten Kritiker der Aufklärung von den Intellektuellen seiner Zeit hoch geschätzt, dennoch einer der «großen Vergessenen der Kulturgeschichte» (Schleiferboom) ist, gewinnt das Projekt der Säkularisierung Kontur. Und die Ästhetik des Magus bietet noch heute der Poesie und Poetik eine ideale Reibungsfläche. Elf Schriftsteller und Schriftstellerinnen sowie ein Theologe setzen sich in Originalbeiträgen mit dem Denken und Schreiben Johann Georg Hamanns auseinander. Der Kreuzesphilogoge provoziert noch heute, zum Quer- und Weiterdenken und -dichten, zum konstruktivistischen Widerspruch, zur emphatischen Bejahung. Blindheit und Trägheit des Herzens ist die Seuche, an welcher die meisten Leser schmachten […]. Die beste Welt wäre längst ein totes Meer geworden, wenn nicht noch ein kleiner Same von Idio- und Patrioten übrig bliebe, die ein hapax legomenon bogenlang wiederkäuen, zwo Stunden bei Mondschein zu Übersetzungen, Anmerkungen, Entdeckungen unbekannter Länder widmen, ohngeachtet sie des Tages Last und Hitze ertragen haben; – & calices poscunt maiores um nach verrichteter Arbeit und empfangenem Lohn den deutschen Kunstrichtern eine gute Nacht zu wünschen. Johann Georg Hamann

Autor:

Hartung, Rudolf

RH Bd. 01 - Vor grünen Kulissen

Sämtliche Gedichte
(Werke Band I)
1 Abb., 96 S., geb., 1990

ISBN 978-3-89086-928-5

Autor:

Hartung, Rudolf , Albers, Bernhard ,

RH Bd. 02 - Elias Canetti. Ein Rezipient und sein Autor

Hartung hat als Lektor des Weismann Verlages 1948 nicht nur die Wiederveröffentlichung von Canettis Roman «Die Blendung» betrieben, sondern darüber hinaus in singulärer Weise dessen Werk publizistisch begleitet.

Der Band enthält alle Rezensionen sowie unter anderem Auszüge aus dem unveröffentlichten Briefwechsel von Hartung und Canetti.

Autor:

Hartung, Rudolf

RH Bd. 03 - Wiederkehr der Lyrik? Kritische Dialoge 1963–1979

Autor:

Albers, Bernhard

Rimbaud vivant

Eine Anthologie
Hrsg. v. Bernhard Albers
96 S., fadengeh. Brosch., 2. veränderte Auflage 2004

ISBN 978-3-89086-970-4

Aus dem Inhalt: I. Mythos Rimbaud Klaus Mann: Arthur Rimbaud Hans Mayer: Arthur Rimbaud Bernhard Albers: Arthur Rimbaud und Oscar Wilde II. Rimbaud vivant Martin Heidegger: Rimbaud vivant Theo Buck: Rimbauds Ophelia-Gedicht und seine lyrische Rezeption bei Heym, Benn und Brecht Georg Heym: Die Tote im Wasser Georg Heym: Ophelia Gottfried Benn: Schöne Jugend Bertolt Brecht: Vom ertrunkenen Mädchen Peter Huchel: Ophelia Walter Hinck: Vom Tod in der Stacheldrahtreuse Christoph Meckel: Ophelia Hans Christoph Buch: Kein Fall von Nekrophilie III. Homme de lettres Erich Jansen: Arthur Rimbaud aus Charleville Peter Weiss: Rimbaud (ein Fragment) Reinhard Kiefer: Eine Sequenz Saint-Pol-Roux: Orpheus aus den Ardennen Ulrich Berkes: Rendezvous mit Rimbaud Ulrich Berkes: Ein Sommer in der Hölle Andreas Reimann: Rimbauds Ankunft Frank Schablewski: Delirien IV. Merde pour la poésie! Erich Arendt: Adua Karl Schwedhelm: Rimbaud in Luxor Ernst Meister: Seit jenem Scheitern Reinhard Kiefer: Poem VI Gerhard Neumann: Ein Unordentlicher

Autor:

Rimbaud, Isabelle , Rimbaud, Vitalie , Rimbaud, Arthur ,

Rimbauds letzte Reise / In London 1874

Isabelle Rimbaud
          Rimbauds letzte Reise
Vitalie Rimbaud
          In London 1874

Nachwort und übersetzt von Curd Ochwadt
48 S., brosch., 1964

ISBN 978-3-89086-801-1

Das Tagebuch «In London 1874» der früh verstorbenen älteren Schwester Rimbauds zeigt ihn, schon gleichsam entschwindend, im Augenblick der Krise nach der letzten, nicht mehr genau bestimmbaren Beschäftigung mit seiner Dichtung. Die in Frankreich seit Jahrzehnten vergriffene «Letzte Reise» breichtet vom letzten Aufenthalt des Todkranken in seiner Heimat in den Ardennen, sowie von seiner verzweifelten letzten Fahrt in den Süden. Die Aufzeichnungen der beiden Schwestern bezeichnen den Fortgang des Dichters in die schweigsamen Jahre seiner Zurückgezogenheit am Roten Meer und die Rückkehr des Sterbenden, bei dem noch einmal, obgleich halb entrückt, das in der Abwendung bewahrte dichterische Denken Rimbauds aufleuchtet.

Autor:

Canetti, Elias , Albers, Bernhard ,

Rudolf Hartung

Briefe, Autobiographisches und Fotos
Aus dem Nachlaß von Elias Canetti
herausgegeben von Bernhard Albers
15 Abb., 80 S., Klappenbrosch., 2011

ISBN 978-3-89086-470-9

Elias Canetti über Rudolf Hartung Ich schreibe diese «Erinnerung» aus Berlin nieder, aber ich muss hinzufügen, dass ich trotz meiner Betroffenheit über sein Verhalten Hartung noch immer liebe. Es gibt, glaube ich, nichts, was ich ihm nicht leicht verzeihen könnte. Nicht nur bleibt alles bestehen, was er für mein Werk getan hat. Es ist wesentlich, und daran könnte niemand je rütteln, dass er es lange Jahre als Einziger getan hat. Man muss das umso mehr würdigen, als es sicher ist, dass mein Werk ihm nicht eigentlich liegt. Seine wahren Götter sind Thomas Mann und Henry James, mit denen ich überhaupt nichts, wirklich nicht das Geringste gemein habe. Er steht ganz zu Freud und lehnt darum sehr Vieles in «Masse und Macht» ab. Er liebt den Tod und gewiss verachtet er meinen krüden Todeshass. Meine Sicherheit und vielleicht auch meine Kraft muss ihn oft bedrücken, wie meinen Bruder Georg. Ich liebe ihn aber keineswegs nur wegen seiner kapitalen Verdienste um mein Werk. Ich liebe seine ganze Art, weil sie meiner so entgegengesetzt ist, das Tastende, Empfindliche, Balancierende seiner Natur, seine Schwermut, die Ähnlichkeit mit der Vezas hat, die Schwierigkeit seines Lebens, selbst seine Tücken und Gehässigkeiten, die er wie jeder hat, die ich früher übersah und jetzt in der Erinnerung erst als solche erkenne. Ich sollte vielleicht nicht bei ihm wohnen, weil ich ihm sehr auf die Nerven gehe. Es ist möglich, dass er sich schärfer gegen mich stellen wird, wenn ich wirklich berühmt sein sollte. Er hat einen wohltuenden Hass gegen alle Aufgeblasenheiten und unterwirft sich nie. Ich betrachte ihn als einen Freund, der mir gleichgestellt ist, und das ist keine mitleidige Fiktion wie in manchen anderen Fällen, das meine ich. Ich werde ihm nie für etwas grollen, was er gegen mich tut, selbst wenn es schmerzlich und unerwartet ist wie jene Nacht in Berlin.      

Autor:

Khallouk, Mohammed

Salam Jerusalem

Mit Fotos von Samy Charchira
19 farb. Abb., 62 S., geb., 2015

ISBN 978-3-89086-400-6

Dass weltoffene Muslime, wie Nicht-Muslime, Israel gegenüber Vorbehalte haben, ist als Ergebnis der langen muslimisch-jüdischen Konfrontation(en) nicht verwunderlich. Erfreulich ist es, wenn sich Menschen schließlich doch dazu durchringen, eigene Vorurteile durch eigene Anschauung und eigenes Denken zu überprüfen – und gegebenenfalls abzubauen. Mohammed Khallouk ist so ein Moslem, so ein Mensch. Er ist ein Mensch – und entdeckt auf diese Weise, dass Juden und Israelis Menschen wie du und ich sind. Michael Wolffsohn

Autor:

Kröhnke, Friedrich

Samoa oder Ein Mann von fünfzig Jahren

"Es ist ein flirrendes Spiegelkabinett. Eine kunstvoll inszenierte Tragödie eines verstummten Künstlers... ein Spiel mit literarischen Motiven der Romantik - Spiegelbild, Widergänger, Teilung - und der Gegenwart."

-Alexander Kluy, Rheinischer Merkur

Autor:

Endres, Ria

Samuel Beckett und seine Landschaften

Essays
Mit einem Nachwort von Elfriede Jelinek und Zeichnungen von Ingrid Hartlieb
80 S., fadengeh. Brosch., 2006

ISBN 978-3-89086-609-3

Autor:

Zins, Jaffa

Scheindele

Gedichte
Hrsg. und aus dem Hebräischen übs. von Konstantin Kaiser
in Zusammenarbeit mit der Autorin
Mit Übersetzungen von Manfred Winkler und Frederick Brainin
80 S., brosch., 2007

ISBN 978-3-89086-556-0

                   

Autor:

Győrffy, Ákos

Schneefall in Amiens

Gedichte
ungarisch/deutsch

64 S., 2020
Fadengeh., Klappenbroschur

 

ISBN 978-3-89086-291-0

Ákos Györffy wird von vielen als pantheistischer Dichter angesehen. Im Lyrikband Schneefall in Amiens entführt er den Leser zu traumhaften Touren in imaginierte Landschaften, eigentlich seine Lieblingsgebiete: Flussufer, von der Natur zurückeroberte Täler, der verlassene Weinberg, die menschenleere Meeresbucht – Koordinaten, zwischen denen es sich noch lohnte zu leben. Er befasst sich mit den quälendsten Fragen des Menschen in einer seiner unwürdigen Welt, sucht nach Ursachen und Verantwortlichen, weist Wege des Ausgangs. Den Gedichten wohnt Ehrlichkeit,  Einfachheit, Schlichtheit inne. Mit leisen, zur Meditation anregenden Gedichten haben wir es hier zu tun.

Autor:

Mauritz, Hartwig

schwarze landschaft aus dem brillenetui nachts

Schon immer bewegten sich die Gedichte von Hartwig Mauritz in den unterschiedlichsten Wirklichkeitsbereichen, spannten Bögen zwischen Geografie und Geschichte, zwischen Sinnlichkeit und technischer Welt. Auf diese Weise hat Mauritz mit den Jahren zu einer ganz eigenen Sprache gefunden, die nicht nur subjektivste Erinnerungen an die Räume der Kindheit, sondern auch weit entfernte geografische und historische Momentaufnahmen lesbar macht als überraschende poetische Zugänge zu unserer Gegenwart. Der vorliegende Band vereinigt erstmalig eine Auswahl der frühen Gedichte des Autors.
hochauflösendes fernweh
nipkow teilt seine eltern in linien, zeilen, punkte, setzt licht

in den draht, baut weiter an morses apparat. dreißigzeilig

tastet sie die eltern ab, die drehende scheibe. weihnachten
1883. die augenbrauen hoch aufgeschossen schneidet sie

vom gesicht. die nase, der mund, das kinn kippt, fällt ins bild

der empfänger zieht schatten in punkten heran. die eltern
sitzen an der scheibe traurigen rändern kreisen die augen

werden von farben nicht satt. die eingabe, die ausgabe birgt

lücken im rhythmus laufen die achsen, die augen saugen
den schattenriss an. portraits wachsen, verlöschen in nipkows

gesicht. ihr bestand verwirrt seinen blick. nipkow

kürzt entfernungen, wenn die scheibe seine iris fixiert.                                            

Autor:

Rimbaud, Arthur

Seher-Briefe

(Werke Bd. 5)
Mit einem Nachwort von Bernhard Albers
32 Seiten, fadengeheftet, 2020

ISBN 978-3-89086-326-9

Autor:

Villaurrutia, Xavier

Sehnsucht nach dem Tod. Nostalgia de la muerte

Sämtliche Dichtungen spanisch / deutsch
Hrsg. Alberto Perez-Amador Adam
Übertragen von Curt Meyer-Clason
320 S., geb., 2007

ISBN 978-3-89086-651-2

«Seine Dichtung ist eine einsame Dichtung für einsame Menschen, die nicht die Komplizität der Leidenschaften sucht, die heutzutage die Geister tyrannisieren: die Politik, der Patriotismus, die Ideologien. Keine Kirche, keine Partei und kein Staat kann Interesse daran finden, für Gedichte zu werben, deren Anliegen – besser: Besessenheiten – der Traum sind, die Einsamkeit, die Schlaflosigkeit, die Unfruchtbarkeit, der Tod. Dazu erscheint die Erotik, Großfetisch unseres gefühllosen und grausamen Jahrhunderts, in seinen Gedichten wie eine geheime Leidenschaft, deren sichtbarste Merkmale der Zorn sind, die Dürre, die Impotenz, die Sprödigkeit. Nichts an dieser Dichtung vermag Leser anzuziehen, die wie die Mehrzahl unserer Zeitgenossen das Leben, ohne das der Instinkte und des Geschlechts auszuschließen, auf ideologische Kategorien beschränken. Villaurrutias Poesie ist nicht antisozial, sondern asozial.»

Octavio Paz

Autor:

Vallejo, César

Spanien, nimm diesen Kelch von mir. España, aparta de mí este cáliz

Gedichte (spanisch / deutsch)
Werke Bd. I, übersetzt von Curt Meyer-Clason,
hrsg., mit Anmerkungen und einem Nachwort von Alberto Perez-Amador
1 Abb., 104 S., geb., m. Lesebändchen, 1998

ISBN 978-3-89086-863-9

«Wenn es in der spanischen Sprache einen Dichter gibt, dem Geschichte Wahl und Schicksal gleichzeitig war, eine Leidenschaft, an der man teilhat und die man weitergibt, so war César Vallejo dieser Dichter. Der Peruaner richtet nicht; ebenso wie Whitman nimmt er teil, allerdings umgekehrt: er ist nicht Kläger, sondern Opfer.»

Octavio Paz

Autor:

Rübner, Tuvia

Spätes Lob der Schönheit

Gedichte
Mit einem Nachwort von Konstantin Kaiser
10 Abb., 80 S., geb., 2010

ISBN 978-3-89086-511-9

"Es ist etwas in Rübners Gedichten, wo wir einen Moment zusammenbleiben können, und wo wir bleiben können, können wir uns auch finden, wenn auch nur in gewährter Frist.(…) Aber was bei ihm kenntnisreich entfaltet ist, ist das Spiel des Gedichts, das Leben des Gedichts mit der Erinnerung. Oft geht es, wie gesagt, um sehr konkrete Erinnerungen, aber manchmal geht es nur darum, daß eine Hand sich vorschiebt, sagt: Da muß Erinnerung sein, jetzt, immer. Kein Schlaf bewahrt vor ihr. An vielen Stellen stellt Rübner die Beziehung von schmerzhaft obsessiver Erinnerung und Schlaflosigkeit dar. Diese moderne Poesie ist auch eine der Schlaflosigkeit, als gelte es durch nicht endende Wachheit dem Vergessen zu wehren." - Konstantin Kaiser

Das Nachwort «Nachdenken über Tuvia Rübner» beruht auf der im Literaturhaus Salzburg im Mai 2008 frei gehaltenen Einleitung zu einer Lesung Tuvia Rübners aus Anlaß des Theodor Kramer Preises für Schreiben im Widerstand und im Exil 2008.
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Zeitlos
Es ist.
Es kann nicht sein. Unsagbar
Es ist.

Autor:

Schablewski, Frank

Spielraum. CD

Lyrics und Sprecher: Frank Schablewski
Musikkomposition: Jacques Gassmann
Keyboards, Synthesizer: Jacques Gassmann, Thomas Buhr
CD, 37 Minuten, Begleitheft 8 S., 2006

ISBN 978-3-89086-616-1

Frank Schablewski · Jacques Gassmann · Thomas Buhr   Anzeiger Atemluftbrücken Dort sein Ledahaut Spielraum Ehehaff

Autor:

Nick, Dagmar

Sternfährten – Gefährten

Bilder von Klaus Bertelsmann und Gedichte von Dagmar Nick
31 Abb., 76 S., Großformat, geb., 1993

ISBN 978-3-89086-894-3

Autor:

Lanser, Günter

Sternjerusalem

Die vorliegende Sammlung bietet einen Querschnitt durch Günter Lansers poetische Arbeit aus den letzten dreißig Jahren. Der Autor hat nicht sehr viel veröffentlicht, zwischen 1964 und 1984 erschienen die zum Teil recht schmalen Bände «An den Ufern» (1964), «Schwarznebel» (1973), der zweisprachige Auswahlband «Viadukte – Viaducs» (1977) und schließlich «Nachtworte» (1984). Alle diese Bände sind vergriffen oder zum Teil schwer zugänglich, so daß eine erneute Präsentation von Lansers Lyrik schon längst überfällig ist.

Autor:

Krier, Jean

Tableaux · Sehstücke

Die Sprache, die er (Jean Krier) gebraucht, entspricht seiner Überzeugung vom Zerstörtwerden und Kaputtgehen der uns umgebenden Wirklichkeit. Es ist die Sprache dieser «schlechten» Wirklichkeit, der verdrehten Redewendungen, die wir gedankenlos benutzen und die Jean Krier blasphemisch verfremdet und verstümmelt. Solche Sprache erscheint als einzige ihm angemessen, um unserer Befindlichkeit Ausdruck zu geben … Paradiese, wenn es sie überhaupt noch gibt, sind künstlich, inhaltslos und von kurzer Dauer. So sagen uns die Gedichte von Jean Krier in einer nicht tröstenden, auch in kurzen Passagen artifizieller Munterkeit untröstlichen Sprache viel über das Heillose unserer Existenz. Joachim Sartorius in «Sprache im technischen Zeitalter» Jean Kriers Tableauxgedichte sind auf den ersten Blick unsentimentale, nüchterne Bestandsaufnahmen des Lebens, aber der Untergrund, auf dem sich der Autor bewegt, ist bodenlos, ist, wie das Meer, unberechenbar in seiner Schönheit und Undurchdringlichkeit. Oder, wie es in einem seiner Gedichte heißt: «Wie du dich auch kehrst und wendest, / alle Wege führen daran vorbei, es fällt dir stets / in den Rücken das Meer.» Rosemarie Altenhofer, Hessischer Rundfunk        

Autor:

Arendt, Erich

Tolú

Gedichte aus Kolumbien (1973)
(Sämtliche Gedichte Bd. 3)
hrsg. von Gerhard Wolf
96 S., geb., 1997

ISBN 978-3-89086-867-7

Erich Arendts Gedichtzyklus «Tolú», zuerst veröffentlicht in seinem Band «Trug doch die Nacht den Albatros», Berlin 1951, der eine Bilanz seines Schaffens im Exil zieht, verzeichnet die Jahre von 1948 bis 1950 als Entstehungszeit der Gedichte. Ein Manuskript dazu liegt uns nicht vor. Sicher hatte er die meisten der Verse oder ihre Entwürfe im Gepäck, als er 1950 aus Kolumbien heimkehrte und in Ostberlin seinen Wohnsitz nahm, an den Wänden die Bilder des Malers Wiedemann, mit dem er in der Emigration in Bogotá befreundet war; Gemälde in den kräftigen, ausschweifenden Farben tropischer Urwaldlandschaft und ihrer Bewohner, «den leisen Indios der Höhen und den elementareren Negern der Stromtäler und Küstenstriche … die Sinne überwältigend … steht Tolú, das Fischer- und Reisbauerndorf an der Moroquillobucht, für den ganzen Tropenbereich, seine Menschen und ihr Leben».

Autor:

Vallejo, César

Trilce

Gedichte (spanisch / deutsch)
Werke Bd. III, übersetzt von Curt Meyer-Clason,
hrsg., mit Anmerkungen und einem Nachwort von Alberto Perez-Amador
1 Abb., 216 S., geb., m. Lesebändchen, 1998

ISBN 978-3-89086-865-3

Tuvia Rübner lesen

von Jürgen Nelles

Erfahrungen mit seinen Büchern
350 S., geb., 2015

ISBN 978-3-89086-399-3

Beiträger: Tuvia Rübner, Jürgen Nelles, Christian Moser, Johannes von Vacano, Arno Hammer, Jon Gestermann, Richard Dove, Christoph Meurer, Franziska Schmidt, Georg-Michael Schulz, Karin Lorenz-Lindemann, Uwe Pörksen, Matthias Fallenstein, Susanne Düwell, Konstantin Kaiser, Hanna Zehschnetzler, Kuno Lorenz, Jürgen Brôcan, Gundula Schiffer, Frank Schablewski, Christine Radde, Bernhard Albers, Michael Braun, Christian Echle, Henning Backhaus, Claudia Schwarz, Hans-Jürgen Schrader, Hans Otto Horch, Christoph Meckel. Tuvia (zu deutsch Tobias) Rübner, 1924 in Bratislava-Pressburg geboren, die Muttersprache deutsch, entkam als einziger seiner Familie im letzten Augenblick dem Meuchelmassen- und Raubmord ins damalige Palästina, das heutige Israel. «Es ist Zufall, dass ich lebe», sagt er. Und dennoch schreibt er 12 Jahre lang deutsche Gedichte in einer Sprache, die er nicht mehr spricht, bis er 1953 völlig ins Hebräische hinüberwechselt (hie und da noch ein deutsches Gedicht, ins Hebräische übersetzt) und schließlich den Israelpreis, die höchste Auszeichnung, erhält. Von der Kritik wird er zu den erstrangigen europäischen Nachkriegsdichtern gezählt. Der Band versammelt sowohl Beiträge zu den Gedichten wie zur Autobiografie Tuvia Rübners, Erinnerungen an Begegnungen und Gespräche mit dem Dichter sowie einige bisher unveröffentlichte Gedichte.

Autor:

Neumann, Gerhard

Unter Ziegelbränden

Autor:

Dove, Richard

Unterwegs nach San Borondón

Unterwegs nach San Borondón

Wer war ich, was bezweckte meine Reise? / An Ceuta fuhren wir vorbei, der Zaun, / An dem Flüchtlinge hingen, klirrte leise
Hinüber nach Gabeltariq. Das Grau'n / Des Abendlandes lichtete sich ein Stück, / Gedämpft die Galgenschreie des Alraun.
Sein Himmelsgewölbe nahm Atlas zurück, / Fad schmeckte uns die Hesperidenfrucht. / Atlantiswärts wendeten wir den Blick,

Ergaben uns treuherzig unsrer Sucht. / Das Kreuz des Südens strahlte uns entgegen, / Das eigne Firmament schwand in der Schlucht ...

(Auftakt des Titelgedichts)

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"Der polyphone Klang von Richard Doves Lyrik verdankt sich vor allem der Kunst, ein der Oberfläche abgelauschtes Vokabular und die Stimmen der literarischen Tradition in genaue Bilder aus 'Byrons Gruft' zu verwandeln." - Nico Bleutge, Neue Zürcher Zeitung
"Unterwegs nach San Borondón ist der reichste Gedichtband, den ich seit langem gelesen habe. Ich habe fast den Eindruck, man könne heute ehrlicherweise nur so noch Gedichte schreiben: nach allen Seiten im Gegenwartsraum und in die Vergangenheit offen, Stimmen von überallher empfangend, aus ihrem Echo die eigene Stimme findend." - Albert von Schirnding
Hier finden Sie weitere Informationen über den Gedichtband und den Zyklus, sowie weitere kritische Stimmen.

Autor:

Frank, Martin

Venedig, 1911

Eine Entsublimierung
Roman
196 S., fadengeheftet, mit Klappen, 2021

ISBN 978-3-89086-638-3

Ein erfolgreicher deutscher Dichter will im Grand Hôtel einige Tage mit einem Jungen Alles Schöne geniessen:

"Wie lächerlich ist der Glaube, dieses harmlose Vergnügen vermöchte einen Künstler zu zerstören! Wie kann ein ächter Künstler sich entfalten -, sollte es auch das gesunde Volksempfinden verletzen -, wenn er sich von kleinbürgerlichen Vorurteilen einschränken lässt?"
Anders als in Thomas Manns Meisternovelle "Der Tod in Venedig" kommt in Martin Franks "Venedig, 1911" auch Tazio zu Wort:
"Und, sollte ich hier ins Bett pissen, drohte sie mir gleich klafterweise Prügel, dass sie mich an ein Pflockhaus für Seeleute in Triest verkaufen würde, wo - was folgte, ist zu ordinär, um es niederzuschreiben. Können Sie es sich vorstellen, ohne zu erröten? - denn nun hing, merkte ich, auch Rosa davon ab, dass ich den dottore um einen Finger nach dem andern wickelte."

Autor:

Frank, Martin

Venedig, 1911 - Hörfassung

Eine Entsublimierung

Hörfassung nach Romanvorlage
Gelesen von Frank Schablewski und Adrian Krug
MP3-CD
Laufzeit ca. 6 Stunden und 15 Minuten

978-3-89086-888-2

Ein erfolgreicher deutscher Dichter will im Grand Hôtel einige Tage mit einem Jungen Alles Schöne geniessen:

"Wie lächerlich ist der Glaube, dieses harmlose Vergnügen vermöchte einen Künstler zu zerstören! Wie kann ein ächter Künstler sich entfalten -, sollte es auch das gesunde Volksempfinden verletzen -, wenn er sich von kleinbürgerlichen Vorurteilen einschränken lässt?"
Anders als in Thomas Manns Meisternovelle "Der Tod in Venedig" kommt in Martin Franks "Venedig, 1911" auch Tazio zu Wort.
~~~
"Auf artifiziell höchster Ebene vermittelt Martin Frank nach Luchino Visconti und Benjamin Britten einen weiteren Zugang zu Thomas Manns Novelle."

- Bernhard Albers

Autor:

Butor, Michel

Versuch über Rimbaud

«Ich möchte mich auf den gefährlichen Streit der Experten nicht zu sehr einlassen, ich erhebe in dieser Studie auch nicht den Anspruch, Maßgebliches über die uns erhaltenen Texte beizutragen. Ich werde Leben und Schreiben von Rimbaud als die Abfolge einiger Phasen darstellen. Ich gestehe im übrigen zu, daß man ihre Zahl erhöhen könnte, indem man in einem Jahr auch die Jahreszeiten zählt. Zugleich bemühe ich mich aber darum, das zu kennzeichnen, was sich ändert, ebenso wie das, was über alle Wechselfälle hinweg unabänderlich bestehen bleibt.» Butor beschreibt in seinem Essay, der in Frankreich zuerst 1989 erschien und jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt, Rimbauds rätselhaften Lebensweg: vom Selbstverständnis seiner Lyrik als Ausdruck der Revolution gegen Konventionen aller Art bis zur Restauration eines Kaufmannes in Äthiopien.

Autor:

Fried, Erich

Versuche dichtend zu denken. Reden über Erich Fried

Reden anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Erich Fried durch den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Osnabrück am 20. Januar 1988
2 Abb., 55 S., brosch., 1988

ISBN 978-3-89086-919-3

«Engagement, Moral, hohes humanes Ethos kennzeichnen in besonderem Maße das Werk Erich Frieds. Er ist einer der engagiertesten Autoren der Gegenwart. Auch weil er es sich selbst auferlegt hat, zu politischen, die Menschenrechte berührenden Fragen in der Bundesrepublik nicht zu schweigen, hat er hier eine große Leserschaft gefunden.»

Winfried Woesler
Inhalt: Urkunde der Ehrenpromotion Grußwort Manfred Horstmann Zu Ehren von Erich Fried Winfried Woesler Exil / Politik / Politische Biographie Michael Daxner Versuche, dichtend zu denken Erich Fried

Autor:

Kiefer, Reinhard

Vor der Natur

Mit «Vor der Natur» übernimmt der Autor den gelegentlich radikalen Versuch, das festgefügte Koordinatensystem des Alltäglichen aufzubrechen. Sein ebenso kokettierendes wie provozierendes Spiel ist darauf angelegt, jene prädisponierten Bilder in Frage zu stellen, die uns – zum Beispiel via TV und Werbung – fortwährend ein Gefühl von Ich-Gewißheit vorgaukeln. Wer solchen «Einflüsterungen» erliegt, droht, so könnte man interpretieren, Opfer seiner eigenen Lethargie zu werden. Aufgabe von Kunst ist es hingegen, kritische Distanz zu üben und die Autonomie und Unabhängigkeit des Individuellen zu betonen. Hiermit einher geht das Postulat, unbekanntes, vielleicht auch unbewußtes (Erzähl)Terrain auszuloten.

Walter Gödden, Westfalenspiegel, 10/2001
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Hinweis:
"Vor der Natur" ist auf Nachfrage auch als gebundene Ausgabe erhältlich.
ISBN 978-3-89086-723-6 ; 25,00 € - Bestellung hier

Autor:

Bachmann, Guido

Wannsee

Erzählung (1967)
20 S., brosch., 1983

Vergriffen! Out of print!

ISBN 978-3-89086-933-9

Kleist gab keine Antwort, ging hin und her, hämmerte sich mit der Faust an die Stirn und befahl nach einer Weile dem herbeizitierten Hausdiener, er möge vier Lichter bringen, die während der ganzen Nacht brannten. Es fröre ihn, sagte Kleist, es fröre ihn, obwohl im Ofen das Feuer brannte, es fröre ihn.

Bachmann beschreibt Kleists letzte Tage in einer farbigen, Kleist nahen Sprache.
Guido Bachmann, geboren am 28. Januar 1940 in Luzern, starb am 19. Oktober 2003 in St. Gallen.
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Der Band Wannsee erschien 2016 als Rimbaud-Taschenbuch: Wannsee

Autor:

Kiefer, Reinhard

Warum wir sterben müssen

Nach «Vor der Natur» (2001) und «Die Wiedereinführung der Sprichwörter» (2009) legt Reinhard Kiefer nun den dritten Band seines «Satzbaus» vor. Der Begriff «Satzbau» erinnert nicht zufällig an Schwitters «Merzbau». Wie dieser ist Kiefers «Satzbau» geprägt vom Prinzip der Collage: Absicht und Zufall treffen aufeinander. Zitate, Geschichten, Aufzeichnungen und Reflektionen umspielen in denkbar weitem Rahmen die Frage «Warum wir sterben müssen».  

Autor:

Neumann, Peter Horst

Was gestern morgen war

   

Autor:

Schablewski, Frank

Wasserfelle

Muttermal sich gegenseitig die Blöße gegeben den Mund zu halten zwischen Zahnhälsen auf dem Zungengrund mit der Kuppe zu fingern verkehrt mit dem Kopf in eigenen Kreisen

veröden voll Schweiß
Muttermale
teilweise aus der Haut gefahren das vernarbte Gewebe ohne weiteres
Silber
steif am Horizont von gestern
bis das Häute berührt wie die anderen einem selbst als Eindrücke bleiben im Dunkeln vor Augen die alten Hände zu sehen am Kind im Mann Frank Schablewski legt nach «Süssholzköpfe» (1998) und «Lauffeuerpausen» (1999) seinen dritten Gedichtband vor. Dieser enthält alle bisher veröffentlichten in überarbeiteter Form sowie neue Gedichte.

Autor:

Hagen, Siegfried

Weil Form nur faßt … Hommage à Beauclair

Autor:

Endres, Ria

Weltuntergänge

Von der Sintflut zum apokalyptischen Event
Ein Essay und ein Hörstück
9 Abb., 116 S., brosch., 2019

ISBN 978-3-89086-312-2

Auf und nieder auf und nieder / Wunder gibt es immer wieder /

Wir wären alle schön verrückt / Wenn uns der Untergang nicht glückt /
Was sagt uns der Prophet? / Wenn die Welt schon untergeht / Kommt alle Buß und Reu zu spät
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Inhalt:
Vorwort
Sintflut im Zeitraffer: «Das Jüngste Gericht» von Jacopo Tintoretto Essay
Der Weltuntergang findet nicht statt: Hörstück

Autor:

Koch, Alice

Wenn Augen Augen suchen

Autor:

Rübner, Tuvia

Wer hält diese Eile aus

Ratschläge für einen jungen Dichter

Bleib dem Gedanken treu

dem verlassenen

Lausche dem Klang

mit verschlossenen Ohren

Hör mit den Händen

Schlage den Takt

ohne etwas zu rühren

Vergiss Marsyas und seine abgezogene Haut

Vergiss Orpheus und sein zerrissenes Fleisch

Vergiss den Spott,

Vergiss den Rauch, vergiss das Feuer

Vergiss dein Herz, vergiss dein Hirn

Die Stimme in der Kehle

wer du bist

Und, wenn möglich, so beginn

im Schweiße deines Angesichts                                            

Autor:

U Tam’si, Tchicaya

Werke I–III

Gedichte (französisch / deutsch)
hrsg. und mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Heinrichs
1 Abb., zus. 416 S., geb., 1999

ISBN 978-3-89086-808-0

Autor:

Vallejo, César

Werke I–IV

Gedichte (spanisch / deutsch)
übersetzt von Curt Meyer-Clason,
hrsg., mit Anmerkungen und einem Nachwort von Alberto Perez-Amador
zus. 4 Abb., zus. 812 S., geb., teils m. Lesebändchen, 2010

ISBN 978-3-89086-809-7

Autor:

Neumann, Gerhard

Wind auf der Haut

Wir Außenseiter. 33 Jahre Rimbaud Verlag (1981–2014)

Hrsg. von Bernhard Albers

143 Abb., 464 S.,
Klappenbrosch., 2015

ISBN 978-3-89086-416-7

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Über den Rimbaud Verlag

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Seit 2020 befindet sich das Archiv des Rimbaud Verlages in der Hand der Berliner Akademie der Künste. Rimbaud Verlag im Archiv der Berliner Akademie der Künste

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„Bernhard Albers gab 2003 im Rimbaud-Verlag Aachen eine Anthologie heraus: ‚Blaueule Leid. Bukowina 1940-1944‘. Eine wohl dokumentierte Anthologie mit Texten von 23 deutschsprachigen Autoren aus Czernowitz und der Bukowina, die bis 1918 zum Habsburger-Reich gehörte, danach zu Rumänien, heute zur Ukraine. Im Rimbaud Verlag erscheint eine Reihe ‚Bukowiner Literaturlandschaft‘, die mit 100 Titeln abgeschlossen ist.“ [...] „Dass Rudolf Hartung, der Lyriker und Kritiker und Redakteur der ‚Neuen Rundschau‘, nicht vergessen ist, verdanken wir dem Rimbaud Verlag, der seine wichtigsten Arbeiten verlegt. ‚Literatur‘, so Rudolf Hartung in seinen Aufzeichnungen, ‚ist jene Berufungsinstanz, vor der der verlorene Prozess des Lebens noch einmal aufgerollt wird.‘ “ [...] „Hans Mayer gab diese Rede ‚Wir Außenseiter‘ an den Rimbaud-Verlag in Aachen, ich wiederhole jetzt, was ich über den verschwundenen Neske-Verlag sagte: an einen bescheidenen, aber feinen Verlag, der von dem literaturbesessenen Verleger Bernhard Albers und seinem Freund geschaffen wurde. Mayers Text war der erste eines prominenten Autors, dem weitere prominente Autoren im Verlagsprogramm folgten: Erich Arendt, Ernst Meister und die Akademie-Mitglieder, Jean Améry, Hans Bender, Elias Canetti, Rudolf Hartung. Man könnte sagen, niemand hat diesen Autoren der Abteilung Literatur der alten West-Berliner Akademie der Künste so sehr die Treue gehalten wie der Verleger von Rimbaud.“

-Zimmermann, Hans Dieter: Ein Rückblick auf 80 Jahre. Und was ich der Gruppe 47 verdanke. Erinnerungen. Klagenfurt, 2021.

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Inhalt (Auswahl): 33 Jahre Gespräche
Walt Whitman

Arthur Rimbaud

Georges Rodenbach

Wilhelm von Gloeden

Stefan George

Franz Schreker

Ezra Pound

Georg Britting

Cesar Vallejo

Erich Jansen

Emil Barth

Rose Ausländer

Erich Arendt

Moses Rosenkranz

Ernst Schönwiese

Alfred Kittner

Hans Mayer

Ernst Meister

Alice Koch

K. O. Götz

Rudolf Hartung

Gregor von Rezzori

Max Hölzer

Karl Schwedhelm

Hans Bender

Michael Guttenbrunner

Immanuel Weißglas

Tuvia Rübner

Ilana Shmueli

Elisabeth Axmann

Dagmar Nick

Gerhard Neumann

Joseph Kopf

Heinz-Albert Heindrichs

Hubert Fichte

Margot Ehrich

Ria Endres

Hans Weßlowski

Richard Dove

Reinhard Kiefer

Christoph Leisten

Frank Schablewski

Register
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Weitere Informationen zum Rimbaud Verlag und dem Verlagsprogramm finden Sie hier.

Den Artikel "Die Erfolgsgeschichte des Rimbaud Verlages" aus der Aachener Zeitung (2001) finden Sie hier.

Den Artikel "Im Abseits" aus der Aachener Zeitung (2006) finden Sie hier: Teil 1 und Teil 2                                            

Autor:

Rübner, Tuvia

Wüstenginster

Gedichte
81 S., geb.,
(1. Auflage 1990 im Piper Verlag, Herausgegeben, übersetzt und mit einer Nachbemerkung von Efrat Gal-Ed und Christoph Meckel)

ISBN 978-3-89086-786-1

Autor:

Mauritz, Hartwig

zentralgestirn

nachtspiel

deine beobachtung schafft sterne, geschliffene bilder, einen mond

dessen schatten dem meer folgt. hörst du den himmel rauschen

über dem horizont weht ein verlassener wind, fordert die bewegung

des schlafs, auf dessen planken du stehst und in die träume einbrichst

träge zieht das schiff seine bahn, wenn dir die kugel ins glas sinkt

treiben umher weithin verstreute horizonte, gekreuselte wellen

wasser, das abfließt, zurückkehrt, sich türmt. zugvögel schlagen die luft

unter ihren flügeln dreht sich der wind. es ist das ufer, das sich bewegt

bleibt nur die sonne im hafen. weit hinter den schlaf gefallen

verbrennt sie die dunkelheit.                                            

Autor:

Kröhnke, Friedrich

Zurück vom Mondgebirge

Erzählung
(Erstabdruck 1993 in: “Dieser Berliner S0mmer”)
31 S., geheftet mit Klappen, 2019

ISBN 978-3-89086-381-8

Kein fester Punkt. Die Erde kreist, und von der Zeitverschiebung verwirrte Passagiere sind mit dabei, Pakete günstig gekaufter Zigaretten unterm Arm, und keiner erwartet sie.

Schau dir meine Schätze an, sagt Adrian zu dem Jungen, geh alle Stapel durch, Jacken und Halstücher, such dir aus, was du magst.

Autor:

Bertram, Ernst

Zwischenland

Ausgewählte Gedichte 1911–1955
Nachwort von Ralph-Rainer Wuthenow
1 Abb., 87 S., fadengeh. Brosch., 1988

ISBN 978-3-89086-992-6

Aus dem Gedichtwerk stellt diese Ausgabe eine repräsentative Auswahl vor, die zeigen soll, daß es sich lohnt, an den Dichter zu erinnern.

Autor:

Kiefer, Reinhard

Zwölf Poeme

Autor:

Rübner, Tuvia

Zypressenlicht

Am hellen Tag

Wo kam ich hin am hellen Tag?

Kam ich hierher am hellen Tag?

Der Mann im Boot schwenkte sein Ruder und setzt

wieder über zum anderen Ufer. Ein Hund hob das linke Bein,

verstreute Reste von Schalen, das Licht ein wenig

zypressenhaft. Ich sprach zu mir. Hierher kam ich,

sprach ich zu mir, und

weshalb kam ich hierher am hellen Tag?

Ein kleines Mädchen, einen Fink in der Hand,

glaubte, sie könne sich drücken. Auch Kinder -

schwenkte sein Ruder und setzt wieder über zum anderen Ufer -

kommen hierher. Wie Schatten bin ich hier im eigenen Herzen

Wie Schatten mein Herz.

Weshalb kam ich hierher am hellen Tag?
(übersetzt von Manfred Winkler)