Gedichte
mit einem Nachwort von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 62)
64 S., brosch., 2008
Autor:
George, Stefan
Gedichte
mit einem Nachwort von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 62)
64 S., brosch., 2008
Fühl ich noch dies erste ungemach · / Sündig eilte fremden stapfen nach / Der um sie den schönsten traum zerbrach: / Wenn mir neulich vor die sinne tritt / Wie ich früh vom gram am tiefsten litt / Bei den gräbern pochend «führt mich mit»: / Deucht er heut mir fast geschwind und sacht · / Halt ich dich sogar in milder acht · / Trübster tröster sohn der nacht!
Im Sommer 1891, im Todesjahr Rimbauds, besucht der gänzlich unbekannte Dichter Stefan George (1868–1933) das Schloß Linderhof. Die schöpferische Verwandtschaft, die er zu dem Erbauer des Schlosses, Ludwig II. von Bayern, fühlte, löste in George, wie er schrieb, «heftigen Seelenkatarrh» […] Zum Zeitpunkt der Schloßbesichtigung arbeitet George an einem schmalen Gedichtband, den er «Algabal» nennen und Ludwig II. widmen wird. Von römischen Soldaten war der vierzehnjährige Algabal im Juni 218 aufgrund seines Priestertums «aus dem Geschlecht des Sonnengottes» (Artaud) und seiner alles überragenden Schönheit auf den Thron gehoben worden. Der Vergleich zu Ludwig liegt auf der Hand; auch Algabal verlegte seine Herrschaft in ein surreales «Unterreich». Während Ludwig allerdings wegen seiner homosexuellen Veranlagung religiöse Gewissensbisse peinigten, war Algabals Wille wirklich absolut. Nichts in dieser Welt ist denkbar ohne den Herrscher, alles untersteht seinem Willen und existiert nur, weil es ihm gefällt.Autor:
Drozdowski, Georg
Gedichte
Nachwort Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 80)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 95)
98 S., brosch., 2015
Wenn der letzte Morgen kommt
Wenn der letzte Morgen kommt, / hat sein Abend andere Sterne, / und zur Nähe wird die Ferne, / wenn der letzte Abend kommt. Wenn der letzte Abend naht, / gehst du in den ersten Morgen. / Dir erschließt sich, was verborgen, / wenn der erste Morgen naht. Von dem Ganzen Teil zu werden, / fordert dich die Ewigkeit. / Sei ergriffen und bereit, / von dem Ganzen Teil zu werden. Abend, Morgen werden eins, / alle Zeit ist aufgehoben. / Nur noch Rühmen, nur noch Loben, / werden Morgen, Abend eins.Autor:
Sanjosé, Àxel
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 85)
56 S., brosch., 2013
Es dengelt, / es dengelt arg, / und wie ein alter Eichelhäher / siebt Gott das Licht / in größter, liebevoller Eile, / entkernt die Wörter sacht. /
Prasseln, Friede, / nur diesen Dellen hier / fehlt ringsum die Fläche. "In diesem Buch findet man keine Zeile, die nur ornamentale Funktion hat oder ein geläufiges Metaphernrepertoire bedienen würde. Diese Gedichte haben unendlich viele Bearbeitungsstufen durchlaufen, bis sie ihre opak schimmernde Sprachgestalt erreicht haben."-Michael Braun im TAGESSPIEGEL
Die vollständige Rezension können Sie hier lesen.
"Wie hier das ›Ich‹ in den Silben nachklingt, wie es sich entfaltet und doch zugleich spürbar werden lässt, es könnte nichts sein als blosse Gischt – das ist eine Kunst für sich, und keine kleine."-Nico Bleutge in der NZZ
Autor:
Schönwiese, Ernst
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 46)
90 S., brosch., 2. Aufl. 2018
Die Gedichte «Antworten in der Vogelsprache» von Ernst Schönwiese geben uns allen Antwort. «Vergiß dein eignes Geschwätz – und das Märchen ist Wirklichkeit»
Der besondere Reiz dieser späten Gedichte liegt in ihrer vollen Reife und Altersweisheit. Der Grand Old Man der österreichischen Lyrik, der Präsident des PEN-Zentrums war, beeindruckt vor allem durch Vitalität; auch das, was weise klingt, wirkt kein bißchen müde.Autor:
Endres, Ria
Gedichte 2014–2015
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 108)
104 S., brosch., 2016
rasende Gedanken / luzide auf der / Wäscheleine schwanken
«Die Gedichte von Ria Endres sind traditionsbewußt und zwar auf eine besondere Weise: [sie] enthalten Botschaften, die […] nur von ihr entziffert werden können.»Die FAZ veröffentlichte am 12. April 2016 im Feuilleton (Literatur und Sachbuch) unter dem Titel «Vater, Mutter, Kommunionkind. Die Rätsel einer persönlichen Geschichte» eine Rezension von Lorenz Jäger.
Autor:
Jansen, Erich
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 1)
74 S., Klappenbrosch., 3. Aufl. 2019
Abend
Am Abend, wenn die Dunkelheit / betroffen an der Mauer lehnt, / die Männer treten / aus den Häusern. / Wie späte Stallaternen knistern dann / schwarzgelbe Glühdrahtbirnen. / Der Männer Stimme ist / johannisbraun. / Im Mund der Mädchen / Violinen sind, / Musik / wie dunkles Glas, / darin ein Lied / verbrannter Rosen.Autor:
Weßlowski, Hans
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 35)
60 S., brosch., 2003
Autor:
Schönwiese, Ernst
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 74)
72 S., brosch., 2011
Ich schreibe für den Baum vor meinem Fenster, / und für die Wildtaube, die auf ihm gurrt, / angesichts des Lächelns der Toten / und der Tränen derer, die am Leben blieben. / Baum und Taube, / Lächeln und Träne / sind eins.
Autor:
Arendt, Erich
Gedichte des spanischen Freiheitskampfes (1952)
(Sämtliche Gedichte Bd. 2)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 16)
120 S., brosch., 2004
Autor:
Wohl, Kubi
Hrsg. und mit einem Nachwort von Erich Rückleben
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 37)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 51)
96 S., brosch., 2007
Unsere Helden
Unsere Helden haben keine Namen / und kein Denkmal spricht von ihrer Tat; / einer lichtdurchstrahlten Menschheitszukunft / sind sie erste Opfer: blutige Saat. Unsere Helden schmiedet man in Ketten / und ihr Leben endet an der Wand; / mit dem Worte Freiheit auf den Lippen / kollern ihre Köpfe in den Sand. Unsere Helden haben keine Tränen / zum Geleite, wenn die Salve hallt, / nur das Zähneknirschen der Genossen / und ein Fäusteballen hart und kalt. Unsere Helden, das sind Pioniere / einer rotmessianischen Mission, / unsere Helden, unsere Namenlosen / sind die Fahne flammender Legion.Autor:
Eine Anthologie
Hrsg., Autorenporträts und Übersetzungen von Mario Markus
Vorwort von Gonzalo Rojas
Mit einem Essay von Johannes Müller-Salo
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 111)
148 S., brosch., 2016
Autoren:
Efráin Barquero (*1931), Carlos Bolton (1917–2004), Humberto Díaz Casanueva (1906–1992), Óscar Hahn (*1938), Tomás Harris (*1956), Sergio Hernández (1931–2010), Vicente Huidobro (1893–1948), Ronald Kay (*1941), Enrique Lihn (1929–1988), Venancio Lisboa (1917–1993), Mario Markus (*1944), Mahfud Massís (1916–1990), Gabriela Mistral (1889–1957), Paz Molina (*1945), Pablo Neruda (1904–1973), Mila Oyarzún (1912–1982), Nicanor Parra (*1914), María Isabel Peralta (1864–1936), Ulises Pereira (*1985), Gonzalo Rojas (1916–2011), Pablo de Rokha (1894–1968), David Rosenmann Taub (*1927), Jorge Teillier (1935–1996), Volodia Teitelboim (1916–2008), Aldo Torres (1910–1960), Armando Uribe Arce (*1933), Jaime Valdivieso (*1929), Juvencio Valle (1900–1999), Luis Roberto Vera (*1947), Raúl Zurita (*1950)Autor:
Sanjosé, Àxel
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 129)
In Vorbereitung Sommer 2021
Autor:
Rimbaud, Arthur
Gedichte
(Werke Band 1)
übertragen von Thomas Eichhorn
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 7)
128 S., brosch., 5. Aufl. 2010
Wenn ich noch Sehnsucht nach Europas Wassern habe, / Dann nach dem schwarzen Tümpel, wo im Abendschein / Voll süßem Duft ein kauernder, trauriger Knabe / Mit Schiffchen spielt, wie Frühlingsschmetterlinge fein.
Ich kann, ihr Wellen, eingehüllt in euer Schlagen, / Nicht mehr im Kielwasser der Baumwollschiffe ziehn, / Noch den Hochmut der Fahnen und Wimpel ertragen, / Noch des Brückenboots schrecklichen Augen entfliehn. Die Gedichte dieses Bandes entstanden zwischen 1869 und 1872. Er ist der erste der Neuübersetzung. Thomas Eichhorn erhielt für seine Neuübersetzung den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen. In der Noa Noa Hör-Buchedition liest Jens Harzer Gedichte von Arthur Rimbaud auf der CD «Das Trunkene Schiff» in der Neuübersetzung.Autor:
Goldfeld, David
Gedichte
Hrsg. u. Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 51)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 71)
204 S., geb., 2010
Anders als von manchen Czernowitzer Dichtern, deren Texte nur per Manuskript oder in Zeitungen und Anthologien überliefert sind, gibt es von David Goldfeld das in Czernowitz erschienene Buch «Der Brunnen». Die Datenlage zu seinem Leben aber kann nur als äußerst dürftig beschrieben werden. Ein Nachlass scheint nicht vorhanden zu sein.
Mein Lied ist ein Brunnen, der einsam tönt, / vergessen auf wüstem Feld, / in seiner Dämmertiefe stöhnt / gefangen meine Welt. Zerfallen liegt lang schon der Hebebaum. / Kein Eimer zur Tiefe sinkt, / an’s Licht zu schöpfen den tönenden Traum, / den Trank, der Kühle bringt. So kann nichts löschen diesen Brand, / den Schicksal ins Herz mir gab: / Ich stehe dürstend am Brunnenrand / Und lausche bang hinab. /Autor:
Neumann, Peter Horst
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 66)
96 S., fadengeh. Brosch., 2009
Frühes Photo der Eltern
Da bin ich / noch nicht dabei, / da waren sie erst verlobt, / da hätten sie’s noch / verhindern können. / Wie gern bin ich da. Die Gedichte in diesem Auswahlband erschienen zuvor in den Gedichtbänden mit den Titeln: «Pfingsten in Babylon», «Die Erfindung der Schere», «Auf der Wasserscheide» und «Was gestern morgen war» im Rimbaud Verlag.Autor:
Drozdowski, Georg
Gedichte
Mit einem Nachwort von Angela Lohausen
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 114)
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 93)
In Vorbereitung Herbst 2021!
Autor:
Wittner, Victor
Neue Gedichte
Hrsg. und Nachwort von Angela Lohausen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 91)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 123)
102 S., brosch., 2018
Der Föhn
Der Föhn hat die letzten Fetzen / Sommers aus Süden gebracht, / im Tag, dem entsetzten, setzen / fest sie sich, faulige Fracht. / Das Welklaub will frisch auf die Bäume. / Wir treiben in trägere Träume. Wir ängstigen uns vor der Schwüle, / die schwärt mit schimmligem Schimmer. / Wir schließen die Fenster, die Zimmer / und küssen die Kühle.Autor:
Leisten, Christoph
Gedichte aus zehn Jahren
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 58)
76 S., brosch., 2006
tasten, worauf die buchstaben längst abgetragen sind / in ferne räume, wo sie von bildschirmen leuchten /
in immer neuen variationen deiner worte, / die fremde augen wärmen und weiten, während / du weiterschreibst, blindlings wissend vor schmerz / und glück, zwischen trance und tränen die ganze nacht, / für die du zu müde bist, bis du davon erwachst, / im schatten des lichts, dass die bewegung deiner finger / all deine vielen facetten ins gegenüber schleift / und wieder zu dir zurück, wo du dich beginnen kannst, / tief unter den unsichtbaren zeichen, die sich dir zutragen, / leise und leicht, um dich hinüber ins freie zu tasten. / «Es geht um ein Abtasten der alltäglichen Topographien nach neuer Intensität. Das Licht dieser Texte sind die Reflexe von Spiegelungen, ein helldunkles Zwielicht auch, das seismographisch Verwandlungen anzeigt.»Autor:
Weißglas, Immanuel
Gedichte
Nachwort von Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 55)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 72)
80 S., brosch., 2011
Das Überlebensmotto der Bukowiner Dichter Weißglas, Kittner und Rosenkranz in den Todeslagern war die Überzeugung, «daß die in der Erde der Sprache Wurzelnden nimmer gefällt werden können.» Sie waren in Bezug auf Celans Büchnerpreisrede wie «lebende Bücher» – sie lebten und überlebten mit und für ihre Gedichte. Selten hatten sie Schreibutensilien. Doch schrieben und memorierten sie weiter unter unmenschlichsten Bedingungen. Der klassizistische Stil und der «unendliche Besitz der deutschen Sprache» halfen folglich, «den Spund jenes inneren Schreis, den wir, mundgerecht, Gedicht nennen» (Weißglas), zu formulieren. An den konventionellen Formtypus, der ihnen das Überleben in der Unmenschlichkeit gesichert hatte, hielten sie auf den zweiten Blick nicht ungebrochen fest. Es fällt nämlich auf, daß durch ungewöhnliche Reime und Wortwahl eine Hamonie immer wieder in Frage gestellt wird.
Autor:
Manger, Itzik
Gedichte
Übertragen aus dem Jiddischen von Rose Ausländer, Alfred Margul-Sperber, Selma Meerbaum-Eisinger und Alfred Kittner
Herausgegeben und mit einem Essay von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 66)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 78)
158 S., brosch., 2012
Der Mönch
Der Weg funkelt silbrig und messergleich / Gräbt er sich tief in die Ebene ein. / Luftspiegelungen. Der Mondenschein. / Und ein finsterer Mönch durchschreitet dies Reich. / Der Frühling, das Kind, die Wiese, der Teich, / Lächeln, berauscht von Duft wie von Wein: / «Tritt in den Bannkreis der Veilchen hinein!» / Aber der Mönch schreitet hager und bleich. / Näher und nah, einen Dolch in der Hand … / Ein Blitz! – blaues Lenzblut bespritzt sein Gewand! / Entsetzt fliehen Kind und Teich übers Feld … / «Dein Blendwerk, o Luzifer, ist nun verweht!» / Er kniet und bekreuzt sich, und vor ihm ersteht / Die andre, ersehnte, die ewige Welt!Autor:
Ausländer, Rose
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 63)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 17)
140 S., brosch., 2012
Des Geliebten Nächte zu entzünden, / will ich augenspendend süß erblinden. /
Des Geliebten Atem zu umkosen, / wandelt sich mein Blut in tausend Rosen. / Des Geliebten Liebe zu erhalten, / möcht’ ich mich in tausend Frauen spalten, / daß er tausendfach nur mich begehre, / alle liebend nur mir angehöre! /Autor:
Kittner, Alfred
Gedichte 1925–1945
Hrsg. und Nachwort von Edith Silbermann und Amy Colin
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 18)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 37)
96 S., brosch., 2004
Unter den unmenschlichsten Bedingungen hat Kittner nicht aufgehört, Gedichte zu schreiben. Die poetische Bewältigung der ihn umzingelnden feindlichen Realität wurde zum Rettungsring aus der Flut des Grauens.
Autor:
Weßlowski, Hans
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 55)
84 S., brosch., 2005
Autor:
Wittner, Victor
Mit einem Nachwort von Markus Bauer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 126)
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 95)
In Vorbereitung Herbst 2021!
Autor:
Jansen, Erich
Texte und Fotos um 1900 aus Linnich.
Die Texte haben einen Bezug zur Stadt Linnich und der dort beheimateten Familie der ‘Glasfabrik’.
Der vorliegende Band wird ergänzt durch historische Fotographien der Stadt und der Familie Oidtmann, den ‘Glasfabrikanten’. Aus ihrem privaten Familienalbum ist auch die hier vorliegende Abbildung entnommen.
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 73)
In Vorbereitung Frühjahr 2021!
Die Tochter des Glasbild-Fabrikanten
Immer in der Nacht, / wenn sie in weißer Seide / über das mondne / Katzenkopfpflaster des Innenhofs / schreitet und / alle Uhren im Hause verstummen, / ziehen dreißig Künstler / ihre schwarzen Tellerhüte / und malen ihr Bild / in die Madonnen ihrer Glasfenster; / breitwangig, / mit dem Duft hellweißer Oblaten; / die Augen aber, / in Malvenwasser gebadet, / innen ganz blau, / und die Arme malen sie / rund, französisch kalt, / wie auch die Nächte sind, / wenn sie im weißen Kleid / den Innenhof durchschreitet / und zurückschaut. / Sie sieht nicht, / wie am Apfelbaum / das violette Blut entlangläuftAutor:
Kiefer, Reinhard
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 103)
1 Abb., 76 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017
Eines muss man bedenken die / saurierforscher sind viel unterwegs / die urwelt steht ihnen offen / wie schön ist es in die tiefe zu gehen / zum stein mit dem sich die tiere / für immer verbinden /
Autor:
Albers, Bernhard
herausgegeben von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 100)
116 S., brosch., 2015
100 Gedichte von 100 Autoren
Immanuel Weißglas
Autor:
Detering, Heinrich
Ein Triptychon
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 91)
70 S., brosch., 2014
Der schottische Dichter James Macpherson sieht im achtzehnten Jahrhundert die toten Helden Ossians. Die heilige Bernadette Soubirous sieht im neunzehnten Jahrhundert die Jungfrau Maria. Der amerikanische Schriftsteller H. P. Lovecraft sieht in seinen Horrorgeschichten die Monstren des zwanzigsten Jahrhunderts. Um drei historische Gestalten, ihre Stimmen, Visionen und Träume geht es in diesem poetischen Triptychon, einem Experiment zwischen Cento und Collage, Erzählung und Gedicht.
Autor:
Albers, Bernhard
Mit einem Text von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 81)
54 S., brosch., 2012
Du erscheinst schön im Horizont des Himmels, / du lebender Sonnengott, der Anfang des Lebens! / Wenn Du aufgeleuchtet im Osten / erfüllst du jedes Land mit deiner Schönheit. / Du bist schön und groß, glänzend und hoch über allem Land. / Deine Strahlen umarmen die Länder, und alles, was du erschaffen hast
Autor:
Ausländer, Rose
zweisprachige Ausgabe englisch/deutsch
Ausgewählt und übertragen von Gerhard Weidmann
Mit einem Vorwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 84)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 110)
86 S., brosch., 2016
Mutter
Jede Faser meines Herzens strebt dir zu geben / Versalien von Sternen, um deinen Namen zu schreiben / in das Sternenbild mütterlicher Leben. / Ob zur Zeit von Krieg oder in Friedenszeiten: / Stets verströmte Gelassenheit dein Wesen. / Auch das Geringste was um dich vorging, / war aus deinen Gesten, deiner Haltung abzulesen. / Zwischen Wirklichkeit und Traum dein Leben hing. / Doch du bist verhüllt. Dein Gesicht, so tief im Schatten, / wirkt schmal und fahl. Du und meine Lettern verblassen. / Wo sind die Sterne? Wo ist deine Gelassenheit? / Ich bin unwürdig dich zu beschreiben. Ich habe / Versagt, buchstabiere dich mit Tränen am Grabe. / Du stehst zwischen Traum und Wirklichkeit.Autor:
Weidmann, Gerhard
Ausgewählt und übersetzt von Gerhard Weidmann
Zweisprachige Ausgabe englisch / deutsch
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 82)
120 S., brosch.,
2. veränderte Aufl. 2016
Was es braucht für eine Prärie
Es braucht für eine Prärie nur Klee und eine Biene, / Etwas Klee und eine Biene, / Und Träumerei. / Träumerei allein wird genügen, / Wenn keine Bienen fliegen.Emily Dickinson
Autor:
Weidmann, Gerhard
Ausgewählt und übersetzt von Gerhard Weidmann
Zweisprachige Ausgabe englisch / deutsch
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 89)
122 S., brosch., 2014
Lied (I)
Von so vielen Dingen sprachen wir heut, / Doch ich weiß nicht, was war es gewesen, / Und ob es um Leid ging oder um Freud: / Doch oh, wie genau hab ich gelesen / Jedes Zauberwort, das ihre Augen mir gesagt!Harrington Green
Autor:
Weidmann, Gerhard
Ausgewählt und übersetzt von Gerhard Weidmann
Zweisprachige Ausgabe englisch / deutsch
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 94)
134 S., brosch., 2015
Hymne für die dem Tod geweihte Jugend
Welch Sterbegeläut für die, die sterben wie das Vieh? / Nur das riesige Wüten der Kanonen. / Nur ratterndes Rasen stotternder Gewehre / Kann hinausprasseln ihre hastigen Gebete. / Nichts mehr höhnt ihnen, nicht Beten oder Läuten, / Noch irgendein Trauergesang, nur die Chöre, – / Die irren, schrillen Chöre heulender Granaten; / Und Hörner rufen nach ihnen aus trauriger Heimat.Wilfred Owen
Autor:
Arendt, Erich
Gedichte (1981)
(Sämtliche Gedichte Bd. 10)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 33)
136 S., brosch., 2005
Erich Arendt hat seinen letzten Gedichtband 1981, nur drei Jahre vor seinem Tod, 'entgrenzen' genannt und man kann das Wort als die umfassende, große Metapher für sein Dasein und Dichten nehmen. Wort, Begriff, Vision, wie man nun will, Begrenzungen des Ortes, der Zeit und der Lebensumstände, günstige wie widrige, zu durchbrechen; Kreuzpunkte zu spüren, zu erkennen, andere Wege zu gehen als alle anderen, Gegebenes nicht hinzunehmen, nicht dieses verflixte Gebundensein auch an das einmal gefundene Wort, selbst den geglückten Vers entgrenzen.
Autor:
Pagis, Dan
Gedichte
Aus dem Hebräischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Tuvia Rübner
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 73)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 80)
88 S., brosch., 2013
Klagescherben um einen Freund
Ich schloß dir die Augen. / Legte die Hände an ihren Platz. / Deine Fußsohlen blicken mich mitleidig an: / ich bin entbehrlich. / Ich finde meine Hände, / was soll ich mit meinen Händen tun. / Ich setze die aufgesetzte Mütze auf, / den geschlossenen Mantel knöpf ich zu. / Der neue Friedhof ist weiträumig, / ganz Zukunft. Von nah und fern, pausenlos / der Singsang der Kantoren. / Du schweigst, ein wenig verlegen: vielleicht / ist es ein langer Abschied. / Die Nägel wachsen langsam, schließen Frieden. / Die Mundhöhle widerspricht ihrem Schöpfer nicht. / Jetzt! jetzt! pochen Erdfäuste / an die Bretter der Falle: / öffne uns, öffne uns.Autor:
Flinker, Robert
Gedichte mit einem Brief von Alfred Kittner und einem Nachwort von Ernst Josef Lauscher
Herausgegeben von Adrian Krug
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 98)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 127)
In Vorbereitung Herbst 2021!
Ferner Berge blauer Glanz
Ferner Berge blauer Glanz, / silberblanker Sonnenschein, / brauner Wälder schlanker Kranz, / schließen mich in Wunder ein. Meine Seele gleicht dem Wind, / gleicht der Wolken Flug und Spiel: / jene blauen Berge sind / ewig ihres Weges ZielAutor:
Arendt, Erich
Gedichte (1973)
(Sämtliche Gedichte Bd. 7)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 13)
76 S., brosch., 2000
Autor:
Arendt, Erich
Gedichte (1959)
(Sämtliche Gedichte Bd. 5)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 25)
92 S., brosch., 2002
«Der Wein macht mich froh. Ich meine, mein Blut kreisen zu spüren. Ich bin heiter. Ich bin geistreich. Ich lache. Ich parodiere. Mir ist eingefallen, wie ich Murnaus tödlichen Unfall zu Papier bringen will.»
Autor:
Endres, Ria
Gedichte
Zeichnungen von Ingrid Hartlieb
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 87)
5 Abb., 102 S., brosch., 2. Aufl. 2014
RAST
im Morgenrot / da bist du tot / sagte der Reim / laß das Reimen seinAutor:
Piontek, Heinz
Ausgewählt von Reinhard Kiefer
mit einem Text von Gerhard Neumann
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 120)
104 S., brosch., 2019
Die Halbinsel
Zwei Fischer ziehn das Netz aus dem Gewässer. / Den Raben ist die Stille nicht geheuer. / Der Knabe schürt das schwache Reisigfeuer / und wetzt am Stein sein Taschenmesser. / Im Knieholz rührt der Wind die Haselruten, / das sachte Wehen, wo begann es? / Der toten Fische Kiemen bluten. / Die Männer heißen Simon und Johannes.Autor:
George, Stefan
Eine unveröffentlichte Anthologie aus dem Jahr 1930
Mit einem begleitenden Text von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 97)
154 S., brosch., 2016
Sprich nicht immer / Von dem laub, / Windes raub, / Vom zerschellen / Reifer quitten, / Von den tritten / Der vernichter / Spät im jahr. / Von dem zittern / Der libellen / In gewittern / Und der lichter / Deren flimmer / Wandelbar.
«Durch Anmerkungen in Gedichtbänden sucht, findet und markiert man seine Lieblinge», notiert der Autor Norbert Hummelt. Johannes Bobrowski und Alfred Kittner beispielsweise gingen einen Schritt weiter: Sie stellten für den privaten Gebrauch handschriftliche Anthologien mit Lieblingsgedichten aus verschiedenen Epochen zusammen. Die vorliegende «Gebrauchsauswahl» konzentriert sich dagegen ganz auf das Werk Stefan Georges und zwar chronologisch. Die Gedichte selbst sind von unbekannter Hand in feiner Tusche mit den bei George typischen Buchstaben abgeschrieben. Dieses schlicht gebundene Buch, mit gutem Papier, macht durchaus den Eindruck eines Poesiealbums. Gewidmet und datiert ist es für einen Freund, von dem wir nur den Vornamen erfahren.Autor:
Loerke, Oskar
1911–1936
Ausgewählt von Bernhard Albers
Mit einem Aufsatz von Reinhard Kiefer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 15)
86 S., brosch., 2013
Am Strome
Das Spatlicht wandert von der Erde, / Die Ströme macht es sich zu Brücken, / Es setzt sich auf die Ackerpferde / Und reitet fort auf ihren Rücken. / Zu Rauch verblaßt das Licht der Herde, / Und Liebe, Leben gehn in Stücken. / Ach, Städte wandern von der Erde / Und Völker von der Erde Rücken.Autor:
Czara-Rosenkranz, Dusza
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 45)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 64)
76 S., brosch., 2009
Selbstbildnis
Mein Leben ist Sturm / Ich bin Wind, / Atem nur und Hauch / Schein ich mir selber zu sein, / Bald Dichter – bald Kind, / Aber in tiefinnerster Seele allein … / Kenn’ ein Lied, das mich gelehrt, / In Güte alles zu ertragen, / Weiß ein Wort, das in mir wohnt, / Doch kann ich’s niemand sagen, / So eil’ ich durch’s Leben hin / Und bleibe Blick nur und Sinn.Autor:
Johann Pitsch
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Helmut Braun
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 125)
(Bukowiner Literaturlandschaft Nr. 94)
In Vorbereitung Herbst 2021!
Autor:
Verlaine, Paul
Zweisprachige Ausgabe französisch/deutsch
Übersetzt von Frank Stückemann
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 117)
500 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2019
Poèmes saturniens / Saturnische Gedichte; Fêtes galantes / Galante Feste; La bonne Chanson / Das gütige Lied; Romances sans paroles / Unsägliche Romanzen; Sagesse / Weisheit
Autor:
Verlaine, Paul
Zweisprachige Ausgabe französisch/deutsch
Übersetzt und mit einem Nachwort von Frank Stückemann.
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 128)
Fadenheftung, Hardcover
631 S., 2021
Das Regelwerk der gebundenen Sprache ist in Frankreich nie aufgegeben, sondern weiterentwickelt und verfeinert worden; für Verlaine und die beginnende Moderne von entscheidender Wichtigkeit. Diesen Rezepten folgt vorliegende Neuübersetzung: Nach den Sammlungen bis Sagesse (Bd. 1) liegen nunmehr auch Jadis et Naguère, Amour und Parallèlement erstmals vollständig vor. Einige Titel und das Vorwort von Joris-Karl Huysmans aus dem Jahr 1904 erschienen vorab in Sinn und Form.
Romanische Forschungen sprach von einer bewundernswerten Übersetzungsleistung, die den Dichter beim Wort nehme und in dessen jeweiligem Sprachregister verbleibe: „Wohltuend schnörkellos, frisch und unverbraucht wirken diese Verse in der Diktion Stückemanns. Er gerät nicht in die Versuchung, Verlaine seine eigene Tonart aufzuzwingen“ (S. Gramatzki). Auch Kritische Ausgabe (M. Preidel) würdigte die „Abkehr vom Herzschmerz“; die einen neuen Ton anschlage. Nach Lyrikgesellschaft (M. Ackermann) sei das Erfrischende, dass diese „musikalisch-übertragende, inhaltlich möglichst wortgetreue Näherung, soweit sie im Deutschen irgendwie möglich ist, […] am genauesten (auch in rhythmischer Hinsicht) das wiedergibt, was Verlaine schreibt.“ Die Revue Verlaine (B. Degott) zog den Vergleich zu Stefan George: „c’est ne pas faire injure au grand poète que de préférer la seconde version“ und reihte „cette poésie en vers qui ignore les frontiers de l’espace et du temps, d’abord qu’elle prend racine dans la tradition, ensuite et surtout parce qu’elle delivre […] absolument“ (ebd.) in die schmale Kategorie der poetologisch bedeutsamen Übersetzungen ein.Autor:
Sanjosé, Àxel
Gedichte
Nachwort Michael Braun
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 105)
88 S., brosch., 2015
Nachhauseweg
Jeder Feldstein so vertraut, / Lage, Gestalt, selbst Farbe, / Eidechsen, deren Kadaver / Kinder in die Ritzen stopften. / Aber man lässt sich nicht täuschen, / nicht mehr so leicht, / fragt nun Fremde nach dem Wald. / Farbe? Farbe? welche Farbe? / Völlig missglückt, dieses / Husten, bei allem Blut. "Es ist diese Zurückhaltung in Wortwahl und Form, die neben der allen Texten eigenen Melancholie den spezifischen Ton der Gedichte Sanjosés ausmacht. Und doch […] findet sich in dem schmalen Band eine große Zahl ganz unterschiedlicher Sprecharten, vom Prosagedicht über Balladenhaftes und epigrammatisch Kurzes bis hin zum Sonett. Und stets öffnen die Gedichte dabei den Blick auf ein „Mehr”, das sie in die Welt hinein bringen, ohne es explizit nennen zu müssen, denn Sanjosé beherrscht […] neben der Kunst der präzisen Formulierung auch die Kunst des präzisen Verschweigens."Autor:
Arendt, Erich
Gedichte (1957)
(Sämtliche Gedichte Bd. 4)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 31)
108 S., brosch., 2002
Autor:
Axmann, Elisabeth
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 65)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 77)
1 farb. Abb., 62 S., brosch., 2012
Alter Friedhof im Osten
Ein Grab zu finden / ist aussichtslos hier: / Holunder, Pappeln, Brombeergestrüpp / und endlos fällt Regen. / Nasse Blätter bedecken die Schrift, / die Hand die freilegen will / wird von Dornen geritzt / Hirsch und Löwe bröckeln im Stein, / Holunder blüht weiß / vom Himmel / fallen die Wasser der WeltAutor:
Gong, Alfred
Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 16)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 32)
76 S., brosch., 2006
Autor:
Weißglas, Immanuel , Corbea-Hoisie, Andrei ,
Ausgewählte Gedichte
Herausgegeben und kommentiert von Andrei Corbea-Hoisie
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 75)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 99)
156 S., brosch., 2020
Die vorliegende Ausgabe nimmt sich vor, das Buchprojekt mit dem Titel Gottes Mühlen in Berlin von Immanuel Weissglas zu rekonstruieren, das 1947 von der Publikation in Bukarest aus unklaren Gründen - sei es politischer, sei es ökonomischer Natur - gestoppt wurde und nie mehr in der geplanten Gestaltung erschien. Daraus wurden im Laufe der Zeit nur einzelne Gedichte zur Veröffentlichung ausgewählt; Weissglas selbst hat zahlreiche Texte zu neuen Fassungen überarbeitet und diese in den Gedichtband Der Nobiskrug (1972) übernommen.
Autor:
Wohl, Kubi
Gedichte und Briefe
Erinnerungen von Alfred Kittner, Klara Wohl, Josef Burg und Vera Hacken
Hrsg. und mit einem Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 92)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 124)
11 Abb., 142 S., brosch., 2018
Präludium
[…] Granitene Strophen will ich erbauen, / Obelisken voll knirschender Wut, / in sie den Schrei der Fabriken einhauen / und röchelndes Atmen und hungriges Schauen / und Händeringen, Tränen und Blut! / […] Kristallener Hymne donnere ich dann: werde / Sturmbock gegen die Fron! / Reck’ dich gewaltig mit Riesengebärde, / entfache Vulkane, entzünde die Erde! / sei Brandpsalm der Revolution! /Autor:
Ausländer, Rose
Ausgewählte Gedichte und Prosa
Hrsg. Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 20)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 34)
170 S., brosch., 2. Aufl. 2014
Als Rose Ausländer – mit Mädchenname Rosalie Scherzer – am 11. Mai 1901 zur Welt kam, galt Czernowitz, die Hauptstadt des Kronlandes Bukowina, als das bedeutendste deutschsprachige Kulturzentrum im Osten der Habsburger Doppelmonarchie. Viele Juden, die insgesamt mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, lasen deutsche Zeitungen, Zeitschriften und Bücher, interessierten sich für Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Literatur und Philosophie. Man sprach zum großen Teil allerdings ein Deutsch, auf das freilich verschiedene anderssprachliche Einflüsse abgefärbt hatten, das durch neue Wortbildungen und Redewendungen jedoch auch bereichert worden war. Anderthalb Jahrhunderte war die Bukowina eine Heimstätte jüdisch-deutscher Symbiose.
Autor:
Kanclerz, Andrzej
Gedichte / Wiersze
Aus dem Polnischen ins Deutsche übertragen von Gregor Simonides und Tobias Rößler
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 104)
62 S., brosch., 2016
Jest dom, w którym śpi król księżyc, konkubiny i koniczyna. Ein Haus, dort schlafen König Mond, die Konkubinen und der grüne Klee.
Autor:
Ehrich, Margot
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 56)
64 S., brosch., 2006
Autor:
Nick, Dagmar
Gedichte
Mit einem Nachwort von Christoph Leisten
(Gedichte Bd. 7)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 109)
64 S., Klappenbrosch., 2016
Kein Zweifel
Noch einmal kommt man so / leichtfüßig nicht mehr davon / mit den Flügelschuhen des Hermes / und seinen ausgetüftelten Tricks, / die geborgten Tage im Rucksack, / der stündlich gewichtsloser wird. / Bald fällt er lautlos von den Schultern / eines Skeletts, das ich nicht / wiedererkenne.Autor:
Winkler, Manfred
Neue Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 44)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 63)
120 S., brosch., 2008
Schneestimmung in Jerusalem
Es schneit wieder nach langer Zeit / allmählich werden die Bäume weiß, / eine weise Schicht von Weiß / bedeckt die Hagelkörnerschicht im Gras / Weiß wird auch das weite Horizontengrau / und nah fallen weiße Flocken leis / mit ihrer kurzbemessenen Zeit auf dich / Der müde Abend naht / Vom Fenster sieht alles / wie ein Märchen aus / das du gläubig erfahren hast einst / Es schneit und schneit und du bist weit / in deine Kind-heit Wind-heit eingeschneit / als wärst du nicht / ein alter Mann / der hinter einem Fenster steht / und in-sich-weiltAutor:
Barth, Emil
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 14)
88 S., brosch., 2000
Autor:
Götz, K. O.
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 11)
4 Abb., 32 S., fadengeh. Brosch., 2. Aufl. 2000
Autor:
Schönwiese, Ernst
Ausgewählte Gedichte
mit einem Nachwort von Christoph Leisten
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 93)
brosch. 55 S.; 2020
Wirken und tätig sein, laßt uns / auch in der Zukunft / und immer, / doch jetzt mit dem Lächeln dessen, / der weiß:
Tun / ist nichts als ein Zeichen, / an dem wir Menschen einander erkennen, - / aber vergänglich, / bitter gewürzt mit dem Wissen / um seine Nichtigkeit ... / Und doch - trotz allem - / im Traum unsres Lebens: wie schön!Autor:
Wojaczek, Rafał
Ausgewählte Gedichte
Aus dem Polnischen und mit einem Nachwort von Gregor Simonides und Tobias Rößler
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 21)
142 S., brosch., 2., veränderte und erweiterte Auflage 2017
* * *
ich lebe ohne die Sterne zu sehen / ich rede ohne die Worte zu verstehen / ich warte ohne die Tage zu zählen / bis jemand diese Mauer durchbrichtAutor:
Britting, Georg
Ausgewählte Gedichte
Ausgewählt von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 96)
94 S., brosch., 2015
Sommerlicher Garten
Grüne Wildnis, hinter dem Zaun zu schauen: / Blätterschatten und Wipfelneigen, / Und der Laube Geheimnis, bienenumbraust, / Herbergende / Zelle der Liebe, / Und neben dem Kiesweg, das Beet, / Wo das Blumenvolk haust, / Und über dem Wasserfaß steht / Wie aus Gold die Libelle – / Ach, daß es so sommerlich bliebe!Autor:
Margul-Sperber, Alfred
Ausgewählte Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 11)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 27)
64 S., brosch., 2002
Autor:
Meister, Ernst
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 2)
94 S., brosch., 2. Aufl. 2016
Autor:
Shmueli, Ilana
Gedichte aus dem Nachlaß
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 62)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 79)
102 S., brosch., 2012
Tollen im Neuschnee
blendendes Weiß wie nie wieder / und wie’s frostig im Kindermund schmilzt / Flieder von damals / der Duft verborgener Veilchen / Gras frisch gemäht / glühende Sonne / träumen im Nussbaum / kleine grün-braune Finger / auf rauher Rinde / all das – darf man es nennen / es zieht / es zieht / die Hand meiner Schwester / die so früh wieder losließAutor:
Wühr, Paul
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 24)
103 S., brosch., 2001
Lüge ich wenn ich / sage ich habe / mit ihr nicht / geschlafen /
oder hätte ich / gelogen / wenn ich nicht / mit ihr / geschlafen hätte / oder log ich / als ich mit ihr / schliefAutor:
Rimbaud, Arthur
Gedichte (französisch / deutsch)
(Werke Band 4)
übertragen von Reinhard Kiefer und Ulrich Prill
mit Anmerkungen von Claude Jeancolas
und einem Text von Michel Butor
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 30)
182 S., brosch., 2. Aufl. 2016
Autor:
García Lorca, Federico
Liebesgedichte
zweisprachige Ausgabe spanisch / deutsch
Übersetzt und erläutert von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 102)
114 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2017
Bienenkorb
Wir leben in Zellen / aus Glas, / in einem Bienenkorb aus Luft! / Wir küssen uns / durch das Glas. / Welch wunderbares Gefängnis, / dessen Tür / der Mond ist!Autor:
Blum, Klara
Liebesgedichte
Einführung von Zhidong Yang
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 69)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 76)
66 S., brosch., 2012
Czernowitzer Ghetto (I)
Die alten Gäßchen ziehn sich eng zusammen. / Der Boden hinkt und holpert im Zickzack. / Aus schweren Leuchtern zucken kleine Flammen. / Der Witz treibt mit dem Unglück Schabernack. / Die Augen funkeln, doch die Wangen blassen, / Der Kaftan reißt, die Schläfenlocke bebt, / Wenn, halb erstickt in seinen Pariagassen, / Ein Volk noch stöhnend, höhnend weiterlebt. / Die Mauer fiel vor mehr als hundert Jahren, / Und dennoch blieben sie im dumpfen Nest. / Das Elend hielt sie an den Schläfenhaaren / In ihrem engen alten Ghetto fest.Autor:
Ausländer, Rose
Liebesgedichte
Hrsg. und Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 54)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 67)
96 S., brosch., 2010
Nur die Liebe
Arbeit wartet auf mich / die ich immer verschiebe / Nur der Flug / berechtigt mein Herz / zu schlagen / Nur der Gedanke der Ewigkeit / unterstützt meinen Atem / Nur die Liebe / erlaubt mir / ein Mensch zu seinAutor:
Nick, Dagmar
Liebesgedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 23)
100 S., brosch., 2. Aufl. 2014
Vorsorge
Rechtzeitig habe ich / einbalsamiert, was ich liebte: / damit ich dich eines Nachts, / wenn ich an nichts mehr glaube, / weil alle Wunder verbraucht sind, / wiederfinde, die harzigen Binden / von meinem Gedächtnis löse, / Ambra und Myrrhe noch einmal / erinnere, die Betäubung, wann war das, / als wir uns trennten, / und wieder von Anfang an lerne / zu lieben, was mir / nicht gehört.Autor:
Sanjosé, Àxel
Márius Torres
-Ausgewählte Gedichte
Ausgewählt und übertragen von Àxel Sanjosé
Mit einem Vorwort von Margarida Prats Ripoll
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 121)
124 S., Klappenbrosch., 2019
Das ist die Freude
Das ist die Freude – ein Vogel sein und einen Himmel / durchkreuzen, wo der Sturm leuchtenden Frieden hinterließ. Und das der Tod – die Augen schließen, lauschen / der Stille des Moments, in welchem die Musik beginnt. Der frühverstorbene katalanische Lyriker Màrius Torres (1910–1942) wandte sich in seinen Gedichten von der trostlosen Realität des Spanischen Bürgerkriegs, der frühen Franco-Diktatur und seines eigenen, von Krankheit geprägten Alltags entschieden ab. Sein am Symbolismus orientiertes Werk zeichnet sich durch hohe Musikalität aus und setzt sich auf sehr eigene, zugleich unmittelbare und abstrakte Art mit Tod und Kosmos auseinander. Nach dem Krieg beinahe vergessen, wurde Torres in den 1960er und 1970er Jahren neu entdeckt und zählt heute zu den Klassikern der katalanischen Lyrik des 20. Jahrhunderts. "Wie Novalis (oder vor ihm William Blake und viele andere) träumte auch Torres von jener Stadt, die Schutz bedeutet, die einige real aufbauen wollten oder nach der Apokalypse am Himmel wie auf Erden erwarteten, wobei andere sich mit einem Bild von ihr als Idee zufrieden gaben, als Utopie. Und auch Torres träumte immer noch, bei einer bestimmten Musik, einer bestimmten Luft, bei einem Anflug von Erinnerung, träumte, ohne vergessen zu können, von jener fernen Stadt, die an dieses Neue Jerusalem erinnert, die er eine Stadt der Ideale nennt, die einzustürzen droht, weil die Kräfte der Furien sie verschütten."-Kristian Kühn im Signaturen-Magazin
Die vollständige Rezension können Sie hier lesen.
Autor:
Stöhrer, Jörg
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 44)
74 S., brosch., 2004
Die Mauerbrüche dort / lassen Fenster offen. /
Dahinter – / Weltlandschaften. / Wellenschlag lockt. / Ich ahne dich – / daß Du Gestalt annimmst!Autor:
Schablewski, Frank
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 29)
62 S., brosch., 3. Aufl. 2015
Frank Schablewski (geb. 1965) lebt in Düsseldorf. 2001 wurde er nach Israel eingeladen an einem Künstleraustausch teilzunehmen. Mehrere Monate bereiste er die Städte und Landschaften des Nahen Ostens, traf mit Künstlern und Intellektuellen des Landes zusammen. In dieser Zeit sind die Gedichte des Buches entstanden an den Nahtstellen von Okzident und Orient, von Wallfahrtsorten und Wüsten, Kibbuz und Tel Aviv.
Autor:
Schlögl, Hermann A.
Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten
übersetzt und kommentiert von Hermann A. Schlögl
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 92)
114 S., brosch., 2014
Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten
Autor:
Ehrich, Margot
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 54)
76 S., brosch., 2005
Autor:
Endres, Ria
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 113)
144 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017
und das Glück / nicht tot zu sein / kam als / Wimpernschlag / zur Tür herein
Autor:
Hölzer, Max
Gedichte (1962)
Nachwort von Wieland Schmied
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 19)
72 S., brosch., 2005
An diesem Morgen war ich viel zu reich / ich suchte dich / jenseits der fliehenden Wolken /
Weide / Gerten bis über die Brust / Wie sollte dein niedergerungenes / Lachen / im Blau sich abbilden. /Autor:
Kiefer, Reinhard
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 48)
80 S., brosch., 2005
Autor:
Atabay, Cyrus
Gedichte
Nachwort Lydia Girlinger
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 116)
126 S., Klappenbrosch., 2018
Autor:
Albers, Bernhard
Eine kleine Anthologie
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 90)
62 S., brosch., 2014
Nil-Sein
Im Lande Licht, im Lande Leer, / Einödegebunden, / Liegen sie verstreut umher, / Die Sterne, die Stunden. / Cheopsfriede, / Nilblaues Sein, / Zeitpyramide / Aus Sonne und Stein.Immanuel Weißglas
Autor:
Nick, Dagmar
Gedichte
(Gedichte Bd. 6)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 101)
80 S., Klappenbr., 2. Aufl. 2016
Dein Schatten
Das Gewicht deines Schattens / nimmt mit jedem Tag zu. / Anfangs trug ich ihn schulterhoch, / wie Rebekka den Krug, und / sprach mit ihm, ungläubig, / ob er mich hört. Aber inzwischen / spüre ich ihn quergestreckt / auf meinem niedergezwungenen Rücken / so als wärst du es selbst. / Und ich weiß nicht, / ob du mich hörst.Autor:
Hölzer, Max
Neun Gedichte nebst zwei Briefen.
Mit einem Nachwort von Frank Schablewski.
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 122)
ca. 30 S., brosch., 2020
Mein Fleisch ist ein Gitter auf roten Füßen
Es hindert nicht den luftigsten Schritt Wie aus einem Fenster Aber du fällst in keinen Schoß zurück Auch hört man keinen Aufprall auf dem Trottoir Du hast dein Gewicht verloren du schwebst auf dem Rücken Du verwest schwebend in einem ausgeräumten Frisiersalon Ein Spiegel deckt dich zu von dem sich das Zinn schält Zwischen Hobelspänen quellen blaue Locken hervor Efeu schlingt sich an der Wand um Raub-Augen Andre blicken pupillenlos aus Flaschen Man sieht sie denken schon lange nicht mehr. Die Wüste des Solitärs füllt nur einen Sarg Aber aufgestiegen an die Oberfläche Könnte ich die Hand durch den geliebten Körper strecken der ganz aus Perlen istAutor:
Basil, Otto
Ausgewählte Gedichte
hrsg. von Christian Teissl
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 65)
96 S., fadengeh. Brosch., 2008
Seele des Sommers
Eh die Nacht noch und ihr Volk in Scharen / heilen Hauchs die Zäune überstiegen, / soll der Wein im Schattenkrug versiegen, / Gerten tränkend, die hineingefahren. / Kühl im Beerenbusch. Und wir gewahren / weit hinaus im Auseinanderbiegen, / wo die raunenden Arenen liegen / glüh’nd und dunkel, dürstend und agraren. / Manchmal mit dem Donner der Geräte / um die Erntewagen leise läuten / wie im Orgelbrausen schwarze Messen, / und durch Mohn und Meilenstein die Drähte / golden blinkend nach den Städten deuten / der Paläste mit metallnen Tressen.Autor:
Kiefer, Reinhard
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 9)
96 S., brosch., 2000
Autor:
Mauritz, Hartwig
Frühe Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 130)
64 S., 2021
Klappenbroschur, Fadengeheftet
In Vorbereitung Frühjahr 2021!
hochauflösendes fernweh
nipkow teilt seine eltern in linien, zeilen, punkte, setzt licht / in den draht, baut weiter an morses apparat. dreißigzeilig / tastet sie die eltern ab, die drehende scheibe. weihnachten / 1883. die augenbrauen hoch aufgeschossen schneidet sie / vom gesicht. die nase, der mund, das kinn kippt, fällt ins bild / der empfänger zieht schatten in punkten heran. die eltern / sitzen an der scheibe traurigen rändern kreisen die augen / werden von farben nicht satt. die eingabe, die ausgabe birgt / lücken im rhythmus laufen die achsen, die augen saugen/ den schattenriss an. portraits wachsen, verlöschen in nipkows / gesicht. ihr bestand verwirrt seinen blick. nipkow / kürzt entfernungen, wenn die scheibe seine iris fixiert.Autor:
Daum, Ulrich
Ausgewählt und übersetzt von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 68)
90 S., brosch., 2. Aufl. 2018
Das Leben ein Traum
Nur ein Traum ist das Leben, / doch ein Fiebertraum, der ganz schnell vorbei ist; / wenn man aus ihm erwacht, / erkennt man, daß alles nur Schall und Rauch ist … / Ach, wäre es doch ein langer, / ein langer Traum und ein tiefer! / Ein Traum, der bis zum Tode anhielte! … / Ich träumte wohl von meiner und Deiner Liebe.Gustavo Adolfo Bécquer
Autor:
Daum, Ulrich
Ausgewählt und übersetzt von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 69)
90 S., brosch., 2. Aufl. 2018
Memento
Wenn ich sterbe, / begrabt mich mit meiner Gitarre / unter dem Sand / Wenn ich sterbe, / zwischen den Orangenbäumen / und den Kräutern. / Wenn ich sterbe, / begrabt mich, wenn ihr wollt, / an einer Wetterfahne.Federico García Lorca
Autor:
Axmann, Elisabeth
Gedichte 1968–2004
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 22)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 36)
96 S., brosch., 2. Auflage 2017
Autor:
Neumann, Gerhard
Lyrik und Prosa
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 52)
76 S., brosch., 2005
Stosslüfter
Stündlich / in Fünfminutentakten / der Aufbruch frierenden Himmels: seine / Trecks schleudern Graupeln gegen / die Stirn, Armeen, / von Mirnicht erwartet, / ihm, der vergeblich / den Zuruf gewählt: / das Splittergelächter. / Keinmehr auch lässt er sich rufen.Autor:
Wittner, Victor
Gedichte
Hrsg. und Nachwort von Armin Eidherr
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 90)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 118)
86 S., brosch., 2018
Winterlied
Es schneit, es schneit! / Der Schnee weht weit / und legt sich lang. / Im Flockenschwang, / im Schlittenklang / verschwingt der Drang, / verklingt das Leid. / Weiß wird die Zeit, / der Überschwang / Verschwiegenheit. / Der Lärm, das Leid / ist schnell beschneit, / der Schnee, der Schnee / verweht das Weh.Autor:
Rübner, Tuvia
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 5)
92 S., brosch., 1999
Autor:
Sachs, Nelly
Die letzten Gedichte
Hrsg. Margaretha und Bengt Holmqvist
Nachwort Michael Braun
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 115)
94 S., brosch., 2018
Nach dem Gedichtzyklus «Die Suchende», der im Spätherbst 1966 erschien, hat Nelly Sachs kein Buch mehr veröffentlicht.
Zwar blieb sie literarisch tätig bis zum endgültigen Versagen ihrer physischen Kräfte. Dramatische Projekte beschäftigten sie fast ununterbrochen. Die lyrische Produktivität war, wie früher, mehr intermittierend; 1968 schrieb sie wieder mehrere Gedichte, zur Zusammenstellung eines Gedichtbandes kam es aber nicht.Autor:
Arendt, Erich
Gedichte 1931–1950
Nachwort von Bernhard Albers
(Sämtliche Gedichte Bd. 1)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 84)
140 S., brosch., 2013
Markt in Tetuan
Still hält die Zeit. Nun singt der Traum von tausend Jahren. / Mit grünen Gittern ist dein Leben überdacht. / Und ewig stehn Kabylen lächelnd vor Basaren / und streichen durch das weiche Fell der Bärte sacht. / Der schmalen Straßen blauer Schatten fließt und rinnt. / Burnusse schweben leicht und wehen wie zu Feiern. / Stumm schreiten Greise Hand in Hand. Aus Schleiern / glühn schwarze Sterne auf, die voll Verlangen sind. / Du bist entrückt… Vor Mauern rauscht die Ewigkeit. / Gelassen taucht am Markt die Wüstenhand / ins Korn und läßt es träumend leise niederfließen. / Der Mond schwebt weiß. Von Sternentüchern überspannt, / summt noch der Markt. Die Augen sehn durch Mauern weit, / während die Hände reifes Gold zur Erde gießen.Autor:
Kopf, Joseph
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 3)
88 S., brosch., 1999
Die späten Gedichte bezeugen in kargen Bildern die Schönheit einer kristallenen Wintersprache. Durch die Verleihung des Johann-Peter-Hebel-Preises im Jahre 1973 fand Kopfs lyrisches Schaffen zum ersten Mal breitere Anerkennung.
Autor:
SAID
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 119)
104 S., Klappenbrosch., 2018
«mein auge / ein pilger außerhalb der zeit / widersteht dem fluß der tage / dem licht / und seinen brechungen»
– so schließt eines der in diesem Band versammelten Gedichte von SAID. Die Skepsis, die sich in diesen Versen andeutet, hat ein doppeltes Fundament. Sie fußt einerseits auf der jahrzehntelangen Exil-Erfahrung ihres Autors und dem damit verbundenen Verlust ursprünglicher Heimat, andererseits aber nicht minder auf dessen tiefgreifender Verinnerlichung der Traditionen literarischer Moderne. Vor diesem Hintergrund entfaltet diese Dichtung eine originäre Modernität, ohne sich an die Allüren des Zeitgeistes zu verlieren. Gewiss ist die erzwungene Heimatlosigkeit – wie auch bei anderen wichtigen Dichtungen seit dem Aufkeimen der Totalitarismen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – eine prägende Voraussetzung dieser Poeme. Dass ihnen aber jede Larmoyanz und Sentimentalität fehlt, verdankt sich der genauen, fast meditativen Öffnung dieses Dichters für all das, was sich dem poetischen Auge darbietet. In konzentrierten, lakonischen und zugleich hochkomplexen Gedichten, die untereinander ein vielfältiges Netz von Anspielungen aufweisen, entstehen poetische Bilder, die die Wirklichkeit überraschend neu sehen lassen – nicht nur die Wirklichkeit des Exilanten zwischen Orient und Okzident, sondern, mehr noch, die unserer eigenen Welt mit all ihren Rissen und Brüchen. Freilich gelingt dies, weil diese Dichtung nicht urteilt. In seiner Dankesrede zur Verleihung des Friedrich-Rückert-Preises 2016 hat SAID sein poetisches Programm unter Bezugnahme auf Rückert umrissen: «keine vergleiche, keine bewertung. nur verstehen, um die schönheit zu finden, die die menschen verbindet.» Die Gedichte von SAID gleichen Pilgerfahrten auf der Suche nach Heimstatt. Gegen die Zurichtungsformen der menschlichen Vernunft setzt SAID das freischwebende Wort. Dabei erweisen sich Bewegung und das Bewegende als Grundkonstituenten, die der klirrenden Statik herrschender Rationalitätsmechanismen entgegenzusetzen sind. Sympathie zeigen diese Gedichte für alles Randständige und Ausgegrenzte, für die unverstellte Kreatur, für alles, was sich den oberflächlichen Verfestigungen widersetzt. Und an diesen Rändern kann selbst das Metaphysische aufscheinen, als eine denkbare Wohnstatt für den Menschen.Autor:
Kittner, Alfred
Gedichte 1945–1991
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 27)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 38)
96 S., brosch., 2005
Autor:
Mauritz, Hartwig
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 112)
1 Abb., 68 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017
großvater flieht
großvater flieht über die flimmerschwelle / im böhmischen dorf sieht er immer / die landschaft schweben über den nebeln / die familie auf porzellan gemalt, die sonntage / bewacht, hinter den wänden mutter und vater / im gebet bei tisch in zungen reden. schon wird / der grenzstrich bewegung. seine schritte setzen / geräusche, über gräben bewacht er die grenze / die ihn nicht zurückholen kann.Autor:
Weßlowski, Hans
Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 43)
68 S., brosch., 2004
Autor:
Nick, Dagmar
Ausgewählte Gedichte
Mit einem Gesamtverzeichnis der Gedichte von Dagmar Nick
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 10)
92 S., brosch., 2. Aufl. 2003
Autor:
U Tam’si, Tchicaya
Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 12)
84 S., brosch., 2000
Autor:
Trakl, Georg
Ausgewählte Gedichte
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Reinhard Kiefer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 98)
brosch., 85 S.; 2020
Winkel am Wald
An Karl Minnich
Braune Kastanien. Leise gleiten die alten Leute / In stilleren Abend; weich verwelken schöne Blätter. / Am Friedhof scherzt die Amsel mit dem toten Vetter, / Angelen gibt der blonde Lehrer das Geleite. Des Todes reine Bilder schaun von Kirchenfenstern; / Doch wirkt ein blutiger Grund sehr trauervoll und düster. / Das Tor blieb heut verschlossen. Den Schlüssel hat der Küster. / Im Garten spricht die Schwester freundlich mit Gespenstern. In alten Kellern reift der Wein ins Goldne, Klare. / Süß duften Äpfel. Freude glänzt nicht allzu ferne. / Den langen Abend hören Kinder Märchen gerne; / Auch zeigt sich sanftem Wahnsinn oft das Goldne, Wahre. Das Blau fließt voll Reseden; in Zimmern Kerzenhelle. / Bescheiden ist ihre Stätte wohl bereitet. / Den Saum des Walds hinab ein einsam Schicksal gleitet; / Die Nacht erscheint, der Ruhe Engel, auf der Schwelle.Autor:
Detering, Heinrich
Frühe Gedichte 1977–1987
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 106)
82 S., brosch., 2016
Würzburg, Lusamgärtlein, Walthers Grab
Hier ist einer, den kennen wir nicht. Keiner von uns. Unsere Füße rühren an seinen Staub, und die Sperlinge pudern darin ihr Gefieder, bevor sie fortfliegen, über den Stein hinweg. Wer hätte ihnen Körner gestreut, im Auftrag dessen, den wir nicht kennen? Das Licht sättigt sie nicht, das aus dem Sommerhimmel herabfällt, herab von der Kuppel des Münsters, herab aus dem Laubwerk. Unsere Bilder sättigen sie nicht, die wir hier aufstehen lassen und wandeln. Aber der Wink dessen, der thront in den Rundbögen über dem Grab, weidet auch sie.Autor:
Arendt, Erich
Gedichte (1978)
(Sämtliche Gedichte Bd. 9)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 20)
112 S., brosch., 2008
Augenblicksblind / du liegst / unterm Schafott: /
Die gläsernen / Handschuh! / Das Nickel! / Blutätherisch / du liegst / und die Weltnadel tickt / Unterwasserlichtig / am Zeitsaum / du / erreichst dich nicht mehr, / die Tiefe ist / außen … / weltnadelfernAutor:
Weßlowski, Hans
Ausgewählte Gedichte
Hrsg. Sebastian Schau
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 88)
68 S., brosch., 2014
Wenn in den Ecken der Wohnung die Nacht sitzt, / ein großes irres Kind in den Raum grinst, / und das Wort Draußenangst spricht, / wie der Gehvogel, im zweiten Stock, durch die Zimmer / spazieren geht, laut aufschreit und lacht, / als säße der große Spaß im Ohrensessel. / Vielleicht kommt dann der Dünne zum Staubessen, / wenn draußen das Autolicht angeht – / denn im Licht sieht man den Staub…
– 1996 –